Über die Autorin
Sharon Garlough Brown ist Pastorin und Autorin der erfolgreichen Unterwegs mit dir-Romanreihe. Gemeinsam mit ihrem Mann Jack leitet sie eine Gemeinde in West Michigan. Ihren reichen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren geistlicher Retraiten und Kurse über geistliche Übungen webt sie meisterhaft in ihre Bücher ein.
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Die amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag InterVarsity Press, P.O. Box 1400, Downers Grove, Illinois 60515, USA, www.ivpress.com, unter dem Titel „Remember Me“. © 2019 by Sharon Garlough Brown © 2021 der deutschen Ausgabe Gerth Medien in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Dillerberg 1, 35614 Asslar Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel. Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten. Die Kunstwerke aus dem Bildteil sind das Eigentum der jeweiligen Urheberrechtsinhaber und wurden mit freundlicher Genehmigung verwendet. „Wach gerüttelt“ © Sharon Garlough Brown; „Klage“ (Trauercollage) © Sharon Garlough Brown und Elizabeth Ivy Hawkins, Fotos „Kirchenfenster“ und „Blatt in Herzform“ © Therese Kay Photography; „Es ist vollbracht“ © Bette Lynn Dickinson; „In der Kelter“, „Ausgeliefert“, „Aus der Asche“, „Denk an mich“ und „Hoffnung steht auf“ © Elizabeth Ivy Hawkins. 1. Auflage 2021 ISBN 9783865914647 Covergestaltung: Hanni Plato Lektorat: Carolin Kilian Satz: Vornehm Mediengestaltung, München www.gerth.de
Für meinen geliebten Vater Clarence M. Garlough. Du hast den guten Kampf gekämpft und wenige Monate, nachdem ich dieses Buch fertig geschrieben hatte, das Ziel erreicht.
Deine Freundlichkeit, Liebe und Treue haben es mir leicht gemacht, der Freundlichkeit, Liebe und Treue meines himmlischen Vaters zu vertrauen.
Danke, Papa. Du bist mein Held, ich liebe dich.
Es ist vielmehr das eingetreten, was schon in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“
1. Korinther 2,9
Mein tief empfundener Dank gilt Elizabeth Ivy Hawkins ( www.elizabethivy.com, die sich bereit erklärt hat, als Wren Crawford zu malen. Allein das Malen mit eigener Stimme und im eigenen Stil ist herausfordernd genug – aber sich in einen fiktiven Charakter hineinzuversetzen, dessen Stil, künstlerische Leidenschaft und Begrenzungen bereits in Spuren deines Lichts festgeschrieben worden waren, hat Mut und Kunstfertigkeit der besonderen Art erfordert. Elizabeth hat sich nicht nur in Wrens Temperament und Ängste eingefühlt, sie hat sich auch auf deren Kreativität und Spiritualität eingelassen. Mit Elizabeth gemeinsam an diesem Projekt zu arbeiten, war eine große Freude. Besonders dankbar bin ich für ihr wachsames Lauschen auf die Führung und Inspiration des Heiligen Geistes. Auf ihrer Webseite können Sie ihr Werk noch besser kennenlernen und mehr über Kunst als geistliche Übung erfahren.
Danken möchte ich auch meiner Freundin Bette Lynn Dickinson ( www.bettedickinson.life), die so großzügig war, die Verwendung des Mittelteils eines größeren Werks zu genehmigen. Der Titel dieses Werks lautet: „What Breathes Beneath Our Story“ (Was unter unserer Geschichte atmet). Bette ist eine begabte Künstlerin. Sie nutzt ihre Kunst, um Begegnungen mit Gott zu ermöglichen.
Ich danke auch Therese Kay ( www.theresekayphotography.com), Jennifer Oosterhouse und Martie Bradley, die mir Fotos für die Gebetscollage zur Verfügung gestellt haben.
Meinen Gebetspartnern, Freundinnen und meiner Familie möchte ich sagen: Ohne eure Liebe und Unterstützung hätte ich das alles nicht tun können. Wir haben diese Arbeit gemeinsam geleistet und ich bin euch sehr dankbar. Jack und David, auch wenn mein Name auf dem Buchcover steht, sind es eure Weisheit und euer Mitgefühl, die diese Seiten füllen. Ich liebe euch und danke Gott für euch.
Zuletzt danke ich dir, Gott. Dies alles ist von dir, durch dich und für dich. Dir sei die Ehre. Immer.
1
Das Wort wurde Mensch
Heiligabend
Sie war in Sicherheit. Nicht gesund, nicht mit sich im Frieden, aber in Sicherheit.
Katherine Rhodes blieb einen Moment in der offenen Schlafzimmertür stehen und schickte ein stummes Gebet für Wren zum Himmel. Das Mädchen krümmte sich wimmernd im Schlaf; vermutlich plagten sie wieder die üblichen Albträume über alles, was geschehen war, ohne dass sie es hatte verhindern können. Wäre sie doch nur aufmerksamer gewesen. Bestimmter. Hätte sie doch nur die Zeichen erkannt und dafür gesorgt, dass Casey sich Hilfe suchte.
Leise schloss Kit die Tür. Allerdings nicht ganz. Der drei Zentimeter breite Spalt war eine psychologische Stütze – wenn er auch keinen physischen Schutz bieten konnte. Sie hatte diesen Schutz ihrem eigenen Sohn nicht bieten können und sie würde ihn auch ihrer Großnichte nicht geben können.
Wenn sie aufmerksamer gewesen wäre, bestimmter, wenn sie die Zeichen erkannt und dafür gesorgt hätte, dass Micha Hilfe bekam, dann wäre er jetzt in seinen besten Jahren und nicht für immer siebzehn.
Die gleichen Stimmen, die jetzt Wren verfolgten, hatten auch Kit viele Jahre lang gequält. Und auch wenn sie schon lange Erfahrung darin hatte, sie zu bemerken und zu benennen, ihren Ursprung zu erkennen und sie abzuweisen, brachte sie die Stimmen doch nicht zum Schweigen – sie schlummerten bloß und warteten darauf, bei jeder kleinen Krise, in der sie sich ohnmächtig, aber zugleich verantwortlich fühlte, wieder aufzuwachen.
Sie wählte Jamies Nummer, während sie die Treppe hinunterging. „Es ist alles in Ordnung. Sie schläft nur.“
„Es tut mir leid, dass ich dich ständig mit meinen Nachfragen belästige“, sagte Jamie, „aber als sie den Anruf nicht angenommen hat …“
„Kein Problem, ich verstehe das. Und ich verspreche dir, sobald ich irgendetwas Ungewöhnliches bemerke, rufe ich dich an.“ Dieses Versprechen hatte sie Jamie in den letzten Monaten wieder und wieder gegeben, seitdem sie angeboten hatte, Wren könne vorerst bei ihr wohnen, bis sie sich nach ihrem Aufenthalt im Glenwood Psychiatric Hospital wieder ein wenig erholt hatte und sich in ihrem Leben zurechtfand. Aber eine Mutter konnte ihre Angst nicht ablegen, ganz besonders nicht die Angst um eine ohnehin schon zerbrechliche Tochter, die vor zwei Wochen auch noch das zusätzliche Trauma erlebt hatte, ihren besten Freund zu verlieren.
„Ich nehme nicht an, dass sie heute Abend zur Kirche geht.“ In Jamies Stimme lag eine leise Sehnsucht, als wäre es noch immer möglich, dass ein Weihnachtswunder geschah.
„Nein, ich glaube nicht. Aber ihre Pastorin kommt zwischen den Gottesdiensten kurz her, um sie zu besuchen.“
„Oh, das ist gut. Bitte richte ihr meinen herzlichen Dank aus.“
„Das mache ich.“ Wren hatte zwar Hannahs Angebot angenommen, an Heiligabend mit ihr zu Hause das Abendmahl zu feiern, aber an das Gespräch erinnerte sie sich vermutlich nicht. Doch Kit wollte nicht, dass Wren diese Gelegenheit entging. Sie selbst hatte in den Wochen nach Michas Tod das Abendmahl von den Ältesten der Gemeinde empfangen, die sie abwechselnd besuchen kamen, und das gehörte zu den wenigen Dingen aus dieser Zeit, an die Kit sich noch sehr gut erinnerte. Robert hatte nicht teilnehmen wollen. Sie hatte ihm keinen Vorwurf gemacht. Jedenfalls nicht deswegen. Sie hatte sich so von ihrem eigenen Leben abgeschnitten gefühlt, so geradezu körperlos vor Schmerz, dass die Gelegenheit, das Stück Brot zu kauen und den Saft zu trinken, für sie ein körperlich spürbarer Ausdruck ihres Glaubens geworden war in einer Zeit, als sie meinte, keinen Glauben mehr zu haben.
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