145. Er hütet die, die ihn lieben (eine Preisung Davids)
146. Preiset Ihn !
147. Ihn rühme Jerusalem !
148. Preiset Ihn !
149. Zion, preise den Herrn !
150. Aller Atem preise Ihn !
Impressum neobooks
Eine Psalmendichtung
Es ist die Gewalt der Synoptik der Psalmenbücher, die den Anstoß zu einer Dichtung gab, in der das Wort der Preisung die Mitte ist, um die herum in den Tiefen des Verstehens und des Gemütes es zum Erlebnis der universal-kosmischen Zusammenkunft und Zusammengehörigkeit kommt.
… .und diese Gaben Herr allein
lass Wert und Maß der Tage sein
die wir in Schuld verbringen.
Nach ihnen sei die Zeit gezählt
was wir versäumt, was wir verfehlt
darf nicht mehr vor dich dringen.
Jochen Klepper, 1938
[ nach der “Reichskristallnacht” ]
Den Menschen
die die Wendung vom Abgrund suchen
und zur Preisung Gottes fähig sind.
Im Gedenken der Menschen
die ihr Leben für andere Menschen gaben.
Im Gedenken der Toten
die im Leben rechtlos blieben.
Unvergesslich bleiben ihre Opfer.
Sie alle mahnen zur Besinnung
mit der Umkehr weg vom menschenverachtenden
moralfeindlichen Denken und Handeln
und der Hinwendung zum Menschen mit dem ihm von der Schöpfung zugedachten Sein
in der Achtung vor dem Wert und der Würde des Lebens.
Erstes Buch
1. Die Entscheidung ist fällig
Dem sei Glück, der treu in seiner Wahrheit steht
mit dem Herzen und den Sinnen die Schöpfung achtet
der sich kritisch für den Weg entscheidet
ihn mutig zwischen links und rechts durchschreitet.
Es bleibt der Mensch, der es nicht bereut
wenn er der Verführung anderer Menschen widersteht
der es mit dem Schmerz lernt, den Spott zu ertragen
denn der Frevler wirft selbst Gott auf alte Wagen.
Steht auf !, Leute, habt Mut und Stärke
setzt die Füße zusammen und stemmt hoch die Werke.
Wenn ihr in die Zerrissenheit der Völker seht
dann hört ihr das Stöhnen nach dem Frevel ihrer Taten.
Fangt an und nehmt euch der Freude seiner Kinder an
dann empfangt ihr auch das Wort seiner Weisung.
Wahrlich, die Raumtiefe seiner Rede ist unergründlich
doch auf ihr sollt ihr euer Leben gründen.
Seine Quellen des Wassers werden nicht enden
eure Wurzeln reichen tief in die Erde hinein.
Stärker werden eure Körper wachsen
sie werden fruchtbar sein zu eurer Zeit.
Was dem Schöpfer da gelingt
wenn er die großen und kleinen Dinge gestaltet
eure Augen werden es sehen und sich wundern
wenn die Ströme fließen und die Meere füllen.
Sehen werdet ihr auch, wie sich die Frevler verheben
die blind und taub für seine Botschaft sind
die mit Arroganz und faulen Lügen kommen
sich dann selbst in die Vergessenheit zerstäuben.
Scheinblüten bleiben fruchtlos, sind bedeutungslos
denn den Kelchen dieser Blüten bleibt das Glück versagt.
Wenn nichts gerade ist, brechen schnell die Beine
der Faulgeruch umweht sie schon zu Lebenszeit.
Alles ist geschieden, wie es die Wahrheit will.
Da fällt vom Beständigen das Unbeständige ab
der Windstoß trennt schnell den Spreu vom Weizen.
Schnell trennt sich der Redliche vom Schwätzer.
Im Sturz der Blutbäche haben sich Völker geirrt
wenn sich die Meere mit Leidenstränen füllen.
Bitter schmeckt das Tränensalz bis in unsere Tage
wenn mit dem ersten Licht der neue Tag beginnt.
Das alles ist dem Schöpfer längst bekannt
wie sich die Menschen in der Schöpfung benehmen.
Darum ist’s gut, sich für den geraden Weg zu entscheiden
und ihn mutig zwischen links und rechts zu durchschreiten.
Unvermindert toben sie, die Feinde
auf dem Felde der Falschheit und des Tötens.
Unstillbar ist ihre Gier nach großer Beute
da überziehen sie das Land mit Leid und Not.
Frevelzungen sprechen viele Sprachen
doch ihre Worte haben die Falschheit eingehüllt.
Ihr merkt’s, wenn die Silbe stürzt, am Boden klebt
weil sich der irrige Gigant im Hochmut verhebt.
Wenn Menschenhand alte Bande zerreißt
sind Urteile wertlos, so lange Richter bestechlich sind.
Denn Menschen bedienen sich des Unrechts und der Gewalt
sie quälen Völker, bestürzen sie mit Hunger und Elend.
Da geht der Schmerz der Völker ins Morgenrot
schwer wird es dem Tag, die Hürden der Willkür zu brechen.
Ihr werdet auf die Mauern steigen und sie niederreißen
dann mit ausgeworfenen Seilen die Gefangenen befrein.
Die Falschen und ihre Verräter sollen den Zorn spüren
der mit der Gerechtigkeit über sie kommt.
Sie werden zittern und vergehen, wie alles Aufgezwungene vergeht
wenn Völker ihre Freiheitshelden auf den Schultern tragen.
Denn das Wort des Herrn gilt für alle
die Macht seiner Sprache fährt allen durch Mark und Bein.
In ihre Schwächen werden sie versinken, die da trotzen
da ist der Trennstrich zwischen Gut und Böse dick gezogen.
Es bleibt dabei: der Sieg des Herrn kommt über die Frevler
gegen ihre Besserwisserei und all das kluge Geschwätz.
Reihenweise werden sie in Ohnmacht fallen
wenn er mit seinem Zepter machtvoll durch die Völker fährt.
Jeder mit Fleiß und seiner Geschichte ist ihm unterworfen
denn er wird fragen und richten, zu verbergen gibt es nichts.
Die Treuen werden es sein, zu denen er sprechen wird
du bist mein Sohn, selber habe ich dich gezeugt.
So kehren in die Welt des Hohns Trost und Liebe ein
wenn die Gesichter vors Gericht treten
und der Weltenrichter spricht: Bitte mich, so gebe ich dir
die Völker und die Ränder der Erde dir als Hufe.
Als Menschenhände zitterten, griff ich fest den Stock
ich sagte: zerschelle die Frevler mit dem eisernen Stab
zerscherbe die Völker des Frevels wie ein Töpfernis !
Da sperrten sie ihre Mäuler auf und verstummten.
So fangt an und übt die Vernunft bei Tageslicht.
Beginnt jetzt, die ihr die Macht über die Völker habt
und sie richtet, denn ihre Opfer waren viel zu groß.
Bedenkt: auch ihr mit dem Sagen werdet gerichtet werden.
3. In Bedrängnis (ein Psalm Davids)
Herr, vielen Feinden steh ich gegenüber
mit kaltem Blick treten sie mir entgegen.
Ihnen schäumt die Rache zwischen den Lippen
sie sind auf Gewinn aus und haben die Beute im Sinn.
Dabei kennen sie mich nicht, wie du mich kennst
du weißt um die Not, wenn sie mich würgen und drosseln.
Es kann doch nicht sein, wenn sie höhnen und spotten:
Du, Gott, kannst die Menschen nicht befreien.
Jetzt schütz mich mit dem väterlichen Schild
heb du mein Haupt, denn du bist meine Ehre.
Ich rufe nach dir, gib mir dein Zeichen jetzt
und stopf die ruchlosen Mäuler meiner Feinde.
Nach Ruh und Frieden sehene ich mich
doch böse Menschen folgen mir bis in den Schlaf.
Mit dir fürchte ich die Bosheit der Menschen nicht
auch dann nicht, wenn sie an mir gewalttätig werden.
Dennoch, ihr Lärm schmerzt in den Ohren
denn furchtbar schreien sie in die Welt hinaus.
Schlag du mit deiner starken Faust dazwischen
zerschmettre ihre Mäuler, du hast doch das Sagen.
Mein Gott, hol mich aus der Bedrängnis heraus
schlag den Feinden hart aufs Kinn, so hart
dass die Frevler ihre Zähne blutig verspucken.
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