Gernot Zimmermann
Ich bin dann mal nicht weg
320 Kilometer durch Innsbruck
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel Gernot Zimmermann Ich bin dann mal nicht weg 320 Kilometer durch Innsbruck
VORWORT
NOCH EINE KLEINE VORBEMERKUNG
Tag 1 Mittwoch, 11. März 2020
Tag 2 Donnerstag, 12. März 2020
Tag 3 Freitag, 13. März 2020
Tag 4 Samstag, 14. März 2020
Tag 5 Mittwoch, 18. März 2020
Tag 6 Donnerstag 19. März 2020
Tag 7 Montag, 13. April 2020
Tag 8 Donnerstag, 16. April 2020
Tag 9 Freitag, 17. April 2020
Tag 10 Dienstag, 23. Juni 2020
Tag 11 Mittwoch, 24. Juni 2020
Tag 12 Donnerstag, 25. Juni 2020
Tag 13 Freitag, 26. Juni 2020
Tag 14 Samstag, 27. Juni 2020
Tag 15 Sonntag, 28. Juni 2020
Tag 16 Montag, 29. Juni 2020
Tag 17 Dienstag, 30. Juni 2020
Tag 18 Mittwoch, 1. Juli 2020
Tag 19 Donnerstag, 2. Juli 2020
Tag 20 Freitag, 3. Juli 2020
Tag 21 Samstag, 4. Juli 2020
Tag 22 Sonntag, 5. Juli 2020
Tag 23 Montag, 6. Juli 2020
Tag 24 Dienstag, 7. Juli 2020
Tag 25 Mittwoch, 8. Juli 2020
Tag 26 Donnerstag, 9. Juli 2020
Tag 27 Freitag, 10. Juli 2020
Tag 28 Sonntag, 12. Juli 2020
Tag 29 Montag, 13. Juli 2020
Tag 30 Dienstag, 14. Juli 2020
Tag 31 Mittwoch, 15. Juli 2020
Tag 32 Donnerstag, 16. Juli 2020
Tag 33 Samstag, 18. Juli 2020
Tag 34 Sonntag, 19. Juli 2020
Tag 35 Montag, 20. Juli 2020
Tag 36 Mittwoch, 22. Juli 2020
Gernot Zimmermann
Zum Autor
Liste der Innsbrucker Strassen
Impressum
Weitere E-Books aus dem Haymon Verlag
Gewidmet meiner lieben Ilse – Danke für Alles!
Es wird im April des Vorjahres gewesen sein, als ich im Internet durch Zufall in den Blog eines Wieners geraten bin, der nach Santiago de Compostela gepilgert ist. Der Mann ist von Wien aus einfach losmarschiert, trotz seines erheblichen Übergewichtes und ohne jemals zuvor eine Weitwanderung unternommen zu haben. Ich habe alle seine Tagebucheintragungen auf einmal durchgelesen und das Thema hat mich nicht mehr losgelassen. Pilgern kommt bei mir mangels Gläubigkeit nicht in Frage, aber man könnte ja zum Beispiel zu Fuß nach Wien gehen. Diese Idee habe ich schnell wieder fallen lassen, irgendwie war mir das logistisch zu kompliziert. Aber immerhin habe ich begonnen auszutesten, ob ich, als ausgewiesener Couch-Potato, längere Strecken überhaupt schaffe. So bin ich einmal von Pradl nach Zirl raufmarschiert und gleich am nächsten Tag nach Hall und retour. Passt, 20 Kilometer schaffe ich locker, vielleicht sogar 30, wenn ich mal im Gehen drin bin. Fehlte also nur mehr ein lohnendes Ziel.
Tja – und dann habe ich das Buch von Hape Kerkeling in unserem Regal stehen gesehen und beim Lesen des Titels „Ich bin dann mal weg“ wusste ich augenblicklich, wie mein Buch heißen wird. „Ich bin dann mal nicht weg“. Ich verlasse nämlich Innsbruck gar nicht, sondern werde sämtliche Straßen, Gassen, Wege, Plätze, Steige, Promenaden, Brücken und Stege meiner Heimatstadt zu Fuß abgehen. Dafür muss ich auch keinen großen Aufwand betreiben – gute Wanderschuhe, einen Stadtplan, ein offizielles Adressenverzeichnis, fertig. Angenehmer Nebeneffekt dabei – ich schlafe jeden Tag in meinem eigenen Bett.
Rückblickend wäre es wohl besser gewesen, ich hätte meine Wanderung durch Innsbruck gleich im Juli oder August 2019 gemacht, es wären mir einige Schwierigkeiten erspart geblieben. Aber aus verschiedenen Gründen ist es nicht dazu gekommen und am 11. März 2020 startete ich schließlich meine Tour.
Von Beginn an wurde ich dabei von meiner Frau Ilse begleitet, sie hat während der insgesamt 36 Wandertage über 4.000 Fotos geschossen. Die ersten Tage hat sie mich noch zu Fuß begleitet, aber dann ist plötzlich alles anders geworden. Zuerst hat der Corona-Wahnsinn das ganze Land in Geiselhaft genommen und in vielen Bereichen völlig lahmgelegt. Während der wochenlangen Quarantäne Tirols durften wir nicht einmal mehr in den Nachbarort fahren und nur noch in Ausnahmefällen das Haus verlassen.
Und dann hat sich vor mir unvermittelt ein neuer Gegner aufgebaut – ich habe mir nämlich leider die „Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)“ eingehandelt. Durch diese de facto unheilbare Durchblutungsstörung kann ich ohne große Schmerzen keine längeren Strecken mehr gehen, 170 Meter sind das absolute Maximum. Die Diagnose bekam ich nach Wandertag 9 gestellt und damit war das Projekt natürlich gestorben. Ich hatte ja bis dahin erst knapp über 100 Straßen hinter mir und wie soll ich denn bitteschön die restlichen 550 Straßen abgehen, bei meinem Radius? Wie soll ich da die Igler Straße bewältigen können oder die Kranebitter Allee? Wie die Gramartstraße mit ihrer „Höll“ oder den Schusterbergweg mit seinen 20 Prozent Gefälle?
Lassen Sie mich vorgreifen – ich habe es trotz meiner Krankheit geschafft, alle Innsbrucker Straßen von Anfang bis zu ihrem Ende zu Fuß zu bewältigen. Das muss natürlich heißen, WIR haben es geschafft. Denn ohne meine Frau Ilse wäre das Projekt „Erstbegehung von Innsbruck“ eine Vision geblieben bzw. gleich zu Beginn gescheitert. Ihr Beitrag ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, im Buch wird aber noch viel davon zu lesen sein.
Wie uns diese gemeinsame „Erstbegehung von Innsbruck“ gelingen konnte? Auf den folgenden Seiten habe ich das niedergeschrieben und ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen.
Gernot Zimmermann
Innsbruck, im Oktober 2020
NOCH EINE KLEINE VORBEMERKUNG
Für meine Wanderung durch Innsbruck habe ich mir ein paar Regeln aufgestellt, damit das Ganze ein bisschen einen Rahmen hat:
Die Grenzen von Innsbruck sind für mich nicht die Ortstafeln, sondern die offiziellen Gemeindegrenzen. Aber ich behalte mir vor, auf die Ortstafeln als Grenze zurückzugreifen, wenn das notwendig wäre.
Ich werde jede Straße in ihrer vollen Länge abgehen und zwar auf einmal. Das heißt, zu verlockenden Nebengassen werde ich nicht abbiegen, bevor die eben begangene Straße noch nicht abgehakt ist.
Prinzipiell werde ich Stadtteil für Stadtteil abhandeln, aber das ist kein Muss. Wenn es mir günstig erscheint, dann werde ich auch in einen anderen Stadtteil „vordringen“, bevor der eine erledigt ist. Ganz davon abgesehen lassen sich Innsbrucks Stadtteile nicht immer klar abgrenzen, es gibt da durchaus unterschiedliche Ansichten und ich will mich in diese ewigen Diskussionen nicht groß einmischen.
Ich werde nicht zu jeder einzelnen Hausnummer bzw. zu jedem einzelnen Haus hingehen. So zweigen etwa von der Höhenstraße gleich mehrere Zufahrten zu Häusern ab, sowohl links als auch rechts. Die werde ich, wie gesagt, auslassen, die Höhenstraße selbst genügt mir. Und weil wir gerade bei der Höhenstraße sind – ich werde natürlich alle ansteigenden Straßen Innsbrucks möglichst bergab bewältigen. Meine Kondition ist schließlich sehr endlich, ich bin nun mal kein Bergläufer.
Das Buch ist als Tagebuch geführt und wenn ich neue Straßen, Gassen, Plätze oder Brücken angehe, schreibe ich in Klammern dazu, nach wem oder was sie benannt wurden. Jeweils ganz kurz nur, eine ausführlichere Beschreibung würde sonst schnell den Umfang des Buches „Innsbrucker Straßennamen“ von Josefine Justic annehmen. Das hat fast 300 Seiten und es war mir bei meiner Tour durch Innsbruck eine wertvolle Hilfe.
So – und jetzt lassen wir es losgehen bzw. lassen wir mich losgehen ...
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