und sprichst über sie dein Urteil.
Du wirst sie nach den Taten richten
wie du den Einzelnen nach seinen Taten richtest.
Darum prüfe mich, ob ich schlicht und wahr bin
richte mich nach meinen Taten.
Schluss muss sein mit dem Frevel !
Der Mensch braucht die Wahrheit
um in ihr gefestigt zu werden.
Herr, du bist mein Gott.
Prüf den Menschen auf Herz und Nieren
durchschaue ihn wie ein offenes Papier.
Wenn du ihn nach der Wahrheit ausleuchtest
seine Gedanken und Taten ausmisst
dann sprichst du das Urteil.
O lass mich deine Gnade spüren
der du der Befreier der Geradlinigen bist.
Mögen sie vor Gift und Galle strotzen
das Schwert der Wahrheit wird sie der Lügen wegen köpfen.
Mögen sie ihre spitzen Pfeile auf mich richten
mit dir fürchte ich mich vor ihnen nicht.
Wenn sie mit Arg und List die Leiden anderer mehren
sie werden selbst an ihrem Frevelwerk zugrunde gehen
an den eigenen Fallen hängenbleiben.
Die eigenen Lügen brechen ihnen das Genick.
8. Seine Größe (ein Psalm Davids)
Herr, über den irdischen Herrschern stehst du
denn du bringst den Tag und nimmst ihn wieder weg.
Du webst alles zu- und ineinander
groß steht dein Name über allem Erdenreich.
Deinem Namen gilt die Ehre in dem großen Wettgesang
aus den Mündern der Kinder und Neugeborenen.
Herrlich hast du die Schutzmacht gegründet
mit kraftvollen Schwingen hebt der Adler zu den Höhen ab.
Du weist die Bedränger in ihre Schranken zurück
vertilgst die gierigen Rachen der frevelnden Feinde.
Ich bestaune die Unfassbarkeit deines Himmels
deiner Hände Werk mit den unzählbaren Sternen.
Wie winzig klein fühl ich mich unter diesem Himmel.
Was ist Großes am Menschen, dass du seiner gedenkst ?
Was ist schon der Adamssohn, dass du ihm zuordnest
in der unbegreiflichen Größe deines Universums ?
Eines gabst du dem Menschen nicht
auch wenn du ihn zum Ebenbild geschaffen hast
dass er auf Erden göttlich ist
sich auf Erden für einen Gott halten lässt.
Du hast ihm zwar aufgegeben
deine Werke mit Weisheit zu verwalten
hast den Menschen mit dieser Ehre gekrönt.
Aber den Personenkult hast du ihm untersagt.
Zu den Füßen hast du dem Menschen die Werke gegeben.
Mit den Füßen soll der Mensch sie achten
dass dein Name unsterblich bleibt.
Groß stehst du über den Himmeln der Welt.
9. Dank (ein Psalm Davids)
Aus der Tiefe des Herzens kommt der Dank.
Unmöglich kann ich all deine Wunder zählen
an denen ich mich erfreue und entzücke.
Voll durchtönt dein Name das Harfenspiel.
O Höchster
wann werden sich die Feinde zurückziehen ?
Ich weiß, sie werden letztlich straucheln
ich sehe, wie sie vor deinem Antlitz fliehen.
Recht in deinem Urteil hast du mir gegeben
der du der höchste Richter bist
die Menschen nach dem Wahrspruch richtest
denen die Völker zu folgen haben.
Hart hast du die Frevler verwiesen
ihre Namen und Titel wischtest du aus.
Viele hast du im Namensbuch gestrichen
weil sie die Grenze zum Bösen überschritten.
Der Feind und Peiniger der Jahre
ihn hast du mit deinem Schwert enthauptet.
Doch mahnen die Trümmer über die Zeit hinaus
so die Städte, die du aus den Höhen stürztest.
Zuletzt bleibt das Gedächtnis
das gebrochen den Kommenden entgegenliegt
weil du den Anfang und das Ende setzt
solange es den Menschen gibt.
Du selbst wirst es sein
der die Welt nach dem Wahrspruch richtet
den du als höchstes Gebot der Menschheit gabst
das Gebot der Geradheit unter den Völkern.
Stetig bist nur du in der Höhe.
Du bist Trost und Hoffnung der Gebeugten
bist Schutz in den Stunden der größten Not
den Armen und Wehrlosen geblieben.
So gilt nur dir der Lobpreis
der im Gesang und im Harfenspiel
dir auf dem hohen Zion zugesungen wird
in der großen Verwunderung der nachkommenden Völker.
Denn nur dir gebührt der Ruhm von Anfang an
weil du dich derer annimmst, die dich suchen
den Aufschrei der Gequälten hörst
und das Flehen der Rechtlosen entgegennimmst.
Herr, leih mir die Gunst deines Ohres !
Du siehst, wie gebeugt ich vor den ausgestreckten Messern steh.
Halt mich vor dem Sterbenstor zurück
dass ich dich preisen und von deinen Wundern erzählen kann.
Befreie mich aus dem quälenden Joch !
Dann will ich zu den Toren von Zion ziehen.
Dorthin sollen die Füße mich tragen
denn an diesen Toren will ich dich preisen.
Ganze Völker sind in Todesschächten versunken.
Sie hatten die Schächte noch selbst geschaufelt
dann stürzten sie, einer nach dem anderen, hinein
sie konnten sich mit den Füßen nicht mehr halten.
Da hat der Herr seine Botschaft kundgetan:
Die Mörder kommen vor Gericht
denn das Todeswirken ihrer Hände
soll ungestraft nicht bleiben.
Sie sollen ins Totenreich der Grüfte kommen
die Frevler und ihre Anführer, die das Böse taten.
Denn sie alle übergingen seinen Wahrspruch
den einzuhalten auch ihnen geboten war.
Der Leidende wird auf Dauer nicht vergessen
für ihn wird die Hoffnung steigen.
Darum flehe ich dir zu: Steh auf, o Herr !
Niemals soll dir die Kreatur des Menschen trotzen.
Was sind die Völker, was bilden sie sich ein ?
Werden sie doch alle durch deinen Spruch gerichtet.
Alle treten vor dein Antlitz, vor dein Licht.
Wer wollte deiner Wahrheit da noch widerstehen ?
So fahre du in die Völker, sie sollen deine Weisheit fürchten!
Erhelle ihre Köpfe, dass sie das Zeichen beizeiten erkennen.
Wer sie auch sind, die da mit starken Worten reden
ihr spöttischer Trotz ist kurz und ihre Schwäche lang.
Warum trittst du in die Ferne fort, o Herr
verbirgst dich in den Stunden der Bedrängnis ?
Vor der Arroganz des Feindes fiebert die Angst des Gebeugten.
Möge sich der Listige endlich in seinen Ränken verfangen.
Kommt ein Lobpreis über die gottlosen Lippen
so gilt die Rede ihrer Begierde, sie zu stillen.
Habgier ist ihre Sucht, der Gewinn ist nie groß genug
da lässt der Gierige das göttliche Gebot achtlos fahren.
Der Stolz des Frevlers wächst mit dem gemeinen Spott:
“Den, den ihr Gott nennt, der fragt nicht nach euch.
Ihn gibt es nicht. Was soll das dumme Märchen ?”
Ränke und Tücke treiben sie am Nächsten mühelos.
Da ist es Trost, dass die Wege des Herrn gerade sind
das zu jeder Zeit und Stunde; sie führen nach oben
in der größten Klarheit steht sein Gericht bereit.
Man muss schon blind sein, das Gericht nicht zu sehen.
Weil der Eitle von jeher blind und töricht ist
spricht er, dass er nicht und nimmer unterliegen werde.
Er sei in seiner Zeit vor Elend und Not geschützt
er sagt noch manches mehr, wohin er sich in der Torheit versteigt.
Zu oft steckt Fluch in seinem Mund
zu oft überzieht Trug das Gesicht des Spötters.
So richtet seine Zunge Leid und Mühsal anderen an
ob nah ob fern, er tut’s an jedem Ort.
Lauernd sitzt der Feind in seinen Höfen
prellt den Ahnungslosen um die bescheidene Habe.
Ruhelos spähen seine Augen nach dem Hilflosen
da gibt die Habgier mit dem offnen Rachen keine Ruh.
So lauert er wie der hungrige Löwe sprungbereit
springt das Opfer im passenden Augenblick an
reißt und schleift es, das ganz mitleidslos
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