Hermann Brünjes - Eine Frage der Macht

Здесь есть возможность читать онлайн «Hermann Brünjes - Eine Frage der Macht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine Frage der Macht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine Frage der Macht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Schäfer mit Hut, Stab, Hund und Schnuckenherde. Der Schützenverein, Naturliebhaber und Dorfidylle. Die Lüneburger Heide wie aus dem Bilderbuch.
Jens Jahnke, Reporter beim Kreisblatt, schaut hinter die Kulissen.
Vier tote Wölfe, streng geschützt und doch erschossen. Naturschützer und Weidetierhalter bekriegen einander bis aufs Blut. Der Umgang mit dem Wolf entscheidet über Wahlen, Karrieren und zuletzt über Tod und Leben.
Jens Jahnke soll eigentlich nur einen Artikel über Himmelfahrt schreiben, ein christliches Fest, das niemand mehr versteht. Er gerät in ein tödliches Spiel um Macht und Kontrolle. Begleiten Sie den Reporter nach Himmelstal, einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, das es in sich hat.

Eine Frage der Macht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine Frage der Macht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Sagen Sie es uns.«

Elske macht das richtig geschickt.

»Nun, ich finde, man sollte die Leute nicht in Schubladen stecken. Es gibt doch in jeder Partei Sympathieträger und, ich sag’s mal volksnah, Kotzbrocken.«

»Da haben Sie natürlich recht.«

»Nun, und die Aufteilung in rechts und links ist in einer modernen Gesellschaft doch wohl überholt. Sehen Sie sich doch nur die CDU an. Unter Merkel hat sie sich grüne und soziale Themen einverleibt, hat Wehrpflicht und Atomkraft abgeschafft, ist dem Euro beigetreten und ist doch wohl kaum mehr klar als rechts, links oder mittig zu definieren!«

»So kann man das sehen. Lassen wir also den Stempel ›rechts‹ und Sie erzählen uns inhaltlich, was Sie wichtig finden. Ihr Wahlprogramm haben wir natürlich schon gelesen.«

Gut, dass Elske nicht weiter in die ideologische Diskussion einsteigt, sondern unseren Gastgeber motiviert, seine Haltung zu beschreiben. Er lacht.

»Okay. Dann also unsere Schwerpunkte und wie wir Macht ausüben wollen. Wenn ich zu viel rede, unterbrechen Sie mich gerne.«

Der Mann weiß, was sich gehört.

Was er uns nun allerdings erzählt, ist exakt das, was heutzutage als »rechts« eingeordnet wird. Wir haken mehrmals nach, erfragen Beispiele, verzichten aber darauf, kontrovers zu diskutieren. Weit über eine Stunde geht es um das Programm der DZP und wie Konstantin von Bering es interpretiert.

Die Eckpunkte kann man einfach und kurz beschreiben: Keine Zuwanderung und sofortige Abschiebung derer, die kein Asyl bekommen. Grenzen dicht. Raus aus der Europäischen Union. Volksabstimmungen, z.B. über den Verbleib im Euro. Globalisierung ja, aber nur, wenn Deutschland daran verdient. Also: Germany first! Recht und Ordnung. Mehr Kompetenzen für Polizei und Exekutive. Härtere Strafen. Verwaltungsabbau. Wehrpflicht wieder einführen. Hartz IV abschaffen, dafür niedrige Grundsicherung. Kinderreiche Familien fördern. Diskriminierung von Vollzeitmüttern stoppen. Prämie für Geburten (er nennt es »Willkommenskultur für Neu- und Ungeborene«). Deutsche Leitkultur statt Multikulti. Der Islam gehört nicht zu Deutschland und muss sich eingliedern. Bezahlfernsehen statt öffentlich-rechtlichem Rundfunk. Schluss mit Gender und Gleichmacherei. Ein dreigliedriges Schulsystem mit klarer Leistungsorientierung. Staatliche Subventionen abbauen. Natur- und Trinkwasserschutz, aber Klimalüge beenden. Laufzeitverlängerung Atomkraft, Alternative Energien erforschen... Um es auf den Punkt zu bringen: Früher war alles besser. Folglich zurück in die Zukunft.

Während von Bering Junior mit leuchtenden Augen von seinen Überzeugungen schwärmt und Elske sich Notizen macht, schaue ich mir die Fotos auf der Anrichte an. Ein Familienbild mit dem Patriarchen in Jagdkleidung, daneben dessen Frau und im Gras vor ihnen Sohn und Tochter. Das Foto muss vor etwa fünfzehn Jahren aufgenommen worden sein. Ein anderes ist jünger und zeigt den Junior inmitten einer fröhlichen Riege von fünf jungen Leuten in schwarzen Poloshirts mit einem Wappen, das ich nicht erkenne. Steht ganz rechts der Sohn von Schäfer Bauer? Möglich.

Nach etwa einer Stunde werden wir plötzlich unterbrochen. Eine junge Frau in Reitkleidung stürmt herein.

»Konstantin, wo steckt eigentlich Claas? Der wollte für mich... oh, du hast Besuch?«

Ich vermute, die hübsche Brünette mit Sommersprossen, sportlicher Figur und sichtlich sprühendem Temperament ist Konstantins Schwester. Die beiden ähneln sich. Verheiratet ist er jedenfalls nicht.

Plötzlich stutzt die junge Frau.

»Elske? Was machst du denn hier?«

Nun sind Konstantin und ich gleichermaßen erstaunt. Die beiden Frauen kennen sich.

»Sophia? Jetzt bin ich aber baff. Dasselbe frage ich dich auch.« Elske ist genauso überrascht wie die Reiterin.

»Na so was«, meint Konstantin. »Herr Jahnke, dann darf ich Ihnen meine jüngere Schwester Sophia vorstellen. Die Damen kennen sich ja schon, woher auch immer.«

Sophia und Elske werfen sich einen kurzen Blick zu, einen mit integrierter Schweigevereinbarung, vermute ich.

»Ja, wir kennen uns. Zufällig gewissermaßen.«

Mehr verrät Sophia uns nicht. Stattdessen blafft sie ihren Bruder ungeduldig an.

»Aber egal. Konstantin, weißt du nun, wo Claas ist oder nicht?«

»Keine Ahnung. Auf der Jagd oder am Computer?«

»Quatsch. Er wollte die braune Stute fertigmachen, damit ich loskann. Ich will den neu angepflanzten Mischwald noch einmal checken.«

»Dann musst du dein Pferd wohl selbst satteln, meine liebes Schwesterchen! Deine exotischen Bäumchen gehören sowieso nicht in unseren Wald.«

Sophia zeigt ihrem Bruder den Stinkefinger, faucht ihn an und verschwindet so geräuschvoll, wie sie gekommen ist.

»Entschuldigen Sie. Meine Schwester will unseren Nutzwald auf plus zwei Grad Klimaerwärmung vorbereiten. Als ob ein paar neue Baumsorten die Welt retten...«

Elske rümpft die Nase.

»Die Welt retten mag tatsächlich etwas zu dick aufgetragen sein – aber ein bisschen besser wird sie dadurch vielleicht schon.«

Das erste Mal während der Begegnung verlässt meine Kollegin ihre neutrale Haltung. Dass sie sich für das Klima engagiert oder für zukunftsfähige Aufforstungen, habe ich nicht gewusst. Aber so sind die Ostfriesen, immer für eine Überraschung gut.

Konstantins sonst verbindlicher und offener Blick wirkt für einen kurzen Moment kühl und abweisend. Dann jedoch lächelt er wieder freundlich.

»Sie haben sicher recht damit.« Er schaut auf seine Armbanduhr. »Ich denke, mir fehlt die Zeit, weiter darüber zu diskutieren. Aber wenn Sie noch Fragen haben...?«

Wenn er jetzt mittendrin aussteigt, wäre es extrem schade. Also frage ich ihn schnell, wie er »Macht« mit einem Satz definieren würde. Er lacht wieder, als wäre nichts gewesen.

»Macht? Ganz einfach: Wer die Macht hat, kann alles machen, was er will!«

»Alles, was er will?«

Konstantin lächelt. »Alles, was das Volk will.«

Er weiß, dass ich ihm nicht glaube.

»Deshalb also die Volksbefragungen?«, vermittelt Elske, die sich offenbar wieder in professionellem Fahrwasser befindet. Der blonde Deutsche steigt darauf ein.

»Richtig. Die Schweiz zeigt es uns. Eine rein parlamentarische Demokratie begünstigt die Hinterzimmerpolitik der politischen Seilschaften und Lobbyisten und verhindert, dass der Wille des Volkes geschieht.«

Vermutlich will der Sunnyboy mit Schirm, Charme und Manipulation die Mehrheiten für seine deutsche Zukunft gewinnen – und wenn er erst einmal an der Macht ist, auch mit »Recht und Ordnung«, wie er sie als Führer des Volkes definiert. Ich denke mir meinen Teil, spreche es aber lieber nicht aus.

Mir fallen die Wölfe ein. Immer mehr vermute ich, dieser hier ist einer im Schafspelz. Solange Nazis sich als solche äußerlich, begrifflich und im Auftreten zu erkennen geben, werden sie wahrscheinlich kaum zur Gefahr für unsere freiheitliche Demokratie. Konstantin ist eine andere Nummer. Er vermochte es, auch mich zumindest für kurze Zeit zu beeindrucken. Aber wie gesagt, ein Wolf im Schafspelz. Apropos Wolf. Dazu muss ich ihn unbedingt noch befragen.

Nachdem Konstantin noch einmal erwähnt hat, dass seine Zeit knapp ist und seine Anwesenheit in einer Onlinekonferenz erwartet wird, kommt es dazu. Beim Hinausgehen, im Angesicht des ausgestopften Pumakopfes, kann ich meine Frage ganz wie nebenbei anbringen.

»Sagen Sie, Herr von Bering, Sie bewirtschaften große Wald- und Ackerflächen. Sie sind ja auch Jäger. Wie stehen Sie eigentlich zum Abschuss dieser vier Wölfe?«

Abrupt bleibt Konstantin von Bering stehen. Er schaut mich kurz und irgendwie scharf an. Dann atmet er auffallend tief durch und antwortet.

»Da berühren Sie einen empfindlichen Punkt, Herr Jahnke. Wir sind natürlich für den Natur- und Artenschutz. Aber alles muss dort leben, wo es hingehört und heimisch ist. Der Wolf jedenfalls gehört hier nicht hin.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine Frage der Macht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine Frage der Macht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Eine Frage der Macht»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine Frage der Macht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x