Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

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Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist: краткое содержание, описание и аннотация

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"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

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Die Säle waren alle nach dem gleichen Muster eingerichtet: in einer Ecke das Podium für die Tanzkapelle, in einer anderen das Büffet, in der Mitte eine großzügige Tanzfläche, hell und festlich beleuchtet; darum herum ein Wandelgang, gebildet mit Hilfe der Pflanzen, die sich fast zu einem grünen, lichten Baldachin darüber berührten und ihn von dem Mittelteil abgrenzten; dabei ließ er genug Lücken, um zur Tanzfläche durchzugehen oder wenigstens den Tänzern zuzusehen, aber gab denen, die das lieber mochten, das Gefühl, ein wenig abgesondert vom Geschehen zu flanieren; von dort aus konnte man sich aber auch vollends zurückziehen in kleinere oder größere laubenähnliche Nischen, die zu den Wänden hin eingerichtet waren, und wo Gartentische, -stühle oder -bänke zum Ausruhen, Plaudern oder Essen und Trinken einluden. Bei dieser immer wiederkehrenden Raumaufteilung aber hatte man jedem Saal sein eigenes südlich-sommerliches Lokalkolorit zugeordnet und in dem einen „Südeuropa und Mittelmeer“, dem anderen „Asien“, einem dritten „Afrika“ zu reproduzieren versucht.

In schierem Staunen wurde Johannes gleichsam hineingesogen in diese Märchenwelt, ließ sich treiben auf einer Phantasiereise durch die verschiedenen dargestellten Länder. Da fand er sich in toskanischen Sommergärten wieder: zwischen Orangenlaub leuchteten Gipsimitate von Marmorstatuen hervor, und das setzte sich fort in eine gemalte Landschaftskulisse hinein, mit einem von Zypressen umgebenen italienischen Palazzo im Hintergrund; in den Zweigen der Kübelpflanzen waren hübsche Vogelkäfige aufgehängt, die wie kleine luftige Pavillons aussahen und aus denen Singvögel ihre schrillen Melodien unter die Klänge der Tanzmusik und das leise Sprudeln der Springbrunnen mischten; in einer anderen Nische war „Venedig“, und vor einem Wandbild vom Canal Grande waren die Sitzgruppen als Gondeln verkleidet. Der nächste Saal war Afrika gewidmet: das Wandbild der ägyptischen Nische zeigte die berühmten Pyramiden, die Sphinx und Kamele unter brennender Sonne, und davor hatte man Wasserpfeifen zur Dekoration und Kamelsättel und runde Lederpuffs zum Sitzen aufgestellt; schwarzafrikanische Szenerie hatte man mittels Palmen in Kübeln, einer Savannenlandschaft mit Löwen und Zebras an der Wand, Elefantenzähnen, afrikanischen Trommeln, Figuren aus glänzend schwarzem Ebenholz und federgeschmückten Speeren als Dekoration angedeutet, und Tische und Stühle hatte man in eine halbe grasgedeckte Rundhütte gestellt, die man einer Fotovorlage aus den Kolonien nachgebaut hatte.

Vollends unwahrscheinlich wurde das Ambiente jedoch durch die verkleideten Besucher. Noch nie hatte er dergleichen gesehen und bemerkte daher auch nicht, dass die meisten kaum Ehrgeiz darauf verwendet hatten, besonders originell zu sein. Für ihn war das alles auf völlig verrückte Weise neu. Damen wie Herren hatten mindestens eine Augenmaske angelegt, dazu vielleicht noch einen ungebräuchlichen Hut wie Dreispitz oder Barett die einen, aufwändigen blumen- oder federgeschmückten Kopfputz die anderen aufgesetzt. Es gab jede Menge Dominos, die einfach über ihre eleganten Abendgarderoben weite, wadenlange schwarze Umhänge und die Kapuzen über den Kopf gezogen hatten. Andere hatten aber auch etwas mehr Aufwand getrieben und sich in richtige traditionelle Karnevalskostüme gehüllt oder sich als Figuren aus anderen Zeiten und Sphären verkleidet. Da tanzten dann Harlekins in buntscheckigen Gewändern und glöckchenbehängten Narrenkappen mit Damen in ausladenden Reifröcken und Puderperücken, oder Pierrots in weißen Hosen, Kitteln mit farbigen Bommeln und weißgeschminkten Gesichtern mit Gärtnerinnen in buntgestreiften Kleidern und bändergeschmückten Strohhüten, kleine Körbe mit Blumen am Arm schwenkend; und Edelmänner aus der Renaissance in weißen Strumpfhosen, samtenen Wämsern und halblangen Capes, degenbewehrt, holten Getränke für orientalische Prinzessinnen, die in farbenfrohen Pluderhosen, Stirnbändern und duftigen Schleiern anmutig dahertänzelten.

Johannes konnte seine Augen nicht von den Leuten lassen - waren das überhaupt wirklich Leute und nicht vielmehr befremdliche Fabelwesen? - und erntete verstörend unheimliche Blicke aus starren Masken, die man sich wie Lorgnette an Stielen vor die Gesichter hielt, als er an einem Tisch vor lauter Faszination beinahe ein halbvolles Sektglas umgestoßen hätte. Verlegen wischte er die verschütteten Spritzer auf und ging rasch seiner Wege.

Er schob und schlängelte sich durch das Gedränge in einer der Galerien, die die Säle umliefen, als er eine hauchzarte Berührung an der Hand spürte und, nach dieser Seite aufblickend, eigentlich nur ein blaues Leuchten aufschimmern sah, bevor es schon wieder von der Menge im angrenzenden Saal verdeckt war. Etwas fesselte ihn und gefiel ihm so ausnehmend an diesem kurzen Eindruck - es schien ihm, als könne es diese Farbe in Wirklichkeit gar nicht gegeben haben -, dass er ihm durch den weiten Türbogen folgte und ihn zwischen all den unzähligen Figuren wiederzufinden suchte. Immer jedoch, wenn er gerade dachte, er habe ihn entdeckt, schoben sich andere Gäste dazwischen, und wieder hatte er ihn verloren. Irgendwann wurde er an einen der Tische gerufen, damit er dort Ordnung schaffe und abräumen helfe, da musste er seine Suche aufgeben.

An dem Tisch saßen etliche Herren beisammen, die offenkundig, trotz der scheinbaren maskierten Anonymität, miteinander bekannt waren und sich angeregt unterhielten. Es waren wohl alles teils Kauf-, teils Bankleute, die sich gerade über den Gang der jeweiligen Geschäfte austauschten, und ihren zufriedenen Stimmen war anzumerken, dass in dieser Hinsicht wohl alles zum Besten bestellt sein musste. Einer baute gerade ein neues Haus und berichtete von Streitereien mit dem Architekten, der seine Vorstellung von Standesgemäßheit als zu protzig und vulgär bremsen zu wollen sich herausnahm. Ein anderer war im Begriffe, sich ein Auto anzuschaffen und war hochzufrieden über diesen Schritt, den er mit der neuen Zeit ging. Über Vereinsversammlungen, wo sie den Vorsitz hatten, Wohltätigkeitskomitees, in denen sie Entscheidungen trafen, wurde gesprochen, und Johannes machte seine Arbeit absichtlich langsam und spitzte interessiert die Ohren - das betraf ja im weitesten Sinne ihn selbst, und im Leben nicht hätte er doch je wieder Gelegenheit, so dicht an solche Leute heranzukommen, die Wohl und Wehe von seinesgleichen so sehr bestimmen konnten.

Zwei Herrschaften saßen wohl im Stadtrat und wussten von Projekten zur Milderung der Wohnungsnot zu berichten, die gleichzeitig ihnen selbst und womöglich noch anderen unternehmungs-lustigen Herren aus der Runde beträchtlichen Gewinn eintragen könnten.

„He, du da, Junge!“ unterbrach einer die Unterhaltung, „Wenn du schon da bist, geh doch bitte mal noch ein Bier für mich holen!“ - „Ach ja, mir kannst du auch gleich eins mitbringen, und eine Salzbrezel dazu!“

Als er zurückkam mit den Getränken, hatte das Thema am Tisch gewechselt - man sprach über den Nachwuchs. „Mir macht bloß mein Ältester Kummer“, beklagte sich einer der Herren. „Statt ins Geschäft einzusteigen, das er doch sowieso später einmal übernehmen wird, will er studieren!“ - „Seien Sie doch froh, dass der Junge Ehrgeiz hat! Meiner würde sich am liebsten gleich auf den Lorbeeren ausruhen, die ich im Schweiße meines Angesichts erworben habe.“ - „Na, Ehrgeiz - ich weiß ja nicht! Spinnereien würd’ ich das eher nennen. Philosophie und Griechisch will er studieren - Hungerleiderkünste eben. Und die Firma ist ihm dabei herzlich gleich!“ - „Lassen Sie ihn doch Jura studieren. Das hab’ ich für meinen auch beschlossen. Einen guten Juristen kann jede Firma brauchen, und wenn sich später der Chef selber da auskennt, umso besser.“ - „Also, ich bin bisher auch ganz gut ausgekommen, ohne ein Studierter zu sein.“ - „Mir wär auch lieber, der meine würde die Rechte studieren. Er hat sich in den Kopf gesetzt, Medizin soll es sein! Ich will doch keinen Quacksalber großgezogen haben, der den Leuten in den Rachen guckt und Salbe gegen das Rheuma verschreibt!“ - „Na, so muss das ja nicht enden. Mit dem rechten Geschick kann er doch auch als Arzt Bedeutendes erreichen.“ - „Gott, bin ich froh, dass ich diese Sorgen hinter mir habe! Mein Richard ist ja schon ein paar Jahre älter als Ihre Buben; jetzt ist er endlich untergekommen, und sehr gut sogar: Er hatte ja ein exzellentes Examen hingelegt, aber dann hing er eine ganze Weile in der Luft. Jetzt haben wir ihn aber glücklich im diplomatischen Dienst untergebracht; nächsten Monat geht er ab ins Reich der Mitte, als Sekretär des Botschafters in China.“ - „Na, der ist ja wohl ein gemachter Mann, von dem werden wir dann sicher noch hören!“ - „Ja, mit so einer Laufbahn, kann gut sein, dass er mal zu denen gehört, die mitreden. Dumm ist er ja weiß Gott nicht.“

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