Elisa Kellermann
Wege zum letzten Kapitel
Roman
Wege zum letzten Kapitel
Elisa Kellermann
Copyright 2011 Elisa Kellermann
Published at epubli GmbH, Berlin
ISBN 978-3-8442-1205-1
Impressum Impressum Elisa Kellermann Wege zum letzten Kapitel Roman Wege zum letzten Kapitel Elisa Kellermann Copyright 2011 Elisa Kellermann Published at epubli GmbH, Berlin ISBN 978-3-8442-1205-1
Prolog
Alleine
Die Fahrt
Annäherung
Hoffnung
Abschied
Schmerz
Freiheit
Entscheidung
Leben
Ich schreibe diese Geschichte, weil sie mein Leben veränderte. Die Geschichte zweier Menschen, welche die Hoffung nie aufgaben. Waren sie auf der Suche nach dem Glück? Nein, es war keine Suche. Diese Geschichte ist das wirkliche Leben und wurde auch von ihm geschrieben.
Ist sie romantisch? Manchmal
Verbirgt sie Trauer? Gewiss.
Finden sie ihre Liebe?
Wer Freude finden will, muss das lange Tal der Enttäuschungen hinter sich lassen.
Wer glücklich sein möchte, muss alle Rückschläge ohne Reue hinnehmen.
Wer die wahre Liebe finden will, muss offen dafür sein und in sich gehen um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Liebe hat keine Grenzen. Sie liegt tief verborgen in jedem von uns.
Ich kann nicht sagen, was dazu führte und wer die Schuld daran trägt. Nun stehe ich vor den Trümmern meiner gescheiterten Ehe, habe meine Kinder seit vielen Jahren nicht gesehen und frage mich nach dem Sinn.
Immer war ich fleißig und bestrebt danach, dass Beste zu geben. Ich habe zwei Berufe gelernt, bin zur See gefahren und dachte, ich könnte ein erfülltes Leben führen und meiner Familie ein guter Vater und Ehemann sein.
Nun wird es kalt um mich, und niemand kennt mich mehr. Alles was ich erschuf, die Firma, das Haus, meine Familie, mein eigenes Leben – nichts existiert mehr. Wo bin ich und wo werde ich hin gehen? Ich existiere beinahe nicht mehr.
Tom war ein Mann mit mehr Ecken und Kanten und mehr Facetten als manch anderer Mann. Doch nur wenige waren so beharrlich und gütig zugleich. Ein Mann, welcher immer für jeden da war und sich selbst dabei vergaß. Zielstrebig und doch liebevoll. Ungehobelt und zugleich zärtlich.
Dann gab es Maria. Eine wunderschöne Frau mit Verstand und Ausstrahlung. Ihre Schönheit lag immer tief verborgen unter dem Mantel von Zurückhaltung und Bescheidenheit.
Aufgewachsen in der Slowakei, machte sie das Abitur, lernte einen Beruf und heiratete. Fortan führte sie ein Leben, wie es ihr vorgegeben wurde.
Ebenso fleißig und zielstrebig aber immer mit dem Fuß in ihrem Nacken. Kinder? Diese blieben ihr verwehrt. Doch wollte sie wenigstens einen Wunsch erfüllt wissen. Sie wollte glücklich leben und lieben dürfen. Das Schicksal in die Hand genommen, ging sie fort.
Sie wollte nicht viel. Sie wollte nur jemanden lieben und spüren, dass auch sie geliebt wird.
Die Geschichte zweier Menschen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Verschiedene Nationalitäten, Eigenschaften und Lebensweisen.
Diese Geschichte sollte jeden Menschen anregen, an das Gute zu glauben. Man begegnet ihm jeden Tag. Nur geht man meist achtlos daran vorbei und übersieht es leichtfertig. Wer bereit ist, etwas von seinem inneren Glück abzugeben, der ist auch offen genug, welches zu erfahren. Ab und zu sollte man etwas aufmerksamer sein und wahrnehmen, was um einen herum geschieht.
Wer hat sich noch nicht zurück gelehnt, die Augen geschlossen und gedacht, was wäre, wenn.....?
Ein kleines Stück Freude an einem Tag wie heute
Der Wecker läutete und wie immer stieg ich leise, ohne zu zögern aus meinem Bett. Es war bereits sieben Uhr und die Sonne schien durch das Licht durchflutete Wohnzimmer, den Flur entlang zur Schlafzimmertüre. Ein wenig die Augen zusammengekniffen, ging ich langsam ins Bad und betrachtete mich im Spiegel. Ein altes Gesicht blickte mich an. Ein, von der Sonne ausgetrocknetes Gesicht mit Falten wie ein Fünfzigjähriger.
Mit dem Gedanken, Mensch, „bin ich alt geworden“, putzte ich mir die Zähne.
Tom wohnte damals mit seiner Freundin Manuela in einem großen Penthaus in Nürnberg.
Es gehörte einem gemeinsamen Freund von ihnen, welcher es sich als Ruhesitz für das Alter gekauft hatte. Da er jedoch noch zehn Jahre bis dahin hatte, vermietete er es an die Beiden.
Eigentlich war es viel zu teuer für zwei Normalverdiener, doch sie hatten sich vom ersten Augenblick an, darin verliebt. Es gab zwei große Terrassen, wobei man von der Hinteren aus, einen weiten Ausblick auf den nahegelegenen Park hatte. Über dem gewaltigen Wohnzimmer spannte sich eine hohe, gebogene Decke aus Holzbalken. Manuela und Tom richteten das Zimmer mit viel Liebe zum Detail ein.
Nur Massive dunkle Holzmöbel wurden verwandt, ein großer hölzerner Esstisch für zehn Personen stand dominant im Raum und darüber hing ein antiker Kerzenleuchter die Decke herab. An den Wänden waren Kerzenfackeln aus geschmiedetem Eisen angebracht. Wenn es draußen dunkel war und alle Kerzen brannten, hatte man den Eindruck, als sei man in einer Burg.
Der Fußboden war mit Kirschholz belegt und tat sein übriges um dieses mittelalterliche Flair zu unterstreichen.
Manuela schlief noch sanft. Sie wusste, dass ich sie wecken würde, wenn es Zeit dafür wäre.
Nachdem ich auch geduscht war, zog ich mich an. Jeans und ein Hemd waren für mich Standard an einem Wochentag und somit machte ich mich daran, dass Frühstück zu bereiten.
Obwohl man es kaum Frühstück nennen konnte. Wir tranken ausschließlich Kaffee, wenn wir arbeiten mussten. Nur an den Wochenenden frühstückten wir ausgiebig und aßen auch etwas dazu.
Manuela war eine Langschläferin. Lieber verzichtete sie auf ihr Frühstück, als auch nur eine Minute früher aus dem Bett zu steigen. Daher machte ich es mir zur Aufgabe, vor ihr aufzustehen, alles vorzubereiten und sie erst zu wecken, wenn alles fertig war.
Leise ging ich wie jeden Morgen zu unserem Schlafzimmer, machte vorsichtig die Türe auf und blickte hinein. Sie lag auf dem Bauch und nur eine Schulter ragte unter der Bettdecke hervor.
Ich gab ihr einen Kuss auf die Schulter und stupste sie leicht an.
>>Guten Morgen, es ist Zeit, du musst jetzt aufstehen.<<
Langsam drehte sie sich zu mir herum und blickte mich verschlafen an. Ihre langen braunen Haare ragten wild durch einander und standen in jede erdenkliche Richtung.
Orientierungslos und den Blick gerade nach vorne gerichtet, saß sie wortlos da und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
Noch benommen, hauchte sie mir ein leises und verschlafenes „guten Morgen“ zu, rieb sich die Augen und blieb wie festgewachsen auf dem Bett, sitzen.
Wie so oft, fand das selbe Ritual statt. Ich musste ihr die Decke weg nehmen, um sie endgültig zum aufstehen zu bewegen.
Langsam drehte sie sich aus dem Bett heraus und versuchte blind mit den Füssen ihre Hausschuhe zu ertasten. Und wie immer, schob ich ihr die Schuhe zu. Behutsam schlurfte sie mit nach unten gesenktem Kopf und verquollenen Augen in Richtung Bad. Ich ging wie immer in die Küche, drückte auf den Knopf des Kaffeeautomaten und mit lautem Mahlgeräusch lief unsere Höllenmaschine auch schon los.
Augenblicklich verbreitete sich ein angenehmer Duft von frisch gemahlenem- und direkt gebrühtem Kaffee im Raum.
Und wie jeden Morgen, brachte ich Manuela den Kaffee ins Bad, damit sie sich in aller Ruhe zur Arbeit fertig machen konnte.
Sie genoss es und wusste es auch zu schätzen. Jedem, unserer Freunde erzählte sie wohlwollend die Geschichte mit ihrem Frühstück. Ich tat es gerne, denn ich liebte sie.
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