Wie ein Held sich entzückend durchläuft er die Bahn
steigend von seiner Einfahrt her hebt er den Tag heraus.
Den hält er für Stunden, die Wärme reicht bis ans Tor
nimmt im Umschwung die Bahn zum anderen Ende.
Nichts bleibt vor seinem Glutkern in der Sekunde verborgen
auch der stärkste Schatten ist gegen ihn bedeutungslos.
Seine Weisung ist schlicht, vollkommen ist sein Gesetz
seine Gerechtigkeit birgt und erquickt die Seele.
Durch alle Zeiten gewiss ist so das Zeugnis des Herrn
es zeugt und macht selbst den Einfältigen weise.
Seine Befehle wirken bis in die Gründe der Zeit
denn sie erfüllen und erfreuen vollkommen die Herzen.
Seine Gebote sind lauter und tragen die Wahrheit weiter
in ihrer Schlichtheit bringen sie die Augen zum Leuchten.
So sind Klarheit und Beständigkeit in seiner Schöpfung
die die reine Furcht vor dem Herrn aufs Neue festigen.
Diese ist so alt und mächtig wie die Schöpfung selbst
sie reicht über die kommenden Generationen weit hinaus.
Sein Rechtsgeheiß sind Treue und Fleiß, die sich bewähren
sie sind kostbarer als Gold und anderes Spiegelerz.
Sie sind die Grundlage im Denken und denkenden Leben
sie halten die bindende Schnur zwischen Zeit und Ewigkeit.
Denn die Möglichkeit, in ihr zu ruhen und sehend zu erwachen
das ist das Umfassende im einen, kostbar und köstlich zugleich.
Durch die Gebote lässt sich der treue Mensch warnen
des göttlichen Lohnes würdig ist er in ihrer Wahrung.
Wer sonst würde aufmerken, wenn er in Verfehlungen irrt
als hetzender Läufer in Gedanken, Worten und Werken?
Wer könnte noch Hoffnung fassen in all den Irrläufen
wenn nicht im gebotenen Wort des Herrn und Schöpfers?
Darum halte den Knecht zurück vor dem Vermessenen
befreie ihn aus falscher Haftung mit versteckten Schatten.
Niemals dürfen Eitelkeit und Falschheit über ihn walten
damit die Schlichtheit ihn stärke und vor den Abtrünnigen bewahre.
So lasse dir wohlgefallen die Rede meines Mundes
und das Gespräch meines Herzens vor dir
denn du bist der Herr über das Werden und Sterben.
Sei du auch weiterhin der bergende Fels
für die Armen, Gebückten und Verzweifelten.
20. Fürbitte in Kriegsnot (ein Psalm Davids)
Der Herr erhöre dich in deiner Not
der Name des Gottes Jakobs schütze dich !
Er bewahre sein Volk vor dem qualvollen Tod
entspanne den Verzehrungsschmerz aus deinem Gesicht.
Er sende dir seine Hilfe vom Heiligtum her
mache dich stark vom Zion her aus seiner Urkraft.
Entschlossene Männer werden dein Heer bilden
das ehrenhaft kämpft und den Kampf siegreich schafft.
Deiner Opfer wird der Herr genug gedenken
die du ihm bis zu diesem Tage hast gebracht.
Durch künftige Opfer wird er dich lenken
aus der Verheerung heraus, weise und bedacht.
Dir gebe er, was dein tapferes Herz vereint
Klugheit, Mut und was durch seine Gerechtigkeit währt.
Auch gebe er dir den Sieg über den spöttischen Feind
der dich demütigt und sich der gemeinen List nicht scheut.
Dich wird das Volk rühmen, dass du ihm hilfst
in den Wirrstürmen des Krieges, in Elend und Not.
Herr, du bist es, der uns führt und schützt
der uns die Schlachten schlägt mitsamt dem Tod.
Dass du dem Berufenen beistehst und hilfst
das füllt meine Seele mit der Furcht der Bewunderung.
Dass du ihn erhörst in den Höhen deiner Himmel
das löst den Schmerz auf und gibt uns Trost.
Der Name des Gottes Jakobs, er schütze ihn
seine rechte Hand verleihe ihm die wendende Macht.
Spötter und Frevler mögen lachen, sie werden fliehen
wenn seine Kraft das sie richtende Feuer entfacht.
Jene, die sich auf Ross und Wagen verlassen
werden in die Schächte der Finsternis stürzen.
Jene aber, die treu am Namen des Herrn festhalten
werden aufgerichtet, sie werden die Krise überdauern.
21. Danklied (ein Psalm Davids)
Herr, der König freut sich in deiner Kraft
der ihm den Sieg über starke Feinde schafft.
Deine Hilfe ist’s, über die er sich freut
die du ihm gabst in Zeiten seiner großen Not.
Du hast ihm seines Herzens Wunsch erfüllt
nicht verweigert, um was sein Mund dich bat.
Du hast ihm zugehalten, ihn vorm Tod gerettet
siegreich erhöht kehrt er nun vom Kampf zurück.
Überschüttest ihn und sein Haus mit Segen
zur Wüste hin dringt noch der erlösende Regen.
Hoffnungsvoll überzieht das junge Grün die Weiten
an den Quellen stillen dürstende Lippen den Schmerz.
Auf sein Haupt setztest du das Diadem aus edlem Erz
das Leben, um das er dich bat, hast du ihm gegeben.
Es ist der Lohn für ein rechtes und stetiges Streben
angemessen hast du ihm die Länge der Tage seiner Zeit.
Groß ist die Ehre durch deinen Zuspruch, dein Befreien
glänzende Dinge auf dein Geheiß gingen auf ihn nieder.
So hast du ihn zu Segnungen für die Ewigkeit eingesetzt
hast seine Augen mit der Freude an deinem Antlitz erhöht.
Ja, sicher an dir ist der König durch seine Jahre
es ist des Höchsten Huld, dass er nicht wanken wird.
Das macht ihn fähig, sein Haus weise und gerecht zu lenken
aufzunehmen sein Volk und die Sorgen gründlich zu bedenken.
Die Hand des Herrn reicht weit, und sie ist stark
für alle Dinge in der Welt. Spötter und Feinde
wird sie zerschlagen und schützen die Freunde
vor dem drohenden Unrecht und der tötenden Gewalt.
Jene Vermessenen, die falschen Auges dich hassen
mit überlanger Geduld hast du sie gewähren lassen.
Doch hemmungslos überschreiten sie die Grenze
bis sie endlich im Feuer deines Zorns verbrennen.
Darum wirst du ihre Frucht vom Erdboden vertilgen
und ihren Samen entfernen von den Kindeskindern.
Mächtig hebt deine Hand auf, um das Elend zu lindern
das in Ecken und Gassen der Dunkelheit schwillt.
Umsonst sollen die Unbelehrbaren mit den leeren Sprüchen sein
sie versinken in den Schluchten der eigenen Flüche.
Mit deinem Pfeil wirst du auf ihre Gesichter zielen
die rastlos zucken und vom eigenen Unrecht zerfressen sind.
Herr, du siehst in unsere Opfer, doch gabst uns den Sieg.
Lass dich preisen in den Tempelhöhen deiner Macht
die über dem, der dich ruft, seine Werke überwacht.
Singen und harfen wollen wir die Preisung deinem Heldentum.
22. Leidenspsalm (von David)
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ?
Schau herab, wie mir die Tränen strömen, aber du bist fern.
Soll mein gemartertes Herz einsam in Pein verblassen ?
Warum hast du mich verstoßen, meine Seele nicht mehr gern?
Mein Gott, den ganzen Tag ruf ich zu dir aus letzter Kraft
doch deine Himmel schweigen, denn du antwortest nicht.
Was soll ich rufen, das meinen Klagen Eintritt verschafft ?
Die Dämmerung trägt mich nun fort mit dem Tageslicht !
Die Heftigkeit der Schmerzen lässt mich nachts nicht ruhen
mein Gott, der du wohnst unter dem Lobe Israels.
Ich preise und rufe dich ! Sag mir: Was soll ich tun ?!
Denn du bist heilig und groß und schaust in die Herzen.
Bis weit zurück hofften die Väter auf dich nicht vergebens
und weil sie auf dich hofften, kamst du und halfst ihnen aus.
Jetzt steht es schlecht um mich, bedrängt bin ich des Lebens
mächtige Feinde belagern die Stadt und brechen ins Haus.
Damals, als die Väter zu dir schrien, hast du sie erhört
zu ihrer Hilfe fuhr deine Rechte streitend durch die Landen.
Binnen kurzem waren die Feinde geschlagen, allesamt zerstört
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