Bernhard Kellermann - Ingeborg

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Roman von der gräflich erzogenen Holzfällerstochter Ingeborg und dem Fürsten, der sie liebt, sein Schloss verkauft, als er sie verliert, und in einer Waldhütte lebt.
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Ingeborg — читать онлайн ознакомительный отрывок

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Wir kamen an eine Bank und Ingeborg sagte: „Wollen wir uns ein wenig niederlassen?“ Sie blickte mich kurz an, während sie die Frage stellte. Ich war ihr dankbar für den Blick und für die nichtssagenden Worte. Sie fühlte es, denn sie blickte mich nochmals an und prüfte meine Mienen. Ich merkte es sehr gut. Ich stellte das Gewehr an einen Baum, Pazzo bewachte es.

Hinter der Bank sang ein Vogel. Ich lauschte, was für ein Vogel war es doch? Es war ein Vogel, den ich noch nicht gehört hatte. Vielleicht hatte er sich verflogen.

Es hatte sich manches geändert, das sah ich wohl ein. Ich saß neben Ingeborg und mein Herz klopfte. Ingeborg saß mit gleichgültigem, verschlossenem Gesicht da, das Kinn in die Hand gestützt und interessierte sich für die jungen Heupferdchen, die im Grase herumschnellten.

Eine feine Falte zog zwischen Ingeborgs Brauen, ich wagte es nicht, zu sprechen. Wenn sie bei schlechter Laune war, weshalb ging sie dann nicht?

Sie saß so nahe, daß ich meine Hand nicht neben mich legen konnte, ohne sie zu berühren, und plötzlich stieg mir das Blut in den Kopf, so nahe saß sie. Ich fühlte ihre Wärme.

Ich saß still, ich regte mich nicht, ich dachte an die feine Falte zwischen Ingeborgs Brauen. Sie konnte über mich befehlen, ja, das konnte sie. Ein Wink und ich verschwand, und ich trat ihr nie wieder unter die Augen. Ich verließ die Gegend, wenn sie es verlangte, meine Gegenwart sollte ihr nicht die Laune verderben.

Schön lag das Tal zu unsern Füßen, und bis auf die kleine Falte Ingeborgs wäre alles herrlich gewesen. Ein Bauer mähte mit einer blitzenden Sense tief unten, er war nicht größer als eine Ameise. Über dem Tale flimmerte es in einer grünen Wiese wie von einem Edelsteine, aber es war nur ein Stück Glas, eine zerbrochene Flasche, die dort blitzte. Drüben lagen zerstreute Häuschen, still, sie schienen unbewohnt zu sein.

Da tauchte plötzlich aus dem nahen Kornfelde ein Spaten auf, dann ein Hut, ein Kopf, der Kopf hüpfte auf und ab und verschwand wieder im Korn und auch der Spaten tauchte unter.

Dieser hüpfende Kopf scheuchte mich aus meiner Versunkenheit auf. Ein wahnsinnig kühner Gedanke schoß durch meinen Kopf. Wie, wenn ich einfach meinen Arm um Ingeborg legte und sagte: Nun —? Es ist schön hier neben Ihnen zu sitzen und das Tal zu betrachten. Stundenlang könnte ich hier neben Ihnen sitzen, wenn Sie auch nichts sprechen.

Ich bewegte die Lippen, feuchtete sie an, dann sagte ich: „Es ist schön hier zu sitzen und das Tal zu betrachten.“

Ingeborg nickte. „Ja,“ sagte sie.

Im Tal ging der Mann mit dem Spaten, klein, blau. Mein Herz krampfte sich zusammen. Die Glasscherbe drüben im Felde hörte auf zu blitzen, die Schatten stiegen. Ich heftete die Augen auf die Häuschen uns gegenüber. Sie waren bewohnt, vorhin war eine Tür offen gestanden, jetzt hatte man sie geschlossen. Aus dem Walde, der den Hügel oberhalb der Häuschen bedeckte, kam etwas hervorgekrochen. Es sah aus wie ein Kärrchen, das von weißen Mäusen gezogen wurde. Etwas Weißes ging nebenher, etwas Weißes lag auf dem Kärrchen. Er war ein Müller, der Säcke auf einem Karren fuhr, den zwei Schimmel zogen. Die Beine der Schimmel verschwanden im Getreide. Das Kärrchen fuhr bis zu den kleinen Bauernhäuschen. Dort machte es Halt, und einige Leute kamen aus den Türen. Eine Magd schlug auf die Säcke und Mehl stieb heraus, ein rundes Wölkchen, als habe sie geschossen.

Das alles sah ich ganz genau, während sich mein Herz zusammenzog.

Ingeborg bewegte einen Fuß, ich erschrak. Sie bewegte wieder einen Fuß, ich erschrak. Ja, nun stand sie auf. Wir gingen. Im Walde war es dunkeler geworden, immer dämmeriger wurde es. Der Himmel leuchtete rot wie Wein durch die düsteren Wipfel. Lang war unser Weg, wir sprachen nichts.

Ein Vogel zwitscherte. Ich lächelte. Ingeborg sah mich an.

„Ich muß an einen Traum denken, Fräulein Giselher,“ sagte ich. Ich sprach sehr schnell, ich wußte, daß ich nun sprechen konnte und die Freude durchrann mich. Ich fuhr fort. „Ich muß an einen Traum denken. Ich denke oft, was es doch für eine sonderbare Sache mit der Seele des Menschen ist. Heute denke ich nicht daran zu stehlen, aber morgen habe ich den Wunsch es zu tun und übermorgen tue ich es. Aber vor drei Tagen, da dachte ich noch nicht daran. Nun sitze ich im Gefängnis und denke über mich nach. Plötzlich fällt mir ein, daß ich schon zuweilen vom Stehlen geträumt habe. Ja, was sage ich da. Es paßt nicht hierher, ich wollte es auch nicht sagen, ich wollte sagen, unsere Seele hat ihre besonderen Wünsche, aber wir kennen sie nicht. Was wollte ich sagen? Ich wollte Ihnen von einem Traume erzählen, den ich hatte. Ich träume die sonderbarsten Dinge der Welt zusammen. Nun hören Sie, vor einigen Wochen träumte ich von einer Stimme. Welch eine Stimme war es doch! Berückend schön war sie. Ich liege im Bette und träume, daß ich im Bette liege und eine Stimme spricht zu mir. Sie sollen hören, wie sonderbar wir uns unterhielten, diese Stimme und ich. Diese Stimme sagte, daß sie nur mich wolle und keineswegs den Leuchter aus Bernstein und die Schuhe aus Perlmutter. Nein, nein, nur dich, sagte sie. Und ich lag und lächelte und verlor fast die Besinnung, so herrlich und berückend klang die Stimme. Dann sagte sie, daß wir eine Hütte am Strande haben würden, eine kleine Hütte. Du bist ja ein Fischer, sagte sie. Ein Feuer wird auf unserm Herde brennen und du wirst mir die Schuhe mit Fischschuppen bekleben. — Darauf antwortete ich ihr: ja! Ich werde am blauen Grunde des Meeres herumwandern und nach schönen Dingen für dich suchen. Vielleicht finde ich auch ein hübsches Messerchen für dich, sagte ich.“

Ich lächelte und fuhr ebenso hastig fort: „Die Stimme sagte darauf, ich solle mich vor den Sägefischen in acht nehmen, da drunten im Meere. — Haha! — Ich aber fuhr fort: einmal wird auch eine Kiste an den Strand geworfen und wenn wir sie aufbrechen, so fallen lauter alte Kronen heraus, goldene Reifen mit grünen und roten Steinen, Zepter und Spangen. Auch ein Haarpfeil ist für dich dabei. Darauf jubelte die Stimme und begann zu singen: ich erwachte und im Garten sang eine Nachtigall.“

Ich blickte auf Ingeborg und wartete darauf, daß sie etwas sagte. Aber Ingeborg bewegte keine Miene, schmal, gleichsam erfroren sah ihr Gesicht aus. Sie schüttelte den Kopf.

„Es sang eben ein Vogel im Walde, da mußte ich an die Stimme und den Traum denken,“ sagte ich.

„Ja, aber — ich verstehe den Zusammenhang nicht,“ entgegnete Ingeborg.

Die Falte zwischen ihren Brauen war tiefer geworden.

Zusammenhang? War kein Zusammenhang da?

„Ich mußte doch mein Lächeln begründen, Sie blickten mich an, dann glaubte ich Ihnen sagen zu müssen, weshalb ich lächelte. Es war vielleicht ungeschickt von mir.“ — —

Wir kamen an Graf Flüggens Schloß. Die Pfeiler des Gitters trugen Löwen aus Stein, die zwei Wappen vorhielten. Mit Moos bedeckt waren die Löwen, als habe man Kübel von Schlamm über sie gestülpt.

Ingeborg bot mir die Hand. Ich blickte sie an. Sie verstand meinen Blick recht gut. Sie senkte die Augen, dann sagte sie: „Ich habe Harry Usedom mein Wort gegeben.“

Ich verneigte mich. Ich verneigte mich tief, mein Unglück drückte mich nieder. Ich war voller Demut.

„Ich wünsche Ihnen Glück!“ sagte ich mit ruhiger, tiefer Stimme und nahm den Hut ab.

Ich ging . . . . .

Ich ging hinein in den Wald, stolperte hin und her, wußte nicht, ob ich nach rechts gehen sollte oder nach links. Es war auch einerlei.

Ich lachte leicht auf, wie einer der friert. Hahaha, lachte ich, hahaha!

Aber gleichzeitig hatte ich den Drang in mir, mich auf den Boden zu werfen und liegen zu bleiben.

Dann besann ich mich auf den Weg und steuerte meinem Hause zu.

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