Jürgen Heller - Das Refugium

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Wieder einmal wird Bruno Hallstein in einen Kriminalfall verwickelt. Diesmal über seine Verlobte Karla, die hat eine Freundin, die einen Mann und einen Sohn hat. Mann verschwunden, Sohn entführt, Forderung 1 Million, mein lieber Schwan. Stück für Stück kommen alte Geschichten hoch, angestaubte DDR-Vergangenheit, immer wieder eine Freude. Aber Bruno wäre nicht Bruno, wenn er nicht mit Bravour, na gut, auch mit viel Glück und Vater Zufall, eine gepfefferte Landung hinlegen würde. Durch seine lockere und dynamische Art der Ermittlung nimmt er den Liebhaber spannender und humoriger Kriminalromane mit auf eine unterhaltsame Reise.

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"Wisst ihr was, ich habe Hunger. Was haltet ihr davon, wenn ich euch einen kleinen Imbiss zusammenstelle? Ich habe alles im Hause. Danach können wir ja sehen. Vielleicht fällt uns ja dann noch was Schlaues ein."

"Na, das ist doch schon mal ziemlich schlau. Ich könnte jetzt auch was vertragen. Soll ich dir helfen?"

Bruno lehnt Karlas Hilfe ab, hofft natürlich, dass die beiden Frauen noch weiter über das eigentliche Thema reden, wenn er nicht dabei ist. Deshalb lässt er sich auch Zeit bei der Zubereitung des Essens. Ein kleines Glas Chianti ist auch noch dabei, muss ja keiner wissen. Zum Schluss trägt er ein großes Tablett mit Schinken, Salami, verschiedenen Käsesorten, Oliven, Sardellen, getrockneten Tomaten und Kapernfrüchten ins Wohnzimmer. Dazu hat er ein Ciabatta aufgebacken und auch der geöffnete Chianti kommt zu seinem Einsatz. Aufgrund der dunkelgrünen Flasche merken die beiden Frauen auch nicht, dass Bruno schon getestet hat. Während des Essens schweigen alle drei. Jeder hängt so seinen Gedanken nach und insbesondere Bruno ist ganz konkret dabei sich zu überlegen, was er denn überhaupt tun könnte.

Gut, ich stelle mir mal vor, Hanna bei der Suche nach ihrem Mann zu helfen. Aber wie? Was könnte ich überhaupt tun? Welchen Ansatz haben wir denn? Da ist wieder dieser Stasi-Scheiß. Was weiß ich, wie viele DDR-Bürger in ihrem Leben Kontakt zur Staatssicherheit hatten, bewusst oder unbewusst. Das ist doch ein Kapitel unserer Geschichte, das hat keinen richtigen Anfang und wahrscheinlich kein richtiges Ende. Tauchen doch heute noch die unglaublichsten Geschichten auf. Wenn ich nur an diese beiden Strategen Jim und James Glock denke, diese beiden alten Stasibonzen, die mein ehemaliger Klassenkamerad Lutz Strehlow angeheuert hatte, meine Fresse, die gingen im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Und da soll ich jetzt …? Nee, dazu ist mir das noch zu wenig, was wir wissen. Da würde uns die Polizei auch wieder nach Hause schicken. Alles nur Vermutungen.

Bruno erhebt sich und will das Geschirr wieder einsammeln, um es in die Küche zu bringen, aber Karla ist schneller.

"Lass mal, Bruno, ich mach das. Du hast ja schon die Zubereitung übernommen. Hör dir lieber mal an, was Hanna mir vorhin noch erzählt hat, als du in der Küche warst."

Berlin, Dienstag, 06.10.2015

Der Multifunktionstisch im Esszimmer ist das wichtigste Möbelstück in der ganzen Wohnung. An dem Tisch macht Bruno fast alles, wofür man einen stabilen Tisch braucht. Essen schon klar, sagt ja der Name, aber unter anderem auch Computer. Der Tisch steht mit der Stirnseite direkt vor dem Fenster und seitlich davon ist Brunos Lieblingsplatz, so kann er seinen Blick ab und zu vom Bildschirm seines Notebooks heben und zum Ausgleich nach draußen schauen. Vom zweiten Stock kann man zwar nicht mehr sehen, wer das Haus betritt, aber die Baumkronen, die Häuserfront gegenüber, mit ein bisschen Mühe sogar ein Stück vom Himmel. Der heute ist leider grau, keine Chance für die Sonne und die Bäume werden vom Wind wieder ziemlich heftig durchgeschüttelt, naja, Oktober eben. Karla hat sich schon auf den Weg zu ihrer Wohnung gemacht. Sie haben noch gemeinsam gefrühstückt und danach blieb Bruno allein zurück. Er ist diesmal aber nicht traurig darüber, im Gegenteil, irgendwie hat ihn die Sache mit Hannas verschwundenem Ehemann doch noch erreicht. Kann auch sein, dass Hanna ihn gestern Abend irgendwann noch erreicht hat. Also jetzt nicht so wie man denken könnte, bloß weil sie eine äußerst attraktive Frau ist. Nein, da kennt Bruno nichts, erstens Karla, ganz klar, und dann keine Weiderechte im Freundeskreis, da ist er eisern. Trotzdem machen natürlich auch die verzwicktesten Geschichten mehr Spaß, wenn …, naja, da braucht man ja nur mal ins Kino zu gehen, guck dir doch mal einen James Bond Film an, nur schöne Frauen um den herum. Folgerichtig braucht Bruno jetzt seine Ruhe, muss erst mal sortieren und gewichten, was er da so alles gestern Abend erfahren hat. Viel war es ja nicht, aber zum Schluss, als Karla in der Küche hantierte und er mit Hanna allein war, da kam doch noch etwas Interessantes zur Sprache.

Muss man sich mal vorstellen, da ist eine Frau, die ist seit fast zwanzig Jahren mit einem Mann verheiratet, der immer noch ein Geheimnis in sich trägt. Allerdings keines von der Art verwunschener Königssohn oder erfolgreicher Filmstar, oder vielleicht dicke Erbschaft, so mit Schloss und Schlosspark, natürlich auch mehrere Rennpferde und ein Weingut. Nein, dieser Mann, der im täglichen Leben seinem Beruf nachgeht, der nicht übermäßig viel trinkt, nicht raucht, ab und zu mal Blumen mitbringt, der sehr lieb und zärtlich sein kann, quasi perfekter Ehemann, der flippt mitunter aus. Das äußert sich dann in der Form, dass ihn irgendwann, so mittendrin, wenn kein Mensch damit rechnen würde, ein Weinkrampf niederstreckt. Nicht dass jetzt jemand auf die Idee kommt, schlechter Wein, nein, dieser André Kleinschmitt fängt aus heiterem Himmel an zu heulen, plärrt wie ein kleines Kind und kriegt sich kaum wieder ein, nicht selten nachts im Schlaf. Mitunter dauert es bis zu einer Stunde, bis er sich wieder beruhigt hat und witzig, also nicht wirklich witzig, mehr so sonderbar, während er diesen Anfall durchlebt, kann er nichts dazu sagen, keinen Grund, keine Ursache, nichts. Erst später, wenn er sich wieder gefangen hat, erzählt er ein wenig aber immer nur tröpfchenweise, so als ob es ihm peinlich ist. Da hilft auch kein Druck, im Gegenteil, dann macht er ganz zu, hat Hanna schon alles probiert. Sie kann bis heute nicht mit Gewissheit sagen, ob er wirklich nicht mehr weiß oder ob er nicht mehr sagen will. So hat sie im Laufe der Jahre ihren Mann immer ein wenig besser kennengelernt und gleichzeitig ist er ihr immer fremder geworden. Mit jeder neuen Öffnung seines Seelenlebens wurde die Belastung für sie stärker. Im Klartext, sie wüsste nicht, ob sie ihn mit dem heutigen Wissen auch damals geheiratet hätte, obwohl sie ihn liebt und er sie sowieso.

Nun war der Abend gestern natürlich viel zu kurz, um jetzt den kompletten Umfang von Hannas Erzählungen auf Anhieb zu begreifen. Einfach zu viele Eindrücke und immer kombiniert mit Zweifeln und Vermutungen, weil sie nichts Konkreteres wusste. Bruno ist trotzdem auf Hannas Bitten eingegangen und hat sich bereit erklärt ihr zu helfen.

So und nun sitzt er da mit seinem Talent, hat den Computer hochgefahren, hat auch schon einen neuen Ordner mit dem überraschenden Arbeitstitel 'Hanna' angelegt, und überlegt, wie er seine Aufarbeitung beginnen soll. Er wird erst einmal alles aufschreiben, strukturieren kann er später immer noch. So im ersten Moment ist es wichtig, dass er nichts weglässt und nichts herausfiltert. Er formuliert als erstes ein Erinnerungsprotokoll über Andrés Jugend, und hält sich strikt an das, was Hanna wusste, beziehungsweise erzählt hat. Geboren in Ostberlin, Vater gleich weg in den Westen und die Mutter? Naja, geregelter Lebenswandel ist etwas anderes. Dann die Sache mit seinem Schulfreund Werner, dessen Eltern wohl zu den Privilegierten in der DDR gehörten und die trotzdem keine Atmosphäre für ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit und des Vertrauens bieten konnten, nicht mal in den eigenen vier Wänden ihrer für DDR-Verhältnisse luxuriösen Villa. Für André folgte jedenfalls nach dem Abitur der Wehrdienst, den er nach eigenen Aussagen freiwillig auf drei Jahre ausgedehnt hatte, um studieren zu können. Er wollte Bauingenieur werden, na gut, Maschinenbau ist es dann geworden. Nach Brunos Geschmack sogar die bessere Entscheidung, obwohl es gar keine Entscheidung gab, jedenfalls nicht durch André.

Als Bruno an den Punkt kommt, wo Andrés Leben dann eine gewaltsame Wendung erfährt, spürt er förmlich, wie ihn das wieder aufregt. Noch heute, Jahrzehnte danach, ist für ihn kaum vorstellbar, dass es so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein System gab, das im Namen irgendeiner Doktrin, einer Ideologie, potenziert durch einen wahnwitzigen Personenkult, andere Menschen erniedrigte, ihnen ihre Freiheit nahm, sie folterte oder sie sogar umbrachte. Sicher, die Welt ist voll von Unterdrückung, aber wenn es im eigenen Land passiert, ist die Betroffenheit natürlich eine andere, auch für Bruno, obwohl er im Westen der Stadt aufgewachsen ist. Wie dicht Glück und Elend damals beieinanderlagen kann man gerade an Brunos Schicksal nachvollziehen. Die Eltern wohnten bei seiner Geburt in Berlin-Wedding und zur Welt kam er in der Geburtsklinik Maria Heimsuchung in Pankow, Luftlinie vielleicht zwei Kilometer voneinander entfernt. Nur dreizehn Jahre später verlief genau dazwischen die Mauer, von da an Wedding West und Pankow Ost, und Ost und West waren nicht nur geographische Merkmale, sondern in erster Linie politische. Sicherlich nicht vergleichbar mit der Frage, ob man nun in Deutschland geboren wird oder im Senegal, das nicht, aber auf jeden Fall Glück für Bruno, Pech für André, wobei Pech wohl kaum eine angemessene Bewertung seines Schicksals ist. Jetzt ist ja aber nicht jeder DDR-Bürger im Stasiknast gelandet, schon gar nicht, wenn die persönliche Entwicklung wie die von André verlaufen war. Ihm gab es ja nun eigentlich aus Sicht des Systems nichts vorzuwerfen, im Gegenteil, bis zu seiner ersten Inhaftierung war er stets ein treuer Diener seines Staates gewesen. Jungpionier, Freie Deutsche Jugend, Freiwilliger bei der Nationalen Volksarmee, also das hatten auch nicht alle in ihrem Lebenslauf zu stehen. Wenn er nicht damals zu diesem Werner gezogen wäre, vielleicht hätte sein Leben eine ganz andere Linie verfolgt. Er war wohl kein Funktionär in dem Sinne, aber selbst eine Parteimitgliedschaft wäre für ihn kein Unding gewesen. Er wusste sehr wohl, dass eine solche ihm mehr Chancen gegeben hätte, gerade auch im Hinblick auf seine Berufswünsche.

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