Andrea Hubrich - Die Trommeln der Freiheit

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"Die Trommeln der Freiheit" erzählt von der tiefen Freundschaft zwischen einer jungen Frau und einem weltbekannten Schauspieler. Der Leser taucht in eine Welt aus Hoffnungslosigkeit, aber auch aus Vertrauen, Freundschaft und Liebe ein. Schicksalhafte Wendungen begleiten das Leben der jungen Catherine Roppert und ihren besten Freund, Connor Reilly, wobei sich die Frage stellt, wie viel Leid und Herausforderungen eine Freundschaft aushalten kann.

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Unterwegs zu den Umkleidekabinen für das Personal begegnete der noch immer rasenden, jungen Frau eine der diensthabenden Kellnerinnen. Die hochgewachsene, schlanke Angestellte klopfte ihrer wütenden Ex-Kollegin anerkennend auf die Schulter. „Hey! Das war vielleicht krass, Speedy“, rief sie begeistert. „Hätte nicht gedacht, dass du so aus dem Korsett springen kannst!“ Piper sah Cheryl nur einen Moment lang an. Sie war an ihrem Spind angelangt, griff in aller Hast nach den Ersatzgarnituren ihrer Arbeitskleidung und stopfte sie in einen olivgrünen Baumwollrucksack. Dabei fiel ihr Blick auf ein Foto, welches mit Klebeband an der Innenseite der grauen Metallbox festgeheftet worden war. Es zeigte eine Gruppe von Personen, unter denen sich auch Cheryl und Piper befanden. Die beiden jungen Frauen standen in der Mitte und wurden von einer ganzen Meute strahlender Menschen umzingelt. Sie alle standen vor Mrs. Wayans Haus, über dessen Eingang ein weißes Banner mit aufgedruckten, bunten Buchstaben hing. „Happy Birthday, Speedy“, war darauf zu lesen. Piper erzählte Cheryl einmal, dass sie an jedem Morgen zwischen sechs und sieben Uhr zum Joggen ging und handelte sich daraufhin ihren liebevoll ausgedachten Spitznamen ein. Inzwischen haftete Speedy wie ein zweiter Name an ihr. Selbst die Nachbarn in der Siedlung, all ihre Kollegen und manchmal auch Hank nannten sie so. Doch das war nun vorbei, zumindest, was die Chipsons betraf. „Frag mich bloß nicht, ob mir irgendetwas davon leidtut, Kleine“, entgegnete Piper, obwohl sie selbst um einiges kleiner als ihre Kollegin war. Die Inbrunst, mit der sie ihre Freundin beglückte, ließ diese nicht an der Intensität der Worte zweifeln. „Oh, keine Bange! Ich fand es doch voll okay! So was musste doch mal gesagt werden! Wir haben es nämlich satt, uns die Finger an den brütend heißen Tellern zu verbrennen.“ Piper zischte: „Ihr erzählt es mir jeden Tag aufs Neue! Aber nachdem ich nun so grandios die Kurve gekratzt habe, bin ich froh, dass ich es endlich nicht mehr hören muss! Und weißt du was? Mir geht es absolut prächtig, ganz im Gegensatz von vor zehn Minuten!“ „Du bist ganz schön mutig! Was wirst du jetzt tun?“ Piper riss das Foto von der Tür des Spindes und steckte es ein. Sie zog ihre Arbeitskleidung aus und schlüpfte in eine leichte Baumwollhose, die sie mit einem hellen T-Shirt kombinierte. „Du kennst ja meine Pläne, Cheryl! Lass uns bei einem Martini darüber reden, okay? Was allerdings den Rest dieses wundervollen Abends betrifft, so werde ich meine Bestzeiten im Lauftraining um Minuten unterbieten! Danach freue ich mich auf einen Scotch on the Rocks und eine riesige Schinkenpizza mit einer doppelten Portion Käse, schön knusprig gebacken, aber nicht zu kross! Die habe ich mir auf der ganzen Linie verdient, oder was meinst du? Und mit Mut hat dieser Ausraster bestimmt nichts zu tun! So etwas nennt man wohl Befreiungsschlag!“ Piper schulterte ihren prall vollen Rucksack und umarmte Cheryl zum Abschied, so fest sie nur konnte. „Hau rein, Speedy“, waren für lange Jahre die letzten Worte, welche die junge Frau von ihrer Freundin hören sollte. Ihr Entschluss, dieses Gebäude niemals wieder zu betreten, stand fest, wenngleich sich Piper nur zu gern gewünscht hätte, sich von all den ihr lieb gewonnenen Kollegen verabschieden zu können. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, für ausreichenden Gesprächsstoff für mindestens vier Wochen gesorgt zu haben. Es funktionierte bis weit darüber hinaus. Nicht die Kündigung selbst hinterließ dabei einen bleibenden Eindruck bei dem verbliebenen Personal, sondern die Art und Weise, wie sie vonstatten ging. Niemand der über vierzig Angestellten äußerte sich jemals missbilligend über Piper Buchanons Entscheidung.

Piper saß noch keine zehn Sekunden in ihrem feuerroten Landrover, als das Smartphone piepste. Sie wollte nach Dienstschluss eigentlich noch ins Kino fahren, aber die Lust auf einen spannenden Actionfilm war ihr gehörig vergangen. Am Klang des Signaltons erkannte sie, dass es sich um eine Textmitteilung handelte. Sie nahm das Mobiltelefon vom Beifahrersitz, rief das Nachrichtenmenü auf und las die Worte auf dem hell leuchtenden Display: „Mach's gut, Speedy! Ich fahre morgen wieder nach Chicago zurück! Halte die Ohren steif! Hank!“ Sie lehnte sich zurück, ließ das Handy in ihren Schoß fallen, als hätte es sie gerade gebissen, und schlug mit zu Fäusten geballten Händen mehrmals auf das schwarze Lederlenkrad ein. Manchmal dauert das Begreifen einer Sache ziemlich lange, doch diesmal konnte sich Piper nicht mehr um die Wahrheit drücken. Endlich kapierte sie, dass ihre Unerfahrenheit und ihre Sehnsucht nach der Liebe eines Mannes unbarmherzig ausgenutzt wurden. Sie fühlte sich betrogen und verletzt. In ihren Augen spiegelte sich Niedergeschlagenheit, Wut, Fassungslosigkeit und Trotz wider, alles auf einmal. Doch auch ein anderes Gefühl breitete sich in ihr aus – Entschlossenheit nämlich, die immer größer wurde und alles andere zu verdrängen schien. Piper Buchanon startete den Motor ihres Landrovers, legte den Gang ein und fuhr mit durchdrehenden Rädern vom Parkplatz ihrer gerade verlorenen Arbeitsstelle zu Mrs. Wayans Haus. Als sie zwanzig Minuten später wieder in ihrem Auto saß, stand für sie fest, dass sie die Vorstadtsiedlung von Little Rock zum letzten Mal verlassen würde. Wohin ihr Weg sie führen würde, stand völlig in den Sternen.

Drei Jahre später.

Pembroke lag im Westen des Bundesstaates Virginia und war genau das, was man meint, wenn man vom viel zitierten „Arsch der Welt“ spricht. Der Ort in den Appalachen zählte noch nicht einmal eintausend Einwohner, die nächste, größere Stadt lag knapp zehn Meilen entfernt, und die einzige, wirklich beständige Touristenattraktion stellte Samuel Delisle dar, wenn er mit seinen achtundneunzig Jahren beinahe an jedem Abend hackedicht aus der Kneipe torkelte, um mitten auf der Straße einen bühnenreifen Tango aufs Parkett zu legen. Die Bürgermeisterin, Hannah Moore, setzte sich in der Nachbarstadt Blacksburg vehement dafür ein, dass in Pembroke endlich das lange versprochene, geplante Freibad gebaut würde, doch trotz ihrer Hartnäckigkeit blieb die Genehmigung für ihre Finanzierungspläne bislang aus. Dieses kleine Nest, in dem es weder ein Kino, noch ein anständiges Einkaufszentrum gab, konnte dennoch auf eine fast 270-jährige Geschichte zurückblicken, worauf jeder einzelne Einwohner mächtig stolz war. Es war mitten in der Woche gewesen, noch sehr früh am Morgen. Die Eltern schickten ihre Kinder zum Schulbus, der laut hupend an den Auffahrten der Einfamilienhäuser wartete und typisch gelb lackiert war. An den Seiten stand in schwarzer Schrift Blacksburg Highschool, ein weiteres Thema, bei dem Hannah Moores Kampfeslust erwachte. Sie wusste zwar, das Pembroke nicht den Hauch einer Chance haben konnte, um neben der Junior High eine weiterführende Schule anzugliedern, doch sie setzte alles daran, bei den Stadträten im Nachbarort und in Roanoke nicht in Vergessenheit zu geraten. Nur so erreichte sie neben der alljährlichen Finanzspritze aus dem Spendentopf des Bundesstaates Virginia auch einige Zuschüsse, um eben nicht nur das jährliche Stadtfest auszurichten und Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen für öffentliche Gebäude und Straßen zu bezahlen, sondern auch Zuschüsse, um den Liftbetrieb außerhalb des Ortes in der Wintersaison aufrecht zu erhalten. Zwar gab es bis vor knapp zwei Jahren noch einen privaten Betreiber, doch ein einziger, milder Winter, der gerade einmal insgesamt drei Wochen ausreichenden Pulverschnee und kalte Temperaturen mit sich brachte, reichte aus, um den Pächter der Skianlage in die Flucht zu schlagen. Da sich nach mehreren erfolglosen Ausschreibungen niemand fand, der das Risiko eines weiteren einnahmeschwachen Winters auf sich nehmen wollte, beschloss Mrs. Moore schließlich, den Liftbetrieb in die Hände des Ortes selbst zu legen. Dieser Entscheidung gingen zähe Absprachen mit den Gemeinderatsmitgliedern voraus, denn nicht jeder konnte sich vom Erfolg des vorgelegten Konzepts überzeugen. Unter den Versammlungsteilnehmern befanden sich nämlich auch die drei führenden Gastronomen Pembrokes, deren einflussreiches Handeln und rednerisches Geschick erst nach insgesamt fünf über Stunden andauernde Gespräche schließlich auch die letzten Zweifler umstimmen konnten. Schließlich lockte eine gut präparierte Piste eine Menge Gäste an, auf deren Geld das Pembroke Inn Hotel, sowie zahlreiche weitere Pensionen und Gaststätten eben angewiesen waren. In einer guten Saison konnte man als gewiefter Geschäftsmann eine Menge Kohle absahnen, doch jeder einzelne Gastronom und Souvenirverkäufer musste damit ein ganzes Jahr über die Runden kommen. Jetzt war gerade einmal Halbzeit angesagt, denn es war Mitte Juni. In dieser Zeit hielten sich nur eine Handvoll Gäste in Pembroke auf und genossen die himmlische Ruhe in der verträumten Stadt. Die Sonne schien und versprach einen warmen, wunderschönen Frühsommertag. Auf den Treppenstufen vor dem Haus an der Pembroke Park Avenue 117 standen zwei volle Milchflaschen. Als Buzz, der Zeitungsjunge, die Tagespresse in einem hohen Bogen über den Gartenzaun warf und ausgerechnet die Milchflaschen traf, gerieten sie bedrohlich ins Wanken. Sie klirrten nur kurz, als sie aneinander trafen, dann war es wieder still. Es wiederholte sich an fast jedem Morgen, Tag für Tag, Woche für Woche. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen, der Wind strich sanft durch die Äste und über das kniehohe, mit Tau bedeckte Gras. Ansonsten schien die Zeit über dem Grundstück stillzustehen. Alles war so ruhig, so unglaublich friedlich. Doch plötzlich öffnete sich langsam und zögerlich die einstmals weiße Haustür. Die nach Öl lechzenden Scharniere quietschten jämmerlich und anhaltend, je weiter die Tür geöffnet wurde. Es schien, als würde sämtliche Dunkelheit der Erde in diesem heruntergekommenen, verschlafenen Haus wohnen, denn hinter der nun offenstehenden Tür gab es nichts, außer alles verschlingende, schier unendlich tiefe Finsternis. Minutenlang bewegte sich absolut nichts in dieser unheimlichen Schwärze, bis endlich eine Gestalt aus dem Schatten des Hauses hervor wankte. Es gab nichts, was an diesem ausgemergelten, dünnen Frauenkörper normal war, außer vielleicht das Tattoo auf ihrem linken Oberarm. Es zeigte das Haupt eines Wolfes und wurde irgendwann einmal in die zarte Haut dieses Geschöpfes eingebrannt, als es noch fähig war, irgendetwas zu fühlen. Der Körper dessen, was im Grunde genommen nur ansatzweise wie der einer Frau aussah, glich einer einzigen, blutigen Schramme. Das fettige, ungepflegte Haar fiel in langen Strähnen in das Gesicht des Wesens und verdeckte eine klaffende Platzwunde über dem linken Auge. Das herabtropfende Blut hatte sich mit dem aus der Nase, der Lippen und dem rechten Mundwinkel vermischt und war schon längst verkrustet. Überall, an den Armen, den Beinen und selbst auf dem Dekolleté, prangten blaue Flecken und rote Striemen, ein Zeichen von grauenhafter, roher Gewalt. Das hellblaue, ärmellose Trägertop und die kurze Jeanshose waren blutverschmiert und zerrissen. Die blassen, dünnen Arme trugen lange Narben. Die wenigsten von ihnen waren verheilt, die meisten anderen durch neue Schnitte aufgeschlitzt. Blut rann auch an den fast weißen, dünnen Oberschenkeln hinab, doch diese Flüssigkeit war noch nicht eingetrocknet. Die Gestalt torkelte die Treppenstufen des Hauses hinunter, stolperte und fiel der Länge nach auf den asphaltierten Weg. Ein unmenschlicher Laut entrann ihrer Kehle, als ihr Körper aufschlug und sie den Druck und die Schmerzen des Aufpralls spürte. Als sie sich aufrappelte, reichte ihre Kraft nur noch, um auf allen Vieren vorwärts zu kriechen. Dass sie sich dabei auf den aufgeschürften Handflächen und den ebenfalls verletzten Knien fortschleppte, wusste sie nicht. Sie konnte es nicht fühlen. Ihr Blick richtete sich auf das Gartentor an der Straße, doch das rechte, noch nicht blutunterlaufene und geschwollene Auge schaute in eine andere Welt. Am Ende des Weges brach sie zusammen.

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