Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

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"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

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* * *

Ausweichen vor dem südlichen Winter in wärmere Regionen, Segeln zwischen zahllosen Inseln hindurch, denen es zum Teil erst Namen zu geben gilt, bereist man doch manche der Gebiete als erste Europäer überhaupt. Und hier auch endlich wieder Begegnungen mit Menschen: wohl manchmal feindselig, waffenstarrend gegenüber den Eindringlingen mit ihrer unvertrauten Physiognomie und ihren Riesenbooten, oft aber zögerlich-vorsichtig-freundlich oder gar gleich von Anfang an neugierig, kontaktfreudig, gastfreundlich. Dann leiten Geschenke und Gegengeschenke einen regen Tauschhandel ein, und es gibt Einladungen in die Dörfer zu ausgiebigen Mahlzeiten oder Aufführungen ritueller Tänze und Spiele, man singt Lieder vor in der Runde und lauscht fasziniert denjenigen der weißen Gäste.

* * *

Nachdenklichkeiten: diese Besuche in der fremden Welt - würden sie nicht vielleicht böse Folgen haben für die Inselbewohner - vielleicht bislang unbekannte und daher fatale Krankheiten, vielleicht durch die Kostproben der fortgeschrittenen Zivilisation geweckte Begehrlichkeiten, Konflikte ganz neuer Art, Umwälzungen in ihren altbewährten Lebensformen, die sie vielleicht dereinst würden wünschen lassen, die weißen Menschen wären zuhause geblieben und hätten sie nie entdeckt?

* * *

Hinter dieser Landzunge hofften sie, eine geschützte Bucht als Ankerplatz für einige Tage zu finden. Als sie schon zu der Wendung ansetzten, um an ihrer äußersten Spitze vorbei in die Bucht einzuschwenken, war es jedoch, als hielte sogar das Schiff vor Staunen inne: Was sie vorfanden, war zwar tatsächlich ein ideal gelegener Hafen; der aber war bereits genutzt auf eine Weise, die sie hier, inmitten der Südsee, nie für möglich gehalten hätten. Eine unübersehbare Reihe aus Hunderten von offensichtlich kriegerisch gemeinten Doppelkanus, weitaus größer als die wendigen Boote für den Alltagsgebrauch, die sie von den meisten bisher besuchten Inseln schon kannten, lagen Seite an Seite, jedes mit hoch hinaufgezogenem, schnabelförmig gebogenem Bug und Heck, mächtigen Verdecken und Aufbauten, alles höchst aufwändig mit Schnitzereien und Bemalungen, mit Wimpeln und Federbüschen dekoriert. Jedes Schiff bot Platz für weit mehr als hundert Mann, und so wimmelte der Strand von einer bunten Menge herausgeputzter und mit Speeren, Keulen, Streitäxten bewaffneter Krieger. Das ganze weite Rund der Bucht bot ein vielfarbiges, prächtiges Bild, und dennoch herrschte eine Stimmung von angespanntem, feierlichem Ernst...

* * *

Aufgeregtes Schiffsglockengebimmel und ärgerlich erhobene Stimmen ließen ihn aufschrecken, verwirrt und im ersten Moment nicht ganz im Bilde, wo er sich gerade befand. Zwei Lastkähne waren sich zu nah gekommen, hatten nun Mühe, sich aneinander vorbeizumanövrieren, und die Schiffsleute ließen die Gelegenheit nicht aus, sich gegenseitig mit Gusto zu beschimpfen.

Johannes runzelte die Stirn und wandte sich wieder dem Buche zu, das er auf den Knien liegen hatte - wie schade, gerade war es so besonders spannend gewesen!

Hier saß er, an seinem Lieblingsplatz am Kanal, auf einem flachen Stein zwischen Gebüsch und Gestrüpp unter einem der wenigen Bäume, die hier wuchsen, recht gut abgeschirmt und für sich, und hier hatte er schon tagelang in jeder freien Minute gesessen, seit ihn Herr Mäuthis neulich bei Schulschluss gebeten hatte, er möge doch mal nicht gleich weglaufen, er wolle ihn noch kurz sprechen. Er hatte, etwas erschrocken, überlegt, ob er irgendetwas angestellt hatte. Die anderen, die anscheinend Ähnliches vermuteten, grinsten ihm im Hinauslaufen zu.

„Schau mal, Johannes, ich hab hier was für dich. Du interessierst dich doch für so mancherlei, und besonders fürs Reisen und fremde Länder, nicht? - Als ich zuletzt zuhause bei meinen Eltern war, fiel mir dieses Buch in die Hände. Als Junge hab ich das geliebt und immer wieder angeschaut und darin gelesen. Ich musste gleich an dich denken und hab’s einfach mal mitgebracht. Es ist schon ziemlich alt, der es geschrieben hat, hat vor fast hundertfünfzig Jahren gelebt. Aber ich glaube, er war genauso ein neugieriger Kerl wie du; und er war ungefähr in deinem Alter, da hat ihn sein Vater auf eine erste größere Forschungsreise mitgenommen, und nur wenige Jahre später, da war er immer noch fast ein Kind, durfte er ihn auf ein noch größeres Abenteuer begleiten, eine Entdeckungsreise rund um die Welt, und er hatte sogar eine eigene Aufgabe dabei. Er sollte nämlich die unbekannten Pflanzen und Tiere abzeichnen, die man finden würde. Am Ende hat er sogar den ganzen Reisebericht selbst geschrieben, und das ist nun das Buch, das du hier in Händen hältst. Wenn du möchtest, nimm es ruhig mit, und du kannst dir auch Zeit lassen mit dem Lesen und Zurückgeben, ich kenne es ja gut, hat also keine Eile.“

So Lehrer Mäuthis. Und Johannes wusste vor lauter Stolz und Freude über das Ernstgenommenwerden, über den Vertrauensbeweis kaum, seinen Dank auszudrücken. Und so zog er sich seither Tag für Tag zu seinem Platz am Weidenbäumchen zurück, saß, das große, schwere Buch auf den Knien, den Kopf in die Hände gestützt, und las und schaute mit heißen Wangen, und es kam ihm fast so vor, als sei er selbst mit dabei auf dem altmodischen Segelschiff, bei den Fahrten in unerforschte Gebiete, bei Stürmen und Windstillen, in antarktischer Kälte und tropischer Wärme, bei den Zusammentreffen mit den seltsamen Menschen, deren Verhalten, so fremd und unvorhersagbar es einerseits schien, er sich aber andererseits so gut vorstellen und nachvollziehen konnte.

Nicht, dass er das Buch Satz für Satz, Seite für Seite von vorne bis hinten durchlesen würde. Dafür stellte es ihn schon sprachlich vor zu große Schwierigkeiten. Das Deutsch, das dieser Junge vor einhundertfünfzig Jahren schrieb, war denn doch teilweise so veraltet, dass es ihm an manchen Stellen trotz mehrmaliger Versuche nicht gelang, das Gemeinte zu entschlüsseln. Dann gab es auch seitenlange Aufzählungen von wirtschaftlichen und soziologischen Daten und Statistiken oder sehr abstrakten Überlegungen, von denen er das meiste überblätterte. Häufig ließ er sich auch einfach von den wunderbaren und detailgenauen Illustrationen fesseln und studierte Bilder von tropischen Pflanzen, von unbekannten Vierfüßern wie Gnus oder Antilopen, von Vögeln und Fischen in leuchtend bunten Farben. Am besten gefielen ihm die Zeichnungen, die um das dargestellte Tier herum auch noch etwas von der Umgebung andeuteten: da saßen kleine Vögel auf Zweigen, große auf Felsen, im Hintergrund Küste, blaues Meer; ein Pinguin auf einer Eisscholle mitten in schwarzgrauer, aufgewühlter See, ein Dreimaster unter voller Besegelung im Hintergrund, oder fliegende Fische über weißem Schaumgekräusel und vieles sehr Exotische mehr.

So las er sprunghaft, blätterte voraus und zurück, suchte sich die vielversprechendsten Passagen heraus, an denen er sich dann aber auch so richtig festlas. Dabei fand er sich dann immer besser hinein in den Sprachstil und erschloss sich mehr und mehr von den anfangs dunkel gebliebenen Formulierungen.

Ohne dass er das selbst merkte, begriff er dabei, wie sich Dinge wandelten, verstand etwas davon, was Geschichtlichkeit bedeutete - dass nicht bloß Form, Konstruktions- und Funktionsweise von Schiffen und anderen technischen Gegenständen sich entwickelten, es der Arten, zu essen und zu trinken, zu wohnen, sich zu kleiden, Musik zu machen, viele geben konnte sowohl über die Zeiten als auch über die verschiedenen Weltgegenden hinweg, ja auch im eigenen Kulturraum die Sprache selbst nichts Festes und immer schon so Gegebenes darstellte, sondern Veränderungen unterworfen gewesen war und wohl - wer weiß? - weiterhin sein würde.

Neue Horizonte eröffneten sich ihm und boten seinen Sehnsuchts- und Fernwehphantasien neue Nahrung, stießen, statt ihm die Erde kleiner, weil bekannter vorkommen zu lassen, im Gegenteil die Türen weiter auf, dehnten ihm die Räume, die selbst einmal zu durchmessen es ihn so zog, noch weiter aus; und das nicht nur im geographischen Sinne: auch die Welt der wissenschaftlichen Neugier mit der Bereitschaft, diese auch in Mut erforderndes und abenteuerbereites Handeln umzusetzen, wurde ihm unmerklich näher gebracht; die Welt auch des kritischen Blicks auf das Gefundene und der raumgreifenden, zeitüberschreitenden Reflexion der Erkenntnisse, des eigenen Tuns...

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