Maxi Hill - INFERNAL
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Björn war ihr schon vorher aufgefallen. Den meisten Mädchen war er aufgefallen. Toller Haarschnitt, gute Klamotten, treue graugrüne Augen und ein Lächeln, wie sie selten einen Mann lächeln sah. Dann hatte sie es selbst kaum fassen können. Björn hatte sie den ganzen Abend belagert, sie und nicht die aufgemotzte Michelle oder die zarte Eva, von der Frida unlängst sagte, sie sei als Frau zu drahtig für einen Mann. Nicht einmal für die süße Polin Aneczka hatte Björn ein Auge. Anna, wie die anderen Kollegen Aneczka nannten, war weder drahtig noch aufgemotzt. In Renis Augen war Aneczka ein bildhübsches Mädchen.
Zuerst war nur ein bisschen Schadenfreude in Reni. Erst später kam der Gedanke: Seht ihr? Ich bin gar keine so graue Maus aus dem dreckigen Kohlerevier.
Zum ersten Mal war es ihr nicht lästig, den ganzen Abend mit demselben Mann zu tanzen. Allerdings machte sie sich darauf gefasst, in ihrer Brigade in der Strickerei fortan wegen ihrer Verliebtheit, die vermutlich alle mitbekommen haben, aufgezogen zu werden. Es war nicht leicht zu überspielen, wie verunsichert sie bald war. Schon nach dem zweiten Tanz hatte Björn begonnen, ziemlich merkwürdige Fragen über diesen und jenen, über Frauen wie Männer, deutsche wie polnische, erst recht über die vietnamesischen Mädchen zu stellen. Woher er die ganzen Leute kannte, das hatte sie ihn kein zweites Mal gefragt. Seine Miene wurde nach ihrer Frage undurchdringlich, sein Blick dafür durchdringend und seine Erwiderungen merkwürdig borniert, als hätte er es nicht nötig, auf Gegenfragen zu antworten. Aus purer Schadenfreude gegen die aufgeblasenen Puten, die sich nicht darüber freuen sollten, dass dieser tolle Kerl ein Flop war, hatte sie ihm keinen Korb gegeben und sich mit allerlei Begründungen getröstet: Vielleicht ist er zu unsicher. Das gibt es bei einigen Leuten, die ich kenne. Manche verbergen ihre Verlegenheit hinter gespieltem Selbstbewusstsein. Manche reden viel, weil sie erkannt haben, dass sie sich falsch verhalten.
Letzteres hatte sie zu ihrem eigenen Schutz lieber nicht glauben wollen. Tief in ihr sagte etwas: Würde in diesem tollen Typ ein treuer, aufrichtiger Mann stecken, könnte sie sich mehr vorstellen. Weil beim puren Anblick einer schönen Hülle keiner wissen konnte, was darunter steckte, schwor sie vor sich selbst, sie wolle an diesem Abend nichts als tanzen und fröhlich sein, den anderen zum Trotz, bestenfalls, um Björn besser kennenzulernen. Wer einfühlsam tanzt, der ist auch charakterlich so. Und wie er tanzte. Und nicht nur das, wie sie inzwischen wusste.
Heute wusste sie nicht einmal mehr, warum sie sich zu Anfang provoziert gefühlt hatte von seinen lauernden Worten über die Mängel bei der Versorgung in diesem Staat. Als sie sagte, sie sei zufrieden, wie es ist, hatte sie seinen kritischen Blick auf sich selbst bezogen und gedacht: Vielleicht gefällt ihm mein selbstgenähtes Kleid nicht, oder die Schuhe, oder wer weiß was? Vielleicht ist er einer vom Westen? Seine Jeans spricht dafür und auch das tolle Hemd mit den modernen Pattentaschen und den Schulterklappen. Wo bekommt man diese Mode sonst?
Sogar an einen Staatsfeind hatte sie einen Moment lang gedacht und sofort bedauert, weil das einen Flirt mit ihm per se gefährlich machte. Zumindest war Frida dieser Meinung. Sie hatte schon in der Nacht nach dem Tanz gesagt, dass er wohl keines von beiden sei, und Frida hatte für Mannsbilder einen treffsicheren Riecher. Reni konnte Frida dann mit einer klitzekleinen Lüge beruhigen, sie habe nur mit ihm getanzt und an der Bar etwas getrunken, nichts weiter. Seine aufregenden Küsse draußen hinter dem Haus und seine liebevollen Worte gingen niemand etwas an. Frida war zum Glück von ihrer neuen Bekanntschaft abgelenkt, wozu ihr auch keine Erklärung nötig zu sein schien.
»Gut gemacht«, sagte Frida am Morgen noch einmal, als sie beim Frühstück gemeinsam den Abend Revue passieren ließen. Dabei erfuhr nun auch Reni, dass der Bursche, der Frida für sich auserkoren hatte, eine schnittige Java fuhr, und ihr von einer Spritztour im Frühling vorgeschwärmt hat. Mehr sagte Frida nicht, aber das waren weniger Worte, als ihre Freundin über Björn verloren hatte, den sie gar nicht kannte.
»Wenn der Kerl so viele Fragen stellt, ist er garantiert ein Spitzel. Von denen treiben sich einige im Werk rum. Wer weiß, was die ausspionieren wollen. Lass dich bloß nicht auf irgendwelche Gespräche ein! Du weißt schon, welche.«
Gespräche? Mit diesem Abstand von einigen Wochen musste Reni schmunzeln. Wenn Frida wüsste, dass es schon am ersten Abend viel mehr als nur Gespräche waren. Das war ja ihr Dilemma. Hätte sie seine Art zu lieben nicht erlebt, seine zärtlichen Worte so dicht an ihrem Ohr, die wie Schwüre klangen, seine Küsse, die ihren Körper erzittern ließen. Wer weiß …?
»Was soll so einer schon von uns Mädchen ausspionieren, und warum eigentlich?« Mit dieser Frage hatte sie sich vor Frida innerlich trotzig gewehrt.
»Das weiß der vermutlich selber nicht. Aber ich sage dir, die vom Nordrand sind mit allen Wassern gewaschen.«
Reni glaubte nicht, und Frida wusste nicht, ob Björn wirklich dort arbeitete, wie sie vermutete: Am Nordrand. Jeder wusste, wer am Nordrand die Fäden zog, damit in diesem Land nichts quer lief. Nur sie wusste es nicht, bis es ihr ausgerechnet die Polin Aneczka bestätigte. Sie hatte schon einmal Besuch von zwei hohen Herren im Trenchcoat. Einer davon sei dieser Typ gewesen, schweigend zwar, aber er war dabei; sie meinte Björn. Es ging um die vietnamesischen Näherinnen, über die Aneczka vom älteren Typ der beiden ausgefragt wurde, weil sie mit denen Geschäfte machte. Aber Aneczka hat polnisches Blut. Sie sagte, dass sie nicht viel zu berichten wisse, was man ihr nicht glaubte, aber hinnehmen musste.
Morgen, dachte Reni, morgen werde ich mit Björn darüber reden, aber erst kommt die Liebe.
Ein kleiner Schauer von Wonne und Sehnsucht durchfuhr sie. Warum sollte sie den so lange vermissten Moment mit dummen Fragen nach den Fidschi-Mädchen verderben?
Diese Mädchen wurden allgemein beäugt. Sie hatten überall ihre Finger drin und waren offenbar mit einer besonders guten Nase für Begehrlichkeiten ausgestattet. Reni sagte stets, ihr hätten die Mädchen nichts getan, und wenn sie die Stoffläden der Stadt plünderten, wenn sie immer viel eher wussten, dass bei «Herfahrt» am Markt gerade wieder der begehrte Jeans-Stoff eingetroffen war, dann lag es an deren Mentalität. Sie waren untereinander absolut sozial, informierten sich gegenseitig ganz ohne Scheu, die eine könnte der anderen etwas wegnehmen. Alle versuchten, sich mit dem Nähen von Jeanshosen ein Zubrot zu verdienen, von dem sie den Großteil sogar dafür verwendeten, etwas Begehrtes in die Heimat zu schickten. Und wenn die halbe Stadt mit denen Geschäfte machte, dann lag das schließlich auch daran, dass man offiziell keine vernünftigen Jeans kaufen konnte. So hatte sie schließlich auch Björn verstanden, als er über den Mangel im Land gesprochen hat. Und fleißig waren die Fidschi-Mädchen allemal. Sie selbst, und die meisten Mädchen, die sie kannte, trugen eine von den Fidschi-Hosen.
Reni wollte sich unbedingt von ihren Gedanken an die Dinge, die sie noch immer nicht durchschaute, ablenken, aber prompt kam die Sehnsucht nach Björn. Er war ein reifer Typ, so um die achtundzwanzig, vielleicht dreißig Jahre alt, so schätzte sie. Aber was würde das ändern? Über sein Alter zu reden, hatte sie noch keine Gelegenheit gefunden. Ihre Stunden der Liebe waren ohnehin zu kurz, und einmal hatte sie sich sogar für den Dienst als unpässlich gemeldet, nur um bei ihm sein können. Warum hatte sie zugelassen, dass er sie so beeindruckte, dass sie völlig gegen ihre Natur zu denken, ja sogar zu handeln begonnen hatte?
Bis jetzt hatte sie sich allem gefügt, war nie aufsässig aber keineswegs unterwürfig. Sich zu ducken, sei nicht nötig, hatte sie von Frida gelernt. Auch die Bonzen sehen in Unterhosen aus wie unsereiner. Lebe, wie es für dich am besten ist! Und jetzt war das Beste für sie eben Björn . Nur deshalb hatte sie flüsternd zugesagt, dass er sie — an einem Tag, der dann der schönste mit ihm geworden war — nach der Arbeit abholen durfte. Die schönste Nacht, korrigierte sie ihre Erinnerung.
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