Maxi Hill - INFERNAL
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Reni stand da wie ein in die Enge getriebenes Tier und wusste nichts zu erwidern, jetzt, wo sie gerade die schönsten Gedanken hatte.
Sie hatte nicht den Eindruck, Michelle könnte es gut mit ihr meinen, dagegen sprach ihr Verhalten in letzter Zeit. Vermutlich wusste sie, wie Reni sich heimlich mit ihr verglich, weil sie stets glaubte, die Stadtdamen nähmen eine vom Kohlerevier, noch dazu aus einem kleinen Dorf, nicht ernst. Sie fühlte sich im Vergleich zu Michelle unauffällig, weshalb sie vermutlich kaum beachtet worden war. Bis vor reichlich sechs Wochen. Seitdem lief sie regelrecht Spießruten.
Arbeitsmäßig betrachtet konnte Reni der Einschätzung ihrer Chefin nicht widersprechen, Michelle sei auffällig nachlässig. Auch wenn es wie ein Paradoxon klang, faktisch war es durchaus vorstellbar. Die allesbeherrschende Kollegin hatte ihre Augen immerzu überall, nur nicht bei ihren Maschinen. Dabei musste man höllisch aufpassen, um keinen Ausschuss zu produzieren.
Frida meinte zu ihrem Vergleich mit Michelle, Reni sei natürlicher als Michelle. Und fleißiger sei sie sowieso.
Das durfte Reni von sich auch behaupten. Nicht von ungefähr erntete sie viel Lob, was nicht jedem gefiel.
Jetzt, als Michelle mit rollenden Augen vor ihr stand, spürte sie, wie sie schon wieder den Boden unter den Füßen verlor. Aber warum?
In Michelles Hand schwang ihr Kaffeebecher hin und her. Es war unverkennbar ihrer. Sie hatte den Becher zu ihrem zwanzigsten Geburtstag von Frida geschenkt bekommen, produziert westlich der Grenze und mit ihrem Namen bedruckt. Eigentlich wollte sie ihn in der gemeinsamen Unterkunft lassen, weil er so besonders war und weil sie nur dort Frida zeigen konnte, wie dankbar sie ihr war — für alles. Aber dann hatte sie ihn zuerst mit zu Björn genommen. Leider hatte er darauf bestanden, dass sie das gute Stück wieder mit nach Hause nahm, weshalb sie es noch am selben Tag mit zur Arbeit geschleppt hatte, eben weil es unverkennbar ihrer war und nicht mit anderen verwechselt werden konnte.
Ich bin ihr nicht gewachsen, dachte sie und kämpfte mit aufsteigenden Tränen. Sie wusste sehr wohl, dass sie den Becher ordentlich abgestellt hatte.
Wieso ist da noch ein Kaffeerest drin? Noch oder wieder?
Sie hatte die merkwürdigen Blicke zwischen Michelle und Eva schon vorhin gesehen, aber sie achtete seit einiger Zeit nicht mehr auf die beiden, so, wie sie es aus Björns Worten entnommen hatte, als sie einmal über gehässige Menschen gesprochen hatten. Verachtung, so hatte ihr Freund gesagt, ist die leichteste Strafe. Er konnte nicht wissen, dass ihr Gerede über ganz gewisse Gemeinheiten einen realen Grund für sie hatte.
Reni merkte, wie die Wut sie beherrschte und erwiderte nichts. Bisher ruinierte jedes Wort von einer der beiden jeden Versuch, ein sachliches Gespräch zu führen. Sie griff wortlos nach ihrem Becher, drehte sich um und stellte ihn auf das untere Deck einer Maschine. Später würde sie ihn mit in die große Pause nehmen, sofort ausspülen und bei Schichtende in den Spind stellen. Jetzt hatte sie weder Lust noch Zeit, sich auf lange Streitereien einzulassen. Sie zählte die Stunden bis zum Wiedersehen mit ihrem Liebsten, den sie viel zu lange vermisst hatte. Ihr Verlangen nach ihm war in den zwei Wochen so groß geworden, dass sie bereit war, alles andere zu ertragen.
Routiniert konzentrierte sie sich auf ihre Arbeit, verfolgte mit Argusaugen die Fäden auf den Spulen und das langsam wachsende Gestrick. Sie blickte erst wieder auf, als die Chefin neben ihr stand. Deren Stimme war im Lärm der Halle untergegangen, weshalb ihr Finger hartnäckig auf Renis Schulter klopfte. Auch ihre Hand schwenkte den Becher.
»Kann ich mich neuerdings auch bei dir auf derartige Provokationen einstellen?« Das war keine Frage, das war beinahe eine Androhung von Konsequenzen. Vom Nebenplatz schaute die schmächtige Eva, die Frau ohne eigenen Willen, wie Frida sie nannte, mitleidsvoll zu ihr herüber. Im Handumdrehen konnte Reni ihrer Freundin Recht geben. Ein gehässiges Grinsen lag über dem schmalen, stets blassen Gesicht. Weiter hinten grinste Michelle zurück. Das alles war jetzt ihr Leben. Neu waren nur die Worte ihrer Chefin, die nach Vermerk oder Verweis geklungen hatten, was sie vor lauter Scham und Ärger nicht mehr erfassen konnte. So ein Theater wegen einem Kaffeebecher!
Ihre Füße stampften auf, ihre Hände verschlangen sich trotzig vor der Brust, bis ihr das Fatale an ihrer Lage einfiel: Vorschrift ist Vorschrift. Aber Vorsatz ist viel schlimmer. Vorsatz ist gemein. Und das war von Michelle grober Vorsatz, um mir eins auszuwischen. Warum nur? Was habe ich denen getan?
Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es gab zwei Gründe, die ihr in den Sinn kamen. Bei keinem war diese Schikane verzeihlich. Sie schrie irgendetwas gegen den Lärm in der Halle an und verließ zum ersten Mal die laufenden Maschinen. Erst vor der Tür wurde ihr klar, dass dieser Moment einen Wendepunkt markierte. Wenn sie jetzt nachgab, verliert sie die Selbstachtung.
Mit lautem Knall fiel die schwere Tür ins Schloss und ließ die Wand erzittern, die die Halle vom Gang trennte. Sie hörte nicht, wie der Putz leise aus dem Rahmen bröckelte. Dafür stellte sie sich umso deutlicher das Keifen der beiden Weiber hinter der Tür vor.
Seit sie Björn liebte, wie sie nie geglaubt hatte, lieben zu können, konnte sie nichts mehr erschüttern. Schon als Crissi, eine Mitbewohnerin im Ledigenheim, ihr erzählt hatte, man munkele, sie solle zum Frauentag ausgezeichnet werden, war es, als ging sie das gar nichts an. Aber jetzt ging ihr ein Licht auf. Wie kann man wegen einer Aktivistenauszeichnung…? Als hätte ich mich selbst vorgeschlagen. Geht doch zur Chefin, meinetwegen!
Irgendwo tief in ihr war noch der Glaube, es könnte sich alles wieder dahin normalisieren, wie es mal war, als man sie völlig übersehen hatte. Aber wenn sie es jetzt genau bedachte, fing die Schikane von Michelle und Eva nach dem Tanz bei Kaisers an. Also geht es den beiden doch um mich und Björn? Ganz sicher wissen sie mehr von uns, als ich glaube. Oder sie ahnen nur etwas? Sie stapfte über den Gang, ihre Fäuste tief in die Kitteltasche vergraben. In diesem Moment wusste sie selbst nicht, ob sie wütend war oder nur enttäuscht. In der Kitteltasche steckte noch immer die halbleere Zigarettenschachtel, die sie eigentlich wegwerfen wollte. In den zwei Wochen zu Hause hatte sie Björns Vorschlag beherzigt und mit dem Rauchen aufgehört. Solange etwas noch keine Sucht ist, hatte er gesagt, fällt alles leichter.
Ungeachtet jeder Vorschrift zündete sie sich eine der zerdrückten F6 an, die längst in die Tonne gehört hätten. Hinter der Stellage, an der fertige Docken vom Rundgestrick übereinander aufgereiht hingen, würde sie niemand erwischen. Unfähig, ihre Tränen zu bezwingen, heulte sie in sich hinein. Sie wünschte sich so sehr, jetzt an seiner Schulter zu lehnen, sein Streicheln zu spüren, seine tröstenden Worte zu hören. Am liebsten würde sie immer bei ihm sein.
Eingehüllt in die süßen Gedanken, spürte sie eine Hand sanft auf ihrer Schulter. Reni fuhr herum. Eva stand da, reckte ihre spitze Nase in die Höhe und legte ihren Zeigefinger auf die eingekniffenen Lippen, von denen Frida behauptete, sie würden unnachgiebige Durchsetzungskraft symbolisieren. Das war der blanke Gegensatz zu Fridas sonstiger Einschätzung von Eva. Auch daran konnte Reni nie glauben. Nur eines wusste sie genau. Sie stand sehr unter Michelles Fuchtel.
Das kurze blonde Haar wippte noch vom raschen Schritt. »Pst«, zischte Eva, als ob bei diesem Maschinenlärm da drinnen irgendjemand etwas hören könnte. Ihre schmalen Hände nahmen die glimmende Zigarette aus Renis Hand. Sie trat sie am Boden aus, bückte sich sogar wieder danach und steckte die Kippe wortlos in ihre Kitteltasche. »Reite dich nicht noch weiter in den Schlamassel«, sagte sie und fixierte Renis Gesicht, als wollte sie ihr ganzes Wesen ergründen. Dabei bildeten ihre Brauen einen satanischen Bogen, den Reni nie zuvor an Eva bemerkt hatte, weil sie die beiden seit langem mied. In Reni schoss der Gedanke, Eva könnte sich unter der Dauer-Fuchtel von Michelle nicht mehr wohlfühlen und versuche gerade, daraus auszubrechen. Was sollte sie dazu sagen?
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