Maxi Hill - INFERNAL

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Gerade, als die zwanzigjährige Reni überglücklich mit ihrer neuen Liebe ist, rast ein Jagdflieger in ihr Wohnhaus und reißt sechs Menschen in den Tod. Ihr Freund, der junge Unterleutnant der Staatssicherheit, Sigmar Heller, gerät durch alles, was dann in der Stadt passiert und wie der «Apparat» mit dem Unglück umgeht, in große Zweifel. Er will nur noch weg von den obrigkeitsstaatlichen Methoden, doch auf der Beerdigung von Reni trifft er auf Eva, und alles ändert sich.

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Im Werksverkauf gab es bisweilen auch wunderbar weichgewirkten Jersey, ein Stoff, der für den Export bestimmt war und nach dem sich jeder DDR-Bürger sprichwörtlich die Finger leckte. Auch Rosi nähte zu Hause gerade einen flotten Hosenanzug für sich auf einer Veritas-Nähmaschine, die ihre Mutter direkt aus dem heimischen Werk erstanden hatte, das früher einmal «Singer» hieß. Hierher hatte sie die Maschine nicht mitbringen können, was ihr sehr leid tat.

Es war das Zeichen der Zeit — wie jeder Zeit — dass man der Arbeit hinterher zog; und diese Stadt war nicht die schlechteste. Hier ging etwas ab, was ihre Kleinstadt an der Elbe nicht aufzuweisen hatte. Die neuen Stadtviertel hoben sich rasant aus dem sandigen Boden. Gerade waren Sandow und Ströbitz für Tausende Menschen entstanden, da begann man am südlichen Rand bereits Sachsendorf zu errichten. Seit langem wird auch darüber geredet, am nördlichen Rand würde das nächste große Wohngebiet in Planung stehen. Man müsse aber zuvor den torfigen Untergrund zu testen, der von einigen Experten als zu instabil für große Wohnblöcke angesehen wurde. Rosis Freund Jens war der Meinung, die Stadtoberhäupter wollten mit einem weiteren Wohnquartier für Tausende Neubürger und Einwohner dem Tagebau Nord zuvorkommen, der sich ansonsten bis an den Stadtrand auszubreiten drohte.

Dieser Gedanke gefiel Rosi, zeigte er doch, dass auch die Oberen eine Verantwortung für die Menschen trugen und nicht nur an den wirtschaftlichen Fortschritt dachten. Wäre es mit den rauchenden Schloten ringsum ebenso, oder mit dem grässlichen Fluglärm, könnte man hier außerordentlich gut leben.

Rosi ging zur Küche, die zusammen mit Bad und Flur das Quartier teilte, in dem fünf Mädchen wohnten. Ihr Zimmer zeigte zur Straße, was sowohl Vorteile wie auch Nachteile hatte. Sie liste durch die Durchreiche, um sich zu vergewissern, ob die beiden Mädchen, die das Wohnzimmer bewohnten, auch wirklich zur Schicht weg waren. Leise füllte sie Wasser in die Kaffeemaschine. Unten auf der Schmellwitzer Straße rumpelte die Straßenbahn der Linie 1, die bei Kaisers Ballhaus ihre Endstation hatte. Rosi hörte nicht nur das Rumpeln, sie sah auch vor ihrem geistigen Auge, wie die Bahn auf den ausgefahrenen Schienen wankte, als habe sie noch Restalkohol im Blut.

In ihre Gedanken hinein wurde ihr ganz heiß. Sie spürte, wie sich zwei Arme um ihren Körper schlingen, wie sich ein bettwarmer Leib an ihren presst. Jens war auf leisen Sohlen gekommen, stand direkt hinter ihr und sagte noch ganz verschlafen: »Kaffee und Liebe sollte man heiß genießen.« Sie spürte an der Härte seines Unterleibes, dass er viel lieber noch bleiben möchte, was ihm sein Dienst versagte. Bisweilen, wenn sie Spätdienst aber ihre Mitbewohnerin Frühschicht hatte, kam er sie am Haupttor abholen und blieb dann über Nacht. Bei ihrer Nachtschicht war das unmöglich. Auch bei ihrer Frühschicht fanden ihre freien Zeiten nur schlecht zusammen. In dieser Woche aber hatte sich Milena, die aus dem Spreewald stammt, krank gemeldet, weshalb die Liebenden noch Zeit für ein Frühstück hatten.

Noch konnte Rosi ihre inneren Zweifel über die wunderschöne Nacht nicht erklären. Hier in ihrem kleinen Reich gab es weder Vorschriften noch Einschränkungen. Sie konnten tun, was sie wollten, wenn sie nicht über die Stränge schlugen, wie die polnischen Männer bisweilen, die viel tranken und auch mal vom Balkon pinkelten, weshalb sie bei manch einem nicht gut angesehen waren.

Mit geschlossenen Augen genoss sie die warme Haut von Jens, aber sie konnte keinen größeren Triumph spüren als in der Nacht. Ihr Herz war nicht so leicht, wie es einem zusteht, der den größten Wunsch seines Lebens erfüllt sieht. Ja, sie werden noch in diesem Jahr heiraten, aber sie wartete noch auf dieses eine entscheidende Wort von ihm.

Irgendetwas lag in der Luft. Sie konnte nicht erkennen, was sie daran hindern sollte, noch ein letztes Mal mit ihm… So ungestört wie heute, waren sie nicht oft. Ihre Zeit war noch nicht so begrenzt wie seine.

»Du bist spät dran«, sagte sie und hauchte einen Kuss auf seine Wange, die noch den Hauch der Nacht atmete.

Dreißig Minuten später verließ Jens das Haus und winkte noch einmal zu ihr zurück. In sich gekehrt stand sie da und schaute ihm nach. Irgendeine merkwürdige Vorahnung, die jeder Logik widersprach, wollte sich nicht verabschieden. Zum ersten Mal war ihr das Gefühl gekommen, es könnte das letzte Mal mit Jens gewesen sein.

Solange Jens die drei Stockwerke hinunter getrabt war, hatte sie am Fenster gestanden und gewartet, bis sie ihn aus dem Haus kommen sah. Wie aus dem Nichts hatte sich tief in ihrem Schoß etwas geregt, und jetzt bedauerte sie doch die lästige Pflicht, der Jens entgegen strebte, während sie bei diesem trüben Wetter noch einmal ins Bett kriechen wollte.

Sie hatten ihre Heirat für das Frühjahr einig beschlossen, aber Jens hatte ihr noch keinen richtigen Heiratsantrag gemacht. Nicht einmal in dieser Nacht, in der sie ihm alles und viel mehr gegeben hatte. Derartige Worte gehörten nicht in seine moderne Auffassung von Gleichberechtigung. Jetzt sagte eine unergründliche Ahnung sogar, Jens könnte ihre Hingabe, ihr Betteln, er sollte doch bleiben, falsch verstanden haben. So ungehemmt wie in dieser Nacht kannte er sie nicht. Sie selbst kannte sich so nicht.

Ihr Wohnblock war ein fünfgeschossiger Plattenbau mit mehreren Eingängen, wie sie in großer Zahl und gepriesen als sozialistische Errungenschaft überall in der DDR errichtet wurden. Ihr Aufgang war jener, der von allen als Ledigenwohnheim des nahegelegenen Textilkombinates benannt wurde. Dabei wohnten hier nicht nur Ledige. Auch Mütter mit Kindern und Verheiratete, die nur für wochentags von weither kamen, wie sie auch.

Wie es sein würde, wenn sie erst geheiratet hatte, malte sie sich noch nicht aus, aber ihre Hochzeit stand schon eine ganze Zeit lang fest.

Was wäre, wenn ihm etwas zustößt, bevor …? Würdest du bereuen, noch kein Kind mit ihm gezeugt zu haben und nun auch keines mehr bekommen zu können?

Natürlich würden sie einst Kinder haben. Natürlich müssten ihre Kinder nicht in diesem Block leben. Natürlich würden sie eine große Neubau-Wohnung bekommen, der Staat förderte junge Familien. Noch brauchten beide ihre Arbeit zu sehr, um sich die Basis für ein gemeinsames Leben schaffen zu können. Es war auch schwer vorstellbar, jemals damit aufzuhören, nur der Kinder zuliebe, die Jens sich ebenso einmal wünschte. Das jedenfalls hatte er ihr in einem schwachen Moment heute Nacht versichert.

Freilich würde sie als Hausfrau und Mutter nicht glücklicher sein. Nicht auf Dauer jedenfalls. Aber dafür, dass sie weiterhin arbeiten konnte, sorgte das Kombinat mit seiner Kinderkrippe. Und freilich kam sie sich heuchlerisch vor, wenn sie Jens in gewissen Stunden versicherte, dass er an erster Stelle kam und dass seine Liebe das Wichtigste sei. Das musste sie gar nicht; auch er hielt sich für unersetzlich und nahm alle seine Ämter und Hobbys sehr ernst. Auch wenn er dienstlich nicht weniger beschäftigt war als sie, frönte er bisweilen gerade dann seinen Ehrenämtern, wenn sie besonders harmoniebedürftig war. Vielleicht fürchtete sie deshalb, die Liebe könnte ihr wieder entgleiten und sie könnte — innerlich — wieder so einsam dastehen, wie zu jener Zeit, als sie hierher gezogen war. Natürlich war es ihre Entscheidung gewesen, in diesem Kombinat zu arbeiten. Natürlich war sie nicht unzufrieden, den Schritt gegangen zu sein, auch wenn ihre alten Freundschaften daran zerbrochen waren. Was einer lächerlichen Entfernung nicht standhielt, war nie fest genug. Die Menschen veränderten sich, die Gesellschaft veränderte sich und das Leben da draußen vor der Tür, auch das veränderte sich, und es war eben nicht nur lustig.

Jetzt musste sie damit nicht hadern, jetzt hatte sie ja Jens. So sehr sie sich wünschte, mit ihm mehr Zeit zu verbringen, nur Muße zu haben, zusammenzusitzen und mit ihm zu plaudern, so sehr glaubte sie, die Zeit für eine Familie sei noch nicht reif. Sie war gerade erst zwanzig, aber sie wollte diese Sicherheit. Sie brauchte diese Sicherheit, um unbeschwert mit ihm schlafen zu können. Wie schnell war es passiert und sie stand da als alleinerziehende Mutter, wie so manche Frau in diesem Haus. Jens belächelte sie zuweilen, wenn sie — wie heute Nacht wieder — von Vorahnung sprach, von der Stimme tief in ihr drin, von dem siebten Sinn, der sie noch nie getäuscht hatte.

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