Denn du bist die Befreiung. In Demut heb ich mein Gesicht.
4. Gespräch am Abend (ein Psalm Davids)
Dich rufe ich und warte auf deine Antwort
du, der Herr meiner Wahrheit bist der Herr der Welt.
Meine Seele hast du im Licht geweitet
in der Enge der Finsternis gabst du mir Trost.
Das Tagewerk hab ich mit Mühe verrichtet
wach waren meine Sinne, hart schafften die Hände.
Die Arbeit gab dem Herzen Frieden
dafür möchte ich dir am Abend danken.
Männer und Söhne
die ihr dasteht in der Erwartung auf die Machtfülle
wie lange wollt ihr meine Ehre noch beschmutzen ?
Wie lange noch wollt ihr eure eitle Blödheit lieben
wie lange noch lügt ihr euch die Täuschung vor ?
Hier sollt ihr es erkennen
dass der Herr über und hinter den Dingen wirkt
dass er den Stern wie eine Kostbarkeit verwahrt
dass er mich aus der Entfernung hört, wenn ich ihn rufe
dass der Herr mir seine Gunst und sein Gehör verleiht.
Drum hört endlich auf
mit euren elenden Reden und Flüchen, die doch Sünde sind.
Haltet den Mund und schweigt, wenn euch die Liebe fehlt
und wenn ihr redet, dann haltet den Bezug auf die Herzen ein.
Wo ihr auch seid, höret mehr als dass ihr redet !
Gebt eure Eigengerechtigkeit endlich auf
denn sie misst mit falschem Maß die Dinge des Lebens.
Wenn ihr das tut, dann erfahrt ihr die rechte Gerechtigkeit
dann erkennt ihr die Wahrheit mit dem Herrn.
Doch all ihr Zweifler seid doch Neider
klagt, dass ihr mal Gutes sehen möchtet.
Dabei strahlt der Herr das Licht von seinem Antlitz
strahlt es den Menschen tief in die Herzen.
Habt ihr ihn verstanden, dann stärkt euch im Glauben
auch ihr, die Männer von Ehre und hohem Verstand.
Denn aus dem Glauben kommt euch die Freude
da sollt ihr euch nicht im Netz der Trübsal verfangen.
Es ist der Friede des Herrn, nach dem ich verlange
bevor ich mich niederlege für den Schlaf der Nacht.
Du Schöpfer aller Dinge bist in der Höhe
du gibst mir die Kraft, den Tag zu durchstehen.
5. Gnadengesuch (ein Psalm Davids)
Hör meine Worte, Herr, o höre sie
vernimm mein Flehen, den Schrei, mein Stöhnen.
Lass dich von meinem Schmerz berühren
in meiner Trauer komm auf mich zu, ich bete dich an !
Du bist der Herr, das ist wahr
der Himmel und Erde erschuf
und dann den Menschen.
Du bist das Licht und die Wahrheit.
So drängt meine Seele dir zu
aus der Enge der Nacht in die Dämmerung des Tages.
Denn weichen soll die Angst vor der Finsternis
so ruf ich dich an, um dir zu danken.
Ich sehe ins glühende Morgenrot
wie herrlich und kraftvoll hebt sich das Licht.
Da steigt das Helle aus der Finsternis hervor
jeder kann’s sehen und keiner sollt’s leugnen.
Im Anblick dieser Glut tadelst du die Glaubensschwäche.
Ich erschrak und fühlte hinter den Augen dein Wunder
sah, wie das Böse vor dir in Nichts zerrinnt
die spöttischen Prahler im Boden versinken.
Denn keiner hält dem Licht deiner Augen stand
vor dem die Hochmütigen im Nu verlöschen
als wären sie ein sprühender Funke im Strohfeuer
wo sie im eignen Lügennetz verglimmen.
Die Falschen ersticken an ihrer Habgier
versinken im Meer der schnellen Verwesung.
Weil ich mich auf deine große Güte berufe
Herr, gib mir dein Ohr und höre mein Flehn !
Klein und ergeben liege ich vor dir
doch groß ist meine Furcht vor deinem Namen.
In deinem Tempel will ich beten
hell erleuchtet ist dein Haus.
Lass mich dein Urteil verstehen.
Gib es mir um derentwillen
die sich gegen mich verschworen haben
sie sollen wissen, dass ich nicht bestechlich bin.
Der Mund der Menschen hat sich vom Gewissen losgesagt
er spricht klug, doch fehlt ihm der Boden der Wahrheit.
Darum fürchten Menschen die Dunkelheit der Nacht
wenn sich ihre Herzen mit Angst und Leid füllen.
Ihre weiten Rachen sind wie offene Gräber
süßer Verwesungsgeruch kommt da heraus.
Trüb und bitter tropft ihr Speichel
zerfressen hat das Böse ihre Zungen.
Nun sprich sie schuldig, Herr in deiner Macht.
Strafe die Frevler und ihre unbelehrbaren Mitläufer
lass sie von ihren hohen Rössern stürzen
tu es auch mit den Scheinheiligen, die nicht besser sind.
Wirf das Pack der Üblen in den Abgrund
die sich der Übertretungen noch rühmen.
Nimm dich dann der Unterdrückten an
lange warten sie auf dich, dass du sie befreist.
Leg schützend deine Hände auf die
die sich in Armut krümmen
die um deines Namens willen leiden.
Ihnen sprich den Preis der Seligkeit zu.
Die Furcht vor deiner Allmacht ist groß
und viele opfern ihr Leben für dich.
Segne sie, die standhaft in deiner Wahrheit gehen
kröne sie mit der Gnade deines Schildes.
6. Hoffnung auf Hilfe (ein Psalm Davids)
Straf mich nicht in deinem Zorn
züchtige mich nicht in deinem Grimm !
Herr, gib mir deine Gnade
denn ich bin mit meiner Kraft am Ende.
Heile mich mit deiner Güte
denn tief bin ich erchrocken.
Meine Beine sind nun schwach
und meine Seele zittert.
In meinen Adern klopft das Blut
in der Tiefe ist der dunkle Fleck.
Herr, kehr du zurück, befreie mich
nimm meiner Seele die schwere Fessel fort !
Gebiet denen Einhalt, die mich quälen
denn meine Tage sind gezählt.
Hol mich aus dem Gestrüpp der Angst
halt mir das Licht der Hoffnung vor die Augen.
Denn im Tod ist das Leben verloren.
Wenn der Geist erst aufgegeben ist
dann kann ich dich weder loben noch preisen
nicht deiner vor den Lebenden mehr gedenken.
Wie kann ich dir danken
wenn die Sprache mit dem Atemzug erlischt;
wie dich preisen
wenn sich die Seele löst und die Stimme verstummt ?
Herr, wenn ich seufze
dann ist es die große Müdigkeit
die mich zum Liegen bringt
sich wie ein Wasser über mich ergießt.
Dazu kommen die Tränen des Bekennens
die mich ersticken werden
in der Mattheit des Augenlichts
in der Trübnis der Abenddämmerung.
Denn die Trübnis führt in die Finsternis
wo das Auge auf die Bedränger blickt.
So bleib du bei mir in der Nacht
bleib du dann mein Schutz !
So geht, lasst mich endlich in Ruh
ihr, die ihr nur das Böse denkt und treibt !
Denn der Herr sieht mein Elend
hat mein Beten erhört und kommt mir zu Hilfe.
Doch ihr Feinde, passt auf !
Ihr, die ihr das Unrecht betreibt
werdet zu schanden kommen.
Zu Staub der Vergessenheit werdet ihr geblasen werden.
7. Unschuldig und doch verfolgt (ein Psalm Davids)
Herr, du bist mein Gott
mein bergender Fels bist du.
Nimm mich vor den Verfolgern weg
die wie wilde Löwen brüllen
und mich anspringen.
Rette mich aus der Daseinsenge
vor den kreisenden Geiern
und ihren gierig kochenden Rachen.
Herr, du bist mein Gott !
Zeige mir, wo ich Falsches getan
wem ich Böses angetan habe.
Ich habe doch Menschen aus Ketten befreit !
Warum bedrängen sie mich heute
warum verfolgen sie die friedliche Seele ?
Hol mein Leben zurück, mach es bodenfest !
Lass meine Ehre nicht als Staub verwehen !
Herr, du bist mein Gott !
Steh auf mit deinem Zorn
wehre die falschen Anwürfe von mir ab.
Halte jetzt zu mir, wo ich dich darum bitte
und sei mir beim Gericht gnädig.
Viele Völker sind deine Gemeinde.
Du führst sie durch schwere Zeiten
Читать дальше