Solveig Engel - Neondunkel

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Als innerhalb kurzer Zeit zwei ihrer Mentoren sterben und der dritte nur knapp dem Tod entgeht, stößt die Physikerin Dr. Melanie Glanz auf verwirrende Indizien. War es Mord? Aber wer außer ihr hätte ein Motiv? Mel gerät in einen Strudel aus Leistungsdruck, Schuldgefühlen und Angst. Die Schatten einer längst verdrängten Vergangenheit kriechen empor. Sie lauern im flackernden Neonlicht des unterirdischen Labors, durchdringen schwere Stahltüren und meterdicke Betonwände, bis sie niemandem mehr traut, am allerwenigsten sich selbst.

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Aber noch während ich hier stehe und mich freue, werde ich auf einmal unsicher. Mel hetzt durch ihr Büro, als wäre ein böser Geist hinter ihr her. Dabei war ich es, die ihr geantwortet hat. Außer uns ist niemand hier. Hat sie mich falsch verstanden? Habe ich etwas Blödes gesagt? Ich habe doch nur ihre Frage beantwortet.

Ich glaube, ich habe sie erschreckt. Vielleicht weil sie mich nicht sehen kann. Das muss es sein. Ich wünschte, ich könnte sie fragen. Aber so, wie sie vor mir auf und ab rennt, wie ein Tier im Käfig, fürchte ich mich davor, sie wieder anzusprechen. Ich will ihr doch keine Angst machen.

Und deshalb werde ich traurig. Ich meine, ich habe mich so auf diesen Moment gefreut, dass ich nie darüber nachgedacht habe, wie es für Mel sein würde. Das war natürlich dumm. Ich habe einfach geglaubt, dass sie sich genauso freuen würde wie ich, mich nach all den Jahren wiederzutreffen. Das ist doch logisch, oder?

Vielleicht ist es auch nicht logisch. Wahrscheinlich braucht sie Zeit, um sich an mich zu gewöhnen. Für sie bin ich ja eine Fremde, also nicht ganz fremd, aber eben aus dem Gedächtnis verdrängt. Wenn ich darüber nachdenke und mir ihre Situation vorstelle, kann ich ihren Schreck sogar ein bisschen verstehen.

Ich löse meine Zöpfe und flechte sie neu, während ich überlege, was ich jetzt tun kann. Ich glaube, das Beste wäre es, erst einmal gar nichts zu machen. Mel muss erst wieder zur Ruhe kommen. Dann kann ich auf einen guten Moment warten und es noch einmal versuchen. Das klingt vielleicht blöd. Aber eine bessere Idee habe ich nicht.

Ich brauche also Geduld. Noch mehr Geduld. Immerhin weiß ich jetzt, dass der Moment kommen wird. Die unsichtbare Wand, die uns trennt, hat einen Riss bekommen. Vielleicht nicht heute, aber bald, sehr bald, werde ich wieder mit Mel sprechen. Und dann wird sie mich verstehen und einsehen, dass sie keine Angst vor mir haben muss, weil ich ihre allerbeste Freundin bin. Nein ich bin viel, viel besser als eine Freundin, besser als eine Schwester. Ich bin sie. Ich bin ein Teil von ihr, ihre zweite Hälfte. Sie ist Mel, ich bin Anni. Und nur zusammen sind wir Melanie.

Ich muss schlafen. Wieder zur Ruhe kommen. Gerade habe ich mir tatsächlich eingebildet, eine Stimme zu hören. Bestimmt bin ich an meinem Schreibtisch eingenickt, ohne es zu merken. Das passiert mir in letzter Zeit öfter. Wahrscheinlich habe ich geträumt. Natürlich war es so. Eigentlich ist es auch kein Wunder. Im Moment wird mir alles zu viel, der Lehrstuhl, die Forschung und die ganzen Gedanken, die durch meinen Kopf strömen. Jetzt auch noch diese Nachricht. Ich brauche dringend Urlaub. Nur dafür ist im Moment keine Zeit. Das einzige, was mir vielleicht Trost spenden kann, ist ein starker Kaffee und eine kräftige Schulter.

Mit meiner Lieblingstasse in der Hand mache ich mich auf den Weg zum Theorieflügel. Es ist fünf vor acht. Die Bürotür meines Vaters steht offen.

„Mel?“, ruft er erstaunt, als ich mich hineinschiebe.

Er blickt von seiner Lektüre auf. Ich glaube, er liest gerade die neue Veröffentlichung von Yamakuras Arbeitsgruppe.

„Was verschafft mir die Ehre zu solch früher Stunde?“

„Hast du es schon gehört?“, frage ich und lasse mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen.

Er schüttelt den Kopf und nutzt die Gelegenheit, seine Brille zu putzen. „Nein, was denn?“, fragt er und betrachtet mich besorgt.

Wenn ich nur annähernd so aussehe, wie ich mich gerade fühle, muss mein Anblick ziemlich übel sein.

„George ist tot“, erkläre ich ohne Umschweife.

Mein Vater starrt mich an und sagt nichts. Vielleicht ist er geschockt. Natürlich ist er geschockt. Aber ich weiß nicht, wie ich diese Nachricht hätte besser verpacken können. Wie kann man den Tod eines Menschen beschönigen, eines gesunden, aktiven Mannes, der mitten im Leben stand, große Pläne hatte und vor zwei Monaten noch den Nobelpreis verliehen bekam? Es ist einfach unfassbar, traurig und entsetzlich. Doch all diese Worte kommen mir abgenutzt vor. Sie treffen nicht den entscheidenden Punkt. Denn die Wahrheit ist noch viel schlimmer. Die Wahrheit ist: Sein Tod macht mir Angst.

„Ein großer Verlust“, sagt mein Vater schließlich, und ich nicke stumm.

Wenn ich ehrlich bin, war George von den Dreien nicht gerade mein Favorit. Ich habe ihn geschätzt, sehr sogar. Er war ein hervorragender Wissenschaftler. Er hatte vielleicht nicht die impulsive Genialität eines Rüdiger Neuhaus oder die überlegene Ruhe eines John Dalen, aber er hatte ein unglaubliches Fachwissen und einen messerscharfen Verstand. Zusammen mit seiner steifen Art ließ ihn das manchmal arrogant wirken, keine Frage. Ein sehr geduldiger Mensch war er nicht. Besonders Kollegen, die nicht seine Gabe hatten, bekamen seine Überlegenheit schnell zu spüren. Ich denke, er meinte es nicht so. Er war einfach sehr korrekt, geradezu penibel. Jede mathematische Gleichung überprüfte er mindestens dreimal. Keine vage Vermutung entkam seinem Blick. Jede Aussage musste durch hieb- und stichfeste Daten untermauert werden. Wenn man mit ihm zusammenarbeiten wollte, war das nicht immer leicht. Aber genau dieser Umstand machte unsere Daten später glaubwürdig. Ich denke, Georges Beteiligung an den Messungen war ein Grund für den Nobelpreis. Niemand aus der wissenschaftlichen Community hätte seine Ergebnisse je angezweifelt. Sein Name auf einer Veröffentlichung war wie ein Gütesiegel.

„Wie ist es passiert?“

Ich starre in meinen Kaffee und zucke mit den Schultern. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Vielleicht stand die Antwort irgendwo in Phils E-Mail, vielleicht auch nicht. Welchen Unterschied würde es machen?

„War er krank?“, überlege ich laut. „Du hast ihn letzte Woche doch gesehen. Oder?“

Mein Vater nickt, sagt aber nichts. Also starre ich weiter in meinen Kaffee.

„Gut“, höre ich schließlich meinen Vater flüstern und schaue irritiert auf. „Wir müssen nach vorne schauen“, fügt er erklärend hinzu. „Ich denke, du solltest dich darauf einstellen, in nächster Zeit einige Anfragen zu beantworten.“

„Was denn für Anfragen?“, frage ich verwirrt.

Ich habe Trost gesucht, jemanden, der mir versichert, dass der Tod zum Leben gehört, dass alles gut wird. Aber mein Vater ist mir wie immer viele Schritte voraus.

„Nach einem Nobelpreis ist es üblich, dass die Preisträger zu Vorträgen, Talkrunden, Gesprächen et cetera eingeladen werden“, erklärt er so langsam, als würde er mit einem Kind sprechen. „Das muss ich dir wohl nicht erklären. Natürlich fragen sich jetzt alle, was das Besondere an eurem Experiment war, wie ihr auf die Idee gekommen seid, welche kleinen Erfolge euch den Weg geebnet haben, lustige Anekdoten. Du weißt schon, die ganze Litanei.“ Er wedelt gelangweilt mit der Hand. „Die Presse will wissen, was die Herren Nobelpreisträger zum Klimawandel, dem Artensterben und der Politik im Nahen Osten denken. Ihr“, sein Zeigefinger schießt auf mich zu, „steht im Rampenlicht.“

„Ihr?“

„Da Rüdiger und George jetzt ausfallen, wird die Aufgabe bei dir und John liegen.“

„Ich bin kein Nobelpreisträger“, widerspreche ich stumpf und ignoriere den immer noch auf mich gerichteten Zeigefinger.

„Nein, du hast den Nobelpreis nicht erhalten. Aber du warst dabei. Niemand kennt das Experiment so gut wie du. Du weißt besser, was ihr gemessen habt, als Rüdiger, George und John zusammen. Du weißt, was George und Rüdiger gedacht haben und was sie denken würden.“

Ich merke, dass sich in meinem Kopf ein Karussell zu drehen beginnt und konzentriere mich auf die Schafe auf meiner Tasse: 16. 16 Schafe in kunterbunten Farben. Sie sind mein Anker. Neben dem Henkel grast Lucky Woolly, Kleeblätter in der grünen Wolle. Happy Woolly - gelb. Chatty Woolly - rot.

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