Josie Hallbach - Traum-Zeit

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Ronja hat einen Helferkomplex. Sonst würde sie wohl kaum mit lauter Senioren in einem maroden Wohnblock leben. Auch in ihrer örtlichen Kirchengemeinde gerät sie ständig an unattraktive Jobs. Seit neuestem wird sie dazu noch von seltsamen Träumen heimgesucht, die etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben scheinen. Trägt daran Ronjas demente Oma die Schuld? Und was macht man, wenn man sich als Folge dessen in den eigenen Ur-Urgroßvater verliebt?
Unterstützung erhält sie von ihrer, nie um einen Ratschlag verlegenen, Freundin Mona. Die kann Ronja auch gut gebrauchen, als sie plötzlich ihrem Traum-Mann gegenübersteht.

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Am Morgen nach dieser Schreckensbotschaft wachte ich auf und glaubte, es wäre ein Albtraum gewesen. Doch als ich Mutter mit rotverweinten Augen durch die Wohnung laufen sah, realisierte ich Stück für Stück, dass auch im Alltag grausame Dinge passieren können. Den praktischen Teil dieser Erkenntnis erhielt ich drei Tage später auf der Beerdigung.

An diesem Montagmorgen ging es mir ähnlich, nur genau umgekehrt. Mein Traum war derart realistisch gewesen, dass ich kaum glauben konnte, alles habe sich lediglich in meinem Kopf abgespielt. Während ich Fertigmüsli in mich hineinlöffelte, meinte ich noch diese tiefe, warme Stimme im Ohr zu haben.

Ernsthaft, sowas schaffe nur ich! Da verliebe ich mich zum ersten Mal Hals über Kopf und dann ist es gleich von vornherein komplett hoffnungslos, weil es erstens diesen Traummann gar nicht gibt, ich zweitens keine Möglichkeit habe, ihn wiederzusehen – wann träumt man schon Fortsetzungen? - und drittens und das ist der Gipfel alles Schlimmen, er eine gewisse Marie und nicht mich liebt und geheiratet hat. Das letzte, was ich gebrauchen kann, ist eine traumatische Dreiecksbeziehung.

Auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz fühlte ich mich immer noch wie weggetreten. Trotzdem checkte ich heroisch meine aufgelaufenen Mails und sonstigen Nachrichten. Ich sollte besser rasch in meine Gegenwart zurückfinden und dazu gehört, dass man in meiner Generation über soziale Medien kommuniziert.

Dummerweise bin ich keine typische Handynutzerin, was man mir in meinem Freundeskreis oft genug vorwirft. Weder bin ich dauerhaft online, noch trage ich es in Körpernähe. Meine Erreichbarkeit stellt sich von daher recht mäßig dar. Dies rächt sich, weil ich spontane Termine verpasse oder mich, wenn ich mein Handy einschalte, Unmengen von alten Nachrichten gegenübersehe.

So wie jetzt. 24 WhatsApp-Botschaften, 11 E-Mails und 3 SMS überfluteten mich geradezu und ließen mein Handy brummen, pfeifen und klingeln, als wolle es samt Handtasche abheben.

Die Busfahrt war zu kurz, um alle Defizite aufzuarbeiten, aber nachdem ich die unvermeidlichen Werbungen gelöscht hatte, sah ich, dass allein fünf Nachrichten von Florian stammten, inklusive zweier verpasster Anrufe. Drei gingen auf Monas Rechnung und ansonsten sollte ich mich dringend bei den Leuten von meinem Gesprächskreis melden. In der Gruppe wurde nach jemandem gesucht, der am Abend die Themeneinheit übernehmen konnte und bisher wussten alle nur, wer keine Zeit dazu besaß.

Ich stellte im Nachhinein fest, dass es eine glückliche Fügung gewesen war, mein Handy gestern auf dem Küchentisch vergessen zu haben, als ich Oma im Altenheim besuchte.

Von einem entspannten Treffen hatte dennoch keine Rede sein können. Meine Großmutter hatte mich nicht mal ansatzweise erkannt, obwohl ich sie möglichst häufig zu sehen versuche. Sie befindet sich seit etwas über einem Jahr auf einer Pflegestation für Demenzkranke und lebt phasenweise in einer abstrus eigenen Welt. Sämtliche Besucher werden in die aus ihrer Sicht passenden Rollen gepresst. Dieses Mal sprach sie mich zum Beispiel konsequent mit Marie an, wer auch immer das sein mochte. Optische Kriterien und zwingende Logik gibt es für Demenzkranke nun mal nicht.

Wahrscheinlich hieß meine Braut heute Nacht deswegen so. Doch eigentlich kam ich damit noch ganz gut weg. Ein halber Tag auf einer Demenzstation hätte auch genug Stoff für einen Horrortrip geboten: Während ich meiner Oma die Abendmahlzeit in mundgerechte Happen schnitt, war neben mir ein distinguiert aussehender, grauhaariger Herr singend hin- und hergeschwankt. Ein paar Leute hatten sich um eine zerfledderte Babypuppe gestritten. Der verhältnismäßig junge, korpulente Mann vom Tisch gegenüber probierte unser Essen zu klauen, was hieß, dass ich Omas Brot hart verteidigen musste. Und im Hintergrund hatte eine verschrumpelte Greisin bei jedem lauten Geräusch verschreckt aufgeschrien und gegen unsichtbare Mächte zu kämpfen versucht. Die harmlosesten unter den Patienten sind eindeutig diejenigen, die still in ihren Rollstühlen vor sich hinvegetieren.

Während ich im Großraumbüro einlief, das mir seit knapp zwei Jahren ein sympathisch stabiles Einkommen und einen geregelten Tagesablauf beschert, versuchte ich meine jüngsten Erinnerungen abzuschütteln. Es misslang. Meine Gedanken schweiften kontinuierlich ab, wie eine Herde störrischer Schafe.

Ich merkte es jedoch erst, als Mona mir auf die Schulter tippte und meinte: „Na, hast du dich endlich mit Florian versöhnt?“ Sie musste sich heimtückisch von hinten an mich herangeschlichen haben.

Vorsichtshalber fragte ich: „Wie kommst du denn auf die Idee?“

„Du grinst ständig vor dich hin. Hach, es wurde auch Zeit. Der arme Kerl hat ja so gelitten.“ Meine Freundin seufzte theatralisch und zauberte ein schwülstig-wissendes Lächeln auf ihre roten Lippen.

Ich konnte Mona schwerlich erklären, dass ich gerade eine spritzige Diskussion mit meinem Schein-Ehemann geführt hatte, bei der ich endlich mein sprachliches Potential hatte entfalten können und nicht gezwungen war, die ganze Zeit vor mich hinzustarren und zu schweigen.

Peinlicher Weise wechselte der Monitor just in diesem Moment in den Bildschirmschoner, ein farbenfrohes Logo unserer Bausparkasse. Er ist auf fünf Minuten eingestellt. Hektisch klickte ich die vernachlässigte Eingabemaske für Kundendaten zurück, tat professionell beschäftigt und murmelte: „Du irrst dich. Die Beziehung liegt weiterhin auf Eis.“

Meine Freundin zog als Konsequenz vieldeutig eine Augenbraue hoch. Durch diese akrobatische Muskelleistung bekommt ihre Mimik immer so eine hellseherische Komponente. Unbedarfte Gesprächspartner verunsichert sie damit regelmäßig.

Mir vermochte Mona an diesem Morgen aber kein Geständnis zu entlocken. Ich bemühte mich stattdessen, dermaßen bedeutungsleicht dreinzuschauen, dass meine Pupillen bereits zu schielen anfingen.

Ganz überzeugen konnte ich sie freilich nicht.

„Schade, ich hätte gewettet, dass eine rauschende Versöhnungsorgie hinter euch liegt.“ Sichtlich widerwillig begab sie sich an ihren Schreibtisch zurück.

Den restlichen Vormittag wurde ich von lauernden Blicken bombardiert. Meine Konzentration ging dadurch vollends vor die Hunde. Doch ich versuchte mich wenigstens rein äußerlich zusammenzureißen, um dem Bildschirmschoner keine Chance mehr zu geben.

Sämtliche schauspielerischen Bemühungen scheiterten allerdings, als Florian das Büro betrat und wie zufällig vor meinem Arbeitsplatz stehenblieb.

Er sah heute nicht besonders frisch aus und sein aschblondes Haar ließ das übliche Styling vermissen. „Warum reagierst du eigentlich nicht auf meine Nachrichten?“, erkundigte er sich und hielt mir, um Eindeutigkeit bemüht, sein nagelneues Smartphone unter die Nase.

Mich umgab sogleich ein edler Hauch von Hugo Boss, kleidungs- wie parfümtechnisch. Mein Freund bedient ungern das Image des kernigen Naturburschen und wirkt in der Regel wie aus dem Ei gepellt, auch in seiner Freizeit. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er überhaupt eine Jogginghose besitzt.

Heute bot er jedoch ein Bild des Jammers, was mich sofort in die Defensive drängte. „Sorry. Ich habe gestern mein Handy zuhause liegen lassen“, entschuldigte ich mich fast automatisch. Eigentlich sollte er dieses Argument kennen, denn es führt meine Hitliste an. Gefolgt von „Mein Akku war leer.“

„Und wo warst du den ganzen Tag?“

Prinzipiell ging ihn das zwar nichts an, aber da ich ein wohlerzogenes Mädchen bin und anderen Menschen ungern Kummer bereite, antworte ich auf mir gestellte Fragen. „Bei meiner Oma.“

Zu Beginn unserer Freundschaft war Florian einmal mit ins Pflegeheim gegangen. Doch der Besuch hatte in einem Fiasko geendet, weil meine Großmutter Angst vor ihm bekam. Und das, obwohl er sie mit ausgesuchter Freundlichkeit behandelt hatte und sich sogar breitschlagen ließ, am Klavier alte Kirchenlieder zum Besten zu geben. Anschließend war eine ganze Traube andächtiger Damen und Herren um ihn herumgestanden und die Pflegerinnen hatten gefragt, ob er in Zukunft öfter kommen wolle. Dennoch war Oma die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen, mich von ihm abzudrängen. Wie eine Vogelmutter, die den Feind vom Nest ihres Nachwuchses wegzulenken versucht.

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