Margrit Lange - Mails von Marge

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Auch wir, also mein Mann und ich, machten uns auf den Weg. Schon klar – über den Jakobsweg. Beginnend ab 2011 trotteten wir im Paarlauf des Weges. Dabei wollte ich immer alleine gehen. Wieder im Alltagstrott gelandet, war mein Kopf gefüllt mit den Erinnerungen. Die Bilder im Kopf ließen mich nicht los. So schrieb ich fast jeden Tag eine Mail an unsere Kinder und Freunde über unsere Camino-Erfahrungen. Als wenn sich um meinen nackigen Körper eine Schnur geschlungen hatte, die mit jedem Satz, jeder Seite, von meinem Leib abgerollt wurde, mich in einen Brummkreisel verwandelte, bis ich völlig entblättert war.
Sicher erzähle ich die Eindrücke, die ich hatte ein bisschen sarkastisch, quengelnd, lauffaul, wartend auf die mit kulinarischen Köstlichkeiten ausgestattete Sänfte. Die mich über den steinigen Camino «trägt». Woraus man mich am Ende der Etappe vorsichtig hebt und mich in die duftige Dammastbettwäsche zum Ruhen legt.

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Vor uns auf der Schotterpiste hatte sich ein Schwarm kleiner strahlend blauer Schmetterlinge niedergelassen. Sie flogen auf und davon, als wir vorbeirauschten. Fangen mochte ich sie bestimmt nicht, denn sie waren von einem Kothaufen gestartet. So wunderschön anzusehen, aber leider eine verschissene Ernährungskette. Wir überholten, nur um es nachhaltiger anzumerken, wir überholten zwei junge Koreanerinnen, sie waren sehr schlank und gingen schwerfällig. Als wir mit ¡Buen camino! an ihnen vorbeizogen, strahlten uns zwei Augenpaare bei der Antwort an. Die eine Koreanerin trug eine graue Jogginghose und rosa Leinenturnschuhe von Puma. Sie musste sehr stark abgenommen haben. Das Stück der Hose, das sonst ihren Po zieren sollte, schlabberte um die Oberschenkel, die aber auch nicht ausgeprägt waren. Sie schlich gepäcklos voran, ihre Freundin trug zwei Rucksäcke, einen auf dem Rücken und den anderen vor den Bauch geschnallt. Das nenn ich Freundschaft. Ich war ja nur verheiratet, da trägt man seinen Rucksack selber. Die Koreaner waren in den Herbergen nicht so beliebt. Ihre Kochkünste erzeugten intensivste fremdländische Gerüche, die auch die Nacht in der Albergue verbrachten. Und die anderen Pilger rümpften ihre Nasen, obwohl Frikadellen Gerüche mag auch nicht jeder.

Der Ire, den wir in Puente la Reina kennengelernt hatten, wurde ab Burgos von seiner Frau begleitet. Eine fröhliche, hellhäutige Rothaarige, sie hatte auch allen Grund, heiter über den Camino zu laufen. Von Lasten befreit tippelte sie neben ihm her, sie trug keinen Stab keine Stick´s und ihr Handtäschchen war auch daheim geblieben. Er ertrug alles, hüpfelte aber nicht mehr so mit seinem Pilgerstab die Anstiege hinauf. Ihn plagte die Ehelast. Gepäckmäßig freute er sich bestimmt auf León, dann würde seine Frau wieder abreisen.

Die ersten Kilometer wurden immer locker abgestiefelt, so konnten meine Augen rumtrödeln und die Gedanken abschweifen. Auch auf Pilgerreise gehen. Hier faszinierte mich eine Frau besonders. Sie trug einen hellen Hut und dazu einen türkisen Anzug aus weichem Stoff. Meine Augen folgten ihren Körperbewegungen. Ihr Kopf und die Beine hatten einen anderen Rhythmus als der üppige Körper. Pendelte der Körper nach links bewegte sich der Kopf mit den Beinen nach rechts. Mir tat mein Hals nur vom Hinsehen weh. Aber auch sie lachte zufrieden, als wir grüßend an ihr vorbeiliefen. Vor uns pilgerte ein Paar, das überwiegend getrennt lief. Sie wanderte ein Stück voraus, setzte sich und machte eine Pause. Er schien bei jedem Schritt nachzudenken, ob und wie er ihn setzten sollte. Er lief ruhig, gelassen im immer gleichen Tempo. So schritt er an seiner Frau vorbei und beachtete sie nicht, er ging einfach weiter. Ob er ihr Gepäck nicht tragen wollte?

29.07.2011 Neues von Allitsche, nach einem Telefonat, in dem ich Home TV, also die Fernseh-Flatrate gekündigt hatte, erhielt ich eine E-Mail mit Anhang (vom 28.07.2011). Wunschgemäß werden wir den Zugang zu den privaten Free-TV Kanälen für ihre Fernseh-Flatrate am 27.07.2011 wieder deaktivieren.

Die Fernseh-Flatrate können Sie über den Receiver auch weiterhin nutzen. Kann ich nihicht!!! Der Receiver ist doch kapuhutt. Und zusätzliche Sender hatte ich auch nicht bestellt!! Dafür habe ich immer noch keinen Rücksendeschein für den defekten Receiver. Die Werbeaussage von Alice im Internet: Alle reden von Service. Wir handeln. Versprochen. Überzeugen Sie sich! Lach - ist vielleicht auch dort ein Fehler unterlaufen, müsste es nicht heißen: Wir handeln nicht. Zurück nach Spanien.

Nach 11 km pausierten wir in dem in einer Senke liegenden Ort Hontanas. Schon lange zierten unsere Jacken die Rucksäcke. Kein Wölkchen ließ sich blicken und die Sonne hatte wieder sämtliche Heizstäbe angeschaltet. Die üblichen Rastrituale, Café con leche, Bocadillo, wurden im Schatten einer Bar vollzogen. Wuschi trank durch den schlechten holländischen Einfluss immer noch Coca-Cola. Leider dauerte der Aufenthalt der orangenen Tücher in San Bol nicht lange, auch sie besuchten dieses Café. So sehr sie sich auch bemühten, hier war nichts mit Stühle rücken. Wir liefen lieber gestärkt weiter.

Am Ende des Ortes Hontanas stand ein Reisebus. Er war in eine fischig stinkende Urinadewolke eingehüllt. Damit die Fahrgäste während der Weiterfahrt für die Benutzung des WC abgestraft wurden, standen die Türen weit auf. Auch der restliche Businhalt war hier ausgekippt worden. Vor uns gingen zwei Frauen und einige Meter voraus zwei Männer. Die blonde Frau trug heute blassblau mit Glitzerglitzersteinchen und leichtes Schuhwerk an den Füßen. Die Dunkelhaarige trug nicht nur ein orangenes T-Shirt, sondern auch ihr Handy am Ohr. Aha, Österreicher oder wohl eher Wiener. Es wurde ins Handy gebrüllt, fast so als würde sie mit der S-Bahn durch Hamburg fahren. Bittgoarschee, Schorschi, mei der Max, mei woan der Max vor Tür ansitzt, ja eh, Schorschi. Schorschi mir laufe oan Stückl auf dem Jakobsweg. Bla-bla-bla, wir ziehen vorbei und hatten schnell die beiden Männer erreicht.

Der mit einem orangenen Achselshirt Bekleidete, aus dem spargelige Arme heraushingen, trug eine weiße schlabberige Badeshorts und eine silbern glänzende Badetasche über der Schulter. Seine Säbelbeine steckten in weißen Billigkunststoffschuhen und rundeten das Bild ab. Sein Begleiter trug auch ein orangenes T-Shirt, war aber sonst nicht augenauffällig. Wir Paarläufer gingen an ihnen vorbei. Die Wiener hängten sich an unser Tempo und quatschten. So als wenn wir sie an der Leine führten, folgten sie uns in einem sieben Meter Abstand. Der Weg verlief eben, man könnte zur Ruhe kommen und die Gegend genießen. Wenn, wenn man nicht von zwei Labertaschen verfolgt würde. Wiener Schmäh? Ich mag diesen Dialekt nicht. Prinzessin trat auf Erbse, oder auf zwei Erbsen, orangene Erbsen. Nach einer halben Stunde fühlte ich, wie mein ganzer Körper sich in eine Pershing Rakete verwandelte. Ich pustete an der glimmenden Zündschnur. Zwecklos, ich wurde gezündet und ging ab. Ich drehte mich wutentbrannt um und grölte: „Einfach mal die Fresse halten. Man, wir sind hier auf dem Jakobsweg, da kann man auch mal ruhig sein und sich auf die Natur einlassen.” Badetasche meinte nur: „Geht doch schneller.”

Die Wiener Würstchen lassen sich ein Stück zurückfallen und wisperten nur noch. Schon während der Explosion tat mir mein Ausbruch leid, da war es aber schon zu spät. Später im Bus werden die Beiden erzählt haben, dass pilgern wohl doch nichts mit Gelassenheit und Friedlichkeit zu tun hat. Pah!

Wir stiefelten an einer ca. 30-jährigen Frau vorbei, sie lief schwer atmend nach vorne gebeugt. Ich fragte, ob sie Hilfe brauche. Mit leidendem Blick antwortete sie, nein, alles wäre in Ordnung. Jeder presste hier auf dem Camino seine allerletzten Reserven aus dem Körper, sogenannte Grenzerfahrungen. Die Erbsenprinzessin hatte es nur mit den Ohren, die hörten zu gut. Ein Vogel saß auf dem Weg. Seine gelben Bauchfedern und seine grünen Flügel waren gesprenkelt. Einer erzählte später es wäre ein Bienenfresser gewesen, das stimmte aber nicht. Im Internet versuchte ich den Vogel zu finden. Es könnte eventuelle ein Girlitz gewesen sein. So plötzlich, wie er dort saß, war er auch schon wieder entflogen. Schade, dass Wolfgang den Fotoapparat nicht zur Hand hatte, er hatte den Vogel noch nicht mal gesehen. Oder hatte nur ich einen Vogel?

Auf dem Camino hatte ich schon meine Irritationen. Während ich lief, hörte ich aus dem Randstreifen des Feldes, ein glucksendes Piepen. Es blieb in der gleichen Lautstärke und begleitete mich. Blieb ich stehen, hörte es auf, ging ich weiter, begann auch wieder die Feldrandmelodie. Nein – nein, es waren nicht die Würstchen, das war während einer anderen Etappe. Ich weiß aber nicht mehr, wo das war.

Auf der rechten Seite des Weges war das Korn schon sehr hoch gewachsen. Ein leichter Wind bewegte das Getreide. Wie von einer Hand gestreichelt, bog sich das Korn leicht zur Seite und wurde zu silbrigen Wellen, die über ein grünes Meer rollten. Nun mussten wir leider diesen bezaubernden Weg verlassen. Es ging nun 1,7 km auf einer Landstraße entlang. Kurz nachdem wir auf die Allee gelangten, trafen wir die Pusteblume aus Isar wieder. Sie hatte hier auf einer Plastikplane, direkt an der stark befahrenen Straße, ihre Pilgerrast verbracht. Verstanden wir nicht, vielleicht brauchte sie das Brummen der vorbeidonnernden Motoren. Denn rücksichtsvoll fuhr hier keiner.

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