Solveig Engel - Neondunkel

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Als innerhalb kurzer Zeit zwei ihrer Mentoren sterben und der dritte nur knapp dem Tod entgeht, stößt die Physikerin Dr. Melanie Glanz auf verwirrende Indizien. War es Mord? Aber wer außer ihr hätte ein Motiv? Mel gerät in einen Strudel aus Leistungsdruck, Schuldgefühlen und Angst. Die Schatten einer längst verdrängten Vergangenheit kriechen empor. Sie lauern im flackernden Neonlicht des unterirdischen Labors, durchdringen schwere Stahltüren und meterdicke Betonwände, bis sie niemandem mehr traut, am allerwenigsten sich selbst.

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Ich zucke die Achseln.

„Nimm ihn nicht zu ernst. Du bist nicht er. Du wolltest nie eine große Karriere machen. Also lass dich auch nicht dazu drängen.“

„Es ist nur so“, versuche ich eine Erklärung. „Ich kann alles verlieren.“ Meine Stimme versagt bei den letzten Worten.

Kati schaut mich einen Moment lang stumm an. „Wie geht es dir?“, fragt sie schließlich.

Es ist kein gewöhnliches ,Wie geht es dir‘, keine Floskel, auf die niemand eine Antwort erwartet, sondern eine bohrende Frage. Katis Worte bahnen sich ihren Weg tief in meine Seele. Hinein in den dunklen Krater, in die Angst, die ich den ganzen Tag über verdrängt habe. Das ist zu viel. Es ist mehr, als ich ertragen kann. Ich kann nicht antworten. Ich spüre, wie Tränen in meine Augen schießen, sich sammeln und überlaufen. Sie rinnen meine Wangen hinab, tropfen auf die Tastatur und bilden feuchte Flecken auf meinem Pulli.

„Es ist …“, stottere ich, aber dann schluchze ich nur noch.

Ich weiß sowieso nicht, was ich sagen soll. Dass alles schrecklich ist? Dass ich nicht mehr weiß, wie es weitergeht? Oder dass ich das alles nicht verstehe? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Vor wenigen Wochen haben wir Sekt getrunken. Das neue Experiment sollte losgehen. Phil war da. Ich war glücklich. Wirklich glücklich für einen kurzen, kostbaren, herrlichen Moment. Und dann?

Plötzlich ist sie da, eine ungreifbare Angst. Sie breitet sich in mir aus wie ein Monster mit tausend Armen. Sie raubt mir die Luft zum Atmen und hämmert gegen meinen Kopf. Ist es die Sorge um meine Zukunft? Die Todesfälle allein sind tragisch. Doch nun bedrohen sie auch mein eigenes Leben. Mein Labor. Meine Arbeit. Warum mussten sie sterben? So kurz hintereinander! Das alles fühlt sich ganz und gar nicht normal an. Es ist furchtbar falsch.

Die Angst, die schrecklichen Ereignisse. Etwas treibt mich zurück in eine Vergangenheit, an die ich mich nicht erinnern kann. An die ich mich auch nicht erinnern möchte. Ich will einfach nur in Ruhe meinen Job machen. Meine Forschung. Doch genau die steht plötzlich auf dem Spiel. Und meine Gedanken kreisen um TV-Ärzte und grüne Pillen. Ich werde noch verrückt. Nein! Ich darf nicht zulassen, dass die Panik mich erstickt.

Atme, Mel!

Sauerstoff. Er verdrängt die Angst, und ich spüre, wie mein Verstand wieder die Leitung übernimmt. Ich bin nicht verrückt. Ich bin ganz und gar normal. Die Stimme heute Morgen habe ich mir nur eingebildet. Ich war im Halbschlaf. So etwas passiert.

Ich habe in meinem Leben schon andere Sachen überstanden. Jetzt werde ich auch diese Situation meistern. Papa hat mir Angst gemacht, aber er hat mir auch einen Weg gezeigt. Entlang dieses Wegs werde ich mich vorwärts hangeln. Ich habe ein Ziel. Ich will mein Labor behalten. Ich will forschen. Und wenn ich dafür öffentliche Vorträge halten, mit Nina Bender Kaffee trinken und eine Professur annehmen muss, dann werde ich das tun.

Ich merke, dass ich ruhiger werde. Meine Brust hebt und senkt sich. Luft strömt in meine Lungen. Ein und aus. Das Pochen in meinem Kopf lässt nach. Ich kann es schaffen. Ich werde es schaffen.

„Mel?“

Verwirrt schaue ich auf. Kati mustert mich vom Monitor aus. Über ihre Nasenwurzel zieht sich eine tiefe Falte.

„Ja?“, frage ich und versuche, meiner Stimme einen festen und entschlossenen Klang zu geben.

„Bist du okay?“

„Ja! Ja, natürlich“, antworte ich rasch. „Aber ich habe gerade viel um die Ohren, weißt du? Ich glaube, ich muss Schluss machen.“

„Bist du dir sicher, dass alles gut ist?“, höre ich noch ihre Frage.

Aber ich habe schon den roten Button gedrückt, und das Fenster der Videoübertragung schließt sich mit einem leisen Plopp.

Stille. Es ist so spät, dass außer mir und dem Mann vom Sicherheitsdienst, der irgendwo durch die endlosen Flure streift, gewiss niemand mehr im ganzen Physikgebäude zu finden ist. Kati ist weit weg, und doch fühle ich mich nicht allein. Nicht, weil ich wieder eine Stimme höre. Natürlich nicht. Es ist eher eine vage Ahnung. Sie erinnert mich an das Gefühl, das ich als Kind hatte, wenn ich nach einem Albtraum zu meiner Mutter ins Bett kroch. So, als würde ihre bloße Anwesenheit alle Monster vertreiben und jede Furcht in Luft auflösen. Allein, dass sie da war, reichte aus, damit ich mich sicher und geborgen fühlte. Es ist das ganz und gar unbegründete Gefühl, dass am Ende alles gut wird.

Ich frage mich, woher es auf einmal kommt.

Montag, 23. März

Es ist Frühling geworden. Ich mag es, wenn draußen die Tulpen blühen und die Krokusse. Mel und ich sitzen im Zug, und ich beobachte, wie grüne Felder so schnell an uns vorbeirasen, dass mir ganz schwummrig wird.

Seit dem Tag, an dem ich versucht habe mit ihr zu sprechen, habe ich mich ganz doll zurückgehalten, um sie nicht wieder zu erschrecken. Ich bin natürlich immer noch da. Die meiste Zeit bin ich sogar direkt neben ihr. Aber ich halte mich zurück. Nur ab und zu streichle ich sie ganz leicht, und oft räkelt sie sich genau in dem Moment oder sie seufzt leise.

Mel liest einen Artikel in Nuclear Instruments and Methods. Ich weiß, dass das wichtig ist. Denn in der aktuellen Ausgabe ist die Veröffentlichung der ersten Messungen, die die Arbeitsgruppe von Enrico Roggero an ihrem neuen Apparat gemacht hat. Aber eigentlich möchte ich, dass Mel mit mir aus dem Fenster schaut und die Fahrt genießt. Wir haben fast den ganzen Winter in der Uni verbracht, jeden Tag, jedes Wochenende und auch einige Nächte. Mel ist zwischen Schreibtisch, Hörsaal und Labor hin und her gerannt, hat Vorlesungen vorbereitet und gehalten, diverse Verbesserungen für unser Experiment geplant, mit Olli und Tim einige Testmessungen gemacht und sogar zwei Vordiplomsprüfungen abgenommen. Weil ER gedrängt hat, hat sie sich noch einmal mit dieser Nina getroffen. Das war vielleicht gar nicht so dumm. Denn Nina hat auch gemeint, dass Mel auf jeden Fall ein paar dieser öffentlichen Vorträge annehmen sollte.

Deswegen reisen wir heute nach Frankfurt. Unser erster Vortrag wird vom Lions Club organisiert. Kommen dürfen wohl auch Nichtmitglieder. Aber der Club bezahlt uns und hat auch ein Hotel gebucht. Ich bin schon ganz aufgeregt, sodass ich kaum still sitzen kann.

Vor lauter Zappeln stupse ich versehentlich Mel an. Sie sieht sofort auf, lässt tatsächlich ihre Zeitschrift sinken und schaut an mir vorbei aus dem Fenster.

Bäume, Häuser, Felder und Hochspannungsleitungen ziehen an uns vorbei. Ihre Umrisse gehen wie die Farben eines Aquarells ineinander über, als würde ihre Form durch die Geschwindigkeit des Zuges aufgehoben. Auch ihre Abstände zueinander verschwimmen.

Man sagt doch, dass die Wahrheit im Auge des Betrachters liegt. Ich glaube, das ist genau das, was gerade passiert. Es ist fast wie ein echtes physikalisches Experiment. Beobachtung 1, denke ich und stelle mir vor, dass ich nicht im Zug sitze, sondern vor meinem Fenster auf dem Feld stehe. Ich sehe einzelne Häuser und Bäume neben einem mehr oder weniger rechteckigen Feld. Genau genommen ist es natürlich keine echte Beobachtung, denn ich tue es ja nicht wirklich, ich weiß nur, dass es so ist. Aber das macht nichts, es ist ja nur ein Spiel. Beobachtung 2, und die ist jetzt echt: Ich sitze im Zug, das Haus geht in den Baum über und ein Baum in den nächsten, und alles zusammen verschwimmt mit dem Feld. Schlussfolgerung: Es zeigt, dass einfach alles, was wir Realität nennen, immer vom Beobachter abhängt. Je nachdem, ob ich im Zug sitze oder draußen stehe, ist die Welt verschwommen oder klar und trotzdem genau dieselbe Welt.

Meine Realität ist eben nicht die der anderen, nicht einmal die gleiche wie die von Mel. Dass es mich gibt, ist mir selbst natürlich klar. In meiner Realität existiere ich genauso wie Mel, Kati oder Alfred Müller. In Mels Welt jedoch kann man mich nicht sehen. Mel sieht Kati und Alfred, aber von mir kennt sie nur die Stimme, und manchmal spürt sie meine Anwesenheit, ein bisschen wenigstens. Aber jemand wie Alfred sieht, hört und spürt mich nicht. Er kennt mich nicht und wird mich auch nie kennenlernen. In seiner Welt existiere ich überhaupt nicht und das, obwohl Mel und ich fast immer zusammen sind und ich Alfred jeden Tag sehe. Das ist spannend. Darüber möchte ich unbedingt weiter nachdenken. Deswegen kuschle ich mich an Mels Schulter und schließe die Augen. Ich glaube, ich finde Bahnfahren herrlich.

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