Tons May - Zellgeflüster

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Beat malt «parareale Phänomene», als er plötzlich selbst von einem Phänomen heimgesucht wird. In seinen Träumen und beim Malen überfällt ihn ein Wesen, das sich Cenobio nennt. Zur selben Zeit nimmt sich seine Nachbarin Juliana das Leben. Hat ihr Tod etwas mit seinem ungebetenen Gast zu tun?
Eine wilde Geisterjagd beginnt, bei der sich Beat zum Wirt macht für Wesen, die sich wie Viren durch Träume, Malerei, Sex und Magie in Körper und Bewusstsein schleichen können. Für Daimonen, die keine Dämonen sind. Für Parasiten, die im Nervensystem spuken.
Erfundene Geister und unerklärliche Phänomene, Vorahnungen, Selbstverstümmelungen, luzide Träume, schwarze Materie und menschliche Schlangen. Löcher in der Wahrnehmung, graues Rauschen, Lichterscheinungen, Zellgeflüster. All das verdichtet sich zu einer Melange, in der Geister vieles sind, aber keine Gespenster.

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Erst rufe ich Jesse an. Er geht nicht ans Telefon, also versuche ich es bei Maya. Ich erzähle irgendetwas Unzusammenhängendes. Meine Nachbarin, komische Zufälle, die Polizei. Maya sagt, sie sitze mit einer Freundin im Café. Aber Jesse sei zu Hause. Ich rufe wieder bei ihm an und lasse es bis zur Mailbox klingeln. Immer wieder. Schließlich nimmt er ab. Seine Stimme ist heiser. Bevor er sich beschweren kann, sage ich ihm, dass ich vorbeikommen muss, weil es bei mir spukt.

„Scheiße, Mann, bei dir spukt’s immer.“

Ich nicke und warte. Ich bin mir sicher, dass Jesse mein Nicken und Warten hören kann.

Er gähnt. „Dann komm halt vorbei. Kannst du was mitbringen?“

„Ich war gerade bei den Bullen und habe nichts dabei.“

Auf einmal klingt er wach. „Was machst du bei den Bullen?“

Ich kaufe im Park überteuertes Gras und stehe eine halbe Stunde später vor Jesses Tür. Er macht mir in Mayas Bademantel auf. Sie versinkt in dem flauschigen blaugrünen Frottee, während der Mantel an seinem Körper wie an einer Vogelscheuche hängt. Der Stoff riecht nach ihrem Parfüm. Leicht, frisch, mädchenhaft. Nichts an diesem Duft ist braun, schwer oder erinnert an die Siebziger. Ich habe sofort ein Gefühl von Geborgenheit, auch wenn ich weiß, dass es der Wolf ist, der mir die Tür öffnet, nicht Rotkäppchen. Ich halte ihm die kleine Tüte vor die Nase und er lächelt langsam. Dann zieht er mich ins Schlafzimmer und stößt die Tür mit dem Fuß zu.

„Was ist das für eine Geschichte? Die Bullen waren bei dir?“

„Anscheinend hat sich meine Nachbarin umgebracht.“

Jesse lässt den Bademantel auf den Boden fallen und setzt sich aufs Bett. Sein langer, dünner Körper wirkt wie immer krank, zerbrechlich. Der erste Eindruck täuscht. Wenn er krank ist, dann nur, weil er das will. Ich setze mich daneben.

„Kanntest du sie?“ Seine Stimme ist immer noch heiser, der Husten hinter den Stimmbändern erahnbar.

„Flüchtig.“

Ich bemerke lange Kratzspuren auf seinem linken Arm.

„Sie hat sich angeblich vorher ein Auge ausgestochen.“

Jesse reißt die Augen auf und reibt sich das Haar aus dem Gesicht. „Krass.“

Er riecht nach kaltem Rauch und Kater, säuerlich. Ich lasse mich aufs Bett fallen und schaue an die Decke. Mein Blick fällt auf seinen Rücken, auf die Liebe Frau von Guadalupe, die ihre Hände über seiner Wirbelsäule faltet. Ich fahre mit meinem Finger die Konturen des Engels auf seinen Nieren ab, während er sich nach unten beugt und nach einem Aschenbecher sucht. Er wehrt sich nicht.

„Was auch krass ist, ich habe sie letzte Woche gemalt. Mit einem fehlenden Auge.“

Jesse dreht sich um. „Du hast was gemacht?“

„Ich habe eine Frau gemalt, die ihr ähnlich sieht. Die Frau liegt in einem Autowrack und hat nur noch ein Auge.“

Er starrt mich an. „Schon wieder. Mann, das kann kein Zufall sein.“

Ich zwicke ihn in die Hüfte, suche vergebens nach Fett.

Er schlägt meine Hand weg. „Lass den Scheiß.“

Ich erzähle ihm von dem Verhör. Von dem Bild, das ich gemalt habe. Das Foto lasse ich weg. Ich will ihn nicht paranoid machen. Stattdessen rede ich auf einmal von der Party, der Frau und dem Verfolger. Jesse rollt einen Joint und zündet ihn an, ohne mich zu unterbrechen. Als ich fertig bin, hält er ihn mir hin.

„Glaubst du, das sind alles Zufälle?“

„Nein, Jesse, ich habe das Zweite Gesicht.“

„Und wo hast du dein erstes gelassen?“

Meistens überhört er meine Ironie, aber manchmal überrascht er mich.

„OK, keine Zufälle. Alles von langer Hand von irgendwem geplant. Was soll ich tun?“

„Du hast dir also den Typ gegriffen und dann?“

„Was dann? Ich habe ihm eine reingehauen und bin zurück zum Fahrrad.“

„Du haust dem Typ eine rein, ohne zu fragen, was er will?“

Meine Geschichte hat offensichtlich so viele Löcher, dass selbst Jesse merkt, dass was faul ist.

„Er hat angefangen.“

„Mit was?“

„Er hat mich verfolgt. Und dann hat er mich in diesen Hinterhof gelockt. Und dann.“

Ich mache eine vage Handbewegung. Jesse scheint zu verstehen, was ich meine. Besser als ich selbst. Ihm passieren ständig Dinge, die unerklärlich bleiben. Ein Zustand tropft in den nächsten, ohne dass er begreift, warum. Jesses Welt: permanentes Vorsprechen im Vorzimmer der Bewusstlosigkeit. Er gibt sich mit meiner Handbewegung zufrieden. Dann beugt er sich über mich. Er fährt mir mit der Hand über den Hinterkopf und ich spüre den Stich.

„Fette Beule. Hat er dich da erwischt?“

„Kann mich nicht mehr erinnern.“

Amnesie ist auch etwas, das er verstehen kann. Amnesie gehört zu seinem täglichen Leben.

„Und was hast du jetzt vor?“

„Ich habe keine Ahnung. Die Bullen denken, ich habe damit was zu tun. Dass ich irgendwie mitschuldig bin an ihrer Psychose. Dass ich ihr Drogen gegeben habe. Dass sie ausgerastet ist wegen meiner Bilder.“

„Das haben sie gesagt?“

„Angedeutet. Ich glaube, die halten mich für einen Spinner.“

„Du bist ein Spinner.“ Er schubst mich zurück aufs Bett, drückt mich nach unten mit einer Energie, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Als er mein Hemd nach oben zieht, greife ich nach dem Joint und ziehe den Rauch tief in meine Lungen. Der Rauch legt sich über meine Schleimhäute wie eine zweite Haut. Ich tu so, als würde ich mich wehren, aber ich will, dass er weitermacht, will mich in diese perfekte Balance zwischen Abwehr und Kapitulation bringen. Ich warte auf die Welle, die mich wegreißen wird.

Dann spüre ich seinen Husten an meinem Hals, den Biss in die Stelle zwischen Hals und Schulter, bevor ich seine Haare zu fassen kriege, bevor ich seinen Kopf wegreißen kann. Ich lasse los und schiebe die Schuld auf die Bullen, auf Juliana, den warmen Sommerregen, das Gras, überteuert und stark. Ich lass mich von ihm in die Vorbewusstlosigkeit tragen, in den Moment vor dem Moment und darüber hinaus. Die Behauptung, dass Jesse mein bester Freund ist oder der feste Freund meiner nicht so festen Freundin, ist nur eine Wahrheit. Die andere Wahrheit ist: Ich habe keine Ahnung, was wir hier tun.

Ich wache auf, als ich den Schlüssel im Schloss höre. Maya kommt zurück. Sie öffnet die Tür zum Schlafzimmer, sieht mich und lächelt. „Hast du dich um den Trunkenbold gekümmert?“

Ich mache ein Geräusch, das nicht nach mir klingt.

Sie öffnet das Fenster, beugt sich hinunter, streichelt mir über den Kopf.

„Hunger?“

Ich drehe mich auf die Seite und rolle mich zusammen. „Wie war der Film?“

Sie zuckt mit den Schultern. „Was für ein Film?“

Auf dem Weg zur Tür fragt sie: „Vitamine oder Pizza?“

Ich drehe mich auf den Rücken, strecke meinen Arm aus. Jesse ist weg.

„Mir egal. Kann ich heute Nacht hier bleiben?“

Als ich am nächsten Morgen nach Hause gehe, habe ich Juliana, meinen Verfolger und die Party-Bekanntschaft fast vergessen. Ich habe auch vergessen, dass ich einen Termin mit Larissa hatte und finde eine böse Nachricht auf der Mailbox. Ich setze mich in die Küche, rauche zwei Joints und schreibe ihr einen Brief. Bald fehlen mir die Worte und ich kritzele vor mich hin, kleine Igel und Hasen, die sich gegenseitig über das Papier jagen. Nach einem Bier zerreiße ich den Brief, nach dem zweiten rufe ich sie an und entschuldige mich bei ihrer Mailbox.

Kapitel 4

Abends male ich an dem Alten Mann weiter. Ich drücke die Farben, dunkelblau, braun, grau, weiß in dicken langen Schlangen aus den Tuben. Dann fahre ich mit einem dünnen Pinsel wie ein kleiner Wurm durch die dicken Farbwülste, nehme immer mehr an Farbe und Energie auf, bis ich bereit bin, die Leinwand zu berühren. Der Alte sieht mich entsetzt an. Er ist es nicht gewohnt, fotografiert zu werden. Vor über hundert Jahren ängstigte es noch viele Menschen, ihr Gesicht auf einem Foto zu sehen. Ich habe das Entsetzen vom Originalfoto auf mein Bild übertragen. Doch etwas anderes hat sich mit übertragen. Über den verständlichen Argwohn vor neuer Technologie, einem vielleicht unangenehmen, aber schon damals immer alltäglicheren Eindringling, hat sich etwas anderes gelegt. Der Mann auf dem Foto wusste nicht, dass sich nach dem Entwickeln ein schattenhafter Körper schräg hinter ihm zeigen würde. Er hatte keine Ahnung, dass dieses Foto, sein namenloser Fotograf und er selbst in eine Sammlung anonymer „Geisterfotos“ eingehen würden. Auf meinem Bild hingegen weiß der Mann von dem monströsen Dunkel hinter sich. Er schaut nach vorne, doch sein Blick ist nicht mehr offen entsetzt. Er ist verschlossen. Die Panik lauert hinter den Pupillen. Der Schatten springt aus seinem Rücken, ist Teil des Mannes. Die schemenhafte Gestalt, vielleicht eine Erscheinung, vielleicht eine Spiegelung, eine Doppelprojektion oder ein Fehler im Abzug, gehört zu ihm. Er kann sie nicht abwischen.

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