Daniel Wächter - Strich
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Dann erblickte er die Schwester.
„Ah, Sie sind Frau Schenk!“ Zum ersten Mal erfuhr Meyer den Namen der Schwester. Er biss auf seine Zähne. Diese eingebildete Tante hatte sich wohl für was Besseres gehalten und darauf verzichtet, sich ihm vorzustellen! Er sandte ein Stossgebet zum Himmel und hoffte inständig, dass diese Schenk keinen einzigen Rappen zu Gesicht bekam.
„Setzen Sie sich!“, sagte Albers und wies auf eine leer stehende Stuhlreihe am Schreibtisch. Meyer legte seinen Mantel ab und umhüllte damit die Stuhllehne. Alle drei setzten sich.
Mit einem lauten Klatschen warf Albers eine dicke Mappe auf den Tisch. Sie war in säuberlichen Druckbuchstaben mit Sereina Meyer als Titel versehen. Er klappte sie auf und legte ein mit wenigen Zeilen beschriebenes A4-Blatt auf den Tisch. Meyer sah, dass das A4-Blatt am unteren Ende zwei Unterschriften trug. Er erkannte die kühn geschwungene Signatur seiner Mutter. Die andere gehörte wohl zu Albers, obwohl das Gekritzel überhaupt nicht entzifferbar war.
„Jetzt werden wir mal sehen, wer die ganze Kohle bekommt!“, grinste Albers und liess ein gackerndes Lachen folgen. Meyer verzog keine Miene. Er wusste erst seit wenigen Stunden vom Tode seiner Mutter und dieser Vollidiot hatte nichts Besseres zu tun als unlustige Witzchen zu reissen.
Aber überraschenderweise verspürte Meyer nicht den Impuls zu weinen. Er war traurig, sogar sehr traurig. Die Trauer lastete über ihm wie ein schwerer Gegenstand, der ihn zu zerdrücken drohte.
Als Albers merkte, dass nur die Krankenschwesterm, wenn auch offensichtlich gekünstelt, lachte und Meyer ungerührt dasass, setzte er sich eine Lesebrille auf.
„Ich lese nun das Testament von Frau Sereina Meyer vor!“, sagte er und blickte auf.
Dann begann er zu lesen.
„Ich vermache all mein Vermögen und dasjenige meines vor zwanzig Jahren verstorbenen Ehemannes an das Alters- und Pflegeheim Schloss Eppishausen in Erlen!“
Meyer traute seinen Ohren nicht.
„Und jetzt noch was für meinen Sohn Gian: Du hast zwei riesige Fehler in deinem Leben gemacht: Du hast diesem bezaubernde Mädchen Gertrud die Hölle heiss gemacht. Kein Wunder, hat sie dich sitzen gelassen. Und du hättest mich mehr besuchen müssen. Ich merke, wie mein Geist mich verlässt, aber ich hätte dich gern noch einmal so gesehen, wie du wirklich bist. Aber ich bin kein Unmensch, natürlich gehst du nicht leer aus. Ich habe dir meinen alten Besen hinterlassen, die Schwestern in Eppishausen werden dir ihn sicherlich übergeben!“
Meyer war sprachlos. Er warf einen Seitenblick zur Schenk, die ihn triumphierend angrinste. Er verspürte einen gewissen Drang, die Krankenschwester zu ermorden.
Er schaute Albers an.
„Ist das alles?“
Statt einer Antwort drehte Albers das Testament und übergab es Meyer. Der las die Zeilen immer und immer wieder durch. Tatsächlich. Ihm blieb nur der Besen übrig. War ja klar! Seit Curdins Tod war er einen Scheissdreck mehr wert gewesen!
Er nickte. „Ist okay!“
„Akzeptieren Sie ihr Erbe?“, fragte Albers. Meyer hoffte, dass diesem Trottel die Ironie seiner Frage bewusst wurde.
Meyer und Schenk nickten.
Der Kommissar stand auf und nahm den Mantel von der Stuhllehne.
„Ich gehe jetzt!“, sagte er.
Schenk schaute zu ihm hoch. „Soll ich Sie mitnehmen?“ Sie liess wieder ihr Lachen aufblitzen. „Dann könnte ich Ihnen gleich den Besen mitgeben!“
„Nein danke. Ich fahre mit dem Zug!“, brummelte Meyer und funkelte sie wütend an. Dann stand er auf und verliess das Alberssche Büro. Er pfiff auf das Erbe seiner Mutter.
Eine knappe halbe Stunde später stieg Meyer am Gleis 4 im Bahnhof Weinfelden aus dem Regionalzug der Thurbo. Der Anschlusszug nach Zürich HB am benachbarten Gleis war auf den Zugzielanzeigern bereits angekündigt.
Er verfluchte seine Mutter für ihr Testament aber noch mehr sich selbst. Seine raren Besuche hatte er immer wieder aufgeschoben, bis sie unausweichlich waren. Er besuchte sie nur noch maximal einmal pro Monat. Aber er war wütend. Seine Mutter war demenzkrank und hatte ihn immer mit seinem Bruder verwechselt – klar war er für sie nicht erschienen. Er überlegte sich sogar, dass die Angestellten des Alters- und Pflegeheimes auf die Formulierungen eingewirkt haben, doch er verwarf den Gedanken gleich wieder. Verschwörungstheorien waren nicht sein Ding.
Er spürte einen fahlen Geschmack im Mund. Er wollte ausspucken.
Der Kommissar trat auf die Bahnsteigkante, als ihn plötzlich ein leichter Schwindel überfiel. Er sah seine Mutter vor sich, wie sie auf ihn zukam. Sie war ganz nah bei ihm und streckte die Hände nach ihm aus.
„Gian! Endlich erkenne ich dich wieder! Mir geht es viel besser! Hast du das mit dem Testament erfahren?!“ Sie schien zu lachen, wie sie es immer getan hatte. Beim Stricken, beim Fernsehen, bei Gians erstem Schultag…
Er wollte antworten, doch er brachte kein Wort heraus. Als er ihre Umarmung erwidern wollte, fühlte er sich, als wäre er mit einer Hundeleine an einen Pfahl angebunden und er konnte sich ihr nicht nähern und in die Arme schliessen.
Meyer wurde schlecht, er merkte, wie er das Gleichgewicht verlor und auf etwas Hartes, Metallenes stürzte: Die Schienen. Er hörte Schreie, das Tuten der Warnhupe einer Lokomotive. Die leuchteten Stirnlampen, die rote Front der nahenden Lokomotive.
Hände, die ihn an den Füssen packten und auf den Bahnsteig zurückzogen, gerade noch rechtzeitig, bevor der Zug einfuhr.
Zu Hause angekommen, schleuderte Meyer seine Aktentasche in die Ecke, warf den Schlüsselbund auf den Tisch, nahm ein Weissbier aus dem Kühlschrank und schaltete den Fernseher ein.
Nach seinem Schwächeanfall in Weinfelden hatte er entgegen des Rates der entsetzten Passanten einen Arztbesuch abgelehnt und hatte den Zug bestiegen, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte und war nach Zürich gegangen, um den RS6 zu holen. Die Autofahrt nach Horgen verlief problemlos.
Gerade lief auf SFinfo in einer Wiederholung der Tagesschau am Mittag der Beitrag über die Leiche am Sihlquai. Es war kurz vor fünf Uhr.
„…Zürich am Sihlquai wurde in eine Leiche gefunden. Das Opfer muss zunächst noch identifiziert werden“, dröhnte der Kommentar durch die Lautsprecher von Meyers Fernseher.
Meyer beugte sich vor, hielt die Flasche an die Kante des kleinen Tischchens und hämmerte mit der Hand so lange auf den Deckel, bis er weggeschleudert wurde. Genüsslich liess er das schäumende Bier die Kehle hinunter fliessen.
Der Beitrag wurde geschnitten und stattdessen erschienen die Szenen einer Pressekonferenz im Bild. Die Journalisten liessen ununterbrochen ihre Kameras blitzen, in der Angst etwas zu verpassen. Das Interesse galt dem Podium, das notfallmässig in einer Sporthalle in Aussersihl aufgebaut wurde. Auf dem Podium sassen zwei Menschen, eine war Dr. Elisabeth Göhner, Staatsanwältin des Kantons Zürich, und der andere war Philipp Estermann, seines Zeichens Polizeipräsident des Kantons.
„Wir versichern Ihnen, dass unsere Männer alles in ihrer Macht stehende tun werden, um den Fall zu lösen“, nuschelte Estermann in einen Strauss Mikrofone.
„Du machst ja nie einen Finger krumm!“, knurrte Meyer. Er war auf Estermann aus bekannten Gründen nicht gut genug zu sprechen.
„Der Fall ist kompliziert und auf jeden Fall spreche ich den Angehörigen des Opfers unser Beileid aus, und hoffe, dass ihre Identität ans Licht kommt, damit sie einen angemessenen Abschied aus dem irdischen Leben erhält. Vielen Dank!“, beendete Estermann die Pressekonferenz.
Im TV erschien ein grässlich schwitzender Nachrichtensprecher, der von einer politischen Debatte im Deutschen Bundestag in Berlin zu sprechen begann. Meyer suchte nach der Fernbedienung und wühlte durch die Kissen. Als er sie gefunden hatte, drückte er ohne zu Zögern auf den roten Knopf und liess den Fernseher in den Standby-Status übergehen.
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