Olivia Monti - Sterbewohl

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Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten.
Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

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Kapitel 12

Je mehr wir tranken, desto lauter schimpften wir über den Staat. Bis es an Freds Tür läutete.

Die Türglocke war schrill. Fred hatte sie auf die höchste Lautstärke gestellt, da er leicht schwerhörig war, aber noch keine Hörgeräte tragen wollte.

Alle verstummten. Die Angst stand uns ins Gesicht geschrieben. Die einen erblassten, die anderen rissen die Augen weit auf. Nur Max’ Miene veränderte sich nicht.

Es läutete noch einmal.

Fred stand auf und wankte zur Eingangstür.

Er öffnete nicht sofort.

Es läutete ein drittes Mal. Es fuhr einem durch Mark und Bein.

Vorsichtig guckte Fred durch den Spion, so zögerlich, als hätte er Angst, dass die Person auf der anderen Seite der Tür ihm mit einer Nadel ins Auge stechen könnte. Plötzlich zuckte er zurück und drehte sich zackig zu uns um. Auf seinem Gesicht lag ein breites Grinsen. „Nur mein Sohn.“

Zuerst holte ich tief Luft, da ich vor Schreck ganz vergessen hatte zu atmen, erst dann wunderte ich mich, dass Fred einen Sohn hatte. Von einem Sohn hatte er uns noch nie erzählt.

Ein großer, breitschultriger blonder Mann um die vierzig trat ein.

Fred führte ihn zum Tisch, stellte ihn vor und wurde dabei leicht rot. „Tommy kümmert sich um meine letzten Angelegenheiten“, erklärte er uns.

Dann nahm er seinen Sohn an der Schulter und brachte ihn nach nebenan. Wenig später hielt Tommy ein DIN-A4-Couvert in Händen und ließ sich von seinem Papa zur Wohnungstür begleiten.

„Wir sehen uns da oben“, sagte Tommy noch zum Abschied, zeigte mit dem Finger hoch zur Decke und ging heiter grinsend.

Fred setzte sich mit einem Räuspern wieder zu Tisch und stürzte ein Glas Wein hinunter. Er blieb stumm.

„Warum hast du uns nichts von deinem Sohn erzählt?“, wollte Anna wissen.

Es dauerte eine Weile, bis Fred sich durchrang, über Tommy zu sprechen. Die Sache war die, Tommy genierte sich für seinen Papa. Er hatte gleich nach der Schule jeden Kontakt zu ihm abgebrochen und Geld verdient. Wahrscheinlich hatte er die Nase voll gehabt von Freds unzähligen Projekten, die allesamt scheiterten. Und von den großen Hoffnungen, die Fred jedes Mal schürte, von seinen leeren Versprechungen, dass es jetzt endlich klappen würde und er diesmal ganz groß rauskäme. Es war ärgerlich, einen Vater wie Fred zu haben. Ein solcher Vater musste einem wie ein Betrüger vorkommen.

Als Fred uns mitteilte, seinem Sohn wäre es egal, wenn er stirbt, tat mir Fred dann doch leid. Fred hatte seinen Sohn nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder angerufen, um ihn als Sachwalter und Erben einzusetzen. Tommys erste Frage war gewesen: „Um wie viel handelt es sich denn?“ Als Fred ihm mitteilte, er wolle nächste Woche Sterbewohl schlucken, hatte Tommy nur bemerkt: „Na, wenn du das willst.“

„Dann hast du ihm nicht gesagt, dass wir gar nicht vorhaben zu sterben?“, wollte Marwa nun doch wissen.

Fred errötete wieder. Es wirkte merkwürdig auf mich, einen so alten Mann erröten zu sehen, und er tat mir erneut leid.

Fred wollte darauf nichts antworten.

Anna brachte es auf den Punkt. „Du vertraust ihm nicht.“

Fred verzog den Mund, ruckte auf seinem Stuhl hin und her. „Es wäre zu umständlich gewesen, ihm alles zu erklären“, brachte er schließlich hervor. Er hustete. „Wir haben nicht mehr so viel Zeit.“

Kapitel 13

Meine Wohnung erschien mir seltsam leer am Vorabend der Abfahrt. Ich hatte gepackt. Fast nur Sportliches und Laufschuhe. Fluchtkleidung. Die Beruhigungstabletten hatte ich natürlich auch dabei. Bisher hatte ich nur zwei davon geschluckt. Die machten einen stark benommen und man konnte nicht mehr klar denken. Man fand alles harmlos, ja sogar lächerlich. Gleichzeitig wuchs in einem ein großes Schlafbedürfnis. Es schwebten einem Betten in allen Formen und Größen vor. Kissen und Decken. Daunen und Matratzen. Sich schlafen zu legen wurde zur Sucht. Nur im äußersten Notfall wollte ich diese Pillen nehmen. Wenn ich mit den Nerven am Ende war.

Von der Bank hatte ich Bargeld abgehoben. Nicht alles, damit es nicht auffiel. Aber mehr, als ich auf eine Reise je mitgenommen hätte. Fred hatte uns das geraten. Die Kreditkarte konnten sie einem jederzeit sperren, wenn man im Ausland war.

Ich stellte den Koffer in die Diele und blickte mich um. Es war sehr still in meiner Wohnung. So still hatte ich meine Räume noch nie erlebt. Meine Wohnung hatte auf einmal etwas Unberührtes, wirkte, als wären gar keine Bewohner mehr da, als wäre ich schon fort. Meine Wohnung nahm womöglich vorweg, dass ich nicht mehr zurückkehrte. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Hier lauerte bereits eine tödliche Einsamkeit. Die Dinge gehörten schon niemandem mehr, waren herrenlos geworden …

Ich drehte den Fernseher laut auf, um mich zu wehren. Es kam eine Talentshow. Ein Mädchen sang poppig. Die Stimme füllte bald, wie helles Licht, meine Wohnung bis in alle Winkel und das Gespenstische verschwand.

Kapitel 14

Am 20. April um zehn Uhr morgens kam pünktlich der Kleinbus, um uns abzuholen. Es war ein Bus mit sechs Plätzen, außer uns vier kamen aber keine weiteren Reisenden dazu.

Der Fahrer war bester Laune und bot uns gleich Sekt aus dem Bordkühlschrank an, nachdem er unsere Koffer verstaut hatte.

Anna saß entspannt neben mir. Sie machte es sich bequem. Ich fühlte mich noch nicht sehr locker. Ich wollte zwar glauben, dass wir jederzeit das Hotel wieder verlassen konnten, um notfalls auch die Fähre nach Dänemark zu nehmen. Aber vielleicht wussten sie es zu verhindern. Vielleicht sperrten sie uns ein, sobald wir im Hotel ankamen. Konnte man wirklich wissen, was uns erwartete?

Der Bus fuhr nahezu geräuschlos. Die Landschaft flog vorbei. Es war ein sonniger Tag. Hier und da schwammen ein paar Wölkchen im Blau, die der Wind zerrupfte. Fred und der Fahrer hatten ein Gespräch begonnen.

„Bringen Sie viele Leute in die Sterbehotels?“, fragte Fred den Fahrer.

Der Fahrer kicherte. „Sterbehotels? Was ist denn das für ein Wort? Klingt ja wie in einem Horrorfilm.“

„Wie nennen Sie denn diese Hotels mit den Sterbeseminaren?“

Der Fahrer zögerte einen Moment lang. „Also Ihr Hotel auf Fehmarn heißt Hotel Paradies .“

„Und fahren Sie die Gäste hin und auch wieder zurück?“

Der Fahrer brauchte wieder einen Moment, bis er antwortete. „Ich fahr die Leute hin.“

„Sie fahren niemanden zurück?“

„Ich fahr nur drei Tage die Woche. Das sind immer die Hinfahrten.“

Fred räusperte sich. „Und wer holt uns wieder ab?“

Der Fahrer musste nachdenken. „Da müssen Sie sich an die Hotelrezeption wenden, denk ich.“

Der Fahrer fuhr die Leute nur hin, überlegte ich. Es gab keine Rückfahrt vom Sterbehotel. Das hier war eine One-Way-Fahrt. Eine Fahrt in die Sackgasse. In den Tod … Meine Gedärme rumorten. Ich musste den Fahrer bitten, dringend an der nächsten Raststelle anzuhalten. Zum Glück waren wir bereits auf der Autobahn, und es waren nur noch sechs Kilometer bis zur nächsten Toilette.

„Sie müssen jetzt schon? Wir sind doch eben erst weggefahren“, konnte der Fahrer sich nicht verkneifen zu bemerken. „Sind Sie krank?“, fragte er dann noch frech.

Ich stammelte: „Nein, nein. Es hat mir zu Hause nur nicht mehr gereicht.“

Ich hatte glatt Durchfall bekommen. Um ein Haar schaffte ich es auf dem Rastplatz noch auf die Toilette. Als ich mich wieder beruhigte und mein Blick über die weißen Kacheln wanderte, spürte ich auf einmal eine große Erleichterung bei dem Gedanken, jetzt durch den Hintereingang der Toilette einfach abzuhauen. Ich war hier drinnen noch ein freier Mensch. Niemand würde es verhindern, wenn ich jetzt floh … Aber wo sollte ich hin? Ohne Jacke, ich hatte meine Jacke im Bus gelassen. Nur mit meiner Handtasche …?

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