Solveig Engel - Neondunkel

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Als innerhalb kurzer Zeit zwei ihrer Mentoren sterben und der dritte nur knapp dem Tod entgeht, stößt die Physikerin Dr. Melanie Glanz auf verwirrende Indizien. War es Mord? Aber wer außer ihr hätte ein Motiv? Mel gerät in einen Strudel aus Leistungsdruck, Schuldgefühlen und Angst. Die Schatten einer längst verdrängten Vergangenheit kriechen empor. Sie lauern im flackernden Neonlicht des unterirdischen Labors, durchdringen schwere Stahltüren und meterdicke Betonwände, bis sie niemandem mehr traut, am allerwenigsten sich selbst.

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Die Frau aus der dritten Reihe, die gerade wieder ihre Lippen nachziehen will, lässt blitzschnell den Lippenstift in ihrer Tasche verschwinden und hebt die Hand.

„Vielen Dank, dass Sie uns einen derart persönlichen Einblick in die Welt der Spitzenforschung gewährt haben. Man stellt sich nicht vor, dass auch Sie mit ganz gewöhnlichen Problemen und Pannen zu kämpfen hatten. Ich frage mich jedoch, was letztendlich den entscheidenden Durchbruch eingeleitet hat. Welcher Schritt oder welche Entscheidung, würden Sie sagen, hat am Ende zum Erfolg geführt?“

Das ist eine gute Frage. Ich könnte sie einfach abbügeln mit einer Phrase und darauf verweisen, dass es nicht ein Schritt oder die eine Entscheidung war, sondern viele kleine Beiträge, die in der Summe zum Erfolg geführt haben. Aber ich ahne, dass sie etwas anderes hören möchte. Wann also kam der entscheidende Durchbruch? Ab welchem Punkt, welcher Veränderung trafen die Ereignisse plötzlich mit voller Wucht in unseren Zählern ein, sodass kein Zweifel mehr bestand, dass wir genau den richtigen Aufbau und genau das richtige Energiefenster getroffen hatten? Was war der kleine, aber entscheidende Unterschied zu den Wochen voller Frust und Verzweiflung, durch die wir uns bis dahin gekämpft hatten?

„Ich glaube, es war die Entscheidung, entgegen den damals akzeptierten theoretischen Modellen und Kalkulationen, die Energie der radioaktiven Ionen nicht weiter zu senken, sondern zu erhöhen.“

„Also habt ihr euch subversiv gegen die von oben indoktrinierte Meinung gestellt?“, fragt ein Student mit leicht verfilzten Haaren und platziert ganz und gar nicht subversiv seine ausgetretenen Schuhe vor sich auf dem Pult.

„Nun, in den Naturwissenschaften geht es weniger um Meinungen als um Theorien“, erkläre ich vorsichtig, was von dem Studenten mit einer abfälligen Handbewegung quittiert wird.

„Jedenfalls müssen sich Theorien im Gegensatz zu Meinungen in der Praxis bewähren oder anderenfalls entsprechend angepasst werden.“

„Und jetzt sag bloß, dass die großen Meinungsmacher an den Schaltstellen der Macht ihre Theorien einfach ändern, weil du etwas anderes gemessen hast.“ Der Typ lehnt sich demonstrativ zurück und verschränkt die Arme.

Ein junger Mann mit gestreiftem Baumwollhemd und akkuratem Kurzhaarschnitt verdreht die Augen. Eine Gruppe älterer Herren schmunzelt, und ich kann sehen, dass Steffen Berg sich bemüht nicht zu lachen. Auch ich kann mir ein Grinsen kaum verkneifen. Denn ehrlich gesagt, hat der Fragesteller nicht ganz Unrecht. Die Bereitwilligkeit, eine bis dahin allgemein anerkannte Theorie um einen kleinen, aber sehr wichtigen Term zu ergänzen, war damals wirklich nicht überall zu spüren. John und vor allem George mussten sich auf diversen Konferenzen von Lauri Korhonen und seinen Mitstreitern einiges an Kritik gefallen lassen, auch wenn heute natürlich niemand mehr darüber spricht.

„War es Ihr Vater, der die Theoretiker am Ende überzeugen konnte?“, fragt ein bebrillter Student in frisch gebügeltem Hemd, der unsere Verwandtschaftsbeziehung wahrscheinlich gerade mithilfe seines neuen Tablets recherchiert hat.

„Auf jeden Fall hat mein Vater die bestehende Theorie entsprechend erweitert und eine mathematisch fundierte Grundlage dazu entwickelt“, antworte ich, als Borsing zu mir tritt.

Mit der Autorität eines Anwalts verkündet er, dass er sich sehr über das rege Interesse des Publikums freue, aber befürchte, wenn er jetzt nicht schließe, von mir wegen Vertragsbruchs verklagt zu werden. Denn er hätte für meine Verpflegung zu sorgen, und wenn wir nicht bald im Restaurant einträfen, würde unsere Tischreservierung gewiss storniert werden. „Ich glaube, Frau Doktor Glanz hat nun die meisten Fragen beantwortet.“ Er beginnt demonstrativ zu klatschen. Eine junge Frau drückt ihm einen Blumenstrauß in die Hand, den er mir strahlend überreicht. „Vielen Dank für diesen wunderbaren Vortrag und auch für ihre Geduld in der Fragestunde“, fügt er ohne Mikro hinzu und geleitet mich geschickt durch eine Hintertür hinaus zum wartenden Wagen.

Während Nils meine Blumen auf der Rückbank verstaut und den Wagen vom Campus steuert, stelle ich irritiert fest, dass ich mich gar nicht von Steffen verabschiedet habe.

Kurze Zeit später erreichen wir das Hotel, und mir stockt der Atem. Es ist wirklich ein Schloss, ein riesiges altes Anwesen umgeben von einem Park und einer Golfanlage. Fünf Sterne mindestens. Gut, dass die Kosten für die Unterkunft vom Veranstalter getragen werden.

Nachdem Nils sich persönlich davon überzeugt hat, dass es bei der Reservierung kein Missverständnis gegeben hat und ich schließlich meinen Zimmerschlüssel in der Hand halte, verabschiedet er sich formvollendet mit einer leichten Verbeugung und macht sich auf den Weg zu seinem Auto. Für einen Moment stehe ich unschlüssig in der Eingangshalle. Während ich die geschmackvollen Blumenarrangements bewundere, fällt mir ein, dass mein eigener Strauß immer noch in Nils Wagen liegt. Nun gut. Ich hätte die Blumen ohnehin nicht auf die weitere Reise mitnehmen können. Hoffentlich hat Nils eine bessere Verwendung für sie.

Endlich im Zimmer streife ich die Pumps ab, die ich für diesen Anlass extra aus der hintersten Ecke meines Schranks gekramt habe und springe übermütig auf das gigantische Bett. Meine Füße schmerzen von den engen Schuhen, und ich bin müde. Aber der Tag hat sich gelohnt. Und damit meine ich nicht nur den Vortrag. Mein Hotelzimmer ist umwerfend. Ich habe ein riesiges Himmelbett mit einem geblümten Überwurf, dessen Muster sowohl zum Stoff des Betthimmels als auch zu den Vorhängen passt. Der Teppich ist fast noch flauschiger als die Handtücher im Bad, und die Badewanne ist der Hammer. Während ich meine E-Mails checke, lasse ich Wasser ein. Bis zum Abendessen ist noch ein wenig Zeit.

Ich habe noch nie einen Raum gesehen, der so schön ist wie der Saal, den dieser Borsing für heute Abend für Mel und seinen Club reserviert hat. Ehrlich!

Aber der Typ ist echt komisch. Ich kann ihn nicht einordnen. Nils hat die ganze Fahrt vom Bahnhof zur Uni mit so viel Respekt von DOKTOR Borsing gesprochen, dass ich schon Angst hatte, wir würden gleich auf eine Art Gott treffen. Wenn man diesen Borsing dann sieht, ist er aber zum Glück doch nur ein ganz normaler Mensch, der etwas zu viel Rasierwasser verwendet und einen kleinen Bauch vor sich her schiebt. Er sieht auch gar nicht streng aus, sondern lächelt ständig, ich meine, permanent, so als käme er direkt aus einer Werbung für Zahnseide. Nur ist er der totale Kontrollfreak. Er hat alles von vorne bis hinten geplant. Eigentlich gruselig, aber egal. So ein Dinner, wie er es nennt, kann er gerne noch einmal für uns organisieren. Außerdem behandelt er Mel wie eine Königin. Und das finde ich dann doch nett an ihm.

Nils ist leider nicht dabei. Deswegen ist es jetzt Borsing, der Mel in Empfang nimmt, ihr den Stuhl zurechtrückt und dafür sorgt, dass ihr Glas gefüllt ist.

Wir sitzen auf alten, aber unglaublich bequemen Stühlen, die an einem langen Tisch stehen. Über uns baumelt ein glitzernder Kronleuchter, auf dem Tisch stehen echte Kerzen. Alle Geräusche sind gedämpft, denn der ganze Saal ist mit dunkelrotem Teppich ausgelegt. Sogar an der Wand hängt ein Teppich mit einem riesigen Bild. Ich komme mir vor wie eine Prinzessin. Das Essen ist super lecker. Dabei hätte ich nie gedacht, dass ich so etwas wie ,Entenleber auf Pflaumenjus an einem Gratin von jungen Bataten‘ oder ,Lachstartar im Teigmäntelchen in einem Nest von frischen Kräutern‘ mag. Wirklich, die Gerichte klingen, als hätte der Koch Literatur studiert. Aber wenn man sie probiert, weiß man, dass er zumindest nebenbei in einer guten Küche gejobbt haben muss. Unser Kontrollfreak hat das Menü schon vorab bestellt, sonst wären wir vor lauter Lesen und Auswählen wahrscheinlich verhungert. Denn auch wenn die Namen der Speisen ziemlich lang sind, sind die Teller eher leer. Zum Glück gibt es viele Gänge, sodass jetzt alle satt und zufrieden in die Runde schauen. Eigentlich gucken die meisten Mel an.

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