Maxi Hill - INFERNAL
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»Sieh die Sache mal positiv«, fielen Beates Worte in ihre erwartungsvollen Gedanken. Die Schwester hatte einfach den Faden ihrer Unterhaltung wieder aufgenommen, als sie den Trabant etwas derangiert geparkt hatte und Reni unbedingt noch zum Bahnsteig bringen wollte. Die schwangere Beate hatte keine Ahnung von Renis momentanen Nöten, aber sie sah es vermutlich an ihrem Gesicht, wie sie mit sich rang. Eine Ahnung, dass es nicht an einer plötzlichen Abneigung gegen die Arbeit lag, konnte die Schwester nicht haben. Dieses war das erste Geheimnis, das Reni je vor Beate hatte, soweit sie sich erinnerte. Diesmal fiel es ihr zu schwer, darüber schon zu reden, sie war zu sehr hin und her gerissen, wie sie sich richtig verhalten sollte. Herz oder Kopf?
Das Herz sagte ganz laut Ja, der Kopf war von Fridas Orakel besetzt. Was galt schon eine Mutmaßung?
So neigte sich das Zünglein an der Waage bereits der großen Liebe zu. Was kümmerten Andere, wenn die Liebe stimmte. Und wie sie stimmte. Reni wollte die Schwester um Himmels willen nicht und niemanden aus ihrer Familie schon damit belasten, ehe sie nicht sicher war, ob Björn ebenso dachte. Im Herzen war er der Richtige und nicht nur eine gute Partie. Nach letzterem sah allerdings sein Zuhause aus. Ob an Fridas Befürchtungen etwas dran war, konnte sie nur herausfinden, wenn sie sich oft genug mit ihm traf.
»Morgen kannst du dafür richtig ausschlafen und dann sieht die Welt wieder ganz anders aus«, sagte Beate, und störte so die ganz anderen Gedanken ihrer Schwester.
»Ausschlafen?«, maulte Reni und wusste, dass sie statt ihrer Nachtschicht viel lieber an das Einschlafen mit Björn denken möchte. »Morgen ist Dienstag…«
»Ja und?«
Dienstag!, fuhr Reni durch den Kopf. Noch eine ganze Nachtschicht und einen halben Tag, bis ich ihn endlich wiedersehe.
Ein wenig gereizt, ging sie auf Beate ein:
»Dienstag ist Flugtag. Da fällst du glatt aus dem Bett, wenn die Idioten diese Dinger bis zum Anschlag aufdrehen.«
Das war unverfänglich. Schon mehrmals hatte sie Beate das Angebot gemacht, ein Wochenende mit im Wohnheim zu verbringen. Da hätte die Schwester wenigstens den Sonnabend-Flugtag miterlebt. Allein der Lärm der unendlichen Startversuche reichte so manchem ungewohnten Ohr. Aber Beate wollte ihren Mann nicht enttäuschen, nur am Wochenende hatte Klaus Zeit für sie.
Von dem heftigen Knall, der beim Überschall die ganze Stadt erzittern ließ, hätte die Schwester womöglich sowieso nichts mitbekommen. Die Samstagflugzeit fiel zumeist kürzer aus als Dienstag und Donnerstag, den anderen beiden Flugtagen.
Jetzt sprach Reni auch nicht darüber. Mit ihrer Klage über den alles erschütternden Höllenknall ging sie nicht nur ihrer Familie auf die Nerven. Sogar Björn hatte sie merkwürdig angesehen, als sie bei ihrem Riesenschreck, weil seine Wohnung erzitterte, gewettert hatte: »Dass diese Idioten den Flugplatz so nah an der Stadt belassen…« Warum sollte sie ihre Meinung vor dem Menschen beschönigen, den sie so sehr zu lieben begonnen hatte. Diese Erschütterung ging jedem ins Mark und ließ das Herz beinahe kollabieren. Das musste auch er spüren. »Vermutlich gibt es deshalb so viele Infarkte in der Gegend«, hatte sie gesagt, was Björn mit einer schützenden Umarmung und tausend Küssen auf ihr Herz beantwortet hatte. Nur ganz leise hatte er dabei etwas zugeflüstert, was sich anhörte, als sollte sie vorsichtig sein. Später glaubte sie sogar, das Wort Verschwörung verstanden zu haben. Erst später, als sie die schöne Zeit mit ihm nicht aus ihrem Kopf bekam, wollte sie das Wort ganz schnell wieder aus ihrem Kopf bekommen. Vermutlich hatte er gemeint, dass es lediglich Schallwellen seien und dass die keine Zer störung anrichten würden. Vermutlich.
Aus den Lautsprechern am Bahnhof plärrte blechern die Ankunft des Zuges am Bahnsteig 1 in den kühlen Tag. Über die kurvig-ausgefahrenen Gleise schlängelte sich schwankend ein Zug mit fünf uralten Waggons und fuhr quietschend ein.
Reni umarmte Beate und flüsterte, als könnte irgendwer bei diesem Lärm ihr Geheimnis mithören: »Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich hab mich unsterblich verliebt.«
»Du hast was…?« Beate stand stocksteif und es schien, als stapfe sie mit den Füßen auf. »Warum erzählst du das erst jetzt?«
»Weil ich … ach, weil Frida sagt … «
Der Zug kam quietschend zum Stehen. Sie küsste die Schwester auf die Wange und schulterte ihre Tasche.
»Wenn sich schon unser Schlagertraumpaar wieder trennt ,wie kann man da noch an die große Liebe glauben.«
Sie sah es Beate an, wie sie grübelte. Alle hatten über Frank Schöbel und Chris Dörk geredet, als das Vorzeigepaar sozialistischer Kultur plötzlich getrennte Wege ging. Beate musste es ebenso wissen.
Noch einmal küsste Reni ihre ältere Schwester auf die andere Wange und stieg lächeln auf das Trittbrett zum Abteil mit harten Holzsitzen und verschiebbaren, blinden Fensterscheiben.
»Falls ich am Wochenende doch nach Hause komme, bin ich mit mir einig. Dann erzähl ich dir alles, versprochen.«
Beate schien sich ehrlich mit Reni zu freuen. Sie wartete lächelnd auf dem Bahnsteig, bis der Bummelzug mit ihrer Schwester abfahren sollte. Als die Dampflock schwer anfuhr, hob Beate eine Hand zum Kussmund, die andere fuhr über die Wölbung unter ihren Mantel, um gleich darauf jene Geste zu zeigen, die bedeuten sollte: Drücken wir uns gegenseitig die Daumen. Reni nickte aus ehrlichem Herzen durch die blinde Scheibe. Wie hätte sie annehmen können, dass dieses Daumendrücken für ihr eigenes Leben viel wichtiger gewesen wäre, als für das ungeborene, das völlig sicher in Beates Bauch schlummerte.
EIN UNGLÜCK KOMMT SELTEN ALLEIN
Den ganzen Tag über war der Himmel grau, als liege die Welt unter einer Milchglasscheibe. Normalerweise fiel es Reni an solchen Tagen nicht schwer, ihrer Arbeit nachzugehen. An diesem Montag, dem 13. Januar 1975, war sie nur ungern zu ihrer Nachtschicht im Kombinat aufgebrochen. Es waren dieselben Gedanken, die ihr seit zwei Wochen keine Ruhe ließen. Ich sollte ihm schreiben, dass ich zurück bin. Sie kannte das Haus in der Dreifertstraße und hatte sich die Nummer gemerkt, aber sie wusste nicht, ob noch jemand außer Björn in dieser Wohnung wohnte. Es schien ihr so. Für einen Mann ganz allein war sie ziemlich groß. Außerdem musste es einen Grund gegeben haben, warum er es am Morgen immer merkwürdig eilig hatte.
Nun stand sie an ihrem Arbeitsplatz, wo sie die modernsten Großrundstrickmaschinen bediente, die es im sozialistischen Wirtschaftsgebiet gab. Sie rückte ihr Kopftuch zurecht, mit dem sie ihr glänzend blondes Haar bändigte. Das war Vorschrift. Reni war erst seit kurzem stolz auf ihr Haar, weil es Björn ausgesprochen gut gefiel und weil er begierig seine Nase daran rieb.
Stolz war sie schon immer auf ihre Arbeit. Die Achtfachbedienung der Großrundstrickmaschinen hatte die Leistungen um die Hälfte über dem Weltstand erhöht. Das war etwas, um stolz zu sein. Weltweit gab es nur die Fünffachbedienung dieser Maschinen. Das hatte sie auch Björn gesagt und seinen Blick genau verfolgt. Sie wusste nicht, ob es Mitleid war, oder ob er besorgt war, sie könnte überfordert sein. Ihr war nichts geblieben, als ein souveränes Lächeln, so souverän, wie sie mit diesen Monstren von Maschinen umging. Könnte sie mit allem so umgehen, würde ihr Leben in anderen Bahnen gelaufen sein. Souverän in allem, wie Björn?
Ein zufriedenes Schmunzeln fuhr über ihre Lippen: Gleich wenn ich von der Schicht komme, hänge ich den Abwaschlappen ins Fenster. Dann wird er mich abholen… Ganz bestimmt.
»He Renate, stellst du deinen Kaffeebecher immer da hin, wo es dir gerade passt?« Neben ihr stand Michelle, das aufgeputzte, stark geschminkte Stadtkind, die Tochter vom Chef der Handwerkskammer. Man munkelte, der Vater habe ihr einen Studienplatz an der Bauhochschule verschafft, aber sie sei schon nach den ersten Semestern aus moralischen Gründen wieder rausgeflogen, was immer das für Gründe sein konnten. Normalerweise kehrte man bei Leuten aus diesen Schichten das Unmoralische unter den Teppich.
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