Lily Zimmermann - Heute sterben wir noch nicht

Здесь есть возможность читать онлайн «Lily Zimmermann - Heute sterben wir noch nicht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Heute sterben wir noch nicht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Heute sterben wir noch nicht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Können Depressive die Lebenslust lernen, sich verlieben, ihren Job gut hinkriegen, ja einen Hauch von Glück spüren? Sina glaubt nicht daran. Doch dann lernt sie Coco, Marcella und Felix kennen. Coco, die Frauen und Männer mag und für die Sex wie eine Blume am Wegesrand ist. Marcella, die eigentlich Martin heißt und ein heißer Feger werden will, um mit der Erotik Geld zu verdienen. Felix, der Ruhepol zum Festhalten, der aber verbirgt, dass er heimlich verheiratet ist. Mit ihnen zusammen gelingt es Sina sich selbst anzunehmen,obwohl sie erkennt, dass der Kampf gegen die Depression sie lebenslang begleiten wird.

Heute sterben wir noch nicht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Heute sterben wir noch nicht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Bitte siezen Sie mich, mit Leuten wie Ihnen bin ich nicht auf du und du.“

„Sag mal spinnst du, du hast scheinbar nicht mehr alle, so wie du redest? Wenigstens mithelfen könntest du, wenn du die Sachen schon runter geworfen hast.“ Sie bückte sich nach der Stiege, legte sie wieder quer auf das Kissen, bückte sich wieder, diesmal nach einem der davon gesprungenen Äpfeln, gleich danach nochmal, um das Gemüse auf das Kissen zu werfen. Ich hypnotisierte die Sonnenbrille auf ihrem Kopf, aber die hielt.

„ Sie verstehen mich offensichtlich nicht“, sagte ich, „aber das bin ich gewöhnt. Legen Sie doch einfach das Handy weg, mit zwei Händen können Sie schneller zupacken, Sie versperren ja den ganzen Weg.“

Ich wollte vorsichtig an dem Hindernis vorbei und weiter gehen, streifte noch einmal die Obstkiste und sie fiel zum zweiten Mal hinunter.

„Also, jetzt reicht’s aber, was fällt dir ein, du kannst doch nicht…“ ich zeigte ihr den Mittelfinger und formte mit den Lippen die entsprechende Erläuterung dazu in ihr verdutztes Gesicht. Dann ließ ich sie stehen.

Ja, ich fühlte mich schon besser.

Auf dem Vorplatz des nächsten Eckhauses, in dem ein Kiezbäcker seinen Frühstücksladen hat, traf ich auf einen Rollstuhlfahrer, der aufgeregt hin-und herfuhr und laut eine junge, rotgesichtige Mutter mit ihrem Kind beschimpfte. Er fuchtelte wild mit den Armen, stieß immerzu seinen Finger durch die Luft in Richtung der zwei und drohte dem Kind mit der flachen Hand einen Schlag an. Oh, dachte ich, schon wieder Ärger mit einer modernen Mutter? Diese hier neben ihrem verstörten Kind blickte betreten drein.

„Was ist denn passiert?“ fragte ich. Die Frau winkte ab. Sie wollte bloß weg, merkte ich, während der Mann weiter zeterte: „ …Kinder genauso verkommen wie die Eltern, keine Manieren, keine Achtung, alle Werte gehen den Bach runter.“

Ich richtete meine Frage diesmal an ihn und setzte noch hinzu: „Brauchen Sie Hilfe?“ Der Mann zeigte auf die beiden von ihm Beschimpften: „ Erklären Sie dem Balg mal, wie man mit Behinderten umgeht. Stellen Sie sich mal vor, die Göre sagt rotzfrech zu seiner Mutter:“ Guck mal, der Mann hat keine Beine.’“

„ Aha. Und weiter?“

„Schlimm genug!“, regte er sich von neuem auf. Seine Stimme klang wie die meines Vaters, wenn er wütend war. Ich konnte schreiende Männer nicht ausstehen.

„Nun ja, ich muss sagen, das Kind hat Recht, ich kann auch keine Beine sehen. Darf man das nicht aussprechen? Ich persönlich kann daran nichts Schlechtes finden.“ Der Mann im Rollstuhl hatte mir nichts getan und trotzdem wollte ich ihn unbedingt provozieren.

Jetzt richtete sich sein Zorn gegen mich: „Sie unterstützen das also? Machen Sie sich bloß aus dem Staub, sonst fahre ich Ihnen Ihre Zehen ab. Dann können Sie mal erleben, wie das ist, nicht laufen zu können.“ In seiner Erregung wirkte er sehr entschlossen.

Von dem Lärm angelockt, eilte eine Frau aus dem Backladen, legte stürmisch ihre Arme um den Mann im Rollstuhl, drückte dabei seinen Kopf zwischen ihre Brüste und küsste ihn aufs Ohr. „Pssst…beruhige dich, mein Schatz. Was ist denn hier los?“ flötete sie. Er schilderte unseren Wortwechsel und sie erwiderte: „ Komm, lass die doch. Die Leute haben überhaupt keine Ahnung wovon sie reden“, und schob ihm ein Stück der Streuselschnecke in den Mund, die sie in der Hand hielt. Dann blickte sie mich verächtlich an und zeigte mir einen Vogel.

Die Frau wischte mit dem Mittelfinger ihrem Mann etwas Zuckerguss aus dem Mundwinkel und leckte ihn ab. Dann biss sie erneut von der Streuselschnecke ab, um sie sofort wieder ihrem Mann in den Mund zu stecken. Gleich gibt sie ihm die Brust, dachte ich. „Sagen Sie“, fragte ich laut und deutlich, „Schlafen Sie noch mit dem Stinkstiefel oder holen Sie sich das woanders?“ Ihre Miene erstarrte. Ich ging noch einen Schritt auf sie zu und in ihr flatterndes Gesicht hinein stichelte ich: „Na los, sagen Sie schon, wie haben Sie sich beide geeinigt. Meinen Sie, er wäre Ihnen treu, wenn Sie da drin säßen?“ Ich zeigte mit dem Kinn auf den Rollstuhl. Einen Moment lang rang das Ehepaar nach Worten, dann brach die Entrüstung aus beiden heraus. Besonders er tobte in seinem Sitz hin und her: „ Was bilden Sie sich ein, Sie Schlampe? Sind wir jetzt schon so weit, dass Behinderte auf der Straße offen beleidigt und angegriffen werden dürfen? “ Seine Frau stimmte nahtlos ein:“ Kommen Sie mit sich selbst nicht klar, dass Sie denken, über andere Leute herfallen zu müssen?“

„ Sie wollen wohl unbedingt eine reingehauen bekommen?“, brüllte er, löste die Bremsen an seinem Rollstuhl und machte Anstalten, mir auf die Pelle zu rücken. Seine Frau hielt ihn schnell am Oberarm fest, sagte etwas zu ihm und schüttelte langsam den Kopf. Dann drehte sie sich zu mir: „Sie sollten mal zum Psychiater gehen. Da gehören Sie nämlich hin. Am besten in die Geschlossene“, und spuckte vor mir aus.

Bis dahin hatte ich den Schwall ihrer Beschimpfungen von mir ablaufen lassen wie heute Morgen die Wasserstrahlen unter meiner Dusche. In der Pause, die durch das Spucken entstanden war, musterte ich ihr Gesicht und sagte eindringlich: „ Sie sind doch nur wütend, weil Sie hassen, was Sie tun und ich Sie durchschaut habe.“ Nach einer kurzen Unterbrechung ergänzte ich: „Aber ich sag es nicht weiter.“ Mit geschlossenen Augen murmelte sie wie mit letzter Kraft: „ Hauen Sie auf der Stelle ab.“

Ich nickte und mit besten Wünschen für einen schönen Tag winkte ich ihnen zu und ging. Aus meinem Bauch kam ein Zittern, das sich im ganzen Körper ausbreitete. Ich spürte, wie aufgeregt ich war, obwohl ich meine Bosheiten fehlerfrei ohne Versprecher herausgebracht hatte.

Ich dachte an Felix, der hatte auch einmal einen Streit öffentlich auf der Straße ausgetragen. Wir waren damals hinzugekommen, als ein großer Kerl mitten auf dem Gehweg auf seinen kleinen Sohn eindrosch. Felix ging dazwischen und drohte dem Vater seinerseits Schläge an, sollte er nicht aufhören. Der brüllte wiederum, mit seinem Kind könne er tun was er wolle, es ginge niemanden etwas an. Wie er glotzte, als Felix daraufhin alle Geräusche der Umgebung übertönte und die Aufmerksamkeit der Passanten sowie Gäste der Straßencafés auf den Vorfall lenkte, indem er alle aufforderte, wenn sie einen Kinderschläger kennenlernen wollten, sich das Gesicht vom Kerl neben ihm zu merken. Er fragte sogar direkt einzelne Männer an den Cafétischen, ob sie gern solche Typen als Nachbarn hätten. Natürlich sagte keine der Angesprochenen ein Wort, alle blickten nur verlegen in ihre Getränke. Ich war damals so stolz auf Felix. Wäre er jetzt auch stolz auf mich?

Ich schaute nach vorn. Zirka zwanzig Meter vor mir standen mehrere Männer auf dem Bürgersteig. Meine Schritte wurden ganz von selbst langsamer. Ich konnte einfach nicht ohne weiteres an Gruppen oder Grüppchen von Menschen vorbei gehen. Sie verwandelten sich sofort in gehässige Gaffer. Mehr als zwei Menschen auf einem Haufen dort wo ich unterwegs war stimulierten meinen Fluchtinstinkt, es kostet mich die Hälfte meiner Kraft, ihn niederzuhalten. Sie glotzen ja nicht nur, sie verhöhnen mich, auch ohne Worte. Jeder Blick klebte und zerrte und beging einen Striptease an mir; sie machten mich plump, picklig und lahm. Die andere Hälfte meiner Kraft brauchte ich, mich darauf zu konzentrieren, einen Fuß vor den anderen zu setzen und nicht zu stolpern. Fast immer wechselte ich die Straßenseite. Das hatte ich auch diesmal vor und setzte einen Schritt seitwärts in Richtung Bordsteinkante, da stieß mich jemand grob in den Rücken, zerrte sehr heftig am Schulterriemen meiner Tasche und riss mich zu Boden. Ich wollte mich abstützen, knickte mit dem Daumen um, prallte mit der Schulter gegen etwas unverschämt Hartes, schrie auf und schürfte mit Händen und Knien über das Pflaster, es brannte fürchterlich, meine Strumpfhose war kaputt, beide Knie breit aufgerissen, Blut und Erde in der Haut bildeten ein dreckiges Geschmiere, in meinen zerkratzten Handflächen klebten kleine Kieselsteinchen. Hoffentlich ist keine Hundekacke drin, dachte ich. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Der Zug hatte nachgelassen, meine Tasche lag vor mir. Im Vierfüßerstand sah ich noch den Radfahrer fortfahren. Ich war ihm einfach im Weg gewesen. Als er mich knapp überholen wollte, war sein Lenker unter meinen Riemen geraten und hatte mich mitgezerrt. Das musste er bemerkt haben! Wahrscheinlich war es ihm schnurzegal, denn nicht mal Klingeln hatte er für nötig gehalten. Mein inneres Zittern war inzwischen so stark, dass ich fast mit den Zähnen klapperte. Die Ampel vor uns schaltete auf Rot, ich sprang auf und rannte hinterher. Keine Gaffer, niemanden anders und nichts nahm ich mehr wahr, nur kriegen wollte ich ihn. Der Radfahrer lehnte lässig an einem Laternenpfahl, die Füße auf den Pedalen. Er war ein junger Schnösel, nicht älter als ich. Er sah mich kommen und drehte den Kopf weg. Vielleicht erwartete er, dass ich ihn ansprach. Gleichzeitig mit dem Wechsel auf Grün stieß er sich ab. Ich setzte ihm nach, trat seitlich mit voller Wucht in sein rollendes Rad und schubste ihn gleichzeitig gegen seinen Oberkörper. Zu verdutzt über meinen Wutausbruch schlitterte er ohne Gegenwehr über die Straße. Ich sprintete hinterher, packte seinen Rucksack, zog den Reißverschluss auf und warf, was ich greifen konnte wild in die Gegend. Alles ging so schnell, dass ich es noch bei Grün von der Straße herunter schaffte. Der junge Mann kroch umher, um seine Sachen aufzusammeln, fluchte er vor sich hin und schrie in meine Richtung: „ So wie du aussiehst, müsstest du eigentlich nett und ganz still sein, du Brot. Wie du dich aufführst, ist wirklich das sicherste Mittel, ungefickt zu bleiben.“ Klar wusste ich, dass Männer gern zu dem Mittel greifen, das Äußere einer Frau herunter zu machen, weil sie uns so am besten treffen können. Trotzdem brannten mir bei diesen Sätzen die Sicherungen durch. Der Knabe ahnte nicht, wozu ich fähig war. Mit einem Sprung war ich bei ihm, trat ihm ins Kreuz und als er umfiel, stürzte ich mich auf ihn. Fast gleichzeitig riss ich seinen Kopf an den Haaren zu mir heran.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Heute sterben wir noch nicht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Heute sterben wir noch nicht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Heute sterben wir noch nicht»

Обсуждение, отзывы о книге «Heute sterben wir noch nicht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x