Lily Zimmermann - Heute sterben wir noch nicht

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Können Depressive die Lebenslust lernen, sich verlieben, ihren Job gut hinkriegen, ja einen Hauch von Glück spüren? Sina glaubt nicht daran. Doch dann lernt sie Coco, Marcella und Felix kennen. Coco, die Frauen und Männer mag und für die Sex wie eine Blume am Wegesrand ist. Marcella, die eigentlich Martin heißt und ein heißer Feger werden will, um mit der Erotik Geld zu verdienen. Felix, der Ruhepol zum Festhalten, der aber verbirgt, dass er heimlich verheiratet ist. Mit ihnen zusammen gelingt es Sina sich selbst anzunehmen,obwohl sie erkennt, dass der Kampf gegen die Depression sie lebenslang begleiten wird.

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Er wollte mich abschütteln und sich erheben, aber das gelang ihm nicht, weil ich auf ihm kniete. Ich hob mein linkes Knie und rammte mit beiden Händen sein Gesicht dagegen. Und noch einmal, und nochmal. Ich raste vor Wut. Sein Blut brachte mich zur Besinnung. Ich sah plötzlich Felix vor mir nach meiner Scherenattacke auf ihn und das viele Blut….

Nein!!! schrie es in mir, Hilfe, was tue ich, was habe ich getan?

Entsetzt ließ ich den Jüngling los und sprang auf, wollte wegstürzen, nur weg von hier.

Da sah ich die Straßenbahn und lief auf sie zu.

In dem Gewusel, das dann folgte und für mich zumeist im Dunkel lag, konnte ich mich nur noch an ein kurzes Auftauchen erinnern. Dicht über mir sagte eine Männerstimme: „Mein Gott, die Püppi gegen die Straßenbahn. Mit Brille wär das nicht passiert.“

Gegen? Ich Idiot, ich wollte doch davor laufen…..

Kapitel 1: Gruppentherapie

Ich war viel zu früh da, dieses Preußentum steckte mir zu tief in den Knochen. Damit war man heutzutage vollkommen unpopulär. In Zeiten der Handydauerträger mit programmierten Terminerinnerungen und Hochpräzisionsuhren gehörte es längst zum guten Ton, grundsätzlich zu spät zu kommen.

Ich bewegte mich in Richtung des Gruppenraumes, zu schlapp für irgendeine Stimmung. In den vergangenen drei Tagen war ich jedes Mal die letzte im Fernsehraum gewesen, leider waren nicht alle Zimmer der Klinik mit einem Fernsehapparat ausgestattet. An allen Abenden hatte ich mir französische Filme angeschaut, die immer noch auf dieselbe Art gedreht wurden: ausufernde Szenen von Belanglosigkeiten, dieselben klapprigen Autos und Frisuren ohne Schnitt. Die Franzosen bringen es fertig, eine Mahlzeit mit riesigem Getue vorzubereiten, versetzen dabei eine ganze Gesellschaft in Aufregung und am Ende liegen auch nur Messer und Gabel auf dem Tisch.

Ich ging den Stationsflur entlang. Der Gruppentherapieraum lag am hinteren Ende links, das letzte Zimmer vor einer stummen Glastür, die den Flur beendete. Gleichzeitig bildete die Wand, in der sie eingelassen war, die Außenwand des Gebäudes. Früher, bevor in das Haus eine Klinik einzog, ließ sie sich öffnen und führte direkt auf die Feuerflucht, dicht an der Hausfassade entlang, gewissermaßen als Verlängerung des Flures. Jetzt zog sich ein riesiger, zwanzig Zentimeter breiter und fünf Zentimeter dicker Stahlriegel quer über die Tür. Zusätzlich hing ein Schild davor mit dem Hinweis: kein Ausgang. Auf den Stühlen im Gang hatte ich schon öfter gewartet und dabei den Beschiss mit der Tür entdeckt. Denn nur, wer genauer hinblickte, bemerkte, dass vom alten Fluchtweg zwar das Geländer noch vorhanden war, aber nicht der Boden. Makaber. War die Warnung eine versteckte Aufforderung an die Insassen? Ich dachte an meine Mitpatienten, von denen die meisten gebückt schlurften wie die Wolgatreidler, mit dem Blick ins Leere oder nach unten, als folgten sie ausgestreuten Brotkrümeln. Es war eindeutig ein Irrtum, zu glauben, man trüge seine Probleme versteckt nach innen.

Ich hielt diese Gedanken in meinem Tagebuch fest, das ich fast immer bei mir trug und fragte mich, ob ich bei meinem Einzug hier denselben Anblick geboten hatte. Im Tagebuch nachlesen konnte ich es nicht, leider war ich damals nicht in der Verfassung gewesen, auch nur eine Zeile zu Papier zu bringen.

Die Station hier bestand eigentlich aus zwei Stationen, einer geschlossenen und einer offenen, die im sogenannten Wachzimmer aneinander grenzten. In diesem wurden die akuten Neuzugänge gesammelt, wo sie solange unter Kontrolle des Personals standen, bis eine Diagnose erstellt war und sie einer der beiden Stationen zugeteilt werden konnten. Wir auf der offenen Station hatten mit den wirklich harten Fällen nichts zu tun, aber über die Geschehnisse im Wachzimmer drang schon ab und zu etwas nach draußen.

Am meisten hatte mich bisher die Geschichte von Rudi berührt, die sich kurz nach meiner Ankunft hier ereignete. Rudi war nur wenig älter als ich, aber absolut überzeugt, ein ehemaliger B52-Bomberpilot im Vietnamkrieg gewesen zu sein und das quälte ihn. Er wollte dafür büßen und zündete sich eines Tages im Waschraum selbst an. Zwar wurde er erwischt und gerettet und auf eine andere Station verlegt, bis seine Brandwunden verheilt waren, aber seine inneren Qualen blieben unbehandelt. Als er wieder bei uns auftauchte, stellte man ihn unter Dauerbeobachtung. Sogar zum Schlafen blieb eine Sitzwache an seinem Bett, um ihn an weiteren Suizidversuchen zu hindern. Aber nicht mit Rudi. Irgendwie schaffte er es, wahrscheinlich im Mund, eine Rasierklinge ins Bett zu schmuggeln. Nachts tauchte er unter seiner Decke ab und schnitt sich die Pulsadern auf, quasi unter den Augen seines Aufpassers.

Eine Stimme schreckte mich aus meinen Gedanken auf. Schwester Renate stand neben mir und sagte: „ Die Therapiestunde wurde auf heute Nachmittag verlegt, meine Liebe. Haben Sie das nicht mitbekommen?“

Schwester Renate war meine Lieblingsschwester hier.

Mit ihrem Silberblick und der großen Nase zog sie sofort alle Blicke auf sich. Und erst mit ihrem Lachen, wenn sie sich auf ihren langen geflochtenen Rapunzelzopf gesetzt hatte und deshalb den Kopf nicht bewegen konnte!

Nach Renates Auskunft hatte ich noch Stunden Zeit. Ich beeilte ich mich nicht, zurückzugehen, stattdessen wandte ich mich erneut meinem Tagebuch zu. Es war der Spiegel meiner Verfassung. Aus erster Hand enthielt es meine gesamten spontanen und unverfälschten Gedanken, Gefühle und Wertungen, alles, was ich nie einem anderen, schon gar keinem Therapeuten erzählen würde, verwebt mit Erinnerungen an das letzte Jahr, die von Zeit zu Zeit auftauchten. Vor jedem Gesprächstermin überlegte ich, wie weit ich meine Antworten frisieren sollte, um einerseits die Ärzte zu beschäftigen und sie dennoch genügend auf Abstand zu halten. Ich war der Meinung, ganz gut damit zu fahren, schließlich war ich nicht freiwillig hier.

In der Zeit meines Aufenthaltes hier war ich schon viel ruhiger geworden. Ich sperrte mich nicht mehr gegen Problemdiskussionen vor Fremden, im Gegensatz zu meinen ersten Auftritten in der Gruppenrunde. Damals war ich störrisch und hatte keine Lust, immer wieder den ganzen Horror auszubreiten. Wiederholt bockig ließ ich die Weigerung, mich zu öffnen, heraushängen: „ Es ist leider ein Versehen, dass ich hier gelandet bin, statt auf dem Friedhof. Ganz sicher war es keine Rücksicht auf den, der die Schweinerei weggemacht hätte, auch kein Mitleid mit dem Straßenbahnfahrer, dessen Augen wie Kesselnieten aus seinen Höhlen traten, als ich angerannt kam….. am ehesten wohl Blindheit, die mich gegen die Bahn laufen ließ statt davor. Glück war es jedenfalls nicht….“

Ich sah eine Person auf mich zu stampfen und erkannte den langen Brand, der eigentlich auf die Nachbarstation gehörte. Ab und zu gelang es ihm, in seinem unstillbaren Drang zu laufen, von dort auszubüchsen. Er lief ohne Sinn und Verstand, unermüdlich und in demselben Tempo wie ein Schlittenhund. So lange, bis er vor einer Wand stand. Dann änderte er die Richtung und lief in gleicher Weise zurück. Unterwegs griff er sich blind diverse Dinge, die ihm in den Weg kamen, am liebsten Essen, das herumstand oder ein anderer Patient in der Hand hielt, nur, um es nach einem Bissen achtlos in die nächstbeste Ecke zu feuern. Die nicht essbaren Sachen verteilte er beliebig überall. Er lief die letzten Schritte bis zur Glastür an mir vorbei, drehte um und ehe ich mich versah, riss er mir mein Tagebuch aus den Händen und war in Null-Komma-Nichts verschwunden.

Ich kam zu spät, die Gruppentherapie hatte bereits begonnen. Unsere Psychologin, Frau Dr. Smolenskaja schaute mich tadelnd an. Na und, schließlich musste ich die ganze Zeit mein Tagebuch suchen, ohne Erfolg. Vor ein paar Wochen noch hätte ich vorgezogen, lieber zu schwänzen als in eine begonnene Veranstaltung zu platzen. Inzwischen machte es mir nichts mehr aus, es war mir scheißegal, wenn sie glotzten. Mir war ein wirksames Mittel dagegen angeboren, Kurzsichtigkeit. Für einen Kurzsichtigen ist das Gesicht seines Gegenübers schon ab etwa drei Meter etwas konturlos. Besonders den Augen fehlt Tiefe und Ausdruckskraft. Mit denen kann er dadurch problemlos beliebig lange einen direkten Augenkontakt aushalten. Das Gegenüber empfindet den Blick des Kurzsichtigen umgekehrt als sehr intensiv und fast immer wendet er, völlig verunsichert, als erster seine Augen ab, wie ich feststellen konnte.

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