Jürgen Heller - Die Tochter, die vom Himmel fiel

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Bruno Hallstein kann es selber nicht glauben, er ist Vater! Das hat ihm zum Glück gerade noch gefehlt, und dann noch so eine. Diese Tochter tischt ihm eine Geschichte auf, also wirklich. Da kann man verstehen, dass er hier und da den Überblick verliert. Wenn es nicht schon sein vierter Fall wäre, müsste man sich echt Sorgen machen. Zum Glück hat er aber inzwischen genügend Routine und Unterstützung durch seine Verlobte, die hier und da gar nicht so schlechte Ideen hat. Die Polizei spielt natürlich auch mit, sozusagen Dreamteam.

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Jürgen Heller

Die Tochter, die vom Himmel fiel

Hallsteins vierter Fall

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Jürgen Heller Die Tochter die vom Himmel fiel - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jürgen Heller Die Tochter, die vom Himmel fiel Hallsteins vierter Fall Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorbemerkung Vorbemerkung Die Handlung in dem vorliegenden Roman ist vollständig frei erfunden, ebenso alle auftretenden Darsteller und ihre Namen. Entstehende Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Die Orte der Handlung sind fiktiv aber in die real existierenden Umgebungen der jeweiligen Regionen eingebettet. Jürgen Heller

Landkreis Rosenheim, Sonntag, 20.07.2014

Berlin, Montag, 21.07.2014

Berlin, Dienstag, 22.07.2014

Berlin, Mittwoch, 23.07.2014

Berlin, Donnerstag, 24.07.2014

Berlin, Freitag, 25.07.2014

Berlin, Sonnabend, 26.07.2014

Berlin, Sonntag, 27.07.2014

Berlin, Montag, 28.07.2014

Berlin, Dienstag, 29.07.2014

Berlin, Mittwoch, 30.07.2014

Berlin, Donnerstag, 31.07.2014

Impressum neobooks

Vorbemerkung

Die Handlung in dem vorliegenden Roman ist vollständig frei erfunden, ebenso alle auftretenden Darsteller und ihre Namen. Entstehende Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Die Orte der Handlung sind fiktiv aber in die real existierenden Umgebungen der jeweiligen Regionen eingebettet.

Jürgen Heller

Landkreis Rosenheim, Sonntag, 20.07.2014

Es ist noch relativ hell und obwohl der Himmel vom nahen Inntal her immer mehr zuzieht, macht es den beiden Frauen keine Probleme, die sich mehr und mehr in unübersichtlichen Kurven nach oben windende Straße mit ihrem Kleinwagen zu bewältigen. Vor einigen Jahren, als sie in diese Gegend gezogen sind, war es noch etwas Besonderes, etwas Spannendes, mit dem Auto die engen Gebirgsstraßen zu meistern. Inzwischen ist es für beide zur Routine geworden. Sie haben absichtlich nicht die Autobahn gewählt, lieber diese wenig befahrene Straße, nicht zuletzt wegen der Vignette, die ist ja nicht ganz billig, und nur für den einen kleinen Abstecher ins Tiroler Unterland? Nein, dann lieber so. Sie haben sich den Weg über den Ursprungpass vorher sehr genau auf der Karte angesehen. Jetzt sind sie fast ein wenig enttäuscht. Nachdem sie das Skigebiet Sudelfeld passiert haben, das jetzt im Sommer so aussieht, wie Skigebiete im Sommer eben aussehen, führt die Straße jetzt durch eine waldige Gegend. Die Bäume stehen so dicht, dass man aus dem Auto heraus keine Aussicht auf die umliegenden Bergspitzen hat. Aber die beiden Frauen haben ohnehin kaum einen Blick für die Landschaft übrig, ist ja schließlich auch keine Vergnügungstour. Je näher sie ihrem Ziel kommen, desto schweigsamer werden sie. Auf der Tiroler Seite ist die Straße etwas besser. Sie durchfahren den kleinen Ort Landl und passieren nach kurzer Zeit auf der rechten Seite den Thiersee. Danach geht es über ein paar Spitzkehren hinab Richtung Kufstein. Sie unterqueren die A12, die Inntalautobahn und passieren wenig später den Kufsteiner Bahnhof. Dann führt sie die Straße über den Inn und kurze Zeit danach zeigen ihnen die Ortsausgangsschilder, dass sie Kufstein schon wieder verlassen. Die Frau auf dem Beifahrersitz wird scheinbar immer nervöser, mindestens die dritte oder vierte Zigarette. Die Fahrerin wirft ihr einen verächtlichen Blick zu und öffnet demonstrativ das Fenster auf ihrer Seite. Es ist immer noch nicht ganz dunkel, Scheiß Sommerzeit, das hatten sie bei der Planung nicht richtig bedacht. Aber jetzt, wo sie wieder durch ein unbesiedeltes Waldstück fahren, schaltet die Frau am Steuer doch die Scheinwerfer ein. Die Beifahrerin hat endlich ihre Zigarette aufgeraucht und nachdem der Fahrtwind die Luft im Wagen noch einmal gründlich durchgewirbelt hat, kann das Fenster wieder geschlossen werden. Die Fichten und Lärchen verlieren ihre Farbe, aus grün wird schwarz. In den Baumspitzen haben sich Nebelfetzen verfangen, die sich unaufhörlich von den steil aufragenden Felswänden herablassen, als wollten sie den Wald zum Nachtschlaf zudecken. Die Fahrerin verlangsamt die Fahrt und starrt konzentriert hinüber zum Waldrand. Irgendwo da drüben muss die Einfahrt kommen. Sie war einige Zeit nicht mehr hier und die inzwischen herrschende Dunkelheit erleichtert die Suche nicht gerade.

"Es ist noch ein gutes Stück weiter, genau da hinten, wo die Bushaltestelle ist."

"Bushaltestelle? Seit wann ist da eine Bushaltestelle?"

"Och, ich weiß nicht. War die nicht schon immer da? Keine Ahnung. Kann mich nur deshalb erinnern, weil ich mal aus dem Wald herauskam und den gerade ankommenden Bus fast übersehen hätte."

"Hoffentlich kommt der nicht gerade jetzt. Jeder Zeuge ist eine potentielle Gefahr. Und gerade Busfahrer, die merken sich doch alles, was sie auf der Straße sehen."

"Glaubst du? Kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Gegend um diese Uhrzeit noch ein Bus fährt."

Es kommt kein Bus und die beiden Frauen haben den gesuchten Abzweig gefunden. Die Fahrerin hatte sich eigentlich vorgestellt, den Rest des Weges aus guten Gründen ohne Licht zu fahren, aber das kann sie vergessen. Zu unwegsam ist die Forststraße, die eigentlich nur aus zwei Spuren mit festgefahrenen Kieselsteinen besteht. Das zwischen den Spuren hochgewachsene Gras schleift am Unterboden des Autos und erzeugt ein unheimliches Geräusch, als ob sie nicht schon angespannt genug wären. Dann endlich die Lichtung und sie können auch gleich das Haus sehen. Hinter fast jedem Fenster brennt Licht, naja, wenn man hier draußen so alleine wohnt. Sie stellen sich mit ihrem Auto neben einen großen, dunklen Geländewagen, was den Kleinwagen noch winziger erscheinen lässt. Die riesigen Reifen des Geländewagens mit dem groben Profil sind voller Dreck und die Frontscheibe nur da durchsichtig, wo die Scheibenwischer ihre Arbeit getan haben. Nachdem sie den Motor ausgeschaltet haben, bleiben sie noch abwartend sitzen, um zu sehen, ob ihre Ankunft bemerkt wurde. Es bleibt alles ruhig und die beiden Frauen steigen aus, reden jetzt aber kein Wort mehr. Die Fahrerin greift zum x-ten Male in die Innentasche ihrer schwarzen Lederjacke, alles da. Die Beifahrerin zieht den Gürtel ihres leichten Sommermantels noch etwas enger zu und erreicht als erste den Hauseingang. Die schwere Holztür hat in der Mitte einen Türklopfer aus Messing, eine Klingel gibt es nicht, kein elektrischer Strom im ganzen Haus, ist ja auch nur eine Jagdhütte. Die beiden Frauen nehmen wahr, wie drinnen jemand Musik leiser dreht. Doch Strom? Vielleicht ein batteriebetriebenes Radio. Ein Mann öffnet die Tür und augenblicklich huscht ein Lächeln über sein feistes Gesicht.

"Oh, je später der Abend…, waren wir verabredet? Und dann noch gleich alle beide. Na, ihr habt euch ja was vorgenommen."

Er lässt die beiden Frauen eintreten und schließt dann die Tür.

"Ich habe mir gerade einen Rotwein aufgemacht. Wollt ihr ein Glas?"

Der Mann geht hinaus in die Küche und die beiden Frauen können hören, wie er offenbar mit Gläsern herumhantiert. Dann betritt er wieder den großen Wohnraum.

"Legt doch ab. Oder soll ich euch ausziehen? Hahaha. Hat doch noch ein wenig Zeit. Lasst uns erst mal einen Schluck nehmen, kommen wir besser in Stimmung. Das ist ja nett von euch, dass ihr gleich beide gekommen seid. Die Idee könnte von mir sein. Wird bestimmt ein schöner Abend."

Die Fahrerin behält ihre Lederjacke an. Die andere Frau hat ihren Mantel ausgezogen und über die Lehne eines zweisitzigen Sofas geworfen. Dann greift sie nach einem der gefüllten Gläser und nimmt auf dem Sofa Platz. Dabei rutscht ihr Rocksaum unanständig weit nach oben. Sie achtet nicht darauf, hat schon unzählige Male so dagesessen und verächtlich beobachtet, wie irgendeinem Kerl fast die Augen rausgefallen sind. Also lange schlanke Beine muss man ja auch nicht unbedingt verstecken, im Gegenteil, die erzielen noch mehr Wirkung, wenn man sie übereinanderschlägt.

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