Scott Jenkins
Das Geheimnis von Toravosh
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Inhaltsverzeichnis
Titel Scott Jenkins Das Geheimnis von Toravosh Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Das Geheimnis von Tora’vosh Scott Jenkins Science-Fiction Kurzbeschreibung: Im zu Ende gehenden fünften Jahrtausend steht die Menschheit kurz vor dem Aussterben. Verzweifelt werden gigantische Raumschiffe in die Tiefen des Universums geschickt, um eine Lösung zu finden. Das Forscherpaar Nathanael und Melina hat Tora’vosh, eine Galaxie wie die Milchstraße, als Ziel. Dort angekommen erleben sie eine Überraschung.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Impressum neobooks
Das Geheimnis von Tora’vosh
Scott Jenkins
Science-Fiction
Kurzbeschreibung: Im zu Ende gehenden fünften Jahrtausend steht die Menschheit kurz vor dem Aussterben. Verzweifelt werden gigantische Raumschiffe in die Tiefen des Universums geschickt, um eine Lösung zu finden. Das Forscherpaar Nathanael und Melina hat Tora’vosh, eine Galaxie wie die Milchstraße, als Ziel. Dort angekommen erleben sie eine Überraschung.
September, 4860.
„Melina, bist du so weit?“
Neben mir flackerte es und ein holografisch-positronisches Abbild meiner Gefährtin erschien. Es war optisch von der realen nicht zu unterscheiden.
„Die letzten Tiere werden soeben in Stasis versetzt. Dann ist die Arche vollständig.“
Über uns, in elf Kilometern Höhe, hing unser gewaltiges Raumschiff. Von unserer Position aus glich es einem altmodischen Basketball. Es schwebte reglos in der Luft.
„Mir ist etwas mulmig bei so vielen Tieren. Dir nicht?“
„Sie sind in Stasis, Nathan. Dir muss nicht mulmig werden. Und das bedeutet, wir müssen sie auch nicht füttern.“
Ich stemmte meine Hände in die Hüften. „Trotzdem. Über eintausend Tiere finde ich heftig.“
Sie lächelte mich an und kniff mich in die Wange. „15812. Damit sind all jene Gattungen, die in den letzten dreitausend Jahren jemals vor dem Aussterben standen und von denen die DNS gesichert werden konnte, dabei.“
Ich atmete laut aus. „Na gut, du bist die Biologin.“
Sie deutete hinter mich. „Deine Familie ist da. Ich komme sofort.“
Sie verschwand. Ich begrüßte meinen Besuch – meine Mutter Dina und meinen Ururgroßvater Turon. Beide überwachten offenbar unsere letzten Stunden. Mutter verzog ihr Gesicht beinah schmerzlich. Wir tauschten eine weitere Umarmung.
„Du wirst so lange weg sein, Nathan.“
Ich nickte nur.
Sie blickte an mir vorbei, als Melina auftauchte.
„Schön, dass ihr kommen konntet. Meine Familie wird auch gleich eintreffen.“ Meine Gefährtin umarmte ebenfalls Dina und Turon.
„Wir werden schnell genug unterwegs sein. Und doch hast du recht. Elfmilliarden Lichtjahre bedeuten eine andere Region des Universums“, sagte ich.
„Wir werden genug Zeit haben.“ Melina massierte ihre Hände. „Fast sechzig Jahre.“
Mutter nickte. „O ja. Wenn ihr ankommt, seid ihr älter als ich heute.“
„Ich frage mich nur, ob unsere Mathematiker wissen, wohin sie uns schicken.“
„Tora’vosh ist den Versuch wert, Nathan.“ Die blauen Augen meines Ururgroßvaters musterten mich.
Wir hatten die Zielgalaxie zum Teil nach unserem Schiff benannt, da wir als Erste dort ankommen würden. ‚Vosh‘, der zweite Namensteil, war eine berühmte und inzwischen verblichene Forscherin der Menschheit.
„Das hoffe ich. Es wird ein Teil unseres Lebens. Und doch …“ Ich seufzte. „Wir passieren über acht Milliarden Galaxien. Das ist mehr, als die Menschheit lange Zeit gekannt hat.“ Erneut sah ich nach oben zu unserem Schiff.
„Dafür bist du Forscher geworden, Schatz.“ Mutter verzog ihr Gesicht erneut.
„Wenn nur die Verantwortung, die auf uns lastet, nicht so groß wäre.“ Melinas Hand tastete nach meiner und umschloss sie. Auch ich drückte ihre.
Turon nickte ergriffen. „Das Überleben der Menschheit liegt unter anderem in euren Händen. Unsere Leute haben alles verspielt.“
„Es gibt immer Hoffnung. Denkt daran!“ Mutter drückte mich fest an sich.
Es flackerte neben uns. Die positronisch-universelle Intelligenz unseres Distrikts erschien als weibliches Abbild neben uns. Die Forscher Nathanael und Melina werden daran erinnert, dass ihr letzter Testflug zu absolvieren ist.
„Geht nur, Schatz. Wir sehen uns nachher noch einmal“, sagte Mutter.
Ich folgte meiner Gefährtin. Wir überquerten eine Raumbrücke. Über diese hatte Melina in den letzten Tagen Tora, unser Schiff, betreten und auch verlassen. Wir legten schnell die elf Kilometer ins Schiff zurück.
Es war riesig, selbst ich kannte längst nicht alle Bereiche. Nur den, in dem wir die nächsten Jahrzehnte unseres Lebens verbringen würden. Wir nahmen die Anzüge an uns, die sogar für unser Zeitalter eine Meisterleistung waren. Ein kleiner Effekt war, sie dienten zusätzlich als Raumanzug, sodass wir bereits über dem Mars einen Ausflug im Orbit unternommen hatten.
„Ist Tora schon so weit?“
Da ich der Physiker unseres Zwei-Mann-Teams war, wusste ich über unsere PI Bescheid. Melina sah mich neugierig an.
„Sie ist noch im Prozess der Informationsaufnahme. Da wir die Erde in gewisser Hinsicht mitnehmen, haben wir eine gewaltige Datenflut.“
Wir aktivierten die quantenmechanische Objekteinheit unserer Anzüge. Sie wurden nicht mehr altmodisch übergestreift, sondern unsere Körper wurden ‚upgedatet‘.
Über eine weitere kleine Raumbrücke verließen wir das Schiff und flogen ins All hinaus. Wir erreichten die Schwärze des Weltraums und eine Flut an Sternenlicht.
Melina tastete nach meiner Hand, ich ergriff ihre. Wir absolvierten letztmalig ein Programm, das beinah jede kleine Funktion der Overalls testete. Mit einer Ausnahme – es hatte keinen Sinn, die Engelsillusion zu probieren.
Wir flogen im Orbit umher, um uns herum die fünf Raumstationen, in denen Schiffe wie unsere Tora herangezüchtet wurden. Die sechzehn Kilometer Durchmesser, die jedes Schiff hatte, erschienen majestätisch.
Meine Gefährtin und ich waren nicht die Einzigen, die so weit ins All geschickt wurden. Und selbst die elf Milliarden Lichtjahre, die wir zurücklegen würden, waren nicht das Weiteste. Forscherkollegen von uns sollten noch weiter fliegen. Da wurde sogar mir beinah schwindlig.
Nach drei Stunden schlossen wir den letzten Test ab. Wir kehrten in die Atmosphäre und schließlich zu Tora zurück.
„Ich möchte einen Toast ausbringen“, sagte Simeon, der Älteste unserer Familie mit über zweihundertfünfzig Jahren. „Wir verabschieden heute zwei junge Menschen, die sich entschlossen haben, den Begriff des ‚Forschers‘ beinah neu zu definieren. Als Familienoberhaupt ist es mir eine Freude und Ehre, euch zu preisen. Ihr, die ihr so tapfer und neugierig seid, die vor keiner Entfernung zurückschrecken, die noch so groß ist. Ihr habt keine Sekunde gezögert, als ihr ausgewählt wurdet, das Universum auf diese Weise zu durchqueren. Wenn ich richtig informiert bin, ist die Geschwindigkeit der Schiffe derart hoch, dass ihr unterwegs von der Schönheit des Alls und der Galaxien nicht einmal viel mitbekommen werdet.“
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