Maxi Hill - Als Merthe schwieg

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Als Merthe schwieg: краткое содержание, описание и аннотация

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Vier Wochen im Jahr 1963. Die neunzehnjährige Toni ist verunsichert. Erst benimmt sich ihre Mutter wegen ein paar Minuten Verspätung ziemlich merkwürdigt, dann hört sie von verschiedenen Nachbarn Halbsätze, die allesamt mit ihr, zumindest aber mit einem Geheimnis ihrer Mutter zu tun haben. Ist sie das Kind eines Russen? Je länger sie darüber nachdenkt, desto größer werden ihre Zweifel. Erst als Mutter Merthe erkrankt, kann sie heimlich nach der Wahrheit suchen und versinkt beinahe in einem Chaos an Widersprüchen. Schließlich ist es Merthe selbst, die über das Schreckliche spricht, das ewig unausgesprochen bleiben sollte …
Eine bedrückende Geschichte, warum Menschen mit ihrer Vergangenheit nicht umzugehen verstehen.

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Den ersten schweren Sack Kiefernrinde wuchtet Toni vom Schuppen über die Wiese und dann schleift sie ihn treppab zum seitlich gelegenen Waschhaus hinunter. Zurück – treppauf - mit leeren Händen. Waschbrett, Stampfer und Holzlöffel stehen im Keller, den man nur vom umseitigen Hauseingang her erreicht. Um das Haus geflitzt, zu viel auf einmal genommen. Verdammt. An der Giebelseite die schmale Treppe wieder zur Waschküche herunter. Toni denkt bei sich: Wie hat man nur den schweren Sarg der Alten Pohl hier herauf bugsiert?

Noch ein Sack derbes Holz ist nötig und auch der Holzbock für die Waschwanne steht noch im Keller unter der Treppe. Sogar die Waschwannen aus Zink, die in der Kellernische stehen, kann sie allein bewältigen, doch es fehlen noch die Holzbottiche, die über Nacht mit Wasser zu füllen sind, weil das Holz quellen muss, damit die Ritze dicht werden.

Das Brennholz ist schwerer als die trockene Kiefernrinde. Sie gibt auf und weiß zugleich, sie muss lernen, Leute um Hilfe zu bitten. Das kann sie nicht. Noch nicht.

Päckchenweise reiht sie erst einmal das Waschpulver auf dem Fenstersims der Waschküche auf. Sil zum Einweichen. Milwa zum Abkochen und Waschen. Imi für Wäschestücke mit groben Flecken. Sie legt den Wasserschlauch in die Zinkwanne und dreht den Hahn auf, derweil es noch einmal treppauf geht zum Schuppen hin, um noch ein paar große Stücken Rohkohle in den Korb zu sortieren. Die Glut muss halten, bis alles erledigt ist. Der Kessel ist der einzige Warmwasserspender.

Es ist nicht das erste Mal, dass sie »große Wäsche« hat, aber das erste Mal ganz allein.

Solange, wie sie hin und her flitzt, schauen im Nebenhaus zwei Frauen aus den Fenstern ihrer Wohnungen. Die alte Frau Thierse ist dabei. Ihre Arme auf ein Kissen gestützt, genießt sie die Sonnenstrahlen auf der Südseite des Blocks. Toni glaubt, die Thierse mag sie nicht, findet aber auch keinen plausiblen Grund dafür. Solange sie denken kann, wohnen die Leute im Nebenhaus. Es sind die Großeltern von Peer und seinem größeren Bruder Claus. Die beiden Alten haben die Söhne ihrer Tochter erzogen; von deren Mutter hört man kaum.

Sie wirft den Kopf in den Nacken und flitzt umso schneller hin und her. Auf einmal gibt es einen Grund, für das unsägliche Gerenne über den Wäscheplatz zum Schuppen hin und zurück zur Waschküche. Nur ihr Gang auf der anderen Seite des Hauses geht etwas gemächlicher vonstatten. Hier kann sie von der Thierse nicht beobachtet werden. Noch einmal muss sie über den Plan, wo sie vom Nebenhaus gesehen wird. Die Thierse schneidet eine Grimasse, so, als wisse ein Kind nicht, ob es lachen oder weinen soll. Toni schaut weg und flitzt um das Haus herum, dem Abgang zum Waschhaus zu.

Es sind die Gedanken, die ihr immer wieder im Leben kommen: Sie hat sich ihr ganzes Leben lang nur einfache Dinge gewünscht. Erfüllbares. Nichts Unmögliches. Satt zu essen. Leidliche Kleidung. Und vor allem Gerechtigkeit und Gleichheit. Sie kann nichts dafür, dass sie nicht auf der Siegerseite in diese Welt hinein geboren wurde. Verlierer werden gerne übersehen, sofern sie nicht Übel verbreitet haben. Jedenfalls hat sie der Alten nichts getan, nicht einmal in ihrem Garten etwas stibitzt, obwohl sie bisweilen sehnsuchtsvoll die reifen Pfirsiche beäugt hat, oder die Pflaumen verführerisch weit über den Gartenzaun hingen. Toni hat nie der Lockung reifer Früchte widerstehen können, zu selten standen sie auf dem spärlichen Speiseplan ihrer Kindheit. Aber verlocken ließ sie sich nicht. Allein war sie zum Stehlen zu feige. Und meistens war sie allein, trotz ihrer vier Geschwister …

Minuten später überlegt sie, wie sie den verdammt schweren hölzernen Waschzuber, den Frieda Schreck ihnen meistens ausleiht, aus dem Keller hinauf und am anderen Ende des Hauses wieder die lange Treppe hinunter bugsieren könnte, als ein Lachen ertönt. Rica und ihr Mann Willi reden mit der Thierse. Rica lässt es sich nie nehmen, nach dem Rechten zu sehen, sooft es geht.

Bald darauf ist auch das Problem gelöst. Willi ist ein drahtiger Kerl, schlank und zäh, mit ewig grinsendem Gesicht. Ein ganzer Kerl, macht nichts halb, ist hart im Nehmen, aber mit weichem Herzen. Sie mag ihn. Er packt zu, muss nie gebettelt werden, sieht selbst, wo ein Mann gebraucht wird. Trotzdem hat Willi immer einen Scherz auf den Lippen.

Am Montag quillt dichter Dampf aus der schmalen Tür und schlägt oberhalb an das Fenster, hinter dem bisher die Alte Pohl schlief. Toni sieht die Hand vor ihren Augen nicht, solange der Kessel mit der Weißwäsche kocht. Über den großen Plan sind kreuz und quer schon die Wäscheleinen gespannt. Diesem Haus steht der größte Teil des Wäscheplanes zu. Es gibt keine sichtbaren Grenzen, aber jeder kennt sie und sie werden akzeptiert.

Die Leinen zu spannen, das hat man als Erstes zu tun, bevor man sich der Prozedur des Waschens zuwendet. Das Revier markieren, das man beansprucht und auf das man automatisch Anspruch hat, wenn man Waschhausnutzer ist.

Inzwischen ist die erste Kesselfüllung fertig gewaschen, drei Mal gespült und kräftig ausgewrungen. Zum Glück hat Frieda Schreck die Wringmaschine am Zuber belassen. Die Kurbel zu drehen ist auch nicht leicht, aber das Verfahren schont die Handgelenke, die für den Rest der Woche ohnehin nicht gut zu gebrauchen sein werden. Wie soll sie danach nur die vielen Plakate schreiben, die für eine Haushaltwarenmesse in Königswartha gebraucht werden. Der Pinsel liebt eine leichte Hand. Vielleicht sollte sie stempeln? Geht nicht. Es dauert dreimal so lange und Stempelfarbe ist nicht wasserfest. Das aber müssen die Plakate sein, weil sie an Laternenmasten und Gartenzäunen aufgehängt werden.

Kommt Zeit kommt Rat, denkt sie, summt ein Lied vor sich hin, holt eine der Wäschestützen in ihre Nähe, nimmt den letzten Bettbezug aus der Kiepe, um ihn auf die Leine zu hängen und mit der Stange abzustützen, als ihr jemand auf die Schulter klopft. Es ist kein Schreck, der sie durchfährt. Eher ein Gefühl von ertappt Sein, für das es keinen anderen Grund gibt, als ihr Gesumme. Sie stellt sich aufrecht und es wird ihr ein wenig neblig von der Anstrengung. Dann erkennt sie die Thierse. Wie immer sieht die Frau alt und streng aus. Mit müdem Gesicht aber kräftiger Statur steht sie vor ihr mit dem Blick eines Menschen, der Verbotenes tut. Der Thierse-Blick schweift über die Fenster des Hauses, aber ihre Hand zieht über den Körper, als bekreuzige sie sich. Nur mit den Augen lächelnd streckt sie Toni etwas entgegen. Tonis Augen sind geblendet vom Weiß, das die Wäsche in der Sonne abstrahlt. Sie kann nur ahnen, was sie sieht, und sie ahnt, dass die Thierse heute einen passablen Tag hat. Noch nie hat sie wirklich Worte mit Toni gewechselt. Heute hält sie Schokolade hin und sagt auch noch:

»Du bist doch kein Riese. Soviel Wäsche. Ganz allein. Mach mal ab und zu eine Pause.« Heute drückt sie sogar Tonis Hände mitsamt dem Inhalt fest zusammen. »Iss sie ja allein. Das macht fröhlich und stärkt dich. «

Toni bringt kein Wort heraus, schaut nur, wie ihre ausgelaugten Hände die Schokolade umfassen. Es fühlt sich ekelhaft an, das Papier auf der schrumpeligen Haut. Und es ist ihr ekelhaft zumute. Sie bekommt keine Reihenfolge in die hastigen Worte der doppelt beschürzten Frau, die wie hingeworfen klingen. Dann läuft die Alte zurück mit wackelndem Kopf, als sei ihr die letzte Vernunft abhanden gekommen.

Frau Thierse muss es sehr eilig gehabt haben, dass sie nicht einmal die Kochschürze vom Leib gezogen hat, denkt Toni. Die alten Frauen hier tragen zwei Schürzen übereinander, wahrscheinlich, um in Windeseile mit sauberer Schürze da zu stehen, wenn es plötzlich nötig werden sollte. Ganz ohne Schürze hieße vor aller Welt, Müßiggang zu treiben.

Wie Toni der Alten hinterher schaut, wackelt der junge Kopf auf dem jungen Leib beinahe ebenso, wie der Thiersesche gewackelt hat. Zu einem Schluss kommt er nicht. Er denkt nur: Jedermanns Lob könnte ihr die Kraft verleihen, die sie noch brauchen wird für den mühevollen Tag, aber das Lob der Thierse?

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