Helmut Lauschke - Straßen der Tränen

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Es ist die Geduld, die uns alt aussehen lässt, dass wir unsere Kindheit regelrecht vergessen, ich meine verloren haben. Ich sehe dem Gesicht an, dass es in den Wochen des Krieges viel älter geworden ist durch den fehlenden Schlaf und die Ängste und Träume, von einer Granate zerrissen zu werden und aus dem Fenster des achten Stockwerks zu fallen. Das Gemeine ist, dass wir den Ängsten und Träumen hilflos ausgeliefert sind und der Krieg mit uns macht, ohne auf unsere Kindheit Rücksicht zu nehmen, die wir doch den Schlaf bitter brauchen. Und das blöde Gesichtszucken mit den Zeichen der Angst und Hilflosigkeit endlich aufhört.
Ich denke, dass wir uns für eine solche Besserung auf längere Zeit gedulden müssen, denn ein Ende des Krieges ist nicht abzusehen. Dann ist es die Geduld, die uns nach Wochen oder Monaten alt aussehen lässt, dass wir unsere Kindheit regelrecht vergessen, ich meine verloren haben. So wird es wohl im besten Falle sein, wenn wir in der Zeit der fürchterlichen Schrecken und Ängste das Leben noch haben, das doch für keinen garantiert werden kann, wenn wir morgens aus dem Fenster und die Trümmer vor den Häusern liegen sehen.
Und das mit den Löchern in den Häusern und den Trümmern auf den Straßen und Plätzen füllt das Kindergesicht mit Verlorenheit und Schmerz. Da ist es kein Wunder, dass unsere Gesichter in so kurzer Zeit viel älter aussehen. Gegen dieses Älterwerden können wir Kinder uns nicht wehren, so wie wir uns gegen den Krieg und seine Grausamkeit nicht wehren können und der verlorenen Kindheit nachweinen.
Kein Mensch kann sich jünger machen, als er unter den Wirklichkeiten seiner Umwelt schon ist. Und bei uns ist es der Krieg mit seinen Schrecken und Ängsten und dem fehlenden Schlaf, der an unserer Kindheit zehrt und sie schließlich verzehrt, dass wir nach Wochen alte Gesichter haben, die sich nicht verjüngen lassen, und uns keiner glauben wird, dass wir noch Kinder sind mit dem Verlangen, unsere Kindheit zurückzubekommen.

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Helmut Lauschke

Straßen der Tränen

Ukraine und die Ängste zum russischen Überfall vom 24. Februar 2022

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Inhaltsverzeichnis

Titel Helmut Lauschke Straßen der Tränen Ukraine und die Ängste zum russischen Überfall vom 24. Februar 2022 Dieses ebook wurde erstellt bei

Die Geschichte der Ukraine Die Geschichte der Ukraine Ukraine und die Ängste zum russischen Überfall vom 24. Februar 2022 Kiewer Rus um 1000 n. Chr. Karte: Ras67, Wikimedia, CC-BY-SA-3.0

Krieg in Europa Krieg in Europa Seit 75 Jahren bilden unsere freiheitlich-demokratischen Werte die Basis für ein friedliches Zusammenleben in Europa. Das Jahrhundert der Katastrophen um die beiden Weltkriege liegt hinter uns. Mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt und dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat Russlands Präsident Putin einen Krieg in Europa ausgelöst und damit die europäische Sicherheits- und Friedensordnung erschüttert. Wie konnte es soweit kommen? Wo liegen die Ursachen des Konflikts? Mit welchen Folgen ist zu rechnen?

Das ukrainische Territorium in Mittelalter und Neuzeit Das ukrainische Territorium in Mittelalter und Neuzeit Wie Russland und Weißrussland (Belarus) versteht sich die Ukraine als Nachfolgestaat des historischen Reiches der Kiewer „Rus“. Dieses Reich vereinigte die Ostslawen von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und zerfiel nach der Invasion der Mongolen im 13. Jahrhundert in mehrere Teilfürstentümer. Im 14. Jahrhundert kam der Großteil des ukrainischen Territoriums unter die litauisch-polnische Oberherrschaft. Im 16. Jahrhundert wurde das Gebiet Teil des Königreichs Polen. Im Widerstand gegen die polnische Herrschaft haben sich die Kosaken besonders hervorgetan. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelang es einem ihrer Anführer ein autonomes ukrainisches Staatswesen gegen die polnischen Herrschaftsansprüche zu etablieren, das einige Jahrzehnte existierte. Noch im selben Jahrhundert unterstellte sich jedoch die Osthälfte der Ukraine der russischen Zarenherrschaft. Die vom Zaren gewährte weitgehende Autonomie wurde schrittweise aufgehoben. Im Verlauf der drei Teilungen Polens (1772, 1793, 1795) wurde auch das restliche Territorium zwischen Russland und Österreich aufgeteilt. War der Begriff „Ukraine“ jahrhundertelang meist nur als Bezeichnung für „Grenzland“ gebräuchlich, entwickelte sich nun der Begriff zu einer eigenen Staatsbezeichnung weiter. Spätestens zu dieser Zeit entbrannte auch der Streit über weitere Begrifflichkeiten: Sowohl Ukrainer als auch Russen beanspruchten die „Kiewer Rus“ als Wiege ihres Staates. Gleichzeitig hatte sich – zunächst vor allem auf ukrainischer Seite – die Idee einer „Dreieinigkeit“ des russischen Volkes aus Russen, Belarussen und Ukrainern herausgebildet.

Ukraine Teil der Sowjetunion Ukraine Teil der Sowjetunion Nach dem politischen Umbruch in Russland (1917) und der Gründung der Sowjetunion (1922) wurde die Ukraine als Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik Teil der UdSSR. Die Sowjetunion wurde nach sprachlich-ethnischen Kriterien gegliedert. Die Ukrainische Sowjetrepublik umfasste demzufolge die Territorien mit einer ukrainischen Bevölkerungsmehrheit. Ihre Kompetenzen blieben zwar beschränkt und sie musste sich der Parteiherrschaft der KPdSU unterordnen, doch war sie der Kern des heutigen Nationalstaates. Die Ukrainer wurden, im Gegensatz zum Zarenreich, in der Sowjetunion als eigene Nation anerkannt. Holodomor (Ukrainisch: holod = Hunger, moryty = Leid, Tötung, Vernichtung) 1931 zwang die Sowjetregierung ukrainische Bauern zu solch hohen Getreideabgaben, dass 1932 eine große Hungersnot ausbrach, die bis September 1933 andauerte. Nach neuesten Schätzungen von Historikern starben 3,5 Millionen Menschen, das heißt über 10 Prozent der damaligen ukrainischen Bevölkerung eines Hungertodes. Wer fliehen wollte, wurde von den Organen der Staatsmacht daran gehindert. Dieser Massenmord ist unter der Bezeichnung Holodomor (Ukrainisch: holod = Hunger, moryty = Leid, Tötung, Vernichtung) in die Geschichte eingegangen. Zum Thema „Holodomor 1932–33. Politik der Vernichtung“ hat die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg am 24. November 2007 eine Tagung in Mannheim veranstaltet. Professor Dr. Gerhard Simon: Der Holodomor als Völkermord. Tatsachen und Kontroversen (Textmanuskript) Dr. Ernst Lüdemann: Stalins Feldzug gegen die Bauern in deutschen Schulbüchern (Textmanuskript)

Die Ukraine im Zweiten Weltkrieg Die Ukraine im Zweiten Weltkrieg Neben Polen, Weißrussland und dem Baltikum war die Ukraine einer der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkrieges. Das Land litt enorm mit über acht Millionen Toten, darunter geschätzte fünf Millionen Zivilisten, die im deutschen Vernichtungskrieg ihr Leben lassen mussten. Darunter waren auch rund 1,6 Millionen ukrainische Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Mehr als 2,4 Millionen Männer und Frauen wurden aus der Ukraine als sogenannte „Ostarbeiter“ in das Deutsche Reich verschleppt, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten und oftmals daran starben. In der deutschen Erinnerungskultur an die NS-Barbarei stehen diese Tatsachen oftmals im Schatten der Erinnerung an die Opfer Russlands und anderer ehemaliger Länder der Sowjetunion. Im August und September 1941 fand mit der Schlacht um Kiew eine der großen Kesselschlachten des Zweiten Weltkriegs statt. Am 19. September 1941 wurde Kiew von der deutschen Wehrmacht eingenommen und zwei Jahre lang besetzt, bis es im Dezember 1943 von der Roten Armee befreit werden konnte.

Die Weltkriege und ihre Folgen Die Weltkriege und ihre Folgen Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung gekennzeichnet. In der Folge des Zweiten Weltkriegs kam es auf dem Gebiet der Ukraine zu großen Bevölkerungsumsiedlungen: Die gesamte polnische Bevölkerung in der Westukraine wurde ausgesiedelt oder vertrieben, die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine zwangsumgesiedelt. Die Ukraine blieb Teil der Sowjetunion. Chruschtschow machte der Ukrainischen Sowjetrepublik 1954 anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Russisch-Ukrainischen Einheit die Halbinsel Krim zum Geschenk.

Tschernobyl Tschernobyl In den 1980er Jahren ereignete sich eine folgenschwere Katastrophe. Am 26. April 1986 explodierte im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ein Kernreaktor, wodurch eine Fläche von fast 150.000 km² radioaktiv verseucht wurde und enorme Schäden für Menschen und Umwelt entstanden. Tschernobyl steht bis heute für den weltweit größten Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie.

Unabhängigkeit, Orangene Revolution und innere Machtkämpfe

Der Ukraine-Konflikt

Der Ukraine-Krieg und die Kultur

Tschernobyl Februar 2022

Kinderstimmen und Kinderängste zur russischen Invasion in die Ukraine (Donnerstag, 24. Februar 2022)

Sicherheitsgarantien statt NATO-Beitritt

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Keine Einigung über Fluchtkorridore

Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj per Videotelefonat im britischen Unterhaus (Dienstag, 08.03.2022)

Dienstag, 12.03.2022

Angriffskrieg kann nicht verfolgt werden

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Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

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