Solveig Engel - Neondunkel

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Als innerhalb kurzer Zeit zwei ihrer Mentoren sterben und der dritte nur knapp dem Tod entgeht, stößt die Physikerin Dr. Melanie Glanz auf verwirrende Indizien. War es Mord? Aber wer außer ihr hätte ein Motiv? Mel gerät in einen Strudel aus Leistungsdruck, Schuldgefühlen und Angst. Die Schatten einer längst verdrängten Vergangenheit kriechen empor. Sie lauern im flackernden Neonlicht des unterirdischen Labors, durchdringen schwere Stahltüren und meterdicke Betonwände, bis sie niemandem mehr traut, am allerwenigsten sich selbst.

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Als ich in Frankfurt aus dem Zug steige, steht mir ein gut gekleideter junger Mann gegenüber, der ein großes Schild mit der Aufschrift: „Dr. Melanie Glanz“ vor sich hochhält. Ich bin beeindruckt. Ich habe schon einige Vorträge auf diversen Fachkonferenzen überall auf der Welt gehalten. Wenn das Organisationsteam etwas taugte, gab es meist eine brauchbare Anreise-Beschreibung, abgeholt wurde ich noch nie.

„Wie war Ihre Fahrt, Frau Dr. Glanz?“, erkundigt sich der Mann, der sich als Nils vorstellt, und nimmt mir ohne zu fragen den Rollkoffer ab.

„Melanie“, sage ich.

Nils lächelt, zieht es aber vor, nicht darauf einzugehen. „Leider ist die Zeit etwas knapp, sodass ich Sie direkt zum Campus Riedberg bringe. Der Vortrag findet in der naturwissenschaftlichen Fakultät statt. Dr. Borsing wollte auch den Studenten die Möglichkeit geben, aus erster Hand von Ihren großartigen Versuchen zu erfahren.“

„Das ist sehr nett“, antworte ich höflich und hoffe, dass tatsächlich ein paar Studenten erscheinen, sonst wird es im großen Hörsaal ziemlich ungemütlich. „Kann ich meinen Koffer solange im Auto lassen?“

„Natürlich. Ich bringe Sie nach dem Vortrag sofort in Ihr Hotel, sodass Sie sich vor dem Abendessen noch frisch machen können.“ Nils leitet mich geschickt durch die Masse der Reisenden zum Ausgang.

„Wir gehen essen?“

„Selbstverständlich. Unser Vorsitzender, Herr Dr. Borsing, hat einen Tisch im Schlosshotel Kronberg reserviert. Ich hoffe, es gefällt Ihnen dort.“

„Es klingt wunderbar.“

„Das ist es. Der Speiseraum ist einer der schönsten Säle Hessens. Man fühlt sich zurückversetzt in die Kaiserzeit.“

„Gehen Sie öfters dorthin?“

„Nein, nein.“ Mittlerweile haben wir den Parkplatz erreicht, und Nils wirkt etwas verlegen, als er meine Sachen in den Kofferraum lädt. „Ich habe es im Guide Michelin gelesen.“

„Dann hoffe ich, dass Sie uns heute Abend begleiten.“

Nils lächelt, schließt die Beifahrertür und bleibt mir die Antwort schuldig.

Zwanzig Minuten später erreichen wir den Campus. Die Gebäude sind modern und sehr funktional, aber immerhin gibt es zwischen den schmucklosen Backsteinwänden große Wiesen und Rasenflächen, auf denen die ersten Studenten die Frühlingssonne genießen. Eine Gruppe Männer, alle in Anzügen, erwartet uns bereits neben der Eingangstür. Ich bin heilfroh, heute auf meinen üblichen Jeans-und-Turnschuh-Look verzichtet zu haben. Stattdessen trage ich einen schwarzen Rock und ein taubenblaues Twinset. Es ist mein einziges einigermaßen schickes Outfit, das ich bislang nur bei besonderen Anlässen aus dem Schrank gezogen habe. Vielleicht sollte ich morgen vor der Abfahrt noch einmal über die Zeil bummeln und meine Garderobe aufstocken.

Nachdem ich mindestens zehn Hände geschüttelt, ebenso viele Namen wiederholt und wieder vergessen habe, werde ich in den Hörsaal bugsiert, wo ich erleichtert feststelle, dass tatsächlich viele Studenten und Mitglieder der Fakultät erschienen sind. Ich erkenne Steffen Berg, der vor Kurzem die Astrophysik-Arbeitsgruppe übernommen hat. Ansonsten ist das Publikum bunt gemischt. Abgewetzte Jeans sitzen neben teuren Anzügen, in denen ich vor allem die Mitglieder des Lions Clubs vermute. Aber es gibt auch Männer in Cordhosen mit grauen Haaren oder Vollglatze, die mit langhaarigen Studenten diskutieren. Eine Frau im blauen Kostüm zieht sich in der dritten Reihe die Lippen nach. Ihre Sitznachbarin scheint sich nicht viel aus Make-up zu machen. Sie trägt ein unförmiges Strickkleid und gießt sich Tee aus einer Thermoskanne ein. Es sind offensichtlich nicht nur Physiker gekommen, aber damit habe ich zum Glück gerechnet. Borsing ist Anwalt. Laut Google hat er seine Doktorarbeit in Markenrecht gemacht. Von Physik wird er zuletzt in der Schule etwas gehört haben, und das dürfte, wenn ich ihn mir anschaue, eine Weile her sein. Wahrscheinlich geht es vielen Zuschauern ähnlich. Deswegen habe ich mich entschieden, möglichst wenig auf den Formeln herumzureiten und dafür kleine Anekdoten in meinen Vortrag aufzunehmen. Nun hoffe ich, dass sie beim Publikum ankommen.

Zu meiner eigenen Überraschung vergehen die nächsten 90 Minuten wie im Flug. Ich erzähle, wie Rüdiger während unserer ersten Wochen in Kanada ein Taschentuch in der Beamline, also der Vakuumröhre, durch die der Ionenstrahl geht, vergessen hat und sehe Steffen Bergs breites Grinsen, als ich erwähne, dass es uns geschlagene fünf Tage kostbarer Experimentierzeit gekostet hat herauszufinden, warum kein Ionenstrahl unsere Detektoren erreichte. Alles blieb in Rüdigers Taschentuch mit dem blauen Monogramm hängen. Auch die meisten Menschen im Publikum schmunzeln. Das macht mir Mut. Deswegen fahre ich wie geplant fort und berichte von langen Nachtschichten mit genialen Einfällen um drei Uhr in der Früh, die später gegen neun Uhr nicht mehr ganz so genial erschienen und umständlich zurückgebaut werden mussten. Wir lachen gemeinsam über meine Schusseligkeit, mit der ich den Alarm auslöste, sodass an einem denkwürdigen Vormittag, genau zur Frühstückspause des Direktors, die Feuerwehr anrückte und das gesamte Labor räumen wollte. Damals haben wir natürlich nicht gelacht, zumindest ich nicht.

Doch die Reaktion meines Publikums tut gut. Ich spüre, wie sich etwas in mir löst. Rückblickend ist alles nur noch halb so schlimm. Was bleibt, ist eine schöne Erinnerung. Deutlich entspannter zeige ich jetzt bunte Bilder von explodierenden Sternen und schummle ein Foto von einem angeschmorten 5.000-$-Detektor darunter. Immer freimütiger gestehe ich unsere Fehler und Pannen, ohne das Gefühl zu haben, mich oder meine Mentoren bloßzustellen. Die Gesichter, die mir entgegenschauen, sind amüsiert, viele schmunzeln, aber in keinem entdecke ich Hohn. Sie scheinen eher erleichtert darüber zu sein, dass in jedem Nobelpreisträger ein ganz normaler Mensch steckt. Schließlich komme ich zu der ersten erfolgreichen Schicht, mit der sich plötzlich alles änderte und unser Siegeszug begann.

Das Publikum lauscht gebannt, lacht, staunt und zieht mich mit seiner Freude mit. Es stimmt, es war ein großartiges Experiment. Und Rüdiger, George, John und ich hatten eine wundervolle Zeit.

Als ich meinen Vortrag mit Carl Sagans berühmten Worten „We are all made of star stuff“ beende, weiß ich, dass ich den richtigen Ton getroffen habe. Mein Publikum klopft laut und ausdauernd auf die Pulte. Nicht einmal Borsing, der zu mir ans Rednerpult tritt, schafft es auf Anhieb, sich Gehör zu verschaffen. Steffen Berg zwinkert mir zu und reckt seinen Daumen nach oben.

Nur mit halbem Ohr höre ich, dass sich Borsing neben mir für den Vortrag bedankt und das Publikum auffordert, Fragen zu stellen. Umgehend fliegen mindestens 30 Hände in die Höhe. Hoffentlich haben wenigstens einige unter ihnen dieselben Fragen, sonst sitzen wir morgen früh noch hier.

Es kommt tatsächlich schlimmer. Mit jeder Antwort, die ich gebe, heben sich weitere Hände. Ein paar fachlich sehr interessierte junge Leute verweise ich schließlich auf Steffens Vorlesung. Doch andere Fragen sind eher praktischer Natur: Wie haben wir die Schichten eingeteilt? Jeder hat sich selbst eingetragen. Gab es im Labor Schlafplätze? Ja, Luftmatratzen auf dem Boden! Wie hat sich die Arbeitsgruppe gebildet? Rüdiger Neuhaus und George Kinsley waren Doktorand und Postdoc in derselben Arbeitsgruppe am Caltech in Kalifornien, wo John Dalen gerade ein Sabbatical verbrachte. Seitdem waren sie befreundet. Irgendwann kam ich dazu. Wer ist auf die Idee gekommen, einen radioaktiven Ionenstrahl zu erzeugen? Ich antworte geduldig und nach bestem Wissen und Gewissen, wobei ich feststelle, dass meine Erinnerung Lücken aufweist. Haben wir damals schon im Labor gekocht? Oder haben wir diese Tradition erst später eingeführt? War es Rüdiger oder John, der die Idee mit dem radioaktiven Strahl zuerst aufbrachte? Jedenfalls nicht George, der erst einige Bedenken bezüglich der Sicherheit hatte und mühsam von den beiden anderen überzeugt werden musste.

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