Petri Heil, jetzt entdeckte sie einen Stand mit Töpfen und kleinen braunen Tonschalen und stürzte sich triumphierend auf eine verheißungsvoll vergammelte Kiste mit kleinen fast konischen Tontöpfchen.
Genau diese Töpfchen, sie wurden früher in den Landes, dem riesigen Waldgebiet am Atlantik zum Sammeln von Harz an Pinien benutzt, fehlten ihr noch für die Hausmauer und später dann auf ihrem großen Balkon in Köln. Am besten bepflanzt mit kleinen Veilchen oder grünen Hängepflanzen.
Während sie mit dem " Monsieur " bald in ein heftiges Gefeilsche geriet, fiel ihr Blick auf den Nachbarstand. Hier wurden regionale Erzeugnisse der Enten - und Gänsezucht verkauft und jetzt wunderte sie sich auch nicht mehr, dass bei Dracajo niemand anzutreffen war. Hier
standen Madame und Monsieur und der Sohn des Hauses,
Nicolas genannt und da war auch Danielle, mit einem langen weißen Rock und T-Shirt bekleidet.
Monsieur hatte sie ein wenig auf Seite gezogen, hielt sie am Oberarm und sprach hastig auf sie ein, während sie die Stirn runzelte und mit ihrer flachen Hand gegen seine Brust drückte.
Unbeeindruckt zog Dracajo sie weiter hinter den Stand und wies auf eine gut verpackte Kiste. Nun ließ Danielle die Hand fallen, nickte, flüsterte etwas zurück und beide beugten sich über diese Kiste.
" Merde, et merde, et merde", hörte Karla jemanden brüllen, in leichter Leinenhose und beige Poloshirt, einen orange Schal um den Hals stürzte ein Typ auf Danielle zu und stieß Dracajo zurück. Alle drei standen zusammen und gestikulierten heftig. Aber das war ja der " Schwitzer " wieder und wieder der orange Schal - der sah doch genau so aus, wie der, den sie im Garten gefunden hatte.
" Mesdames, Messieurs ", eine ruhige Stimme übertönte den Lärm der Umgebung. Gendarm Frédéric Simon. Das konnte interessant werden!
Auch Karla vergaß Topf und Töpfchen und schob sich
" unauffällig " näher an die Gruppe heran.
" Danielle, mit Ihnen muss ich sprechen", hörte sie noch Gendarm Simons Stimme.
" Danielle muss nichts, gar nichts", warf der Schwitzer dazwischen. Das war nicht nur der Typ, der bei Dracajo auf dem Hof war, sondern auch der Immobilier.
Wie im schönsten Film antwortete Danielle nun trotzig
" Ecoute, Franck, ich spreche mit wem ICH will! In
Großbuchstaben! Compris! "
Leider hielt Karla noch zwei Töpfchen in den Händen und ihr Marchand schien der Meinung zu sein, dass ihr Geschäft in trockene Tücher sollte. Also regelte sie die nötigen Einzelheiten und während er die Töpfe in altes
Zeitungspapier wickelte, konnte sie sich endlich wieder umsehen. Gendarm Simon hatte Danielle ein ganzes Stück weiter gezogen und von den übrigen Kontrahenten getrennt. Er redete ihr anscheinend ins Gewissen, denn sie gab keinen Muckser von sich. Der gute Franck beobachtete beide mit saurer Miene und wischte sich wieder und wieder mit dem Schal über das Gesicht.
" Sag mal, willst du uns weglaufen?", Henry tippte auf ihre Schulter. " Wir haben nach dir gesucht, ma chère! Bei dem Gewühl gar nicht so einfach. Wir würden jetzt gern einkaufen gehen und nachher noch in Nogaro einen Kaffee trinken. D'accord."
Nicolas drückte Danielle eine Kiste in die Arme, ganz Kavalier sprang Franck ihr zu Hilfe. Schon im Weggehen drehte Danielle sich um, schaute zurück und warf Karla einen dreisten Blick zu: Neugierige Ziege, bedeutete das wohl. Auch der Gendarm Frédéric beobachtete sie nachdenklich. Mein Gott, dachte sie, soo schlimm neugierig war sie doch auch nicht! Wenn man sich so auffällig verhielt, musste man - oder Frau - sich nicht wundern.
Vehement hakte sie sich bei Nicole ein und alle drei gingen
gemächlich, es war inzwischen sehr heiß geworden, den
ganzen Weg zurück zum Supermarkt Leclerc. Nach dem Einkauf
verweilten sie noch kurz im Zentrum von Nogaro, setzten sich unter die Sonnenschirme auf der Terrasse der Brasserie
" Le Progrès ".
Ein leckerer Café und sie besprachen den aufregenden Vormittag.
" Also, " sagte Karla, " jetzt mal die Gedanken ordnen." Nun erfuhren Henry und Nicole ihre Beobachtungen im Detail, das Denkstübchen wurde aufgeräumt.
Also, der Anfang war leicht: Die seltsamen Herren im Citroen unterwegs, einer davon im Gespräch in Saint Aubin mit Danielle. Ihr Einkauf bei Dracajo, der gute Franck, der orange Schal in ihrem Garten, das Gefühl beobachtet zu werden, der Einbruchsversuch begleitet vom Auftauchen des
" Citroen - Mannes " bei ihr vor dem Haus. Dann das komische Benehmen von Danielle auf dem Flohmarkt und und und.... Sie sahen sich an. " Das ist wirklich zarbi", meinte Nicole.
" Da haben wir noch Diskussionsbedarf. Aber jetzt meine Liebe, müssen wir unbedingt nach Hause. Heute Nachmittag muss ich die Tomaten einkochen und Henry hat versprochen den Pool sauber zu machen. Wir telefonieren, mach dir nicht so viele Gedanken. Alles wird sich klären."
mon dieu, quelle petitesse= mein Gott, eine Kleinigkeit
assurance = Versicherung écoutez monsieur = hören Sie, mein Herr
veuillez me suivre = folgen Sie mir bitte
bien sûr = natürlich
maman, regarde = Mama, schau mal!
C'est bizarre là, ma mie = das ist ja seltsam, Liebling
écoute...compris = hör zu ... verstanden
marchand = Händler
zarbi = bizarre = verrückt
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