Der Wissenschaftler glaubt, dass es ein System um uns herum gibt, das Zeit und Raum übersteigt. Er bleibt dabei, dass das UFO-Phänomen die Manipulation einer Realität ist, die größer und komplexer ist als der schlichte Besuch von Außerirdischen. Er vermutet, dass einige Menschen dies bereits verstanden haben und ihre Handschrift in verschiedenen Aspekten des UFO-Phänomens gezeigt hätten.
Das System, von dem Vallée spricht, könnte im tiefen Weltall zu verorten sein. Wenn dem so ist, wäre es jedoch nicht als Raumschiff im üblichen Sinne von „Muttern und Schrauben“ zu verstehen. Die UFOs sind nach Vallées dritter Hypothese eine Manifestation, die unabhängig von ihrer physischen und symbolischen Realität nicht verstanden werden könne. Was wir sehen, sei keine Alien-Invasion, sondern ein Kontrollsystem, das auf Menschen einwirkt und Menschen benutzt.
Vallée beschreibt diese These, die er offensichtlich bevorzugt, ausführlich in seinem Buch Dimensionen , und ich habe sie im Rahmen meines Buches John A. Keel und der Stein der Weisen gründlich behandelt. Während Vallée Messenger of Deception schrieb, erlebte er etwas, das ihn in seiner Ansicht bestätigte. Es geschah am 21. Februar 1976 am frühen Morgen, als er auf dem Weg zu einem Radiointerview war. Er hob seine Hand, um eines der Taxis herbeizurufen, die einen Block weiter standen; und ein Auto scherte aus, um zum Straßenrand zu kommen. Sie fuhren Richtung Ziel, ohne dass man sich über Vallées derzeitige Recherche unterhielt. Am Ziel angekommen erhielt Vallée vom Fahrer einen Beleg. Als er ihn zwei Tage später aus seiner Brieftasche zog, stellte er fest, dass er mit Melchisedek unterschrieben war.
Vallée glaubt, dass es sich hier um keinen Zufall im eigentlichen Sinne gehandelt hat, denn im Telefonbuch von Los Angeles fand sich nur ein Eintrag unter diesem Namen, und er hat den Beleg von dem Fahrer, der vor ihm saß, erhalten. Dies war ein Vorfall, der Vallée letztlich überzeugte, mehr Energie in das Verstehen der Natur von solchen „Zufällen“ zu investieren. „Vielleicht werde ich abergläubisch“, schreibt Vallée. Der Vorfall ereignete sich in der Woche, in der er angefangen hatte, Messengers of Deception zu schreiben und Informationen über den Orden von Melchisedek zu sammeln. Vallée schreibt: „Die meisten Zufälle kannst Du wegrationalisieren. Ich konnte es nicht.“
Als er versuchte, eine Erklärung für diesen vermeintlichen Zufall zu finden, begann er über eine Variante der gegenwärtigen Physik zu spekulieren, in der offensichtliche „Wunder“ ohne Verletzung der physikalischen Gesetze auftreten können und in der psychische Phänomene eher die Regel als die Ausnahme sind. In einer solchen Physik kämen die UFOs von der Erde, ohne notwendigerweise Geheimwaffen zu sein, oder sie kämen aus dem Weltraum, ohne notwendigerweise Raumschiffe zu sein. Das vermehrte Auftreten von UFO-Fällen weise auf eine noch nicht bekannte Verbindung zwischen der physikalischen Realität und dem menschlichen Bewusstsein hin. Diese könne verwendet werden, um aufregende und praktikable Chancen zu haben, sowohl Energie als auch Information besser zu verstehen.
Untersucher physischer Phänomene hätten die Gelegenheit, die Beobachtungen und die Informationstheorie 5zu erweitern. Unglücklicherweise bleiben die meisten ihrer Spekulationen in veralteten Modellen der Kommunikation verhaftet. Die sowjetische Literatur hätte das Konzept der Versuchsperson als Empfänger und des Experimentators als Übermittler oder umgekehrt in der Annahme strapaziert, dass die klassische Theorie der Informations-Theorie auf übersinnliche Funktionen anwendbar sei.
„Wenn Energie und Informationen verwandt sind, warum haben wir dann nur eine Physik, nämlich die Physik der Energie?“, fragt sich Vallée. „Wo ist die Physik der Information? Ist die alte Theorie der Magie hier relevant?“
Weiter schreibt Vallée: „Wenn die Welt um uns herum eine Welt von benachrichtigenden Ereignissen ist, sollten die sinnbildlichen Manifestationen, die UFO-Berichte umgeben, als Tatsache von größtem Ausmaß angesehen werden. Wenn wir bedenken, dass die physikalische Welt ein durch Vorstellungskraft bewirktes Universum von solchen informationellen Ereignissen wäre, ist das Bewusstsein nicht länger einfach eine Funktion, die im Gehirn beheimatet ist. Stattdessen sollte Bewusstsein als der Prozess, bei dem informationelle Assoziationen erhalten und durchflossen sind, definiert werden. Die Illusion von Zeit und Raum wäre lediglich ein Nebeneffekt des Bewusstseins, wenn es Verbindungen durchfließt.
In einer solchen Theorie würden „paranormale“ Phänomene wie Remote Viewing und Vorauswissen künftiger Ereignisse erwartet werden, sogar zusammen auftreten, und UFOs würden vieles von ihrer Alien-Eigenschaft verlieren. Diese Phänomene wären natürliche Aspekte der Realität des menschlichen Bewusstseins und wären Gegenstand für Manipulationen des menschlichen Willens, sowohl bewusst als auch unbewusst.“ (Vallée 1979/2008, S. 244)
Diese dritte These hat einiges mit den Thesen des John A. Keel gemein, und die Hauptübereinstimmung ist wohl jene, dass das Phänomen auf irgendeine Weise mit unserem Bewusstsein / unseren Gedanken kommuniziert. Ich habe Keels Thesen in dem bereits erwähnten Buch John A. Keel und der Stein der Weisen vorgestellt. In den nächsten beiden Kapiteln sollen sie zusammengefasst und ergänzt werden.
3. Superspektrum reloaded
Der Journalist John A. Keel geht davon aus, dass das UFO-Phänomen in erster Linie elektromagnetischer Art ist. Im gesamten elektromagnetischen Spektrum sollen sich (nichthumanoide) Intelligenzen aufhalten, die Verursacher des UFO-Phänomens und anderer Erscheinungen seien. Sie bestehen nicht aus Materie, sondern sind eine Art Energie und in der Lage, elektromagnetische Strahlung zu beeinflussen. Diese Intelligenzen, die Keel „Ultraterrestrier“ (zu Deutsch Ultrairdische) nennt, hielten sich meist im unsichtbaren Bereich des Spektrums auf, um dann scheinbar aus dem Nichts in dem von uns wahrnehmbaren Bereich aufzutauchen. Keel glaubt, dass es eine uns umgebende Welt gibt, die wir nicht erfassen können.
Das ultraviolette Licht ist für uns unsichtbar, könne jedoch Augen und Fleisch versengen. Keel verweist auf die zahlreichen Sichtungen, in denen es zu derartigen Verletzungen und Beeinträchtigungen der Zeugen kam. Er betont insbesondere Fälle, in denen Zeugen eine Bindehautentzündung erlitten. Ein Zeuge für derartige Sichtungsfolgen sei er selbst. Andererseits könne konzentriertes infrarotes Licht die Augen schädigen. Typisch für die Wirkungen dieses infraroten Lichts sei die bedrückende Hitzewelle, die Zeugen oft empfinden, sogar dann, wenn das UFO weit weg zu sein scheint.
Diese ultrairdischen Energien könnten Objekte, Wesen und sogar Welten bilden, die in der meisten Zeit vor uns verborgen sind. Okkultisten und Alchemisten hätten verstanden, dass Energie der Schlüssel des Ganzen ist. Keel beschränkt sich jedoch nicht auf das elektromagnetische Spektrum, sondern erweitert seine Theorie dahin gehend, dass darüber hinaus noch ein Spektrum von Energien liege, das er Superspektrum nennt.
Keel berichtet von vielen Fällen, die er selbst untersucht hat, und bei denen sich mehrere Leute an der gleichen Stelle befanden – die einen sahen ein UFO und die anderen sahen nichts. Dies komme daher, dass Menschen über die Grenzen unseres „normalen“ Wahrnehmungsbereichs hinaus ins Infrarote und Ultraviolette sehen könnten, wenn sie mentale Fähigkeiten besäßen und bestimmte spezielle Bedingungen erfüllt seien. Mit Bedingungen meint er die Intensität des natürlichen Magnetfeldes in der Sichtungsgegend. Er betont, dass die, die mit diesen Fähigkeiten ausgestattet seien, nicht halluzinieren würden, sondern etwas sähen, was tatsächlich „da“ ist – aber außerhalb des Wahrnehmungsbereichs jener Personen, die nur den „normalen“ Wahrnehmungsbereich sehen könnten.
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