Thomas Spyra - Es war nicht meine Schuld

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Der Autor erzählt, inspiriert durch die eigenen Vorfahren, eine einhundertachtzigjährige deutsche Geschichte.
Von der jüdischen Familie Schapira aus Speyer, zur späteren zum Katholizismus konvertierten Familie Scholty.
Das Auf und Ab über sieben Generationen -
Wege, Ziele, Hoffnungen.
Beginnend 1780 im Kaiserreich über den
1. Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem
Tausendjährigen Reich mit dem 2. Weltkrieg und der totalen Niederlage, bis zum sozialistischen Aufbau in der DDR und der Flucht in den Westen, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer.
Von Opfern, Tätern und Mitläufern

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«Euer Ziel ist doch Kufstein, da braucht ihr nur mit eurem Wagen im Inntal entlangzufahren, der beste Fahrweg - ein Treidelpfad - führt auf der Südseite entlang», erklärte ihnen der Wirt in einem Dialekt, den sie erst nach vermehrten Nachfragen verstanden.

«Hier auf dem Zettel habe ich euch einige Gasthausadressen, für den etwas mehr als eine Woche langen Weg, aufgeschrieben.»

«Danke, Herr Wirt!»

Nach einem ordentlichen Frühstück, Mitte Mai 1802, zogen sie dem herrlich aufgehenden Sonnenschein entgegen.

Die ausgeruhten Pferde waren kaum zu bremsen, freuten sich, dass sie endlich weiter traben durften.

Joseph stimmte ein jiddisches Lied an und trällerte mit seiner Frau zusammen aus voller Brust.

Nach drei Tagen, sie fuhren kurz vor der kleinen Stadt Rattenberg an einer schmalen Stelle zwischen Inn und der Felswand entlang, da lösten sich einige Steinbrocken und stürzten auf das Fuhrwerk. Der Wagen brach entzwei. Geistesgegenwärtig sprangen Elsa und Joseph rechtzeitig vom Kutschbock, panisch rasten die Pferde mit dem halben Karren davon.

Schreiend rannte Joseph hinterher, glücklicherweise kamen die Tiere nicht weit, bereits hinter der nächsten Biegung türmte sich die Stadtmauer auf und sie stoppten abrupt.

«Halt sie fest!», brüllte er.

Der Wachmann, der vor dem Tor stand, griff spontan in das Zaumzeug.

Joseph löste das Wagengeschirr und band seine Rösser an den dafür vorgesehenen Haltebaum neben dem Stadttor.

«Was ist passiert?»

«Einige Felsbrocken haben sich da vorne gelöst und sind auf meinen Wagen geknallt.»

«Oh, das ist arg, dies ereignet sich hier öfters», bemerkte mitleidig der Soldat.

«Erlaubt mir, euch zu helfen?», bot ein aus dem Tor tretender Mann in schwarzer Mönchskutte an.

Joseph zuckte mit den Achseln, «Wenn ihr meint, unser Wagen ist zerbrochen.»

Gemeinsam liefen sie zurück zum Unglücksort.

«Ich bin Bruder Ignatius. Da hattet ihr aber Glück im Unglück», der Mönch besah sich den Schaden, «Ihr und eure Tiere seid Gott sei Dank nicht getroffen worden. Kommt mit in die Pilgerherberge in die Stadt.»

Joseph zeigte nach hinten zum zweiten Wagen, «mein Freud Elias sowie seine Frau gehören zu uns, wir sind Juden.»

«Das habe ich bemerkt, aber auch, dass ihr Hilfe benötigt.»

«Danke, das sieht leider nicht jeder so!»

«Gehen wir!»

«Und unsere Sachen?»

«Bei uns kommt nichts weg, ich schicke gleich zwei Männer die alles aufladen und ins Haus bringen.»

«Danke, aber macht euch wegen uns keine Umstände.» Skeptisch beäugte Joseph den Mönch.

«Seid unbesorgt, wir freuen uns, wenn junge Menschen in unsere Klosterherberge kommen. Fühlt euch als Gäste. Wir sind ein aussterbender Bettelorden der Augustiner. Seit Kaiser Josef häuften sich die Eingriffe ins Klosterleben. Wir mussten die Verbindungen mit den ausländischen Konventen aufgeben, die nichtösterreichischen Patres mussten unser Rattenberger Kloster verlassen. Nachdem 1785 der Fortbestand mit nur achtzehn Mönchen zugesagt wurde, kann erst, wenn einer von uns stirbt, ein neuer Bruder aufgenommen werden. Darum bin ich mit meinen siebzig Jahren der Jüngste.»

«Danke für eure Gastfreundschaft.» Elias verbeugte sich.

Wie sich herausstellte, war Bruder Ignatius nicht nur ein Mönch, sondern der Abt des kleinen Klosters der Stadt.

Nach Auskunft des Wagenbauers und Schmiedes, der den Schaden am nächsten Morgen begutachtete, würde die Reparatur drei bis vier Wochen dauern.

«Ich habe noch einen wichtigen Auftrag für den Grafen, der muss erst fertig werden.»

Ein neuer Wagen überstieg die finanziellen Möglichkeiten der Auswanderer.

Die drei Männer, Joseph, Elias und der Abt saßen gemütlich bei einem vortrefflichen Schluck dunklem Klosterbier beisammen.

«Ihr wollt nach Schlesien? Da habt ihr keine Chancen. Dass alle kommen dürfen, sind leere Worte. Die Österreicher versprechen viel und halten wenig. Maria Theresia mag euch Juden nicht, hasst alles Jüdische.»

«Bruder Ignatius, ihr mögt keine Österreicher.» Schmunzelte Joseph.

«Warum? Hört man´s? Ich komme aus München und früher war das Inntal mal bayrisch. Das liegt mir noch irgendwie im Blut.»

Alle drei lachten und stießen an.

«Aber Spaß beiseite, ich schlage eine Lösung vor. Wohl gemerkt, ich spreche euch euren Glauben nicht ab. Wie wäre es, ich unterrichte euch in der katholischen Lehre, erkläre zumindest die Grundbegriffe und ihr konvertiert offiziell? Ihr werdet getauft, der Bürgermeister wird eine neue Geburtsurkunde ausstellen. Er ist ein Freund von mir und für ihn zählt nur der Mensch. Jeder darf seinen Glauben leben, wie er will.» Fragend schaute er beide an.

«Ich denke, wir besprechen das erst mit unseren Frauen», antwortete Joseph zögerlich.

Einstimmig gaben sie am nächsten Tag Bruder Ignatius ihre Entscheidung bekannt und dieser unterrichtete alle vier in katholischer Lehre. Vierzehn Tage später, der Pferdewagen war fertig repariert, schlug der Mönch ihnen vor, sie in der darauffolgenden Woche zu taufen.

Joseph änderte dabei seinen Familiennamen in den schlesischen Namen Scholty , sein Freund Elias wurde Franz getauft. Die Vornamen der Frauen blieben, diese waren ebenso unter Christen geläufig.

«Bleibt hier bei uns, wir suchen immer wieder anständige Leute, die fest zulangen. Ihr seid doch Stoffhändler, dann wäre der Umschlag des Warenhandels am Inn vermutlich was für euch», meinte der Pater zu Joseph.

«Auch unsere Nagelschmiede und Glasbläser suchen Arbeiter. Ich vermittle euch eine Stelle sowie Wohnung», erklärte sich der freundliche Bürgermeister bereit.

«Unser Wirt, der Sandbichler Franz», ergänzte Ignatius, «hat im Hinterhaus günstige Zimmer, da könnt ihr wohnen. Sein Sohn, der Alois Sandbichler, ist ein bekannter Religionsprofessor in Salzburg und gehört zu unserem Augustinerorden.»

Alle Überredungskünste von Joseph halfen nichts, die beiden Frauen wollten nicht in Rattenberg bleiben. Franz war es egal.

«Schau, die Leute sind hier freundlich, es spielt überhaupt keine Rolle, dass wir Juden sind, hier könnten wir ohne Angst anständig leben.» Tagelang saßen sie zusammen und beratschlagten.

«Die Stadt ist mir unheimlich, es ist bereits Mai und immer noch scheint fast keine Sonne hier ins Tal, der Schlossberg wirft zu lange Schatten. Mich wundert es, dass die Leute trotzdem so unbeschwert sind. Ohne Sonnenschein ist es hier bedrückend. Lass uns weiterfahren», versuchte Elsa, ihren Mann eindringlich zu überzeugen.

«Also gut, rüsten wir für die Weiterreise.» Resigniert gab Joseph nach.

Der Abt und der Bürgermeister bedauerten dies und stellten die neuen Papiere aus. Sie luden zum Abschied zu einem zünftigen Umtrunk ein.

In Kufstein angekommen, meldeten sie sich in der Präfektur. Leider wurde ihr Ansinnen auf Landzuteilung mit der Begründung abgewiesen, es gebe schon genug arme Leute in Schlesien, zusätzlich bedurfte es erst recht nicht konvertierter Juden.

«Jetzt schaut mich nicht so entsetzt an, denkt ihr, ich habe nicht bemerkt, dass ihr einst Israeliten ward. Sucht euer Glück im Salzburger Land oder zieht weiter nach Oberschlesien, das ist dünn besiedelt. Vielleicht klappt´s dort.» Der freundliche Mann gab ihnen ein Papier mit zahlreichen Stempeln. «Ihr braucht Zuzugsgenehmigungen, steht alles hier drin. Hebt das gut auf. Leider kann ich nicht mehr für euch tun. Viel Erfolg!»

Draußen vorm Gasthaus warteten die Frauen, sie setzten sich an einen Tisch und überlegten.

«Wohin jetzt, Joseph?»

«Nach Oberschlesien, wenn wir uns beeilen, schaffen wir das noch vor dem Wintereinbruch.»

Sein Freund nickte.

Die Jahre vergingen, nirgends fassten sie Fuß. Joseph zog mit seiner Frau von Dorf zu Dorf. Den Wagen randvoll beladen mit einfachen Stoffen, geeignet für die Bauernkleidung. Mehr schlecht als recht lebten sie von dem Handel.

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