Reinhard Rehmann
Der Schrei der Steine
Das Geheimnis von Schloss Schochwitz,
eine Saalkreis - Legende
Angeregt durch die Steine der Seelen, sogenannte Menhire,
und Kreuzsteine, im Saalekreis an der Saale.
Bilder des Umschlags: Reinhard Rehmann
Von rechts vorn nach links hinten:
Stein in der Doppelkapelle von Landsberg "Weltenstele"
Steinkreuz (Kalenderkreuz) Ort Welfesholz bei Hettstedt
Fliese, Phönix mit Skarabäus
Steingruppe, Menhire im Luppholz bei Schochwitz
Bilder eventuell Rückseite:
Luppquelle im Luppholz
Schloss Schochwitz
Menhir bei Halle-Seeben, "Franzosenstein"
Madonna von Schochwitz
Gestalter - Matthew Crapp
Kapitel 1 - Ein schöner Tag an der Saale
Kapitel 2 - Besuch im Schloss Schochwitz
Kapitel 3 - Diskussion über das Kreuz und seine Beziehung zu Schloss Schochwitz
Kapitel 4 - Das Tal der Laweke, ein heiliger Bezirk des Sonnengottes Apoll ?
Kapitel 5 - Salzmünde/Schiepzig - ein Astralheiligtum für den Sonnengott Apoll ?
Kapitel 6 - Ausbildungsstätte der Druiden im Saalkreis ?
Kapitel 7 - Warum war das Gebiet am heutigen Ort Schochwitz ein seit Jahrtausenden bekannter heiliger Wallfahrtsort ?
Kapitel 8 - Bedeutendes über das Tal von Schochwitz von der Medizinerin
Kapitel 9 - Schlussbetrachtung
Der Autor
Danksagung
Kapitel 1 - Ein schöner Tag an der Saale
Es ist einer dieser schönen Tage im Jahr. Die Sonne strahlt vom blauen Firmament, ein Kellner bringt einen Kaffee zu einem Gast auf die Felsenterrasse, dieser Gast ließ sich genießerisch die Sonne ins Gesicht scheinen und es scheint, dass er abwesend ist.
Mit einem: „Mein Herr, ihr Kaffee", stellt der Kellner den Kaffee auf den Tisch.
Ein erschrockenes: „Vielen Dank“, schallt dem Kellner vom Angesprochenen entgegen und ein entschuldigendes: „Ich war mit meinen Gedanken bei diesem herrlichen Tal der Saale“, folgte.
Als sich der Kellner wieder entfernte, sprach der heimatverliebte ältere Herr leise zu sich selbst: `Bei diesem Anblick auf die Burg und Saale kann ich den Dichter Eichendorf verstehen, dass ihm die Verse des Gedichtes Bei Halle in den Sinn kamen.´
Bei diesen Gedanken suchte der Gast in seinem Gedächtnis nach den Versen des Dichters Eichendorff, nach einer kleine Weile waren die ersten Verse wieder in seinem Kopf und er sprach sie leise vor sich hin:
Da steht eine Burg übern Tale
Und schaut in den Strom hinein,
Das ist die fröhliche Saale,
das ist der Giebichenstein.
Da hab ich so oft gestanden;
Es blühten Täler und Höhn,
Und seitdem in allen Landen
Sah ich die Welt so schön!
Ja, so gut geht es mir hier bei einer Tasse Kaffee“, trank einen großen Schluck und richtete seinen Blick wieder auf die Burg.
`Was mag die Burg, auf der heute junge Menschen Kunst und Design studieren, alles erlebt haben?´ Der kunstsinnige Erzbischof Wichmann aus der Familie der Wettiner war der erste Förderer der Künstler in Halle. Er baute die Burg auf dem Giebichenstein zu seiner Residenz aus. Sein Onkel Konrad der Große, der Wettiner, herrschte hier in der Nähe von 1124 –1156 und in den sächsischen Ostmarken im Zeichen des Mondes, der Sonne und der heiligen Lanze, den Symbolen der Allmacht Gottes.
So sind auch Mond und Sonne die göttlichen Symbole für die Macht des Städtebürgertums von Halle. Als Erste nutzte die Gemeinschaft des Tals die Symbole der göttlichen Macht für ihr Gericht. Seit dem Aufkommen von Wappen am Ende des 12. Jahrhundert wählten die Talschöffen der zweigeteilten Stadt Halle die Symbole Sonne und Mond für ihr Wappen aus, welches dann am Ende des Mittelalters von der gesamten Bürgerschaft der Stadt Halle übernommen wurde. Mit Stolz trägt die Stadt Halle das alte Wappen.
Hier vom Giebichenstein bis zu dem großen Tal dort hinten im Süden erstreckt sich das Hall. Das Hall, im Hochdeutschen ein Hang, welcher vom Fluss hinaufführt in die Tiefebene weit nach Osten. Am Hang im großen Tal, dort wo die Slawen vor tausend Jahren ihre Solebrunnen aushoben und Salz gewannen, bildete sich alsbald eine kleine Siedlung, das Hall genannt. Beide Orte wuchsen zu Wichmanns Zeiten zur Stadt Halle zusammen. Es ist die Stelle mit einer Furt über die Saale, wo schon die Truppen vom Kaiser Karl der Große im Jahr 806 standen und die Slawen mit dem Schutz des Saaleübergangs betraut wurden.
Kaiser Karl der Große brachte seine Macht auch durch die heilige Lanze, Symbol der göttlichen Allmacht aller keltischen und germanischen Stämme, zum Ausdruck. Er sah sich mit seinem riesigen Fränkischen Reich dem Byzantinischen Reich als ebenbürtiger Gottkaiser.
Damals vereinigte er als Kaiser symbolisch die heilige Lanze mit einem vermeintlichen Nagel der Kreuzigung des jüdischen Erlösers „Jesu“.
Der Gott der Germanen Wotan, der ergiebig Lebenskraft den Menschen in Nordeuropa gab, wachte mit seiner Lanze vom Giebichenstein aus über das Land, wo einst das heilige Land der Kelten war.
Ja, die heilige Lanze war schon bei den Völkern der Steinzeit ein Ausdrucksmittel für die göttlichen Macht. Dabei drückte die Lanzenspitze von jeher symbolisch die vollkommene göttliche Macht des Mondes aus. Diese Macht gab das Leben und sie nahm es. In diesem Sinn wurde auch Macht über das menschliche Leben ausgeübt.
Die Menschen, die aus dem Dunkel des Kosmos kommen, dem symbolischen Reich des Mondes, in das Reich des Lichtes, spürten und spüren auf der Erde die Energie des Lichts. Auf der Erde, im Licht der Sonne, erlangten und erlangen die Menschen ihre höchste Kraft in ihrem Leben. Danach gingen sie im ewigen Kreislauf in das Reich des Mondes zurück.
Wann beginnt eigentlich Leben?
Eine Leere breitete sich im Kopf des Heimatforschers aus und dann ein: `Ach ja, ich wollte die Medizinerin anrufen und sie über meinen Besuch vom Schloss in Schochwitz und der eigenartigen Bekanntschaft mit der Schlossherrin erzählen. Ich ruf sie gleich einmal an, vielleicht ist sie ja in ihrem Gesundheitsinstitut.´
„Hallo! Hier ist ihr Heimatforscher, sind sie in ihrem Gesundheitsinstitut und haben etwas Zeit für mich?“ „Was gibt es denn so dringendes?“, klang es aus dem Handy. „Ich habe interessante Neuigkeiten, die sie bestimmt auch interessieren könnten.“
Aus dem Hörer schall erfreut die Stimme der angesprochenen Medizinerin: „Ich freue mich auf ihren Besuch. Ich koche schon einmal eine Kanne Tee, den Tee der ihnen beim letzten Besuch so gut gemundet hat.“
„Prima, dann bis gleich.“ Der Heimatforscher beendete das Gespräch und steckte sein Handy in seine Hosentasche, bezahlte den Kaffee und machte sich auf den Weg zum Gesundheitsinstitut.
Nun saßen die Medizinerin und der Heimatforscher gemütlich zusammen bei einem Teegespräch. „Was gibt es denn für Neuigkeiten bei ihren geheimnisvollen Nachforschungen ?“, eröffnete die Medizinerin das Gespräch.
„Wie ich ihnen schon über das Telefon berichtete, war ich in der Landschaft, welche zwischen dem Süßen See und der Saale liegt, unterwegs.
Nach meiner Entdeckung, dass der solare Kalender dank der landschaftlichen Gegebenheit hier an der Saale von einem Berg in Landsberg von Steinzeitmenschen entdeckt wurde, gibt es Hinweise, dass in Salzmünde/Schiepzig vor ca. 5.600 Jahren ein religiöses Zentrum für einen Sonnengott entstand.
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