Ulrich Hutten - Gnade Gott. Oder - Die letzten Worte des Doktor Martin Luther

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Gnade Gott. Oder: Die letzten Worte des Doktor Martin Luther: краткое содержание, описание и аннотация

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Ist die berühmte Luther-Bibel ein Plagiat? Hat der Reformator nicht selbst übersetzt, sondern abgeschrieben von einem Freund, ihn gar ermordet? Und was hat das mit dem Verschwinden eines angehenden Jesuiten zu tun, der im Geheimarchiv des Vatikans nach Dokumenten für das Luther-Jubiläum 2017 suchen soll? Sitzt womöglich ein neuer Luther auf dem Heiligen Stuhl? Als die Journalisten-Freunde Paul und Leonhard ein unbekanntes Manuskript entdecken, geraten sie erneut in einen Sog verwirrender Machenschaften …
Man kann diesen Roman lesen wie einen Krimi. Oder wie eine Zeitreise in die Luther-Welt. Und in ein Europa, das aus seinen Katastrophen lernen könnte.

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Belauschte man die Diskussionen in den Sekretariaten der Kurie, in ihren Uffizien und Büros, Gängen und Kammern, teils leidenschaftlich geführt, teils hinter vorgehaltener Hand getuschelt, aber auch die diskreten Hintergrundgespräche in den römischen Restaurants und verschwiegenen Lokalen rund um den Petersplatz, wo sich sakrale Insider päpstlicher Kirchenmacht mit wissbegierigen Vaticanisti und eher säkularen und profanen Informanten, Lobbyisten und Interessenten zu treffen pflegten, ging es offenbar um ganz Grundsätzliches: Nichts Geringeres stand auf dem Spiel als Rettung oder Verderbnis des christlich-abendländischen Erbes, das dem Heiligen Stuhl Petri anvertraut war, dem Papst, dem Stellvertreter Gottes auf Erden, auserwählt im Konklave durch die Eingebung des Heiligen Geistes. Würde auch der neue Mann aus Argentinien dieses heilige Vermächtnis bewahren, in zweitausend Jahren zum Wohle der Christenheit und der Gläubigen aufgebaut, verteidigt und gemehrt? Würde er es leichtfertig aufs Spiel setzen, nur um eigenen Eingebungen und Ideen zu folgen? Oder war es womöglich gerade dieser Franziskus, der alles so ganz anders machte als seine Vorgänger, der die Christenheit und ihre heilige Kirche auf ihren ursprünglichen Glaubensweg zurückführen könnte? Durch sein eigenes Beispiel der Demut, der Bescheidenheit, der Hinwendung zum Menschen, zum Nächsten? Wer konnte das wissen, wer hatte recht?

Alle Kirchenleute im Vatikan waren aufgewühlt, zumindest innerlich, auch wenn es kaum jemand zeigte in der Machtzentrale dieses Imperiums, dessen Souverän, der letzte absolute Monarch des Kontinents, noch schalten und walten konnte nach eigenem Belieben. Äußerlich herrschte in den Büros und auf den Fluren der gewohnte, immer freundliche, stets respektvolle, ausnehmend rücksichtsvolle und manchmal nahezu demütige Ton, der hier in Jahrhunderten eingeübt worden war und der auf Außenstehende leicht scheinheilig wirken konnte. Hinter der Fassade aber rumorte es. Ganz besonders im neuen Kommunikationsbereich, dem der Jesuiten-Novize Fabio Angelis zugeordnet worden war, um dazu beizutragen, den ungeheuren Fundus des eigenen Archivs für die Überzeugungsarbeit des Vatikans zu erschließen.

Dieser Fabio Angelis war ein neugieriger junger Mann, einer von der Sorte, die immer alles ergründen, alles verstehen will. Gerne unterhielt er sich mit den erfahrenen Angestellten und Geistlichen, die dem Heiligen Stuhl schon über Jahre treue Dienste leisteten, ließ keine Gelegenheit aus, nachzufragen, sich nach Hintergründen zu erkundigen, trotz aller dienstlicher und spiritueller Verpflichtungen, denen er unterworfen war. Und schnell lernte er, verstand, dass alle Seiten darauf aus waren, die Deutungshoheit in einem Kampf zu gewinnen, der vor einer entscheidenden Schlacht stand. Alles, was künftig geschehen würde, alles, auch das vorher Undenkbare, Unfassbare, würde aus der geistigen und geistlichen Hoheit über das Bewusstsein und das Gefühl der gläubigen Menschen gerechtfertigt sein, würde sich ihrer Seelen bemächtigen, würde gottgewollt richtig erscheinen, legitim.

Die Meinungen, die Fabio in solchen Unterhaltungen zu hören bekam, waren völlig konträr, aber die Fragen, um die sie kreisten, waren die gleichen: Musste man Gott wirklich erst wieder zurückbringen in den Vatikan, weil er dort abhanden gekommen war im Lauf der Jahrhunderte? Oder sollte es jetzt seinen wahren Dienern an den Kragen gehen? War der Papst nicht längst auf dem besten Wege, sein Amt zu ruinieren? Als er Priestern erlaubte, Vergebung für die Sünde der Abtreibung zu erteilen. Als er sich im Flugzeug vor Journalisten fragte, wer er sei, einen Homosexuellen zu verurteilen, wenn er denn Gott suche. Als er eine neue Ehe frommer, aber geschiedener Menschen nicht länger mit dem Entzug der heiligen Sakramente bestrafen wollte. Schlimmer noch: Als er der Religiosität des Islam seinen Respekt bekundete, im Tempel der ketzerischen Waldenser um Verzeihung für die Verbrechen der Inquisition bat und als er gar in aller Öffentlichkeit seinen freikirchlichen Priesterfreund umarmte? Musste man diesen Mann nicht davor bewahren, am Ende auch noch Martin Luther zu herzen und heiligzusprechen wie Mutter Theresa?

Im Sekretariat für Kommunikation wurde schon seit geraumer Zeit für die zu erwartende Debatte um Luther und das Papsttum recherchiert. Man wolle gewappnet sein in den zu erwartenden kirchenhistorischen und theologischen Auseinandersetzungen, hieß es. Das war der Augenblick, als Fabio Angelis in das Büro des Monsignore beordert wurde und von seinem Vorgesetzten den Auftrag erhielt, im vatikanischen Geheimarchiv, das offiziell so geheim nicht mehr war, historische Dokumente aus der Lutherzeit zu sichten, insbesondere die damaligen Berichte der päpstlichen Zuträger und die Anweisungen, die aus der Römischen Kurie an sie ergangen waren.

Fabio freute sich. Endlich wurde er nicht mehr wie ein Lehrling mit belanglosen Verwaltungsgeschäften herumgereicht von Schreibtisch zu Schreibtisch, sondern durfte sich mit einem bedeutungsvollen Thema beschäftigen. Ihm schien, als habe er sich genau darauf in seinem bisherigen Leben vorbereitet. Als hochbegabter Sohn armer, aber streng gläubiger Südtiroler Bauern war er gewissermaßen zweisprachig aufgewachsen. Er war schon als Kind durch die Vermittlung des Gemeindepriesters in das Internationale Jesuiten-Kolleg St. Blasien aufgenommen und als Jahrgangs-Primus vom Schwarzwald direkt an die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom geschickt worden, wo er sein Studium der Kirchengeschichte mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. Man hatte dieses hoch talentierte, aber noch ungeschliffene Juwel direkt an den Vatikan weitergereicht.

Alles, was er war, hatte Fabio Angelis seinem Orden zu verdanken. Ein steiler Aufstieg für einen so jungen angehenden Jesuiten, vom ärmlichen Bauernhof in die Kommunikationszentrale päpstlicher Macht. Und doch war er immer noch Novize, hatte seine Profess noch nicht abgelegt: das ihm abgeforderte Gelübde, künftig arm und keusch und gehorsam zu leben, uneingeschränkt gehorsam vor allem gegenüber dem Papst und solidarisch untereinander in seinem Orden, der Gesellschaft Jesu untertan, ohne Wenn und Aber, sein ganzes Leben lang. Was ihn immer noch hatte zögern lassen, war die klare Einsicht, dass ihm zwei der drei Schwüre unmöglich waren.

Es war nicht die Armut, die ihn noch abhielt. Eher schon der bedingungslose Gehorsam, der ihm dann abverlangt würde, und der seiner aufrechten Eigenart entgegenstand, diesem fast trotzigen Standhalten gegenüber jeder Form von Zumutung, die ihm nicht einleuchten wollte. Schon seine Eltern hatten ihn schmunzelnd einen Dickkopf gescholten. Er hatte es von ihnen als liebevolle Anerkennung und Bestärkung genommen, nicht als Tadel.

Vor allem aber war es Maria.

Man hatte in dem neu geschaffenen Dikasterium miteinander zu tun bekommen. Maria Pellegrini arbeitete nicht wie Fabio im Archiv und in der Dokumentation, sondern als freie, aber feste Journalistin für die italienischsprachigen Sendungen des Radio Vatikan. Sie war ihm bei einer Informationsveranstaltung aufgefallen, in der die Reorganisation des päpstlichen Kommunikationswesens vorgestellt und erläutert worden war. Eine Versammlung, zu der alle Betroffenen kommen konnten, ein erstes Zeichen der neuen Kommunikationskultur, die einziehen sollte in die Areale des Vatikans. Da saß sie im Saal. Auf den ersten Blick hatte er sie gar nicht wahrgenommen, eine zierliche, fast mädchenhafte junge Frau in Bluejeans und sportlich blauer Bluse, von einer zurückhaltenden, fast bescheidenen Schönheit, die sich nicht sofort erschloss, mehr Veilchen denn Rose.

Sie hatte ein Notebook auf dem Schoß, tippte konzentriert hinein, senkte und hob ihren Kopf, aufmerksam, wach, wischte sich das kurze schwarze Haar aus ihrem blassen Gesicht, und schien Probleme mit ihrer Brille zu haben, als seien ihre Augengläser nicht dafür gemacht, gleichzeitig den Bekundungen in der Ferne zu folgen und die Aufzeichnungen auf ihren Knien zu kontrollieren. Aber sie war die Erste, die aufstand, sobald die Diskussion freigegeben wurde und Fragen gestellt werden konnten. Von diesem Moment an blieb sein Blick an ihr hängen. Bei aller persönlichen Zurückhaltung stand sie so aufrecht da, so gerade. Sie trat unkompliziert und selbstverständlich auf, als wäre sie schon ewig Teil dieser Ewigen Stadt, stellte ihre Fragen klug und zugleich engagiert, hakte in der Sache nach, wenn ihr etwas unverständlich schien oder ihr ausgewichen wurde, und strahlte dabei eine ungekünstelte Anteilnahme aus, die sowohl den in Rede stehenden Dingen als den betroffenen Menschen galt.

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