Barbara Hainacher
Das Palmölsyndikat
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Inhaltsverzeichnis
Titel Barbara Hainacher Das Palmölsyndikat Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
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46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
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54. Kapitel
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56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
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63. Kapitel
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65. Kapitel
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68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
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76. Kapitel
77. Kapitel
78. Kapitel
79. Kapitel
80. Kapitel
81. Kapitel
82. Kapitel
83. Kapitel
84. Kapitel
85. Kapitel
86. Kapitel
87. Kapitel
88. Kapitel
89. Kapitel
90. Kapitel
91. Kapitel
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93. Kapitel
94. Kapitel
95. Kapitel
96. Kapitel
97. Kapitel
98. Kapitel
99. Kapitel
100. Kapitel
101. Kapitel
102. Kapitel
103. Kapitel
104. Kapitel
105. Kapitel
106. Kapitel
107. Kapitel
108. Kapitel
109. Kapitel
110. Kapitel
111. Kapitel
112. Kapitel
113. Kapitel
114. Kapitel
115. Kapitel
116. Kapitel
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118. Kapitel
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142. Kapitel
143. Kapitel
144. Kapitel
145. Kapitel
146. Kapitel
147. Kapitel
148. Kapitel
Impressum neobooks
1. Kapitel
Sumatra, 17. April 2014 .......
Ungeachtet des dichten Urwaldes wuchtete sich das gelbe Fahrzeug mit seinen riesigen Scheren schwer durch die wundervolle Landschaft. Es walzte alles nieder! Es hatte keine Augen, kein Herz und keine Seele, …
Furchtbare Schreie durchdrangen das Dickicht des indonesischen Regenwaldes. Eine Kakophonie verdammter Seelen, die zum Tode verurteilt waren. Dann herrschte eine unheimliche Ruhe. Die Zeit schien für einen Moment stillzustehen. Ein kurzer Friede, der so weit weg war wie Schnee. In der Ferne loderte das Feuer, das aus dem dichten Dschungel qualmend emporstieg. Dunkle Kaskaden bäumten sich auf, während schrille Tierlaute die Hitze erschütterten. Beißende Rauchschwaden zogen über die zerstörten Hütten der Waldbewohner hinweg. Das Feuer peitschte und züngelte sich mit aller Macht durch den Urwald.
Comang Surabana schürzte behände seine Armbrust und Pfeil und Bogen und machte sich bereit. Sein Clan stand hinter ihm und sah ihm nach. Schnell drehte er sich um und winkte ihnen zum Abschied. Doch er sah nur ihre entsetzten Blicke und hörte ihr Wehklagen. Dann lief er, so schnell er konnte, in den Dschungel. Er war nackt bis auf seinen Penisköcher. Die Holzfäller hatten wieder zugeschlagen. Comangs Herz war so sehr von Trauer erfüllt, dass es ihn zu erdrücken drohte. Doch er konnte nicht aufgeben! Er wollte kämpfen!
Flink rannte er über Stock und Stein. In der Ferne leuchtete das hässliche, schmutzige Gelb der großen Drachen. Sie kämpften sich mit viel Lärm durch den Wald. Er hörte das Wehklagen der Bäume, die gefällt wurden und die verzweifelten Schreie der großen roten Waldaffen, die sich hoch oben in den Bäumen mit letzter Kraft festhielten.
Trotz des Loderns der brennenden Baumstümpfe, nahm er die Geräusche der Motorsägen wahr und wusste, in welche Richtung er gehen musste. Nach einer Weile ging er auf allen Vieren, geduckt wie ein Tier. Nach weiteren fünf Minuten war er den Holzfällern nun sehr nahe. Die Hitze war gewaltig. Seine Haut schien zu brennen. Bäume lagen überall auf der Erde. Die gelben Drachen bewegten sich unerschütterlich weiter in die Richtung, wo ihre zerstörten Hütten auf der Erde lagen.
Er dachte an die Zeit, als er alleine nach Hamburg gefahren war. Die Reise dauerte über drei Wochen. Er schlich sich heimlich als blinder Passagier auf ein Schiff, das nach Hamburg fuhr. Und dann hatte er sich nackt, bis auf seinen Penisköcher vor den riesigen Konzern, der direkt am Hafen lag, gestellt, um zu demonstrieren. Ganz alleine! Um die Rechte seines Clans zu schützen, um ihren Wald zu erhalten. Und die Tiere, die ihre Lebensgrundlage waren.
Obwohl er ein Waldmensch war, wusste er doch, wer für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich zeichnete. Dieser Konzern mit Namen Lamir, ein deutsch französisches Unternehmen, das weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern war und bei dem Konzern Weidemar, einem der größten Palmölkonzerne, einkaufte. Dieser Konzern hatte seinen Standort in Deutschland, Hamburg.
Der Konzern kaufte von Weidemar Palmöl in großen Mengen. Der Konzern hatte seine Palmölplantagen in ihrem Wald, nach Abholzung der Tropenbäume, im großen Stil gepflanzt. Man hatte schon so viele Palmen angebaut, dass der ursprüngliche Wald nur mehr aus einseitigen Plantagen bestand. Und jetzt wollten sie auch das Stück Land bepflanzen, wo sie wohnten.
Wieder dachte er an Hamburg. Nach einer langen Fahrt stand er in einer mit riesigen Häusern bedeckten Stadt und staunte, als er zum Haus des Konzerns blickte. Er war nackt und es war sehr kalt! Viele Menschen hatten sich um ihn versammelt und sahen ihn seltsam an. Dann hatte man ihn ins Haus geholt und ihm versprochen, dass der Konzern nicht mehr bei Weidemar einkaufen würde und dass ihre Dörfer wieder aufgebaut werden würden. Dazu hatten sie eine Frist vereinbart.
Doch der Konzern Lamir hatte sein Versprechen gebrochen. Die Frist war verstrichen, ohne dass auch nur ein Dorf wieder aufgebaut worden war. Für Surabanas Sippe, die ihr Land verloren hatten und jetzt obdachlos waren, spitzte sich die Lage zu.
Als er genug von der weiteren Zerstörung des Waldes gesehen hatte, schlich er zurück zu seinem Clan. Hinter ihm hörte er plötzlich Schritte. Er drehte sich um und sah weiße Männer in Anzügen, die Polizei im Schlepptau.
Comang Surabana wusste, was das zu bedeuten hatte. Er lief wie ein Hase durch den Wald. Geschickt hüpfte er über Stock und Stein. Er musste seinen Clan warnen. Die Polizei war ihm dicht auf den Fersen. Comang lief, so schnell er konnte. Er war klein und wendig. Es verschaffte ihm einen gewissen Vorsprung gegenüber der Polizei, aber er konnte sie gut hören. Sie schienen ebenfalls schnell zu sein. In der Ferne sah er seinen Clan. Seine Frau sah erschrocken zu ihm. Er deutete ihr, sich zu verstecken. Er sah seine Frau, die die anderen Mitglieder des Clans anwies, fortzulaufen. Alle sprangen wild durcheinander. Gehetzt wie Hasen schlugen sie Haken und liefen in alle Himmelsrichtungen. Doch als er ganz nahe bei ihnen war, hatte ihn die Polizei eingeholt und umzingelte auch die anderen Flüchtenden. Dann umstellten sie die provisorisch aufgestellten Zelte von Surabanas Familienclan, setzten ihn fest und verhörten ihn. Abseits von den anderen Familienmitgliedern musste er sich auf einen Stein legen. Sie banden ihm die Hände auf dem Rücken zusammen und stellten ihm Fragen, warum er ihre Palmölplantagen zerstört hatte. Comang Surabana antwortete.
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