Lily Zimmermann - Heute sterben wir noch nicht

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Können Depressive die Lebenslust lernen, sich verlieben, ihren Job gut hinkriegen, ja einen Hauch von Glück spüren? Sina glaubt nicht daran. Doch dann lernt sie Coco, Marcella und Felix kennen. Coco, die Frauen und Männer mag und für die Sex wie eine Blume am Wegesrand ist. Marcella, die eigentlich Martin heißt und ein heißer Feger werden will, um mit der Erotik Geld zu verdienen. Felix, der Ruhepol zum Festhalten, der aber verbirgt, dass er heimlich verheiratet ist. Mit ihnen zusammen gelingt es Sina sich selbst anzunehmen,obwohl sie erkennt, dass der Kampf gegen die Depression sie lebenslang begleiten wird.

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„Und können Sie die Übelkeit beschreiben?“

Warum war sie so erpicht, das Kotzen geschildert zu bekommen? War der nie schlecht? Nein, beantwortete ich mir nach einem Blick auf die Ärztin die Frage selbst, sie ist der Typ Frau, der ab vierzig nicht mehr altert, die hat keine Probleme.

„Sie traut sich nicht raus, nicht zur Arbeit und überhaupt nicht unter die Leute. Seit Wochen verkriecht sie sich zu Haus“, half Felix mir auf die Sprünge.

„Gab es einen Anlass? Meiden Sie bestimmte Leute? Geraten Sie oft in Streit mit anderen? Warum verstecken Sie sich?“, fragte die Ärztin mich weiter.

„ Es ist völlig egal, was für Leute ich draußen treffe. Es reicht schon, wie sie gucken, mich angucken, das allein macht mich völlig fertig. Vielleicht fordere ich es heraus, wissen Sie, ich bin nun mal kein Menschenfreund, aber bisher ist mir davon noch nicht schlecht geworden.“

Die Ärztin starrte auf ihren Stift: „Am besten, ich gebe Ihnen einen Fragebogen, den Sie sich bitte ganz in Ruhe anschauen und beantworten. Dann sehen wir weiter. Melden Sie sich einfach, wenn Sie fertig sind.“

Fühlten Sie sich in den letzten vier Wochen häufig traurig? Hatten Sie in den letzten vier Wochen oder länger….? Vier Wochen? Mir fiel schon schwer, die letzten fünf Tage zu rekonstruieren. Ich las die Fragen und wusste keine Antworten, dabei waren mir die helfend vorgegeben mit „trifft überhaupt nicht zu“, „trifft manchmal zu“, „weiß nicht“, „trifft oft zu“, „trifft in vollem Umfang zu/immer zu“. Dazu hätte ich mich intensiv in meine Gefühle und Erinnerungen versenken müssen. Wenn ich in mich ging, erblickte ich nichts, alles war leer. In meiner Außenhülle musste es einen oder mehrere Risse geben, durch die meine Substanz entwichen war.

Ich hatte Felix versprochen, nicht wegzulaufen, konnte aber auch nicht ewig hier hocken. Deshalb beschloss ich, spontan und aufs Geratewohl die Kreuzchen zu setzen. Und los ging es: Leere und Sinnlosigkeit? Ja. Bindungslos und ausgegrenzt? Ja. Natürlich bin ich überzeugt, dass jemand mein Handeln lenkt, klar stehe ich ab und zu neben mir und schau mir selber zu. Schon lange bin ich lebensmüde und kraftlos. Angst? Sicher, immer. Wut, Hass, Aggressionen? Ja, ja, ja. Hinter die Fragen Nr. 43:Unbehagen in der Öffentlichkeit, Nr.26: der Überzeugung, nicht willkommen zu sein, wenn ich auf eine Gruppe Menschen stieß und Nr.32: dass allgemeines Lachen in meiner Nähe für mich hieß, ausgelacht zu werden, setzte ich Ausrufezeichen.

Felix befand sich gerade ein paar Tage auf einer Recherchereise, was bei seinem Job häufig vorkam. Die Zeit ohne ihn kam mir endlos vor, sofort machte ich mich wieder ganz klein und verkroch mich. Erstaunlich schnell hatte ich mich an seine Fürsorge gewöhnt, ohne ihn wirklich näher kennengelernt zu haben.

Jeden Morgen, wenn er anrief, musste ich ihm versichern, weiter zu allen angesetzten Untersuchungen zu gehen. Untersuchungen, die Schilddrüsen-Ultraschall, Kopf-CT, Wirbelsäulenröntgen umfassten und diverse Laboruntersuchungen von Hormonen, Rheumawerten und weiß ich wie vielen Faktoren noch, die alle bewirken konnten, dass ich mich seltsam benahm. Nach Auswertung aller Befunde stand ein ausführliches Gespräch an. Bis dahin war ich auf jeden Fall krankgeschrieben, wahrscheinlich sogar länger. Das Schöne am Kranksein war, dass ich nicht mehr in die Kanzlei musste.

Nach alter Gewohnheit wäre ich bei so feuchtkaltem Wetter nicht aus der Wohnung gegangen. Es kostete mich grundsätzlich jedes Mal eine Riesenüberwindung, allein loszuziehen, schweißnass mit Herzrasen, feuchten Händen, Grummeln im Bauch und Unruhe, von der mir schwindelig wurde. Abends fragte Felix am Telefon regelmäßig nach, wie die jeweilige Untersuchung gelaufen war.

Die von meiner neuen Hausärztin empfohlene Radiologie-Gemeinschaftspraxis war ein großes, modernes Zentrum mit allen hochentwickelten Untersuchungstechniken, untergebracht in einem mehrgeschossigen, fast vollständig verglasten Neubau. Ich ging auf den Kasten an der Straßenecke zu und wurde mit jedem Schritt kleiner. Im Stil der allerjüngsten Bauzeit passte sich die Form solcher Eckgebäude neuerdings exakt dem Straßenverlauf an den Kreuzungen an, was viele spitzwinklige Häuser, die fast bis zum Straßenrand reichten, hervorbrachte und ein bedrückendes Gefühl von Platzmangel und tiefer Häuserschluchten erzeugte. Dem von mir angesteuerten Haus war jedoch erfreulicherweise nach Altberliner Art die Spitze gestutzt worden und an der entstandenen stumpfen Ecke befand sich der Eingang. Zum Glück mit Automatiktür, sonst hätte ich nicht gewusst, durch welche Scheibe ich hinein gelangen sollte.

Im Erdgeschoß traf ich auf mehrere Anmeldeschalter und einen Betrieb wie auf dem Flughafen, was Lautsprecherdurchsagen und elektronische Anzeigetafeln noch verstärkten.

Eingeschüchtert und voller Abwehr blieb ich stehen. Die Personen ringsherum wurden in vielstellige Nummern transformiert und digitalisiert. Mich plagten abschreckende Vorstellungen. Bei mir würde sich garantiert ein winziger Zahlendreher einschleichen und ich wäre dann für alle Zeit unauffindbar, einfach verschwunden. Oder, die Befunde konnten falsch zugeordnet werden, die harmlosen Ergebnisse den Kranken und die tödlichen Diagnosen den Gesunden. Ich musste hier weg.

Ich erinnerte mich, dass es in der Nähe ein kleines Ärztehaus gab, zu dem auch eine eigene kleine Röntgen-und Laborabteilung gehörte und verließ das hektische Glashaus.

Die Röntgenabteilung des kleinen Ärztehauses befand sich in einem Nebengebäude. Um zu ihr zu gelangen, musste ich durch die Toreinfahrt und betrat einen verlassenen Hinterhof. Die Hauswände passten zu dem Grau des Himmels, aber es war nicht allein der feine Nieselregen, das alles so trostlos erscheinen ließ. Kein Mensch war zu sehen, kein Geräusch zu hören, das auf irgendeine Tätigkeit hinwies. Nur geschlossene Fenster und Türen, nicht einmal Mülltonnen gab es. Im hinteren Seitenflügel entdeckte ich eine Tür, die wie eine Feuerschutztür aussah. Ich ging darauf zu und las auf dem angebrachten Schild, dass ich hier richtig war.

Ich musste in den dritten Stock. Der Fahrstuhl war in den Schacht des Treppenhauses gebaut. In seinem Gehäuse, gebildet von mächtigen Stahlgittern, sah ich die Kabine hoch über mir an riesigen Seilzügen, die mir seltsam schlaff vorkamen. Ich traute der Konstruktion nicht und stieg die Stufen zu Fuß hinauf.

Oben herrschte dieselbe Tristesse. Der Boden des Flures war mit Linoleum ausgelegt, das Muster erinnerte mich an geplatzte Senfbecher auf Tonerde. Die Wände in verschiedenen Braun- und Lehmtönen gestrichen, passten dazu. Keine Fenster, die Türen geschlossen. Und immer noch kein Mensch. Aber vor einer schlammfarbenen Tür ein weiteres Schild, hilfreich für einen verirrten Besucher, darunter ein Kasten, in den ich meine Karte und den Überweisungsschein legen konnte. Jetzt war ich angemeldet, ohne ein Wort, ohne Fragen. Ich horchte in die Stille.

Heute sollte nur meine Halswirbelsäule durchleuchtet werden, nichts Besonderes.

„Frau Sonnenschein, Kabine Zwei.“ Jäh aus meinen Gedanken gerissen, hörte ich eine Stimme und gleichzeitig öffnete sich eine Tür, auf der tatsächlich eine Zwei zu erkennen war. Aha, dort hinein.

Drinnen befolgte ich alle Hinweise zur Vorbereitung und trat dann nur mit Slip und Socken bekleidet durch die zweite Tür der Kabine in das Untersuchungszimmer. Dort traf ich auf eine Schwester, die mir ihren Rücken zuwandte. Sie ignorierte meinen Gruß, drehte sich mit einer Patientenakte in der Hand zu mir und fuhr mich an: „Wissen Sie, das Röntgen allein bringt keine Verbesserung, auch wenn Sie jetzt alle vier Wochen kommen oder noch öfter. Das habe ich Ihnen schon beim letzten Mal gesagt.“ Wo war ich denn hingeraten? Unwillkürlich suchte ich nach Dienstgradabzeichen auf den Schultern ihres Schwesternkittels. Irritiert blinzelte ich sie an: „Wie bitte? Ich war noch nie hier.“ Ich konnte es beschwören. Außerdem hätte ich solchen Umgangston sicher kein zweites Mal auf mich genommen. Aber das konnte man dieser Person schlecht sagen. Sie war zwar nicht viel größer oder kräftiger als ich, aber sie war zumindest angezogen. Und schon griff sie mich weiter an: „ Erzählen Sie mir doch nichts. Ich habe es hier schwarz auf weiß. Sie sind doch Frau Sonnenschein, Sina?“

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