„Mögen Sie Spagettis mit Tomatensauce?“, fragte er sie und Casey schaute ihn ganz verblüfft an.
„Spagettis?“ was sollte dies nun wieder.
„Ja, sie haben doch bestimmt noch nicht zu Abend gegessen. Und ich auch nicht. Möchten sie also auch einen Teller mitessen?“
Er sagte dies, als sei nichts geschehen. Sie konnte nur stumm nicken. Ihr fehlten die Worte. Was sollte das? Warum lud er sie jetzt zum Essen ein? Sie wurde aus ihm nicht schlau. Pembroke ging in die Küche und kam ein paar Minuten später mit zwei Tellern, Besteck und den Nudeln wieder. Er stellte alles auf den Tisch hinter Laura und ging wieder in die Küche. Es dauerte nur ein paar Sekunden, da kam er mit der Soße, einem Bier und einer Flasche Wein wieder.
Casey konnte nicht sehen, was er nun tat, dachte sich aber wohl er würde den Tisch decken. Gleich darauf bemerkte sie, wie ihre Fesseln sich lösten und auf den Boden fielen.
„Bitte kommen sie hier herüber.“
Pembroke deutete auf den Tisch. Casey stand zögerlich auf, rieb sich ihre schmerzenden Handgelenke und ging langsam zum Tisch hinüber. Pembroke stellte den Stuhl für sie hin und deutete ihr Platz zu nehmen.
Er nahm ihr gegenüber Platz und reichte Ihr die Schale mit den Nudeln.
„Es tut mir leid, dass es nichts anderes ist. Ich wusste ja nicht, dass sie heute Abend zum Essen kommen.“
Unschuldig blickte er sie an und schaute ihr zu, wie sie sich die Nudeln auf den Teller legte. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm. Nun tat er doch tatsächlich, als wäre sie nur eine Bekannte, die zufällig zum Essen vorbei gekommen wäre. Nichts deutete darauf hin, dass sie eben noch gefesselt in seinem Zimmer gesessen hatte. Eigentlich wollte sie aus Protest nichts essen, aber es duftet so gut und sie hatte seit heute Mittag nichts mehr gegessen gehabt. Er schien ihren Zwiespalt zu merken, denn er schaute sie an und entgegnete ihr:
„Bitte essen Sie ruhig Miss Flemming. Es tut mir leid, dass sie ein paar Unannehmlichkeiten hatten. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Casey merkte, wie sie Ihre Fassung wieder errang und allmählich wütend wurde. Was bildete sich dieser Kerl ihr gegenüber ein. Sie war sprachlos. Hatte sie das gerade richtig verstanden. Ein paar Unannehmlichkeiten nannte er es, wenn er seine Besucher fesselte und knebelte und ihnen eine Heiden Angst einflößte? Mit erboster Stimme schrie sie ihn an.
„Was fällt ihnen eigentlich ein. Sie zerren mich in ihr Haus. Fesseln und knebeln mich. Entpuppen sich als eine Art Jekyll and Hyde und nun sitzen sie hier und meinen es sind nur ein paar Unannehmlichkeiten? Was glauben sie, wer sie sind? Ich könnte zur Polizei gehen und sie anzeigen? Und genau das werde ich jetzt tun!“ mit diesen Worten schubste sie ihren Stuhl nach hinten und sprang vom Tisch auf. Sie war schon fast an der Tür, als er sie von hinten packte. Wütend drehte er sie zu sich um. Seine Augen sprühten Feuer.
„Casey, ich glaubte, ich hätte ihnen klargemacht, was ich tun werde, wenn sie mir nicht gehorchen. Dies ist kein Spiel.“
„Was wollen Sie von mir? Erklären sie es mir. Ich dachte, sie sind ein netter Mensch, aber sie sind ein Schwein. Ein verabscheuungswürdiges Schwein. Ich hasse sie.“
Mit diesen Worten schlug sie ihm ihre Hand hart ins Gesicht. Das hätte sie nun vielleicht wirklich nicht tun sollen. Denn nun konnte sie es an ihrem eigenen Leib feststellen, wie wütend er war.
Er riss sie herum und hob sie hoch. Mit einem Schwung landete sie auf seinen Schultern und wurde in eines der hinteren Zimmer gebracht. Er ging zu einem Schrank hinüber und zog vier Krawatten heraus. Dann schleppte er sie zum Bett. Panik durchflutet Sie. Laura schlug mit ihrer Faust auf seinen Rücken ein, doch alles was sie damit erreichte, war, dass er den Griff nur verstärkte. Er ließ sie auf das Bett fallen und nahm einen Arm. Er zerrte ihn nach hinten und wollte ihn am Bettpfosten anbinden. Doch Casey gab ihm mit ihren Beinen so einen Stoß, das er von Bett flog. Sie sprang auf und rannte zur Tür. Doch sie war nicht schnell genug. Wieder packte er sie und warf sie aufs Bett. Doch diesmal setzte er sich mit seinem Körper auf sie drauf und hielt sie so gefangen. Er nahm wieder einen Arm und zerrte ihn über ihren Kopf. Mit der ersten Krawatte fesselte er den Arm an dem Bettpfosten. Dann nahm er den anderen Arm und zerrte ihn über ihren Kopf. Auch diesen bekam er fast mühelos zu packen. Casey wehrte sich, was sie konnte, aber sein Gewicht hielt sie eisern fest. Sie wusste, es war aussichtslos. Sie konnte ihn einfach nicht abschütteln. Das Schlimmste aber war, das ihr Körper sofort reagierte. Die festen Schenkel an Ihre Hüfte gepresst saß er auf Ihr und band ihr die Handgelenke ans Bett. Diese Situation hatte so viel Intimes, das sie merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und ihre Gegenwehr allmählich abnahm. Er band ihren zweiten Arm ebenfalls an einem Bettpfosten fest. Als er prüfte, dass ihre Arme fest in den Fesseln waren, ging er von ihr herunter. Er hielt dabei immer ihr rechtes Bein fest. Nun als er vorm Bett stand, zog er das Bein an den dritten Bettpfosten und band es dort fest. Inzwischen wehrte sich Casey nicht mehr. Es schmerzte sie an den Gelenken. Tränen der Verzweiflung traten ihr in die Augen.
Es war nicht schwer für ihn auch noch das andere Bein an den vierten Bettpfosten zu binden. Dann nahm er ein Stück Stoff und band es ihr um den Mund. Als er fertig war, betrachtete er seine Arbeit. Sie lag nun mit gespreizten Beinen und Armen gefesselt auf seinem Bett. Sein lüsterner Blick sprach Bände. Zufrieden mit sich selbst verzog er seinen Mund zu einem kleinen Grinsen.
Sie ahnte, was er jetzt dachte und erschauerte bei dem Gedanken.
Pembroke beugte sich ein wenig zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr:
„Wenn ich wollte, könnte ich jetzt diese Situation ausnutzen, Miss Flemming vergessen Sie das nie. Es war dumm von ihnen mir mit der Polizei zu drohen. Außerordentlich dumm. Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche Zeit.“
Zärtlich streichelte sein Finger ihr über die Wange und beide merkten sie erstaunt, dass sie das nicht kalt ließ. Daraufhin verließ er das Zimmer und schloss die Tür. Sie war nun allein. Tränen rannen ihr über die Wange und sie begann zu schluchzen.
Es dauerte eine Zeit lang, bis sie wieder die Beherrschung gefunden hatte. Sie musterte den Raum, in dem sie lag. Das Zimmer hatte zwei Fenster und es war ganz in einem warmen Gelb gehalten. Außer diesem Bett stand noch ein großer Schrank an der gegenüberliegenden Wand. Daneben war eine kleine Couch mit einem Tisch sowie ein dazugehörender Stuhl. Auf dem lag der Anzug, den Pembroke heute Morgen angehabt hatte. Eine Kommode stand zwischen den Fenstern. An der Bettseite war ein kleiner Nachtisch auf dem ein Buch, eine Lampe, die jetzt brannte und ein Wecker stand. Er zeigte an, dass es kurz nach halb zehn war. Casey versuchte sich zu beruhigen und dabei nachzudenken. Sie wollte eine Fluchtmöglichkeit finden. Doch es schien aussichtslos zu sein. Da sie an allen Seiten gefesselt war, konnte sie sich kein bisschen mehr bewegen. Was hatte er mit ihr vor? Vorhin war ihr angst und bange geworden, nachdem er sie so merkwürdig angeschaut hatte. Was hatte er ihr noch gleich gesagt?
„Ich könnte diese Situation ausnutzen.“
Ja wollte er das denn nicht so oder so? Casey wurde bald verrückt bei dem Gedanken, dass er ihr Gewalt antun würde. Was konnte sie tun, damit sie ihn davon abhielt? Sie überlegte angestrengt nach.
Die Zeit verrann, aber nichts passierte. Wo war er? Casey schaute wieder auf die Uhr. Es war jetzt fast Mitternacht. Doch sie hatte in der Zwischenzeit nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht schlief er schon längst. Doch diesen Gefallen tat er ihr nicht. In diesem Moment kam er zur Tür hinein und ging auf sie zu. Sofort befiel sie wieder diese Angst.
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