Wolfgang Bendick - Kreuzweg zu anderen Ufern

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Dieses Buch ist die Lebensgeschichte eines jungen Christen, der nach Gott und nach Wissen sucht. Um selber besser zu werden und um in der Welt Gutes zu tun. Nach seiner Berufsausbildung beschließt er, ein Seminar für Spätberufene zu besuchen. Doch erfährt er dabei immer mehr die Beschränkungen, die seine Religion ihm auferlegt, die 'Scheinheiligkeit' ihrer Vertreter und die Gängelung der Gläubigen. Anfangs sieht er das als eine Prüfung. Bis ihm eines Tages klar gesagt wird, er sei nicht mehr ein Christ, sondern der Teufel in Person.
Was im Moment als ein großer Schmerz erscheint, wandelt sich bald in Erleichterung, aus welcher das Gefühl einer nie gekannten Freiheit entsteht. Und diese gilt es zu nutzen! Er beschließt, nach Osten zu gehen um Gott aus der nicht christlichen Sicht zu finden.

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Manfred, der ein richtiges Taschengeld von den Eltern bekam, kaufte ein kleines Transistorradio, das er vorne auf dem Lenker seines Fahrrades befestigte. Da fühlte er sich wie in einem Auto, meinte er stolz. Wir beneideten ihn, reichte doch unser ‚Fuchzgerl‘ pro Monat gerade mal für ein paar Hubble-Bubble, so ein Kaugummi mit Balsam-Geschmack, oder, wenn wir zusammenschmissen, für ein Paket Krüll Tabak oder eine Halbe Bier.

Wir trafen uns normalerweise an Stellen, wo wir alles im Auge hatten. Dort saßen wir auf einem Zaun und beobachteten. An versteckten Plätzen trafen wir uns nur, wenn wir Unsinn vorhatten oder rauchten oder einer ein Pornoheft dabeihatte. Kam ein Mädchen vorbei, so redeten wir ganz wichtigtuerisch und laut unter uns. War sie vorbei (meist wechselte sie früh genug auf die andere Straßenseite hinüber), dann pfiffen manche anerkennend und wir schauten ihr nach, Sie anzureden traute sich keiner. Nori pfiff am lautesten. Er konnte das sogar, ohne die Finger zu benutzen. Wir versuchten es auch. Mit den Fingern auf der Zunge kotzten wir schier, ohne Finger glichen unsere Versuche eher dem Zischen eines Wasserkessels.

Ein Mädchen fiel uns besonders ins Auge. Lange schwarze, zu einem Zopf geflochtene Haare, eine tolle Silhouette. Sie wohnte in der Siedlung und war vor nicht langer Zeit mit ihrer Mutter in eines der neuen Reihenhäuser eingezogen. „Weiß jemand, wie die heißt?“, fragte Jürgen. Niemand wusste es, da sie nicht hier in die Schule gegangen war. „Das ist eine Klumse!“, meinte Nori. „Wieso Klumse?“, wollte ich wissen, „was ist denn das?“ „Na, die Möse, die Büchse, da wo die Fummel sitzt, das kleine Ding, was wie ein Miniaturpimmel aussieht. Ich hab´ da letztens ein Foto in einem der ‚Wichshefte‘ (Pornohefte) von meinem großen Bruder gesehen, schaut aus wie ne offene Muschel!“ „Kannst du das nicht mal besorgen? Würde ick gerne ooch mal sehen!“, meinte sein Cousin. „Nee, geht nich! Alleine schon, wenn der wüsste, dass ich seine Heftle entdeckt habe!“ „Dann nennen wir sie ‚Olgate‘, bis wir ihren richtigen Namen wissen!“, meinte Manne. Wir mussten unwillkürlich kichern. „Klingt ja wie Zahnpaste!“, bemerkte Günther. „Bestimmt riecht sie auch so beim Küssen! Schöne weiße Zähne hat sie ja!“ Also schauten wir ihr vorerst nur interessiert von ferne nach.

Als wir mal zusammen eine Maß Bier beim Tischfußballspielen im Adler tranken, bemerkten wir, dass Olgates Mutter dort bediente. Sie war genauso knackig wie ihre Tochter, trotz des Altersunterschiedes. „Deshalb hat sie also keinen Vater!“, stellte jemand logisch fest. „Das muss wohl einer der Gäste gewesen sein. Aber wie ein Freudenmädchen schaut die wirklich nicht aus!“ Bis dann eines Tages Manfred uns strahlend mitteilte, dass sie Bärbel heißt. Und dass sie eine Weile zusammen gesprochen hatten. „Und worüber?“, wollte Günther wissen. „Na ja, nicht so wie wir untereinander reden, sie ist doch ein Mädchen! Auf jeden Fall treffen wir uns morgen wieder, und zwar, ihr werdet´s nicht glauben, bei ihr zu Hause!“ „Du kohlst uns an!“ „Nein, echt wahr, sie sagte mir, ihre Mutter hat nichts dagegen, wenn sie einen Freund hat, und dass sie ihn mitbringen darf!“ Wir waren baff.

Von jetzt an trafen Manfred und Bärbel sich alle paar Tage, manchmal hielt sie auch bei unserer Gruppe an, wenn Manne dabei war und wir quatschten miteinander. Einmal sah uns meine Mutter. Vielleicht kam sie vom Metzger oder sonst wo her. Sie warf mir einen solchen missachtenden Augenblitz zu, dass ich dachte: „Au weia, das steht noch was bevor!“ Abends dann kam das Gewitter: „Dass ich dich ja nicht mehr mit diesem Flittchen sehe! Ein uneheliches Kind, die Mutter bedient in der Kneipe! Aus der wird mal genau das Gleiche wie ihre Mutter! Das ist kein Umgang für dich! Wenn ich das nochmal sehe, sag ich´s dem Vati und dann kriegste was ab!“ Sollte ich ihr erklären, dass sie die Freundin vom Manfred ist? Und dass sie eine sehr aufgeschlossene Mutter hat? Quatsch! Welchem Kind ist es je gelungen, seinen Eltern etwas zu erklären! Da ist es noch einfacher, im Matheunterricht ein Problem in einen Dreisatz umzuwandeln und zu lösen!

KIRCHGANG

Sonntags zum Kirchgang war immer Anzug und großer Staat angesagt. Für viele, vor allem die Frauen, glich das einer Modenschau. Auch wir Jungens hatten da unsere Eitelkeit. Jeans waren gerade in Mode. Natürlich mussten das ‚Lewi’s‘ sein und hauteng. Notfalls taten es auch ‚Mustang‘, eine billigere Marke mit einem eingestanzten Pferd auf einer seitlich über dem Gürtel angenieteten Lederplakette. Manfred wusste, wie man Jeans anpasst: „So eng wie möglich kaufen, so, dass du gerade noch reinpasst, anziehen und in die Badewanne setzen. Dann mit den nassen Jeans rausgehen und solange laufen, bis sie trocken sind.

Das war bei uns nicht möglich. Schon alleine die Jeans kaufen! Einmal hatten die Eltern uns zweien dunkelrote Jeans gekauft, natürlich keine Lewi’s, denn die waren zu teuer. Irgend so ein Kaufhaus-Gelump, billig und im Räumungsverkauf. Als wir damit das erste Mal auf die Straße gingen, waren wir der Spott des Dorfes, mein Bruder und ich. „Die Red-Jeans-Bande!“, spotteten die Kumpel und zeigten verächtlich mit den Fingern auf uns, „Wie ein paar Tunten vom anderen Ufer!“ Wir zogen die Hosen nie wieder an. Unsere Eltern wunderten sich, dass die Hosen nicht verschlissen. „Das ist halt noch Qualität, trotz des niedrigen Preises!“, lobte die Mutter, die gar nicht merkte, dass wir sie nie anzogen, nur ab und zu auf den Wäschehaufen schmissen. Von unserem ersten während der Ferien selbstverdienten Geld kauften wir uns Mustang-Jeans, gingen damit zum Schwarzfischen in den Rohrbach und warteten bis sie wieder trocken waren. Aber am Abend da wieder rauskommen! Wir mussten einander helfen uns von den Hüllen zu befreien. Und unsere Unterhosen waren ganz blau geworden und unsere Beine ebenfalls! Wir stopften die Unterhosen unten in die Mülltonne, damit die Mutter nichts bemerkte.

Natürlich wurden die neuen Jeans in der Kirche vorgezeigt! Und da Krawatten uns zu spießig waren und ich auch den Knoten nie hinkriegte, hatte Manfred die Idee des Jahrhunderts gehabt: John Wayne und Gary Cooper, die Hollywood-Cowboys – wer kannte ihre Filme nicht – waren unsere Vorbilder, unsere wahren Helden! Sie zeigten uns, wie man sich Damen gegenüber benimmt, kurz, wie sich ein richtiger Kavalier zu verhalten hat, wenn’s sein muss, mit Faustschlägen! In einem Stoffladen hatte Manfred einen Rest schwarzes Seidenband gekauft und es sich um den Hemdkragen gebunden. So sah er aus wie ein Sherif, der gerade zum Duell antrat, wenn er in der Schlange der Kommunizierenden langsam zum Altar voranschritt. Und ich hinter ihm, die Leute hielten mich sicherlich für den Hilfs-Sherif, mit einem dunkelblauen Band um den Kragen meines weißen Hemdes, denn den Restposten schwarzes hatte ja der Manne gekauft. Natürlich machten noch ein paar andere diese Mode nach. Manfred fühlte sich richtig stolz, doch ich kam mir irgendwann blöd vor zwischen den Lederhosen-Seppln und den Dirndln und wickelte das Band meinem schon länger vernachlässigten Teddybären um den Hals. Sogar meine Mutter fand das gut, „das steht dem jedenfalls besser als dir!“

Von wegen ‚stehen‘! Die wusste ja gar nicht, was in der Welt vorging! Was heißt Welt. Im Dorf, in der Familie! Genauer noch: in unseren Hosen! Wovon wir alle die ganze Zeit redeten, wovon wir einen Blick zu erhaschen versuchten, wenn sich jemand am Badeplatz umzog. Von dem wohl Wichtigsten auf Erden, von dem man uns nichts verriet, es nur mit dem Wort ‚unkeusch‘ umschrieb! Was sie auch nicht wusste, war, dass ich irgendwann mal den Teddy unten angebohrt hatte, um herauszufinden, was das ‚Ficken‘ oder ‚Löchlestopfen‘ war, von dem die Größeren so begeistert sprachen. Mit ‚Selbststudium‘ könnte man so etwas umschreiben, wenn ich meinen Pimmel, mit einem Taschentuch bekleidet in die raue Holzwolle einschob. Damals war gerade der Schlager ‚Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh´n‘ in aller Munde. Auch wir grölten ihn, wenn wir unter uns waren, aber mit dem volkstümlichen Text, wo das Wort ‚vögeln‘ eingesetzt war. Es war einfach toll! Und ‚sofern die Schwänze stehn‘ anstelle von ‚Winde wehn‘.

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