Andreas Schwedt - Hoffnung
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Fast jeden Sonntag waren Melanie, ihr Vater und ihre Mutter, die sich ebenfalls als Christin bezeichnete, in den Gottesdienst der St. Georgs-Kirche gegangen. Diese war fußläufig von ihrem Haus in der Hattinger Innenstadt zu erreichen. Bis zuletzt war das so gewesen, auch an dem Sonntag vor dem Tag, an dem Vater gegangen war. Umso seltsamer war es für Melanie, dass ihr Vater die christlichen Vorstellungen über Bord warf und zu einer anderen Frau zog.
Seit dem Tag des Abschieds hatte sich ihre Mutter immer weiter in sich zurückgezogen und redete viel weniger als früher. Auch sie konnte sich augenscheinlich nicht erklären, was ihr und ihrer Tochter widerfahren war.
Seit dem Tag, als ihr Vater sie beide verlassen hatte, wusste Melanie, dass ihre Mutter viel weinte, es aber vor ihr zu verstecken versuchte. Ebenfalls seit dem Tag an dem ihr Vater „Adieu“ gesagte hatte, betrat Mutter die schöne, alte urige Kirche nicht mehr. Melanie ahnte durch die Ausführungen ihres Vater sehr wohl, woran das lag: Entweder hatte sie ihren Glauben verloren oder zumindest zweifelte sie daran, und damit an Gott. Eher glaubte sie, dass sie zweifelte, denn sie wollte Melanie nicht von den Grundwerten ihrer Familie abbringen: Immer ermutigte sie Melanie in der Zeit nach dem Abschied ihres Vaters daran, in den Kindergottesdienst zu gehen. Dieser fand immer parallel zum Erwachsenengottesdienst in der Kirche statt. Da die Kirche nicht weit war, ging Melanie nun schon länger alleine dorthin. Auf die Frage von ihr an ihre Mutter, warum sie nicht mehr in den Erwachsenengottesdienst gehe, schlug diese ihre Augen nieder und stammelte nur: „Ich brauche… noch etwas Zeit, Kleines“, und Melanie akzeptierte dies so.
Natürlich bekamen die Kirchenbesucher mit, dass ihr Vater weg war: Er und ihre Mutter tauchten ja nicht mehr auf. Schon vor dem ersten Kirchenbesuch ohne ihre Mutter hatte diese Melanie völlig freie Handlungsfreiheit gelassen: Sie könne alles ruhig so erzählen, wie sie es mitbekommen und von ihr erklärt bekommen habe. Das tat Melanie dann auch. Bei den Kindern im Kindergottesdienst löste das kurzzeitig Bedauern aus, das aber ab dem zweiten alleinigen Kirchenbesuch von Melanie schon wieder verflogen war. Bei Thomas und Jasmin, den Leitern des Kindergottesdienstes blieben natürlich Fragen offen, die Melanie auch nicht beantworten konnte. Bedauern und Anteilnahme der beiden an der traurigen Situation spürte Melanie durchaus viele Sonntage. Und natürlich stellte sie nach ihrer Schilderung der Dinge, wie sie sie empfunden hatte, die eine Frage, die sie oft nicht einschliefen ließ, weil sie es von den Lehren ihres Vaters her nicht verstehen konnte: „Warum nur, warum ist mein Vater weggegangen? Er sollte doch nach der Bibel bei seiner Frau bleiben!“
Thomas und Jasmin machten dann beide ein bedrücktes Gesicht und antworteten mit der Bibel: „Die Wege des Herrn sind unergründlich“, sagte einmal Jasmin, ein anderes Mal Thomas. Und jedes Mal erwiderte Melanie: „Das soll der Weg Gottes sein, dass mein Papa fortgeht?“, und darauf hatten sowohl Thomas als auch Jasmin keine Antwort. Doch als sie merkten, dass Melanie Sonntag um Sonntag trauriger zu werden schien, gab Jasmin Melanie ein gutes, biblisches Gegenargument: „Jesus sagt: Um was ihr auch bittet – Glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben!“. Was meinte sie damit? Natürlich, Melanie hatte seit Vaters Weggang schon oft vor dem Schlafengehen zu Gott gebetet, dass ihr Vater doch zurückkommen möge. Aber vielleicht hatte sie ja immer noch nicht intensiv genug darum gebeten, vielleicht war ihr Glaube auch einfach nur zu schwach. Hatte ihr das Jasmin mit diesem Bibelwort nicht sagen wollen?
Als Melanie nach diesem Kirchenbesuch ihrer Mutter davon erzählte, schaute die sie nur traurig wie in letzter Zeit immer an und sagte leise: „Ja, Melanie, wenn es dir hilft, glaube ganz fest daran, dass dein Vater zurückkommt und bitte Gott darum. Aber“, sagte sie bedrückt, „rechne nicht damit!“ Ihre Mutter hatte also mit Vater abgeschlossen und glaubte nicht, dass er zurückkam. Somit hatte sie auch ihren Glauben an Gott verloren. Dass hatte Melanie schon lange gewusst, denn ihre Mutter kam immer noch nicht wieder mit in die Kirche.
Das merkte Melanie auch daran, dass ihre Mutter ihr riet, daran zu glauben, aber nicht damit zu rechnen. Nur, was war das für ein Rat? Entweder glaubte sie und rechnete mit Gottes Kraft oder aber sie glaubte nicht und rechnete nicht damit – genau wie ihre Mutter. Ganz oder gar nicht, diese Einstellung hatte sie schon mit ihren jungen Jahren. Deswegen war sie ja auch immer noch in den Kindergottesdienst gegangen. Aber vielleicht war Jasmins Bibelspruch der Wink mit dem Zaunpfahl, dass sie ihren Glauben noch ernster nehmen sollte. Vielfach war es bisher ein sehnliches hoffen, dass ihr Vater zurückkehren würde. Sie verstand, dass aus diesem hoffen eine Gewissheit werden musste, die sie aus ihrem Glauben an Gott ziehen würde. Sie fragte sich, ob es ihr gelingen würde, mit dieser Inbrunst Gott einfach... ja was eigentlich? – Zu vertrauen! Die Hoffnung stirbt zuletzt, hieß es im Sprichwort. Das war menschlich. Vertrauen durch Glauben war übermenschlich. Doch Melanie wollte die Herausforderung annehmen.
Sie führte ihre Zwiegespräche mit Gott viel länger und intensiver, als ihre Mutter ahnen konnte, weil sie dann oftmals schon schlief. Melanie betete lange und inständig und bettelte wie das kleine Kind, das sie war, dass Gott doch Mitleid mit ihrer Mutter und ihr haben möge und ihren Vater wieder nach Hause bringen würde. Und... nichts passierte.
Als Melanie Thomas und Jasmin das trostlose Ergebnis ihrer intensive Gespräche mit Gott mitteilte, war denen offenbar nicht so wohl in ihrer Haut. Jasmin hatte Melanie kürzlich den Bibelspruch zum Trost gesagt. Dass das Kind aber jetzt augenscheinlich mit so einer Vehemenz versuchte von Gott den Vater zurückzubekommen, hatte sie nicht ahnen können. Und sollte, wie es wahrscheinlich kommen würde, ihr Vater nicht zurückkommen, wären für Melanie Gott und die Kirche wohl für immer vorbei. Das war genau das Gegenteil von dem, was die Leiter des Kindergottesdienstes wollten. Aber wie sollten sie einem zehnjährigen, verstörten Kind erklären, dass es immer viele Aspekte einer Sache gab und Gott nicht auf Knopfdruck funktionierte, auch wenn es Bibelsprüche wie den zu ihr gesagten gab?
Da die Situation so verzwickt war, schaute Thomas nur peinlich berührt zu Boden und Jasmin konnte auf Melanies Bericht nur schwach: „Versuch es weiter Melanie, Gottes Mühlen mahlen langsam“, sagen. Und dabei wusste sie wirklich nicht, ob dieser Ratschlag wirklich gut war oder sie damit dem Mädchen nur Flausen in den Kopf setzte, die sie angesichts der schwierigen Situation nur noch mehr stressen würden.
„Ja“, nahm Melanie den Ratschlag an, auch wenn ihr Stimmchen dabei dünn wirkte. Aber schon in diesem Moment hielt sie sich ganz fest an ihrem Glauben fest, dass Gott ihr helfen würde. Und sie würde weiter zu ihm beten und ihn bitten, Vater zurückzubringen.
Als sie sich an diesem Tag von Thomas und Jasmin verabschiedet hatte und sich auf den kurzen Weg zu ihrem Elternhaus machte, sahen diese dem Kind ratlos hinterher und Falten zeichneten sich auf jeder Stirn ab.
Als Melanie ihren Schlüssel in der Haustür herumgedreht hatte und das Haus ihrer Eltern betrat, bemerkte sie die Stille, die sie sonst nicht wahrnahm, wenn sie nach Hause kam. Mit irgendetwas war ihre Mutter immer beschäftigt und Melanie hörte sie sonst immer irgendwo herumwerkeln.
Sie ging durch den Flur, innerlich angespannt, wegen der außergewöhnlichen Situation. Sie steuerte zielstrebig auf das Wohnzimmer zu, in dem auch die Küche mit integriert war und in dem Mutter wie immer, jetzt auch, sein musste.
Sie öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt breit und ihr Blick verfror sich in der Mitte des Wohnzimmers. Ein leichtes Déjà-Vu umfang sie.
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