Thomas Spyra - Es war nicht meine Schuld

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Der Autor erzählt, inspiriert durch die eigenen Vorfahren, eine einhundertachtzigjährige deutsche Geschichte.
Von der jüdischen Familie Schapira aus Speyer, zur späteren zum Katholizismus konvertierten Familie Scholty.
Das Auf und Ab über sieben Generationen -
Wege, Ziele, Hoffnungen.
Beginnend 1780 im Kaiserreich über den
1. Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem
Tausendjährigen Reich mit dem 2. Weltkrieg und der totalen Niederlage, bis zum sozialistischen Aufbau in der DDR und der Flucht in den Westen, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer.
Von Opfern, Tätern und Mitläufern

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«Wohnt der Christengott im Dom?»

«Ja, ich glaube schon, sie sagen, dies sei Gottes Haus.»

«Aber Papa, hängt der immer am Kreuz und ist nicht im Himmel?»

«Doch, irgendwie kommt er dann dort hin. Frag nicht so viel! Jetzt sei still die Leute kommen.» Er stimmte seine Geige und fing an zu fiedeln.

Langsam kamen die Menschen aus der Kirche, auf die schneebedeckten Kopfsteinpflastergassen regnete es, es wurde spiegelblank.

Joseph kuschelte sich an seinen Vater, er war müde und fror.

« Drek Veter haynt [Fußnote 3] , die Leute zieht es schnell nach Hause, keine gute Zeit für uns Bettler.»

Untergehakt stützten sich die Gottesdienstbesucher, die aus der Christmette strömten. Einige rutschten und fielen hin, purzelten durcheinander.

Joseph fing an zu kichern: «Papa, schau den Goi[Fußnote 4] hats auf den Arsch gehauen.»

«Sei still, nicht Lachen! Komm, helfen wir ihm.»

Sie rutschten die paar Schritte auf den Mann zu, wollten behilflich sein.

«Nimm deine Finger von mir, dreckiger Jude!», fauchte sie der vornehm gekleidete Herr an.

Der kleine quirlige Mordechai, der für jedermann ein Lächeln, ein nettes Wort hatte, packte abrupt seinen Sohnam Arm und zerrte ihn schweigend weg.

«Wieso sagt der, dreckiger Jude? Ich habe mich heute extra gewaschen, bevor wir gegangen sind.»

«Das verstehst du noch nicht, komm, wir gehen nach Hause, heute wird das hier nichts mehr.»

Vorsichtig schlitterten sie den kurzen Weg bis in die Judengasse. Mutter hatte kräftig eingeheizt, sodass sich die beiden schnell aufwärmten.

Ein paar Tage später, die Christen hatten schon das neue Jahr, 1793, begrüßt, berichtete der Nachbar seinem Freund: «Ich habe Elias zur Talmudschule[Fußnote 5] angemeldet und da meinte der Rebbe, du sollst Joseph auch zum Unterricht schicken.»

«Das ist uns zu teuer, dafür haben wir kein Geld. Ich bin froh, wenn die Kinder genug zum Essen haben», er schüttelte mit dem Kopf.

«Geh doch mal zum Rebbe Mendel, vielleicht gibt es eine Lösung.»

Nach dem Gottesdienst am Samstag sprach Mordechai mit dem Rabbiner, der den Kaufmann und Ratsherren Levin Schapira dazu rief.

«Herr Schapira, Ihr habt mich neulich darum gebeten, dass ich euch Bescheid gebe, wenn irgendwo die Armut zu groß ist, jetzt habe ich hier jemanden.» Mendel winkte Mordechai und Joseph heran.

Misstrauisch blickte der Kaufmann von einem zum anderen.

«Um wie viel geht es, Rabbi Mendel?»

«Nicht viel, nur den Obolus für die Talmudschule.»

«Ach so, ja meinetwegen. Wer sind sie?» Levin deutete auf die beiden neben ihm Stehenden.

«Das ist Joseph mit seinem Vater Mordechai Schapira, sogar ein entfernter Verwandter von euch, so viel ich weiß.»

«Mordechai? - Waren euer Großvater und meiner nicht Brüder?»

«Ja Herr», Josephs Vater verbeugte sich respektvoll.

«Also gut! Einverstanden, aber nach der Schule kommt der Junge zu mir ins Kontor und arbeitet die Unkosten ab. Dabei lernt er gleich etwas vom Tuchhandel.»

Die beiden besiegelten die Vereinbarung mit Handschlag.

Der aufgeweckte Joseph freute sich jedes Mal auf den Unterricht, der Rebbe erzählte vieles aus der weiten Welt und über ihre Heimatstadt.

«Der Dom, im 11. Jahrhundert erbaut, diente einst als zentrale Grablege für die Kaiserdynastie der Salier. Das riesige Areal drumherum ist freies, kaiserlich verbrieftes Land und gehört der katholischen Kirche.

Anfangs wurden wir Juden vom Kaiser und den Domherren gefördert, aber im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu antisemitistischen Ausschreitungen, bis zum Niedergang unserer einst blühenden Gemeinde. Jüdische Häuser und Geschäfte wurden geplündert, man schlug uns grundlos, vergewaltigte die Frauen und vertrieb uns. Heute nennt man das seit neustem Pogrom[Fußnote 6] . Viele wanderten nach Frankreich aus.

Nach einer ruhigen Zeit entstand in den letzten fünfzig Jahren wieder eine jüdische Gemeinde hier in Speyer. Zu den Zugewanderten gehörte auch die Familie Mosche Schapira, also deine Großeltern, Joseph», erklärte der Rebbe.

Als der Junge von der Schule heimkam, fragte er den Vater nach seiner Familie aus.

«Deine Großeltern meinten, die Zeiten haben sich geändert. Ihre Vorfahren stammten ursprünglich aus Speyer, deshalb dachten sie, hier lässt es sich wieder besser Leben. Aber wir waren und bleiben die armen Juden», erzählte Mordechai desillusioniert seinem Sohn.

Joseph lernte fleißig, nicht nur in der Schule, sondern auch beim Tuchhändler Levin Schapira. Bald kannte er sich mit den Tuchballen und Stoffen sehr gut aus.

Am Sabbat nach seinem dreizehnten Geburtstag, im März 1795, war Josephs großer Auftritt in der Synagoge, denn er wurde nun ein Bar Mizwa , ein Gebotsmündiger.

Tagelang hatte der schlaksige hoch aufgeschossene und braungelockte Junge gelernt. Die Nacht davor war er so aufgeregt, dass er nicht einschlafen konnte. In seinem Bauch rumorte es fürchterlich. Er schlich sich mehrmals hinunter in den Hof auf das Aborthäuschen.

Es gehörte zu seiner Aufgabe, die Segenssprüche über die Thora vorzutragen. Dabei umhüllte er sich zum ersten Mal mit einem Gebetsmantel, so wie ihn die erwachsenen Männer trugen. Dann sang er auf Hebräisch einen Abschnitt aus der Thora vor.

Er schaute zu seinem Papa, sah, wie Mordechai sich die Tränen abwischte, er blinzelte ihm zu, in dem Bewusstsein, dass bisher alles hervorragend geklappt hatte.

In einer kleinen Ansprache erläuterte Joseph den gelesenen Text, bedankte sich am Ende bei dem Vater und dem Rebbe Menachem Mendel.

Zum Abschluss sprach der Vater das altüberlieferte Gebet: «Gesegnet sei Gott, der mich von der Strafe für das Kind erlöst hat, denn von jetzt an ist der Junge zum Mann geworden. Er trägt die Verantwortung für seine Taten sowie etwaige Strafen selbst.»

Im Vorraum umarmten die Gemeindemitglieder Joseph und wünschten ihm: « Masel tov[Fußnote 7] » .

Traditionell folgte am Abend des Tages, nach dem Ausklingen des Sabbats, ein großes Fest mit Verwandten, Freunden und Bekannten. Dabei gab es Geschenke, Musik, Reden, heitere Einlagen und ein opulentes Festessen.

Aber leider fiel das Fest bei den Schapiras spärlich aus. Nur Elsa mit ihrer Mutter und die Nachbarn Holderlind feierten mit ihnen bei einem bescheidenen Mahl. Joseph sprach das Dankgebet.

Der Dreizehnjährige hatte heute nur Blicke für Elsa, wuselte immer um sie herum. Das Mädchen hatte ihre fast knielangen, wie Ebenholz glänzenden Haare, zu einem Zopf geflochten, aufgesteckt und mit verschiedenen farbigen Bändern geschmückt. Sie sah reizend aus, ihre Augen strahlten. Der Junge bewunderte und verehrte Elsa. Wir heiraten, wenn ich einmal groß bin, nahm er sich zumindest fest vor.

Seine, trotz ständiger Not, glückliche Kindheit, war nun endgültig vorbei. Ab diesem Tag trug Joseph, wie alle Männer, zum Morgengebet Gebetsriemen und -mantel.

Der Kaufmann Levin erschien am nächsten Morgen zu einem Gespräch unter Männern, wie er scherzhaft hinzufügte. Er lächelte Joseph zu.

«Mordechai, ich bin mit deinem Jungen äußerst zufrieden, er lernt ordentlich, hat eine schnelle Auffassungsgabe und beträgt sich anständig.»

«Cousin Levin das freut mich.»

«Ist schon recht», unterbrach ihn der Händler, «höre meinen Vorschlag: Ich nehme Joseph in die Lehre, verzichte auf das Lehrgeld, dafür wohnt und isst er bei euch daheim.»

Er hielt ihm die Hand hin.

Mordechai schaute zu seinem Sohn, dieser nickte freudig.

Er schlug ein: «Vielen Dank! Es gilt!»

Ostern 1799 setzte sich Mordechai zum Musizieren an den Rand des Domplatzes, er fiedelte vom frühen Morgen bis spät abends.

Es war ein herrlicher Frühlingstag, die Leute waren in gebefreudiger Laune. Mittags brachten ihm die beiden Töchter etwas zum Essen und abends kam seine Frau Mirjam: «Mach nicht so lange, du bist müde, das sehe ich an deinen Augen. Kurz vor dem Dunkelwerden schicke ich Joseph, der hilft dir beim Aufräumen.»

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