Luise Reinhardt - Gertrud
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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.
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Im Grunde hatte er dies auch in vollster Ausdehnung nicht erwartet, aber er hatte gehofft, von den sehend gewordenen Augen eines verblendet gewesenen Mädchens als ein Messias begrüßt und in heimlicher Stille ihres Gemaches als solcher anerkannt zu werden. Mit dem dunkeln Bewusstsein, dass nach der Hitze in Graf Levins Empfindungen eine zu große Lauheit vielleicht nachteiligen Vergleichen erliegen könnte, trat er auf das Fräulein zu und ergriff mit einer gewissen Wahrheit von Erschütterung schnell die Hand, die Margareth ihm entgegenstreckte.
Dann aber verbeugte er sich vor ihr, tiefer und zeremoniöser, als es die Stellung erheischte, in welcher er seit ihren Kinderjahren zu ihr stand, und fragte mit zärtlichem Tone:
»Margareth, warum haben Sie mir das getan?«
Die Worte waren unglücklich gewählt. Sie wiederholten den Vorwurf, den sich tags zuvor ihre Tante erlaubt hatte, und gaben ihr mehr als alles andere Licht über das planmäßige Verfahren, womit man in ihrer ganzen Erziehung ihr geistiges Wesen mit dem Willen geleitet hatte, dem Herrn von Lottum eine Frau zu schaffen, wie er sie sich wünschte.
Der Nebel sank vor ihren Augen und sie betrachtete den verächtlichen Tadel, womit Frau von Wallbott ihre Verlobung beehrt hatte, plötzlich aus anderm Gesichtspunkte. Ihr sanftes, weiches Temperament verhinderte sie nun zwar, den neugewonnenen Ansichten Worte zu geben, allein sie wirkten wesentlich auf die Ruhe ihres Gewissens ein, das sich wirklich als etwas schuldig erkannt hatte. Sie beantwortete die erste Anrede Alexanders nur mit einem sanften, traurigen Lächeln, und dies ermutigte ihn zu der leidenschaftlichen Vertraulichkeit, ihre Hände wechselweise an seine Lippen zu drücken.
Margareth, unsicher in ihren Gefühlen, solange sie nicht im Stande war, Liebe und Freundschaft in sich zu trennen, trat schnell zurück und bewältigte nur mühsam eine Aufregung des Unmutes, die sich blitzartig bei dieser Zärtlichkeitsbezeugung durch ihr Inneres verbreitete. Sie war kalt und besonnen, als sie mit einer Handbewegung dem Jugendfreunde einen Platz anwies und sich selbst, vielleicht noch nicht fest entschlossen, aber doch sehr bereitwillig, sich von seinem fernern Betragen zu einem unabänderlichen Entschlusse leiten zu lassen, in dem Diwan niederließ. Alexander begann sogleich:
»Margareth, mich führt eine Hoffnung her, die vermessen genannt werden könnte, wenn sie nicht in unserm schönen Beisammenleben unter dem Schutze meiner Tante wurzelte. Darf ich reden, Margareth?«
»Von Ihren Hoffnungen nicht, Alexander,« sagte das Fräulein merkwürdig gefasst, nachdem das Gespräch erst begonnen hatte. Die Verlegenheit, die sie ihrer Tante gegenüber gezeigt hatte, schien verschwunden, nachdem sie jetzt eingesehen, dass Alexander ihr in keiner Weise das gewesen war, was sie beim jähen Verluste des Grafen Levin so tiefbetrübt betrauerte.
»In der trübseligen Situation einer mit vollem Rechte verlassenen und verachteten Braut wäre es unzart von mir, die Worte eines Mannes anzuhören, die eine Hoffnung auf meine jetzige Lage aussprechen.«
»Allerdings, wenn dieser Mann nicht mit dem Rechte sprechen könnte, den ein lange bestandenes Seelenbündnis geben muss!« entgegnete Alexander ernst und traurig.
Er fand erst jetzt die nötige Ruhe, um das Mädchen näher zu betrachten, das eigentlich, so lange er zu denken vermochte, seine Einbildungskraft beherrscht hatte. Der Ausdruck ihres Wesens war unbestreitbar ein verschiedener, als der, welchen er von ihr in der Ferne gehegt.
Schon ihre äußere Erscheinung zeigte dies. Früherhin machtlos dem Willen ihrer Tante ergeben und der eigenen Willenskraft nicht vertrauend, bewies schon die schüchterne Sanftmut ihres Blickes, dass sie zu den weiblichen Naturen zählte, die innerlich nicht leicht unabhängig werden, sondern des Rates und der Stütze bedürfen. Jetzt stand sie verändert vor ihm.
Die einzige bittere Erfahrung, wodurch sie ein beglückendes Verhältnis gestört sah, weil sie sich dem stärkern Wesen ihrer Tante nicht mit der Freimütigkeit entgegengestellt, die sie hätte retten können, diese einzige bittere Erfahrung hatte sie gegen schwache Unterwerfung gestählt. Ob damit aber auch ihre Energie dergestalt geweckt worden war, dass sie ihre schwer bezahlte Unabhängigkeit behaupten und das tiefgewurzelte Bedürfnis, sich einem stärkern Geiste unterzuordnen, bezwingen konnte, darüber musste die Zukunft entscheiden.
Für jetzt erschien sie dem prüfenden Blicke des Baron Lottum gereifter und selbständiger, als jemals, und ihre Haltung verriet weder Unterwerfung, noch den guten Willen, sich von den Erklärungen seiner Huldigungen geschmeichelt zu fühlen.
Wäre er selbst freier von den Fesseln einer Geistesrichtung gewesen, die seine Beurteilungskraft in die Schranken idealer Lebensanschauungen bannte, so würde er gesehen haben, dass die Sprache der Natur in der Brust Margareths den künstlichen Bau der eingelernten Lebensphilosophie merklich untergraben und erschüttert hatte. So aber sah er die Veränderung, die dem Fräulein einen neuen, ungewohnten Reiz mitteilte, und verstand sie nicht zu zergliedern. Er horchte gespannt und sehr verwundert hoch auf, als Margareth ganz ohne Schüchternheit antwortete:
»Dies Seelenbündnis hat seine Rechte und seine Gültigkeit eingebüßt, bester Alexander. Mit dem Momente, wo ich dem Grafen Levin die Rechte eines Verlobten eingeräumt hatte, schloss ich die Tore der Vergangenheit, und mit dem Abschiedsblicke meines Verlobten hat sich für mich die freie Benutzung der Gegenwart abgeschlossen. Was Sie also beanspruchen können, sind die Wirkungen der Zukunft, und ich vertraue es Ihrer eigenen Diskretion an, darüber nichts zu hoffen, nichts zu bitten und nichts zu beschließen.«
Der Baron blickte mit sonderbar gemischten Gefühlen auf das Mädchen. Die Überlegung ihres Bescheides imponierte ihm, aber der Inhalt desselben weckte Bestürzung in ihm. Mit dieser Bestürzung kämpfte die beleidigte Eitelkeit.
»Betrachten Sie sich noch nicht als ganz frei?« fragte er gereizt.
»Der äußerlichen Verpflichtung nach – ja!« antwortete sie gelassen.
»So dächte ich, dass der Herstellung unserer frühern Bande nichts entgegen stände?«
»Der Herstellung früherer Bande gar nichts, mein lieber Freund,« meinte sie, still traurig ihre Blicke erhebend. »Ja, ich bekenne sogar, dass für mich ein Trost darin liegen würde, die trübselige nächste Zeit unter der Bemühung, mich selbst wieder zu finden, zu verleben, allein Sie fordern andere Gefühle von mir, als ich geben kann–«
»Nein! Margareth, ich will nichts, als den Verkehr unserer Seelen, wie damals, wo ich zwischen Ihnen und meiner Tante lebte!« rief der junge Mann mit Erhebung.
Margareth schüttelte ungläubig den Kopf: »Ich habe mich einmal in dem unseligen Zwiespalte befunden, den eine Verkennung von Gefühlen zu Wege bringt, und ich bin entschlossen die Freundschaft der Männer zu vermeiden.«
»Damit würden Sie einen großen Teil meines Geschlechtes berauben,« sprach Alexander tadelnd.
»Aber einen Einzigen, umso mehr beglücken!« ergänzte das Mädchen mit strahlenden Augen.
Sie sah wunderschön in dieser Begeisterung aus, und es mochte sich wohl der Wunsch in dem jungen Herrn regen, dieser ›Einzige‹ sein zu können, trotzdem entgegnete er:
»Das sind Lehren, die der Egoismus einer Leidenschaft erfunden hat!«
»Und die schönste Eigenschaft dieser Leidenschaft ist der Egoismus!« fiel Margareth ein.
Gleich darauf errötete sie, wie ein Mairöschen, und fügte hinzu: »Die meisten Menschen leben verstrickt in dem Egoismus der Eigenliebe und scheuen die Opfer, welche eine Hingabe für das Glück eines Einziggeliebten fordert, aber, so tief ich auch durch meine verfehlte Erziehung in den Banden dieses Egoismus lag, der widrige Missklang, der sich jetzt durch mein Dasein zieht und mein Leben auf lange Zeit durchtönen wird, hat mich radikal geheilt.«
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