Ästhetiken der Intervention

Здесь есть возможность читать онлайн «Ästhetiken der Intervention» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ästhetiken der Intervention: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ästhetiken der Intervention»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit dem Begriff der Intervention ist eine Überschreitung der Kunst durch die Kunst selbst aufgerufen. Damit einher geht nicht nur das Versprechen einer spezifischen Wirksamkeit, sondern eine Praxis des Aushandelns ästhetischer und politischer Sphären. Im Theater scheint die Rede von Intervention dann besonders prägnant zu sein, wenn die komplexen Wechselwirkungen von Öffentlichkeit, Gesellschaft und Medienwirklichkeit über die Szene hinaus thematisiert werden. Der aus einer Tagung an der Ludwig-Maximilians-Universität München hervorgehende Band versammelt Beiträge, die kritische Perspektiven auf Theaterprojekte und theatrale Aktionen werfen, die mit unterschiedlichen Strategien des Eingreifens arbeiten. Dabei wird die Pluralität der interventionistischen Ästhetiken und ihre Theoriebildung aufgezeigt.

Ästhetiken der Intervention — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ästhetiken der Intervention», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ausgehend von der diskursiven Setzung liegt die paradoxe Situation der Institutionskritik mit Andrea Fraser darin, eben nicht von außen in ein distinktes Feld kommen zu können, »weil in die Inkraftsetzung von Verhältnissen zu intervenieren immer auch heißt, dass du selbst an ihrer Inkraftsetzung teilhast « 40 . Die unauflösbare »Ambivalenz der Institutionskritik« 41 – wie jeglicher intervenierenden Praxis – fußt demnach auf einer zugrundeliegenden Spaltung, aufgrund der die Akteur:innen die Aufteilung in einen an der Institution partizipierenden und von ihr profitierenden Part einerseits und einen in diese Teilhabe eingreifenden Teil in actu reflektieren müssen.

Dieses punktuelle Panorama politischer Ambitionen im Bereich der bildenden Kunst und Performance seit den 1960er Jahren zeigt zweierlei: Zum einen eine auffallend unterschiedliche Interpretation politischer Kunst, die von der Erzeugung eines Höchstmaßes an Direktheit im aktivistischen Kontext bis zur konsensorientierten Auslegung von zwischenmenschlicher Begegnung und Inklusion reicht; und andererseits die unterschiedlichen künstlerischen Methoden, die allesamt Angriffe auf Konzepte der künstlerischen Geschlossenheit – ob des Werkes, der Institution oder der Handlungsräume und -weisen – sind. Und wie sich in den Beiträgen dieses Bandes zeigt, sind es ganz ähnliche Fragen nach der Schließung des Ästhetischen, die auch im Bereich der performativen Künste unter dem Begriff der Intervention verhandelt werden.

Zu Aufbau und Inhalt des Buches

Das Interesse an den Ästhetiken der Intervention, aus dem heraus dieser Band entstanden ist, richtet sich insofern auf künstlerische Strategien einerseits und deren theoretische Einholung andererseits – und zwar im Horizont der ästhetischen Traditionen des europäischen Kunsttheaters. Weder ein Theater, das tatsächlich Sozialarbeit ist, noch die Theatralität politischer Kommunikation als solcher stehen im Rahmen dieser Publikation zur Debatte, sondern jene Arbeiten, die sich zwar an diesen beiden Phänomenen orientieren, das Feld der Kunst dabei aber höchstens zeitweise verlassen.

Die Beiträge des Bandes nähern sich dem Thema im Spannungsfeld von ästhetischer Theoriebildung, historischer Perspektivierung und exemplarischer Analyse konkreter Interventionen. Sie fokussieren gescheiterte Aktionen und erfolgreiche Artikulationen von Ein- und Übergriffen, reflektieren öffentliche Diskussionen und ästhetische Debatten, durchdringen heroische Figuren und pathetische Manifeste. Einerseits sind es dabei die etablierten ›Marken‹, wie das Zentrum für Politische Schönheit um Philipp Ruch, das Institute for Political Murder von Milo Rau oder Christoph Schlingensief, die einer kritischen Reflexion unterzogen werden. Andererseits sind es im Diskurs des Theaters weniger prominent platzierte und internationale Arbeiten, wie die Performances von Terre Thaemlitz, die Aktionen von Cesare Pietroiusti, Paul Chan oder Koki Tanaka sowie die programmatische »Schwarzkopie« von Mittelreich durch die Regisseurin Anta Helena Recke, die den Bereich zeitgenössischer Interventionen um signifikante Aktionen und Performances erweitern. Die Beiträge vereint, dass sie detaillierte Analyse und ästhetische Theoriebildung immer auch mit der Frage verbinden, wie sich die häufig großen Gesten der Kunst in den Räumen des Sozialen effektiv niederschlagen, welche Kontroversen sie auslösen und wie sie die Felder von ›Kunst‹ und ›Politik‹ ins Verhältnis setzen. Insofern kommunizieren die einzelnen Artikel auf sehr unterschiedlichen Ebenen miteinander. Einige greifen dieselben Arbeiten auf, andere teilen theoretische Bezugspunkte und wieder andere begegnen sich im weiten Raum von korrespondierenden, aber auch auseinanderstrebenden Fragestellungen und Denkfiguren. Würde man sie ordnen wollen, so ergäbe sich ein Netzwerk, das sich vielfältig arrangieren, aber nicht linear abbilden ließe. Entsprechend stellt die gewählte Reihenfolge, die Anschlusspunkte ebenso wie Perspektivwechsel fokussiert, eine von vielen Möglichkeiten der Strukturierung dar.

Azadeh SharifisBeitrag befasst sich im Kontext der Dekolonialisierung des deutschsprachigen Theaters und vor dem Hintergrund einer globalen antirassistischen Bewegung mit Interventionen. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet Anta Helena Reckes Mittelreich (2017), das in eine facettenreiche Geschichte des Widerstands marginalisierter Gruppen gegen Vereinnahmung und Fremdzuschreibung im Theater der BRD eingeordnet wird. Mittelreich wird als antirassistische Intervention gegen hegemoniale Narrative verstanden, die unmittelbare Vorläufer in den Protesten gegen die Inszenierung von Bernard-Marie Koltès’ Stück Combat de nègre et de chiens (1980) im Jahr 2003 an der Berliner Volksbühne sowie das Blackfacing in Michael Thalheimers Inszenierung von Dea Lohers Unschuld am Deutschen Theater Berlin 2012 hat. Die Aneignung des weißen Theaterraums führt in der Darstellung Sharifis in drei Schritten vom Protest vor dem Theater zur Aktion im Saal und kommt schließlich mit Mittelreich auf der Bühne selbst an. Dabei geht es der Autorin vor allem um den Prozess des interventionistischen Einschreibens in eine deutsche Geschichtserzählung, die wesentlich von Ausschlüssen geprägt ist. Ins Zentrum der Intervention rücken insofern die Modalitäten von Geschichtsschreibung und mit ihnen die Frage, welche Geschichten auf und von deutschen Bühnen erzählt werden.

Matthias Warstatgeht in seinem Beitrag historisch weiter zurück und kontrastiert die Interventionen im politischen Theater der Gegenwart mit dem Agitproptheater rückt hierbei die Frage nach der Kollektivbildung in den Mittelpunkt, die Warstat gerade auch in Abgrenzung zur bildenden Kunst als wesentliches Bindeglied von Theaterkunst und Politik versteht. So argumentiert der Beitrag dafür, dass sich sowohl politische als auch ästhetische Kollektivbildungen im Spannungsfeld von Assoziation und Dissoziation abspielen und nicht zuletzt dort prekär werden, wo sich ästhetische und aktivistische Ansprüche überlagern. Da künstlerische Interventionen zwangsläufig als Kunst wahrgenommen, empfunden und bewertet werden, sind sie demnach notwendig mit affektiven Geschmacksurteilen verbunden, die ihre eigene soziale Dynamik entwickeln und Kollektivbildungen nach sich ziehen, die maßgeblich den Rahmen für politische Kommunikation bestimmen. Am Beispiel der sogenannten Landagitation, mit der die Agitproptruppen ihr urbanes Umfeld verließen, um gleichsam von außen in Dörfer und Kleinstädte zu kommen, arbeitet Warstat schließlich heraus, dass soziale Milieu-Differenzen einen entscheidenden Einfluss auf die Kollektivbildungen haben und insofern als Parameter für die Ästhetik von Interventionen zu verstehen sind.

Julia PragersBeitrag fokussiert die Bürgerbühne, die sich ausgehend von deren Etablierung am Staatsschauspiel Dresden seit 2009 zu einem europäischen Phänomen entwickelt hat. Im Zentrum ihrer Ausführungen steht die Analyse von Vanessa Sterns Inszenierung Schuldenmädchenreport (2019), da es dieser Produktion gelingt, zentrale Parameter des Formats ›Bürgerbühne‹ zu hinterfragen und auf diese Weise selbst zu unterbrechen. Den Ausgangpunkt liefert dabei die kritische Durchdringung des Partizipationsideals der Bürgerbühne mitsamt seinem Bestreben nach der Inszenierung von Authentizität. Dahingegen zeichnet sich Sterns Inszenierung aus Sicht der Autorin gerade durch das transformative, mithin dislozierende Spiel mit den Konventionen des Genres aus. Wie Prager in einer detailgenauen Analyse zeigt, gelingt es der Produktion Schuldenmädchenreport mit Mitteln der intermedialen Persiflage und der volkstheaterhaften Komik das Authentizitätsphantasma zu unterlaufen. Damit erfolgt nicht zuletzt eine Entlarvung der bürgerlichen Werte des Reformtheaters. Die Intervention, mit Hans-Thies Lehmann postdramatisch als Unterbrechung des Ästhetischen gedacht, wird von Prager auf diese Weise als Gegenbegriff zur Partizipation konturiert.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ästhetiken der Intervention»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ästhetiken der Intervention» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ästhetiken der Intervention»

Обсуждение, отзывы о книге «Ästhetiken der Intervention» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x