Heinz Boemer - Eine kurze Geschichte des Atheismus

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Es gibt zahllose Veröffentlichungen mit geschichtlichenThemen, für Fachleute ebenso wie für Laien. Dabei stehen allermeist die Mächtigen und die «Helden» im Vordergrund, in Europa dazu noch die christliche Religion und insbesondere die katholische Kirche mit einer eigenen sehr blutigen Geschichte. Sehr versteckt nur spielen religionskritische und atheistische Strömungen in den üblichen Geschichtswerken eine Rolle. Es gibt auch nur wenige und dann sehr umfangreiche Werke zum Thema Geschichte und Atheismus. Hier nun soll diese «Kurze Geschichte des Atheismus» einen raschen Überblick gewähren über ein ganz spannendes Thema, das auch heute noch gar zu gern unterdrückt wird. Und man lernt dabei eines: Im Namen des Atheismus wurden noch nie Kriege geführt! Aber allzu oft gegen ihn!

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Und das Genaue erblickt kein Mensch in Bezug auf die Götter.

Karl R. Popper,auf den wir im 20. Jahrhundert zurückkommen werden, sieht in ihm einen Vorläufer des kritischen Rationalismus, weil Xenophanes lehrte, dass menschliches Wissen nur aus Vermutung bestehen könne, man könne sich der Wahrheit allenfalls nähern, sie aber niemals als solche erkennen. Auf einem Berg fand er Fossilien und schloss daraus, dass die Erde einst ganz von Wasser bedeckt sein musste und dass alles aus Erde und Wasser, also aus Schlamm entstanden sein müsse.

Eine Lehre, die noch materialistischer daher kommt, noch mehr verfeinert, wird von Leukippund seinem Schüler Demokritvorgelegt, der eine um 500 v. Chr. geboren, der andere um 460. Wir befinden uns also in der sogenannten Achsenzeit. Die beiden sehen die letzte Realität im Atom, einem äußerst kleinen, materiellen, festen und unzerlegbaren Teilchen, das sie sich in steter Bewegung denken. Diese Atome sind von unterschiedlicher Größe und Form und bringen durch Verbindungen untereinander alle Formen des Weltalls hervor, belebte wie unbelebte, auch die Seelen und auch die Götter! Demokrit sieht in den Göttern nicht die Erscheinungen, die ihnen die Religion gibt, er hält sie für Trugbilder, die von Naturerscheinungen im Menschen erzeugt werden! Damit haben wir hier erstmals eine psychologische Erklärung für das Phänomen des Götter- bzw. Gottglaubens, dem er damit jeden Wert abspricht.

Demokrits Materialismus findet bei den griechischen Intellektuellen eine günstige Aufnahme, schreibt Minois in seiner Geschichte des Atheismus, und wird durch eine Denkströmung weitergetragen bis hin zu Epikurim 3. Jahrhundert v. u. Z. Dabei ist bemerkenswert, dass bis zum 5. Jahrhundert zwischen den drei Hauptströmungen, nämlich der von Magie gefärbten Volksmythologie, dem offiziellen Kult in den Händen der Tempelpriester und der stark pantheistischen, um nicht zu sagen atheistischen Philosophie offenbar ein sehr entspanntes Verhältnis herrschte. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben.

Mit einem Schlag verändert sich die geistige Situation, mit einem Dekret des Diopeithes im Jahre 432 v. u. Z. beginnen die Prozesse wegen Atheismus und Gottlosigkeit in Athen. Exemplarisch dafür steht die Affäre des Protagoras (ca. 490 – ca. 411 v. u. Z.), um 415 v. Chr. verfasst er eine Abhandlung über die Götter, von der nur der erste Satz überliefert ist:

Von den Göttern weiß ich nicht, weder dass sie sind noch dass sie nicht sind; denn vieles hemmt uns in dieser Erkenntnis, sowohl die Dunkelheit der Sache wie die Kürze des Lebens.

Obwohl er hiernach eigentlich nur als Agnostiker zu bezeichnen ist, wird er wegen Atheismus verurteilt, zur Verbannung, vielleicht auch zum Tode, darüber liegen unterschiedliche Überlieferungen vor. Man machte also kurzen Prozess und stritt nicht lange über Agnostizismus und Atheismus.

Was hat sich so plötzlich und so radikal verändert? Diese Affäre spielt mitten im peloponnesischen Krieg. Der Ankläger war Pythodoros, ein reicher Aristokrat, Protagoras dagegen Demokrat. Der Stadtstaat Athen geriet in Gefahr, Politik und Religion begannen sich auf gefährliche Weise zu vermischen. Atheisten, die die offiziellen religiösen Riten verabscheuen, galten zunehmend als Verräter. Zu Zeiten der Gefahr, ja der Demütigung und Niederlage, sucht man Trost und Kraft in Gemeinsamkeit. Aber es ging auch um einen Berufsstand, der sich durch die zunehmende Zahl der Skeptiker, Agnostiker und Atheisten bedroht sah. Diopeithes, auf dessen Antrag das vorerwähnte Dekret beschlossen wurde und das am Anfang der beginnenden Hexenjagd in Athen steht, war ein Seher, ein Priester, dem es nicht gleichgültig sein konnte, wenn zunehmend von den intellektuellen Köpfen natürliche Erklärungen geliefert wurden für Phänomene, die bisher dem Wirken der Götter zugeschrieben wurden. So etwas musste das Vertrauen in die Praktiken der Priesterschaft untergraben. Das erste Opfer dieses Dekrets war Anaxagorasaus Klazomenai (499 – 428 v.u.Z.), ein Lehrer des Perikles und Naturphilosoph, der hatte für allerlei Naturerscheinungen neuartige Erklärungen abgegeben, wie beispielsweise folgende, die durch Diogenes Laertes überliefert sind:

Er erklärte die Sonne für eine glühendheiße feurige Eisenmasse, größer als der Peloponnes . . . Die Winde entstünden durch Verdünnung der Luft infolge der Sonnenwärme. Donner sei ein Zusammenstoß von Wolken, der Blitz eine Reibung der Wolken, das Erdbeben ein Eindringen der Luft in das Erdinnere. . . 5

Anaxagoras wurde wegen Gottlosigkeit angeklagt, weil er die göttlichen Geheimnisse zu ergründen versuchte. Er wurde verurteilt zum Tode oder zur Verbannung, anderen zufolge zu Gefängnis, aus dem ihn Perikles, der sein Schüler war, befreit haben soll. Man warf ihm vor, sich über den Glauben zu erheben, weil er lehrte:

Es ist das entsetzte Staunen über die Himmelserscheinungen, welches den Aberglauben bei all denen hervorruft, die über die Ursachen dieser Dinge im Dunkeln tappen und in ihrer Unwissenheit vor dem Göttlichen zittern und beben. Einzig die Naturwissenschaft kann uns davon frei machen. 6

So schreibt Plutarch (ca. 45 – ca. 125) in seiner Periklesbiografie. Dieser Gegensatz von religiöser Erklärung gegen naturwissenschaftliche sollte bald klassisch werden und ist heute noch allerorten gang und gäbe.

Der berühmteste Fall eines Todesurteils wegen Gottlosigkeit in jener Zeit ist der des großen Philosophen und Agnostikers Sokrates (469 – 399 v. u. Z.). Der Text der Anklage aus dem Jahre 399 liegt uns wörtlich vor und lautet:

Diese Anklage verfasste und reichte ein unter Eid Meletos, des Meletos Sohn aus dem Demos Pitthos, gegen Sokrates, des Sophroniskos Sohn aus dem Demos Alopeke: Sokrates versündigt sich durch Ableugnung der vom Staate anerkannten Götter sowie durch Einführung neuer göttlicher Wesen; auch vergeht er sich an der Jugend, indem er sie verführt. Der Antrag geht auf Todesstrafe.

Mit den neuen göttlichen Wesen ist wohl sein Daimon gemeint, über den er viel geredet hat. In Platons Schriften, aus denen wir am meisten über Sokrates erfahren, erscheint Sokrates als Agnostiker, der nicht weiß, was die Hölle ist und was nach dem Tode kommt, der nichts über die Götter zu wissen behauptet und daher empfiehlt, den offiziellen religiösen Regeln zu folgen. Für Aristophanes (ca. 447 – ca. 380 v. u. Z.), den Dramatiker, ist er ein vollkommener Atheist. Er lässt ihn in seinem Stück Die Wolken auftreten und sagen:

Was faselst du von Zeus? Es gibt keinen Zeus.

und des Weiteren:

Bei welchen Göttern schwörst du denn? Die Götter sind hier abgeschätzte Münze.

Bei Xenophon (ca. 428 – nach 355 v. u. Z.) hingegen erscheint er als ein religiöser Mensch, fromm und zu den Göttern betend. Wie jeder weiß, wurde Sokrates zum Tode verurteilt, er verwarf den sonst üblichen Weg der Flucht und trank den Becher mit dem tödlichen Gift. Ein früher Triumph der institutionellen Religion, aber die Bitternis des Schierlings durchzieht seitdem die Geschichte der Gottesanbeter und Gottesverteidiger.

Vielleicht doch noch einige Worte zu diesem erstaunlichen Sokrates. Die weit bekannte, oft missverstandene Aussage und aus aus unserer Zeit heraus vielleicht bemerkenswerteste Aussage von ihm lautet:

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Es ist klar, dass der Mann eine ganze Menge wusste. Und wir heute glauben noch sehr viel mehr zu wissen. Und doch kann man auch heute noch sich diesem Satz anschließen. Ich berufe mich hierbei auf den österreichisch-englischen Philosophen Sir Karl R. Popper,einen maßgeblichen Vertreter des kritischen Realismus, der sich mit den Erkenntnismöglichkeiten des Menschen beschäftigt hat und zu dem Schluss kam, dass wir niemals wissen können, ob wir im Besitz der Wahrheit sind(und somit nichts wissen in Bezug auf die Wahrheit). Unser Wissen ist immer nur vorläufig. Man sollte mithin sehr vorsichtig umgehen mit dem Begriff „Wahrheit“, das sei gerade auch den Theologen ans Herz gelegt, die damit so gern und großzügig umgehen.

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