Heinrich von - Gesammelte Werke von Kleist

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Heinrich von Kleist (1777-1811) war ein deutscher Dramatiker, Erzähler und Lyriker. Das literarische Schaffen von Kleist hat auf seine Zeitgenossen und auf spätere Leser eine widersprüchliche, aber nachhaltige Wirkung ausgeübt.
Inhalt:
Erzählungen:
Michael Kohlhaas
Die Marquise von O…
Das Erdbeben in Chili
Die Verlobung in St. Domingo
Das Bettelweib von Locarno
Der Findling
Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik (Eine Legende)
Geistererscheinung
Der Zweikampf
Dramen:
Die Familie Schroffenstein
Der zerbrochne Krug
Amphitryon
Penthesilea
Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe
Die Hermannsschlacht
Robert Guiskard
Prinz Friedrich von Homburg
Kurzgeschichten & Anekdoten
Tagesbegebenheit
Franzosen-Billigkeit
Der verlegene Magistrat
Der Griffel Gottes
Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege
Mutwille des Himmels
Charité-Vorfall
Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken
Anekdote aus dem letzten Kriege
Anekdote (Bach)
Französisches Exerzitium
Rätsel
Tagesereignis (Ulan Hahn)
Korrespondenznachricht (Unzelmann)
Anekdote (Napoleon)
Uralte Reichstagsfeierlichkeit, oder Kampf der Blinden mit dem
Anekdote (Baxter)
Anekdote (Zar Iwan)
Anekdote (Kapuziner)
Aufsätze und kleine Schriften
Aufsatz, den sichern Weg des Glücks zu finden
Über die Aufklärung des Weibes
Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden
Brief eines Malers an seinen Sohn
Allerneuester Erziehungsplan
Brief eines jungen Dichters an einen jungen Maler
Politische Schriften:
Die Bedingung des Gärtners. Eine Fabel
Einleitung zur Zeitschrift Germania
Aufruf
Was gilt es in diesem Kriege
Gedichte
Der höhere Frieden
Der Engel am Grabe des Herrn
Die beiden Tauben
Kleine Gelegenheitsgedichte
Der Schrecken im Bade
Epigramme
Herr von Goethe
Komödienzettel
Forderung
Briefe
Der Kampf mit dem Dämon (Stefan Zweig)

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Heinrich von Kleist

Gesammelte Werke von Kleist

Books Innovative digitale Lösungen Optimale Formatierung - фото 1

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -

musaicumbooks@okpublishing.info

2017 OK Publishing

ISBN 978-80-272-2020-5

Inhaltsverzeichnis

Erzählungen

Michael Kohlhaas

Die Marquise von O...

Das Erdbeben in Chili

Die Verlobung in St. Domingo

Das Bettelweib von Locarno

Der Findling

Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik (Eine Legende)

Geistererscheinung

Der Zweikampf

Dramen

Die Familie Schroffenstein

Der zerbrochene Krug

Amphitryon

Penthesilea

Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe

Die Hermannsschlacht

Robert Guiskard

Prinz Friedrich von Homburg

Kurzgeschichten & Anekdoten

Tagesbegebenheit

Franzosen-Billigkeit

Der verlegene Magistrat

Der Griffel Gottes

Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege

Mutwille des Himmels

Charité-Vorfall

Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken

Anekdote aus dem letzten Kriege

Anekdote (Bach)

Französisches Exerzitium

Rätsel

Tagesereignis (Ulan Hahn)

Korrespondenznachricht (Unzelmann)

Anekdote (Napoleon)

Uralte Reichstagsfeierlichkeit, oder Kampf der Blinden mit dem Schweine

Anekdote (Baxter)

Anekdote (Zar Iwan)

Anekdote (Kapuziner)

Anekdote (Diogenes)

Helgoländisches Gottesgericht

Anekdote (Jonas)

Sonderbare Geschichte, die sich, zu meiner Zeit, in Italien zutrug

Neujahrswunsch eines Feuerwerkers

Der Neuere (glücklichere) Werther

Beispiel einer unerhörten Mordbrennerei

Merkwürdige Prophezeiung

Mutterliebe

Beitrag zur Naturgeschichte des Menschen

Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten

Wassermänner und Sirenen

Sonderbarer Rechtsfall in England

Geschichte eines merkwürdigen Zweikampfs

Fabeln

1. Die Hunde und der Vogel

2. Die Fabel ohne Moral

Warnung gegen weibliche Jägerei

Die Heilung

Das Grab der Väter

Aufsätze und kleine Schriften

Aufsatz, den sichern Weg des Glücks zu finden

Über die Aufklärung des Weibes

Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden

Brief eines Malers an seinen Sohn

Allerneuester Erziehungsplan

Brief eines jungen Dichters an einen jungen Maler

Von der Überlegung

Fragmente

Über das Marionettentheater

Literatur

Miszellen

Ein Satz aus der höheren Kritik

Brief eines Dichters an einen anderen

Nützliche Erfindungen

Zuschrift eines Predigers an den Herausgeber der Berliner Abendblätter

Übersetzungen aus dem Französischen

Redaktionelle Anzeigen und Erklärungen

Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft

Theater. Den 2. October: Ton des Tages, Lustspiel von Voß

Unmaßgebliche Bemerkung

Schreiben aus Berlin, den 28. October

Die sieben kleinen Kinder

Von einem Kinde, das kindlicher Weise ein anderes Kind umbringt

Politische Schriften

Die Bedingung des Gärtners. Eine Fabel

Einleitung zur Zeitschrift Germania

Aufruf

Was gilt es in diesem Kriege

Einleitung zu den Berliner Abendblättern. Gebet des Zoroaster

Von der Ueberlegung. Eine Paradoxe

Betrachtungen über den Weltlauf

Lehrbuch der französischen Journalistik

Katechismus der Deutschen, abgefaßt nach dem Spanischen, zum Gebrauch für Kinder und Alte

Gedichte

Briefe

Andere über Kleist

Biographisches Essay: Der Kampf mit dem Dämon (Stefan Zweig)

Heinrich von Kleist: Ein Bild seines Lebens und Wirkens (Rudolf Genée)

Erzählungen

Inhaltsverzeichnis

Michael Kohlhaas

Aus einer alten Chronik (1810)

Inhaltsverzeichnis

An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas , Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. – Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Er besaß in einem Dorfe, das noch von ihm den Namen führt, einen Meierhof, auf welchem er sich durch sein Gewerbe ruhig ernährte; die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.

Er ritt einst, mit einer Koppel junger Pferde, wohlgenährt alle und glänzend, ins Ausland, und überschlug eben, wie er den Gewinst, den er auf den Märkten damit zu machen hoffte, anlegen wolle: teils, nach Art guter Wirte, auf neuen Gewinst, teils aber auch auf den Genuß der Gegenwart: als er an die Elbe kam, und bei einer stattlichen Ritterburg, auf sächsischem Gebiete, einen Schlagbaum traf, den er sonst auf diesem Wege nicht gefunden hatte. Er hielt, in einem Augenblick, da eben der Regen heftig stürmte, mit den Pferden still, und rief den Schlagwärter, der auch bald darauf, mit einem grämlichen Gesicht, aus dem Fenster sah. Der Roßhändler sagte, daß er ihm öffnen solle. Was gibts hier Neues? fragte er, da der Zöllner, nach einer geraumen Zeit, aus dem Hause trat. Landesherrliches Privilegium, antwortete dieser, indem er aufschloß: dem Junker Wenzel von Tronka verliehen. – So, sagte Kohlhaas. Wenzel heißt der Junker? und sah sich das Schloß an, das mit glänzenden Zinnen über das Feld blickte. Ist der alte Herr tot? – Am Schlagfluß gestorben, erwiderte der Zöllner, indem er den Baum in die Höhe ließ. – Hm! Schade! versetzte Kohlhaas. Ein würdiger alter Herr, der seine Freude am Verkehr der Menschen hatte, Handel und Wandel, wo er nur vermochte, forthalf, und einen Steindamm einst bauen ließ, weil mir eine Stute, draußen, wo der Weg ins Dorf geht, das Bein gebrochen. Nun! Was bin ich schuldig? – fragte er; und holte die Groschen, die der Zollwärter verlangte, mühselig unter dem im Winde flatternden Mantel hervor. »Ja, Alter«, setzte er noch hinzu, da dieser: hurtig! hurtig! murmelte, und über die Witterung fluchte: »wenn der Baum im Walde stehen geblieben wäre, wärs besser gewesen, für mich und Euch«; und damit gab er ihm das Geld und wollte reiten. Er war aber noch kaum unter den Schlagbaum gekommen, als eine neue Stimme schon: halt dort, der Roßkamm! hinter ihm vom Turm erscholl, und er den Burgvogt ein Fenster zuwerfen und zu ihm herabeilen sah. Nun, was gibts Neues? fragte Kohlhaas bei sich selbst, und hielt mit den Pferden an. Der Burgvogt, indem er sich noch eine Weste über seinen weitläufigen Leib zuknüpfte, kam, und fragte, schief gegen die Witterung gestellt, nach dem Paßschein. – Kohlhaas fragte: der Paßschein? Er sagte ein wenig betreten, daß er, soviel er wisse, keinen habe; daß man ihm aber nur beschreiben möchte, was dies für ein Ding des Herrn sei: so werde er vielleicht zufälligerweise damit versehen sein. Der Schloßvogt, indem er ihn von der Seite ansah, versetzte, daß ohne einen landesherrlichen Erlaubnisschein, kein Roßkamm mit Pferden über die Grenze gelassen würde. Der Roßkamm versicherte, daß er siebzehn Mal in seinem Leben, ohne einen solchen Schein, über die Grenze gezogen sei; daß er alle landesherrlichen Verfügungen, die sein Gewerbe angingen, genau kennte; daß dies wohl nur ein Irrtum sein würde, wegen dessen er sich zu bedenken bitte, und daß man ihn, da seine Tagereise lang sei, nicht länger unnützer Weise hier aufhalten möge.

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