Eberhard Meier - In jenen Nächten

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Im Roman werden Personen in ihrer Widersprüchlichkeit, mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Ecken und Kanten, in der ganzen Bandbreite menschlicher Möglichkeiten gezeichnet. Auch die Hauptfigur Jan Mommsen ist in die Reihe derer einzuordnen, die sich in ihrem beruflichen und privaten Handeln ambivalent verhalten. Durch den Wechsel von Para- und Hypotaxen, von Dialogen und gefühlvollen Beschreibungen wird ein hohes Maß an Authentizität, an Spannung und an emotionaler Anteilnahme erreicht. Das Leben ist auf den ersten Blick nicht gerecht. Deshalb gibt es auch kein Happy End für Jan Mommsen und seine Familie und Freunde. Und die meisten Figuren des Romans, die juristische oder moralische Schuld auf sich geladen haben, können mit gesellschaftlichen Mechanismen rechnen, die es ihnen ermöglichen weiterzumachen, als ob nichts geschehen wäre. Der Roman macht deutlich, dass Gefühle viel stärker in unser Alltagshandeln eingreifen als uns Menschen bewusst ist. Wir glauben unreflektiert an die Macht des Verstandes, doch die Macht der Gefühle erweist sich in vielen Situationen und in der Bilanz vieler Biografien als bedeutsamer.

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Manfred Siewers ist 42 Jahre alt. Er ist seit 18 Jahren im Unternehmen beschäftigt. Nach seiner Ausbildung als kaufmännischer Angestellter arbeitete er fünf Jahre in einer Steuerberatungssozietät, bevor er in die Buchhaltung des Medienkonzerns wechselte. Er ist parteipolitisch aktiv und sitzt im Vorstand des Stadtverbandes seiner Partei als Finanzwart.

Als Buchhalter hat er Einblick in die Finanztransaktionen aller Abteilungen, er bearbeitet alle Spesenrechnungen der Belegschaft, er kontrolliert die Haushalte aller Abteilungen. Er weiß daher genau, wer bei den Spesen nicht sauber abrechnet, wer Bestellungen tätigt, die eindeutig privaten Charakter tragen, wer Projektmittel sachfremd einsetzt. Mit seinem Wissen um die kleinen und größeren Unregelmäßigkeiten setzt er die verantwortliche Person unter Druck.

„Sie wissen genau, dass Ihre Spesenabrechnung im Abschnitt ‚Verpflegung‘ nicht korrekt ist. Und das nicht zum ersten Mal. Eigentlich müsste ich Ihre fehlerhafte Abrechnung der Geschäftsleitung melden. Ich gebe Ihnen noch eine Chance, die Zahlen zu korrigieren. Aber sehen Sie sich in Zukunft vor und machen Sie keine weiteren Fehler!“

Der so bloßgestellte Mitarbeiter dankt ihm für die Chance, die er bekommt, und ist von diesem Moment an in den Händen Herrn Siewers‘. Und es gibt viele Frauen und Männer im Unternehmen, die Siewers in seinen Händen hat. Die Basis seiner Macht ist eine große Anzahl von Menschen, deren Fehler er ausnutzt, um seine Interessen durchzusetzen. Viele von ihnen ballen die Fäuste in den Taschen, wenn er von ihnen bestimmte Informationen über andere Personen oder Vorgänge in deren Abteilung haben will. Es sind Beziehungen, die auf Misstrauen und Druck aufgebaut sind. Er benutzt Menschen, um sein Spiel spielen zu können.

Doch er ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Seit zweieinhalb Jahren hat er eine Affäre mit Katja Koch. Sie begann während eines Seminars, das in einem kleinen Landhotel in der Lüneburger Heide durchgeführt wurde. Er hatte vom Inhalt des Seminars wenig Ahnung. Es ging um die Optimierung der Fremdsprachenkenntnisse für die journalistisch und redaktionell tätigen Mitarbeiter. Er wurde eingeladen, um die Finanzierung für das geplante Projekt sicher zu stellen. Die Seminarteilnehmer aus der Geschäftsleitung waren mit seinen Vorschlägen sehr zufrieden und lobten ihn. Am Abend nach seiner Präsentation stand er mit anderen Teilnehmern an der Bar. Man trank ein paar Drinks, er bevorzugte Mineralwasser. Mit einem Wodka Lemon in der Hand kam Frau Koch auf ihn zu und säuselte:

„Das war eine prima Vorstellung, Herr Siewers! Auf Ihr Wohl!“

Er wurde ein wenig verlegen und konnte nur „Danke!“ stammeln. Frau Koch bestellte zwei Wodka Lemon und stieß mit ihm auf seinen Erfolg an. Er musste sich beim Runterschlucken des alkoholischen Getränks schütteln.

„Na, auf einem Bein steht man nicht gut“, meinte Frau Koch und bestellte noch einmal das Gleiche. Siewers wagte nicht, nein zu sagen. Tapfer trank er auch den zweiten Wodka. Er wunderte sich darüber, dass Katja Koch diesen hochprozentigen Drink so gut vertrug. Er merkte schon nach dem zweiten Getränk, dass sich seine Wahrnehmung veränderte und seine Sprache etwas lallig wurde. Frau Koch fiel die Metamorphose auch auf und bestellte einen dritten Wodka. Manfred Siewers lehnte mit dem Hinweis, ihm sei das jetzt genug, ab, aber Frau Koch ließ sich nicht beirren. Sie hakte sich in seinen Arm ein, sagte zu ihm:

„Prost! Ich heiße Katja!“, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er war völlig überrascht und brachte nur „Manfred!“ heraus.

Katja Koch passt vom Typ her so gar nicht zu dem biederen Buchhalter. Sie ist mit 1,62m relativ klein, hat an den Hüften und am Bauch ein paar Pfund zu viel, trägt trotzdem enge Kleidung, die sie manchmal wie eine Wurst in Pelle aussehen lässt, besucht regelmäßig ein Sonnenstudio, ist nicht am aktiven Sport treiben interessiert und feiert gern und ausgiebig. Sie trägt eine modische Nerd- Brille und hat ihr stufig geschnittenes Haar schwarz gefärbt. Eine Tätowierung ziert das linke Fußgelenk.

Gut eine Stunde später stammelte er:

„Da.. dda….ddas is.. a..aber nicht mein Zim..Zimmer!“

„Nein, mein kleiner Wilder, wir sind bei mir!“

„U..un..und was ma..machen wi..wir hier?“

„Das, was alle großen Jungen und frechen Mädchen tun!“

Sie forderte ihn auf, die Schuhe auszuziehen. Er schleuderte sie quer durch den Raum.

„Jetzt das Jackett!“

Er hatte Mühe, in seinem alkoholisierten Zustand seine Arme aus den Ärmeln zu ziehen. Er blieb stecken und musste von Katja Koch befreit werden.

„Da hast du es ja noch einmal geschafft, aus der Zwangsjacke heraus zu kommen!“

Er verstand nicht, was sie damit sagen wollte. Es dauerte eine Weile, bis er allein oder mit Katja Kochs Hilfe sein Hemd, seine Hose und sein Unterhemd ausgezogen hatte.

„Du willst dich mir doch nicht etwa in der Unterhose und den Socken präsentieren?“

Als er die Augen aufschlug, sah er, dass er nackt auf der Couch im Wohnbereich des Apartments lag. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte sechs Uhr morgens. Er richtete sich auf – und fiel sofort wieder zurück. In seinem Kopf drehte sich alles. Er versuchte es ein zweites Mal, aber nun etwas langsamer. Er blickte an sich herunter und sah eine blutende Schürfwunde am linken Schienbein. Er wusste keine Erklärung dafür, wie er sie sich zugezogen hatte. Seine Sachen lagen verstreut im Zimmer herum. Von Frau Koch war nichts zu sehen. Er zog sich schnell an. Durch die leicht geöffnete Tür sah er Katja Koch im Schlafzimmer leicht schnarchend auf einer Hälfte des Doppelbetts liegen. Die andere Hälfte war auseinander gerutscht. Nun konnte er sich auch denken, wie er sich am Bein verletzt hatte. Vermutlich war er heute Nacht aus dem Bett gefallen. Aber noch nicht einmal daran konnte sich Manfred Siewers erinnern. Er schlich auf Zehenspitzen zur Tür, drückte leise die Klinke herunter und machte sich mit dem Jackett unter dem Arm auf die Suche nach seinem Zimmer. Er stellte fest, dass er zwei Stockwerke tiefer gehen musste, machte sich auf den Weg, stieß dabei einen Papierkorb um, der laut schepperte, und erreichte schließlich Zimmer 37. Den Schlüssel fand er nach einigem Suchen in der Hosentasche, umständlich traf er das Schlüsselloch, und endlich konnte er sich lang ausgestreckt auf sein Bett werfen. Er verpasste den ganzen Vormittag und schlief seinen Rausch aus.

Als er beim Mittagessen an ihrem Platz vorbeikam, flüsterte sie nur:

„So eine wunderbare Nacht verlangt nach einer Fortsetzung!“

Sie sagte ihm nicht, dass sie eine Serie von Fotos mit ihrem Handy von ihm gemacht hatte.

Nun sitzt er hier im Zimmer 537 in einer entscheidenden Phase seines Lebens. Er ist voller Zweifel. Er stellt sich viele Fragen und hat keine Antwort parat. Wie soll er nur seiner Frau beibringen, dass er sich von ihr trennen wolle? Dass er eine Affäre mit Katja Koch habe und in Zukunft mit ihr zusammen leben wolle? Wie soll er das seinem Sohn erklären, der sicherlich Fragen stellen wird? Wie soll gerade er es tun, der seinem Sohn massive Vorwürfe gemacht hat, als der sich von seiner Langzeitfreundin Helen getrennt hat?

Er denkt auch an die finanziellen Risiken für ihn. Was wird aus dem Haus, das sie sich erst vor ein paar Jahren gebaut haben? Wie viel Unterhalt muss er seiner Frau wohl zahlen, wo sie doch auf eine eigene Karriere wegen der Entscheidung, zuhause zu bleiben und sich um die Erziehung des Jungen zu kümmern, verzichtet hat? Wird die Geschäftsleitung seinem Wechsel auf den Posten eines stellvertretenden Abteilungsleiters des Bereichs ‚Finanzen‘ zustimmen, obwohl er kein Betriebswirtschaftsstudium zum Abschluss gebracht hat? Er hat überhaupt nicht studiert. War die Ablehnung, die Akademie des Mittelstands zu besuchen und dort den Bachelor für das Finanzwesen zu machen, wie es ihm sein ehemaliger Chef der Steuerberatungssozietät vorgeschlagen hatte, im Nachhinein ein Fehler gewesen? Er kommt ins Schwitzen angesichts der Probleme, die sich vor ihm aufbauen. Seine durch Faktenwissen entstandene Überlegenheit, seine Kaltschnäuzigkeit, mit der er in Debatten mit seinen Widersachern umgeht, sein formales Denken und Handeln, das ihn zum „Mr. Geschäftsordnung“ werden ließen, all das hilft ihm in dieser Situation nicht weiter.

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