Hans.Joachim Steigertahl - Silber

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans.Joachim Steigertahl - Silber» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Silber: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Silber»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Landgrafen von Thüringen aus dem Geschlecht der Wettiner versuchen im vierzehten Jahrhundert, aus ihren verstreuten Ländereien einen einheitlichen Staat zu formen, der den Frieden und das Einkommen des Fürsten sichern kann. Widerstand erhalten sie vom thüringischen Adel, der um seine Privilegien fürchtet; Unterstützung gibt es von den Fürsten der umgebenden Gebiete, die das gleiche Ziel wie die Wettiner haben. Einige wenige Adlige unterstützen jedoch die Landgrafen. Einer ist Cuonrad von Steigerthal, der nach langen Lehr- und Wanderjahren eher ein frühneuzeitlicher Bürger zu sein scheint als ein Ritter: er herrscht nicht, er wirtschaftet und macht damit sein Lehen und die Landgrafschaft wohlhabend. Doch Ketzerverfolgungen, Fehden, Kriege und die Pest verschonen auch Steigerthal nicht – und Conrad zieht seine Konsequenzen…

Silber — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Silber», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Beim dicken Přemisl? Da wirst du so manches erleben! Also dick ist vielleicht falsch, er ist so hoch wie breit, aber so kräftig, dass er immer noch manche seiner Bergleute eigenhändig aus dem Schacht schmeißen kann. Sollst du bei ihm als Knappe das Ritterhandwerk lernen oder den Bergbau – den kann er nämlich besser!“ „Kennst du ihn? Mein Pate, der Vater von Walter da drüben, sagte, er sei ein hervorragender Ritter.“ „Das war er sicher auch, aber seit ich ihn kenne, und es sind ja nur zwei Tage von hier nach Jihlava, ist er immer breiter geworden und wohl auch immer reicher. Er hat sogar, das wird dir gefallen, ein Badehaus gebaut, da soll es warmes Wasser direkt aus einem Rohr geben. Da war ich allerdings nie drin! Eigentlich soll ich mit dir aber nicht über Boleslav schwätzen, sondern dir erklären, was uns Tschechen von den Deutschen unterscheidet. Also, da ist natürlich Česka, die Sprache, aber in Jihlava wirst du mit Deutsch gut durchkommen, die Fachbegriffe der Knappen und Steiger in der anderen Sprache lernst du schnell.

Wir lieben die Freiheit, deswegen gibt es bei uns auch nicht das komische System wie bei euch. Ritter sind reiche Grundbesitzer, aber Menschen gehören ihnen nicht, wie es bei euch sein soll. Und Treue schwört man hier seinem Herrn und seinem Gemahl, aber nicht irgendeinem Fürsten. Und deshalb ist unser Ehrbegriff auch nicht an irgendwelche seltsamen Regeln gebunden, sondern Ehre hat, wer ehrlich, also ohne Betrügereien, seinen Lebensunterhalt verdient. Auch ein Bauer, Steiger oder Knappe hat seine Ehre. Wer ihm die wegzunehmen droht, bekommt allerdings Probleme! Auch wir Frauen,“ sie verbesserte sich, „auch wir Frauen und Mädchen haben unsere Ehre, die wir und unsere Familien mit allen Mitteln verteidigen. Komm‘ also nie einem tschechischen Mädchen zu nahe, auch keiner Magd, es sei denn, die Familien haben sich abgesprochen!“

„Da haut aber jemand auf den Putz!“ dröhnte Graf Heinrich, der die letzten Sätze mitgehört hatte, weil Salwa wieder lauter geworden war. „Aber im Grunde hast du recht, das macht das Leben hier in Böhmen so anders als im alten Reich der Lehnsmänner. Hier ist jeder für sich allein verantwortlich und handelt deshalb so, dass er es auch verantworten kann.“ Gernot wollte gerade mit den anderen Rittern über diesen ungewohnten Ehrbegriff disputieren, wusste er doch, wie das Hochhalten der Adelsregeln seine eigene Familie noch im letzten Frühjahr getroffen hatte, als lautes Gegröle von der Straße herüberklang. „Das ist es, was ich vorhin meinte! Lasst uns in Frieden hier oben das Mahl einnehmen und dann muss ich wohl noch einmal mit meinen Leuten zu Pferd und durch die Stadt reiten, um den übermütigsten Bürgern zu zeigen, dass die Ordnung aufrecht erhalten bleibt!“

Die Mägde trugen auf und Ermingilde erklärte den thüringischen Rittern, was die Frauen servierten. „Wir schmoren das Fleisch meistens, weil da eine kräftige Sauce entsteht, die gut zu dem passt, was die Menschen hier am liebsten essen, nämlich Knödel. Das sind große Kugeln aus Hefeteig, die in wenig heißem Wasser zum Aufquellen gebracht werden und dann geschnitten wie bei Euch Brot zum Austunken der Sauce dienen. In Böhmen gibt es alles, was das Herz begehrt, Feldfrüchte aller Art, Obst, besonders Zwetschgen, aus denen ein Brand hergestellt wird, der selbst mir schmeckt, Gemüse, Beeren, Pilze, Wildbret. Und die Grundlage ist das Fleisch von Schweinen und Rindern. Das, was vor Euch steht, ist geschmortes Schwein.“ Salwa schaltete sich ein: „Unser Urvater Čech hat gesagt, Tschechien sei das Land, in dem Milch und Honig fließen. Ich würde nie hier weggehen wollen! Und du, Cuno, wirst noch sehen, wie gut es einem hier geht.“ Gutmütig spottend setzte Heinrich den Gedanken seines Patenkindes fort: „Und da du Knappendienst leisten wirst, besteht auch nicht die Gefahr, dass dir das Essen solche Probleme bereitet wie meiner Ermingilda,“ und zwickte seine Gemahlin in die runden Hüften. Alle griffen zu, auch Cuno, der aber zunehmend unruhiger wurde, weil er glaubte, ein leises Winseln zu hören, das sein schlechtes Gewissen hervorrief. Salwa merkte etwas und fragte: „Was ist? Das Essen schmeckt doch gut, oder?“ „Ja, und wie, aber ich habe es versäumt, mich um etwas Wichtiges zu kümmern, und jetzt befürchte ich nichts Gutes.“ „Was ist das?“ „Ich habe vor drei Wochen ein Wolfskind gefunden, das ich als Hund behalten will, und die ganze Zeit habe ich es gefüttert, aber heute …“ „Wo ist es?“ „Da hinten hinter den Bänken, wo wir unsere Sachen abgelegt haben. „Komm!“ Sie stand auf und zog ihn mit. „Wo ist es?“ Cuno hörte Wolf ganz genau und fand ihn hinter der Pferdedecke, von Cunos Mantel fast zugedeckt. „Ist der putzig,“ rief sie. „Wer ist hier putzig?“ erkundigte sich Ermingilda. Cuno führte Wolf an seinem Strick näher an die Tafel und erklärte unter dem Grinsen seiner Reisekumpane noch mal, wie er Wolf fand, warum er ihn mitgenommen hatte und welche Mühe seine Ernährung bis heute machte. Eine der Mägde, die das Tier genau betrachtete, verschwand und kehrte nach kurzer Zeit mit einer Schale zurück, in der Milch, Bratensauce und kleine Knödelstückchen schwammen. „Vom Vortag“, wie sie ihrer Herrin versicherte. Wolf machte seinem Namen alle Ehre und machte sich wie ein Wolf über das Essen her, das er mit seinen wenigen kleinen Zähnen aufessen und ausschlabbern konnte.

Auch Cuno griff nun nochmals richtig zu, und während die Männer dem Bier zusprachen, spülten Salwa und Cuno ihre Knödel mit Wasser hinunter.

„So, Männer, meine Leute und mich ruft nochmal kurz die Pflicht. Hebt mir einen Krug Bier auf, wir sind gleich zurück.“

Salwa verabschiedete sich von Cuno und den anderen und verschwand mit Ermingilda in Richtung Kemenate. Die Ritter und die wenigen in der Halle zurückgebliebenen böhmischen Männer erzählten aus dem Alltag, und als Heinrich mit den anderen zurückkam, war ein fröhliches Zechen im Gange. Bodo hatte den anderen verraten, dass Tasso ein hervorragender Sänger sei, und als diese immer lauter „Singen, singen“ riefen, kam auch Ermingilda zurück in die Halle, und erst dann erklärte sich der Erbe von Weinbergen bereit, seine Laute zu holen und ein Lied anzustimmen. „Das Lied ist nicht von mir, ich habe es Walther von der Vogelweide abgeschaut:

Frau Erde, sagt dem Herrn dort oben,

dass ich ihm alles zurückgezahlt habe.

Meine große Schuld ist beglichen,

er soll mich von der Liste streichen.

Wer ihm noch etwas zu bezahlen hat,

der möge sich Sorgen machen.

Er schweigt zu uns bis an jenem Tag,

an welchem er die Strafe austeilt.

Frau Erde, ich habe gut gelebt,

es ist Zeit, dass ich mich entwöhne.

Du gabst mir viele süße Freuden.

Als ich dich im rechten Lichte betrachtete,

da war deine Schönheit - ohne zu leugnen –

in großer Wonne anzusehen.

Doch da war ebenso sehr das Böse

als ich hinter die Fassade schaute.

Gott schenke Euch, Herrin, eine gute Nacht,

ich will ein Nachtlager aufsuchen.

Möge mein Lied Euch ein Dank sein

und ein wenig Freude für Euch alle.“

Lauter Beifall klang auf, und als Tasso seine Laute zurücktrug, mahnte der Burgherr seine Gäste, die Nacht nicht noch mehr zu verkürzen und schickte seine Männer auf die Bänke, denn morgen sehr früh sollten sie die nächste Runde durch die Stadt drehen.

Als sich Cuno und seine Begleiter nach ein paar Scheiben gebratener Knödel und herzlichen Worten der Gräfin und von Salwa auf die Pferde begaben, waren der Graf und seine Männer schon längst unterwegs. Betrunkene beiseite schaffen, umgestürzte Verkaufsstände wegräumen, die Brunnen kontrollieren, dass überall wieder Wasser floss und vor allem die Wachmannschaften an den Toren wieder einsetzen und verstärken, denn die Nachricht über das neue Salzrecht hatte sich sicher schon weit verbreitet, so dass alle Welt versuchen würde noch Salz zu kaufen, bevor der Magistrat die neuen, höheren Preise beschlossen haben könnte. Als sie sich dem Brückentor näherten, sahen sie Graf Heinrich in voller Aktion, angetan mit seiner Rüstung, das Schwert einsatzbereit in der Hand, saß er mitten in der Torwölbung auf seinem schweren Streitross und hielt die Menschen zurück, die mit leeren Körben, Kiepen und Karren in die Stadt wollten. „Wenn die Kirchenglocken zur Terz rufen, wird euch Einlass gewährt, nicht vorher.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Silber»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Silber» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Silber»

Обсуждение, отзывы о книге «Silber» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x