Daniel Wächter - Strich
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Der Wachmann sah den Kommissar an, als würde der vom Mars kommen.
„Geht alles elektronisch heute!“, grinste er.
Meyer nickte. Ist wirklich eine lange Zeit seit seinem letzten Gefängnisbesuch vergangen.
Nach einer Weile blieben die beiden vor einer grossen weissen Tür stehen. Sie war steril mit einer schwarzen 15 in Arial-Schrift beklebt. Durch ein kleines quadratisches Fenster konnte Meyer in die Zelle blicken. Es war tatsächlich Raphael. Mit gefaltenen Händen und gesenktem Blick sass er auf dem Holzstuhl im Biedermeier-Stil.
„So machen wir das heute!“, frotzelte der Wachmann und nahm eine elektronische Chipkarte, vom Format und vom Aussehen einer Kreditkarte ähnlich, aus der Tasche und hielt sie in einen Kartenleser neben der Tür. Auf dem Nummernblock mit neun Ziffern tippte der Wachmann, die tippende Hand mit der anderen abgedeckt, seinen Code ein. Sofort blinkte eine Lampe am Leser grün auf und ein Summer ertönte. Der Wachmann drückte die Klinge herunter und öffnete die Tür. Mit einem kurzen Wink liess er Meyer den Vortritt. Meyer betrat die Zelle, der Wachmann folgte ihm und schloss die Tür von innen. Er postierte sich neben die Tür, während Meyer auf Raphael zuging.
„Hallo Raphael“, sagte er leise.
„Guten Tag!“, antwortete der Junge, ohne aufzusehen. Die Hände hatte er immer noch gefaltet.
„Ich wollte nach dir sehen!“
„Gut!“
„Alles klar?“
Keine Antwort.
„Raphael? Alles klar?“
„Sie sind der erste, der mich besucht, Herr Kommissar!“ Raphael schaute auf. Seine Augen waren gerötet. Er hatte wieder geweint.
„Was?“ Meyer drehte sich zum Wachmann an der Tür um. Der nickte stumm.
„Es ist so. Meine Eltern waren nie hier, Larissa sowieso nicht!“
„Wer ist Larissa?“, fragte Meyer.
„Meine Schwester!“
Dem Kommissar kam das hellbraune Holzschild mit der Inschrift in Raphaels Wohnung in den Sinn.
„Aber jetzt bin ich hier!“, sagte er versöhnlich.
„Na und?“
„Gefällt es dir hier?“
„Man hat hier nicht mal einen Computer!“ Die Bemerkung war fast ironisch.
„Du wirst einen bekommen! Dafür sorge ich!“ Meyer drehte sich zum Wachmann um, der wild mit dem Zeigefinger wedelte.
„Sicher schon!“, zischte Meyer leise in Richtung Tür und der Wachmann erstarrte wieder zur Salzsäule.
Der Kommissar beugte sich zu Raphael nieder und sah ihm direkt in die Augen.
„Sprichst du jetzt über die Tat?“
Raphael schüttelte den Kopf.
„Ich kenne Dr. Göhner. Ich werde dafür sorgen, dass du nicht eine allzu hohe Strafe bekommst!“ Der Junge hatte eine psychische Blockade.
„Ich brauche ihr Mitleid nicht, verdammt noch mal! Ich wollte helfen, aber ich bin der Verarschte!“, schrie Raphael und verpasste Meyer eine glatte Ohrfeige.
Überrascht von Raphaels Frontalangriff packte Meyer dessen Hand und hielt sie fest.
„Mach das nicht noch mal!“, knurrte der Kommissar. „Ich bin der vielleicht einzige Freund, den du auf dieser Scheiss-Welt hast!“
„Gehen Sie bitte!“, brachte Raphael hervor und riss die Hand aus Meyers Griff los.
Meyer zuckte mit den Schultern, stand auf und ging wortlos an dem Wachmann vorbei an die von ihm geöffnete Tür.
„Wieso zur Hölle musste alles, wirklich alles an diesem verfluchten Scheiss-Tag auch schief gehen?“, zischte Meyer leise und tritt gegen einen Abfalleimer aus Plastik, der ein wenig verloren im Flur stand.
Er hätte sich selbst ohrfeigen können, selbst noch als die S3 am Gleis 23 im unterirdischen Bahnhof Museumstrasse im HB anhielt und Meyer aus seinem Viererabteil aufstand, um auszusteigen. Wieso hatte er den Jungen wieder unter Druck setzen müssen.
Meyer fuhr mit der Rolltreppe vom Bahnsteig ins Zwischengeschoss. Er hastete Richtung Shopville, und vollzog vor der Buchhandlung Barth eine 180°-Grad-Drehung, um auf die Rolltreppe zum Seitenausgang an der Löwenstrasse/Postbrücke zu gelangen, als das Telefon klingelte.
„Ja?“, meldete sich Meyer. Die Nummer kannte er nicht. Eine Ostschweizer Vorwahl.
„Hier Alters- und Pflegeheim Schloss Eppishausen, Erlen, Walter, guten Tag!“, antwortete eine Frauenstimme.
Meyer wusste sofort, was los war. Sein Herz zog sich vor Schmerz regelrecht zusammen.
„Herr Meyer, es tut mir leid, aber ihre Mutter, Seraina Meyer, ist gestorben! Ich bitte Sie, herzukommen!“ Die Befürchtung hatte sich bewahrheitet.
Ohne eine Antwort zu geben, beendete Meyer den Anruf und ging zur Rolltreppe. Ihm war leicht schwindlig. Er schaute auf die Uhr. Knapp nach halb eins. In etwa fünf Minuten würde ein InterRegio in Richtung Konstanz fahren. Gut. Aufs Autofahren hatte er in dem Zustand keine Lust.
Gedankenverloren schlurfte er durch die Querhalle vor den Bahnsteigen und bog danach in den Bahnsteig mit dem Zug nach Konstanz ein, der gerade einfuhr.
Meyer kletterte, sobald der Zug angehalten hatte, in einen Wagen und setzte sich in ein leeres Abteil. Er wollte seine Ruhe haben.
Doch – weit gefehlt! Zwei Minuten vor Zugsabfahrt stiegen drei japanische Frauen – Meyer schätzte sie um Mitte fünfzig herum – in den Wagen und steuerten direkt auf Meyers Abteil zu.
Kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt, legten sie los und schnatterten in auffallend hoher Stimme auf Japanisch. Das heisst, die Frau, die sich neben Meyer niedergelassen hatte, redete und die anderen beiden nickten glucksend. Wieder einmal hatte sich das Klischee leider bestätigt.
Glücklicherweise stiegen sie am Flughafen aus und als der Zug vor Bassersdorf wieder das Tageslicht erreichte, lehnte Meyer den Kopf ans Fenster und schloss die Augen.
Während der Zugfahrt gedachte Meyer seiner Mutter. Seine ersten Erinnerungen an sie waren, wie sie ihn im aufblasbaren Bassin im Garten mit Wasser gebadet hatte, als er knapp vier war. Dann über die Begleitung zum ersten Schultag damals in Chur, nachdem er den Kindergarten verweigert hatte, da er von ihr nicht getrennt sein wollte. Meyer wurde älter, seine Mutter auch. Die Freude über seine Matura, die Zulassung zur Universität, den Abschluss. Ihre Angst und ihre Bedenken, als er ihr eröffnete, zu Interpol zu gehen, hatte sie jedoch nie verloren, genauso wenig wie ihre Fröhlichkeit. Ihre Furcht, Meyer könnte schwul sein, als er mit 32 noch keine Freundin hatte. All dies hatte sein Erinnerungsvermögen geprägt. Am Ende hatte die Demenz komplett von ihr Besitz genommen. Meyer erinnerte sich an seinen letzten Besuch im Schloss Eppishausen. Das war vor zwei Wochen. Immer hatte sie ihn lächelnd mit Curdin angesprochen, und gesagt, dass sie bald aus der Pflege entlassen würde. Just in diesem Moment war Meyer klar geworden, dass seine Mutter den Verstand verloren hatte. Curdin, das war Meyers älterer Bruder, der aber mit 19 – Meyer war gerade mal 15 – bei einem Motorradunfall auf dem Flüelapass ums Leben kam. Er war auf die Gegenfahrbahn geraten und in ein entgegenkommendes Auto geprallt, an dessen Steuer ausgerechnet Curdins und Gians Vater sass. Seraina war über den Verlust ihres ältesten Sohnes nie hinweggekommen und hatte ihrem Gatten, obwohl der ja faktisch nichts für den Unfall konnte, insgeheim die Schuld an Curdins Tod gegeben. Es dauerte kaum einen Monat, da trennten sich die beiden. Seraina blieb mit Gian und den Erinnerungen an Curdin in Chur, während Meyers Vater irgendwo hin zog. Meyer hatte ihn niemals wieder gesehen. Er wusste nicht mal, ob sein Vater sich in der Schweiz niedergelassen hatte oder ins Ausland ging, geschweige denn, ob er noch lebt, oder nicht.
Jetzt war sie 95 geworden, hatte ihn aber nicht mehr erkannt. Langsam hatte er gespürt, dass es zu Ende ging, wie sie von ihrem Geiste verlassen wurde. Doch dass es so schnell ging, hätte er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
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